"Jakob Augstein, flügellahmer Falke?, atemringende Friedens- Taube?"

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Blauer Brief "Jakobsleiter" “Jakob Augstein , flügellahmer Falke, oder atemringende Friedens- Taube?

Replik der Replik: Debatte | 15.09.2009 11:50 | Jakob Augstein
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Abzug aus Afghanistan: Replik auf den Perlentaucher

Lieber JA,
je mehr Sie scheinbar für den Abzug der NATO- Truppen aus Afghanistan in Ihrer prekär heillosen Weise argumentieren:
"Der Gegner ist keine Armee sondern eine Kultur",
desto mehr offenbaren Sie den wahren Jakob in Ihrem Kern, der da steilstirnig hirnig in hohen Gedankenflug- Bahnen über dem Konfliktherd Afghanistan als flügellahmer Falke kreist.

Was für ein aufdeckend verhängnisvoller Satz:

„Wenn wir der Ansicht sind, dass wir Afghanistan für 25 Jahre besetzen müssen, um die Kontrolle über die pakistanische Atombombe nicht den Islamisten zu überlassen, dann sollten wir dazu stehen dass wir unsere Sicherheitsinteressen über die Lebensinteressen der afghanischen Zivilbevölkerung stellen und die Sache durchziehen. Das ertrüge aber unsere offene Mediengesellschaft nicht. Darum die vielen Lügen“.

Ihnen scheinen die Ereignisse in und um die Bundeswehr in Afghanistan schnuppe zu sein. Was Sie allein zu stören scheint, ist die Erfolglosigkeit der Lügen in unserer hochgestapelten inbeded Mediengesellschaft?

Das UNO- Mandat für die NATO- Truppen in Afghanistan galt der Wiederherstellung des staatlichen Gewaltmonopols, der Rekonstruktion des Staates in Afghanistan, der sich in wahnwitzig dunkler Auflösung befand und befindet.
Was soll da die hochtrabend tiefschürfende Rede an Ihrer Freitags König Arthur- Tafel:
"Der Gegner ist keine Armee, sondern eine Kultur."

Das ist doch für alle jene Falken eine Steilvorlage, die da brüllen:
„Warum rufen Sie, Herr Augstein, der Münchner Polizei in der S- Bahn nicht zu:
“Nun siegt man schön gegen die Kultur des Verbrechens!“.

Brauchen wir nicht eher eine Definition von Kultur insgesamt und insbesondere der Kultur des Verbrechens um diese zivilisatorisch untauglich als Unkultur zu identfizieren?

Die Lehre der Bundeswehr in Afghanistan ist doch nicht ihr Scheitern als Armee, sondern als Hilfspolizei, wie es das UNO- Mandat klammheimlich vorgesehen, die kriminellen Banden unter den Taliban, den Warlords Afghanistan in den Adel einer scheinbar satisfaktionsfähig ehrbaren Armee zu heben ?

Welche Lehren zieht unsere Zivilgesellschaft aus diesem Scheitern des UNO- Konzepts für Afghanistan?
Eine Lehre sollte wahrlich aus diesem Scheitern der UNO sein, dass Armeen nicht für die Befriedung von inneren Konfliktgemengen, Problemgedrängen in Gesellschaften taugen, weil die Mitgliedsstaaten der UNO den begleitend anfänglich höheren Kostenaufwand der Bereitstellung von polizeilich wie administrativ juristisch geschultem Personal zur Bekämpfung von Verbrechen, Korruption, Abgeordnetenbestechung scheuen?

Insofern kommt am Ende doch heraus, meine Empörung über Ihre prekäre Argumentationskette als flügellahmer Falke, der uns in der Freitags- Community die atemringende Friedens Taube macht, nehme ich als Auftakt für Ihre Empörungskultur, die Sie im Freitag, landauf, landab, unermüdlich ungemütlich vernehmbar fordern.

tschüss
JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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