Joachim Gauck lebt das andere Licht für offene Debatten

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Joachim Gauck: "lebtdas andere Licht für offene Debatten"

Joachim Gauck, seine Kandidatur zum Bundespräsidenten, das andere Licht.

Joachim Gauck kennt die politischen Farben in unserem Lande, in Europa, den USA, achtet diese, ohne sich einer bestimmten politischen Farbe zu unterwerfen.

Der Bürger muss nicht in jeder seiner Meinungen mit Joachim Gauck übereinstimmen, um ihn für den richtigen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten zu halten.

Wie umgekehrt Joachim Gauck nicht mit jedem Bürger und dessenMeinung übereinstimmen muss, um das lebhafte eingehende Gespräch, die Diskussion mit diesem auf Augenhöhe zu suchen.

Joachim Gauck verkörpert keine neue politische Farbe in unserem Lande.

Das ist und war seineSache nicht.

Das war bei Jochim Gauck schon so als Bürgerbewegter der letzten Tage der DDR 1989/90, zuerst in Rostock, dann in Ostberlin, als Joachim Gauck, auf dem Ticket von Bündnis 90, sich als Abgeordneterin die erste frei gewählte Volkskammer der DDR einfand und maßgeblich das Stasiunterlagengesetz der DDR mit formulierte.

Nein!, was Joachim Gauck in unserem geeinten deutschen und europäischen Lande verkörpert, ist etwas anderes.

Joachim Gauck verkörpert ein anderes Licht, ein achtsames Licht auf die Menschen, egal, ob diese ihm zustimmen oder nicht, verkörpert ein humorvoll wärmeres Licht auf die Themen, Debatten, Diskurse die die Bürger/innen in Deutschland, Europa bewegen.

Dieses andere Licht, das Joachim Gauck lebt,erinnert mich an das Sonett des verstorbenen Lyrikers und Schriftstellers Stephan Hermlin „Der Vogel und der Test“.

Da werden die Bürger/innen gerne Joachim Gauck seine Marotte, sein Mantra der Freiheit als sein persönliches Alleinstellungsmerkmal nachsehen oder diesem gar ergriffen zustimmen, trägt er doch seine Argumente nicht als Blitz- und Donnerkeil vor, sondern gewitzt und angereichert mit Humor.

Joachim Gauck taugt nicht für den Kandidaten Quickie für das Amt des Bundespräsidenten im Sommerloch 2010, um dann, von den Medien, Bürgern/innen unnachgefragt, in der Versenkung zu verschwinden.

Egal, ob Joachim Gauck am 30. Juni 2010 durch die Bundesversammlung in Deutschland zum Bundespräsidenten gewählt wird oder nicht.

Mit ihm ist uns Bürgern/innen bereits jetzt ein neues, ein anders Licht aufgegangen, dass unsere Menschen wie unser Themen wärmer be- und anleuchtet, die uns nahe sind, die uns beschäftigen.

Joachim Gauck ist als Verkörperung dieses anderen Lichts in uns selber nicht mehr aus öffentlichen Debatten, Diskursenwegzudenken.

Joachim Gauck verkörpert auch, wie kaum ein anderer, Jahrgang 1940,die Kriegskinder Generation in uns, die ausgehalten, neuen Ideen offen geblieben, in unserer Demokratie mit ihren Arten der Freiheit, und Unfreiheit,mit gestaltend, unverzagt angekommen ist.

Es bedurfte, anders als Joachim Gauck selber auf der Leibziger Buchmesse 2010 flapsig hingeworfen, keines Armutszeugnisses, um ihn den Siebzigjährigen für die Kandidatur um das öffentliche Amt desBundespräsident auf dem Ticket von Rotgrün zu berufen.

Es bedurfte der Wahrnehmung des Reichtums der Vielfalt der lebenden Jahrgänge unseres Volkes, ihren Biografien,Lebensleistungen um darauf zu kommen, dass genau zu diesem Zeitpunkt Joachim Gauck der geeignete Bundespräsident für uns Deutsche in Europa ist.

Mancher wird mich jetzt verdutzt fragen

“..aber Du hast doch soviel Kritik in Deinem Blog und anderswo an Joachim Gauck dokumentiert hinterlegt, wie kannst Du da jetzt so für die Kandidatur von Joachim Gauck zum Bundespräsidenten aufrufen?“

Wohl wahr, wohl klar, meine Kritik an Joachim Gauck bleibt bestehen.

Aber, was soll der Mensch tun, was soll, was kann ich tun, wenn mir unerwartet ein neues, ein anderes Licht aufgeht, das ich lange nur glimmend wie schlummernd in mir selber, eher achtlos, lauernd verspürt?

Das andere Licht, das Joachim Gauck lebt, hat auch einen bestimmten Klang , die Frequenz einer bestimmten Tonlage in meinem Ohr:

"Lebe das andere Licht für offene Debatten!"

Damit nicht das eintritt, was Kurt Tucholsky in seinem Aphorismus beschwört:

"Wer so offen ist, kann nicht ganz dicht sein!",

weiß Joachim Gauck für sich und andere guten Rat:

"Werden Sie doch einfach bei entsprechender Gelegenheit zum Dichter!"

JP

Siehe dazu:

ARD- Erstes Sendung „Farbe bekennen“ vom 11. Juni 2010 mit Joachim Gauck

ZEIT 24- 04- 10

"Altmeister des Freiheitspathos", von Cristoph Dieckmann

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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