Judas, der erste Whistleblower?

Karfreitag Dass der Verlauf ein tragisch anderer war, der mit der Kreuzigung Jesu Christi und Judas auf Golgatha endete, davon berichten Evangelien des Neuen Testaments

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Pfiff Judas nach religiösen Regelverstößen ein, unfair entglittenes Spiel, unter den Jüngern gegenüber Jesus und der Judenheit Judäas ab?

"Matthäus Mt 26:19-2519 Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passa. 20 Als es aber Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tisch. 21 Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern. 22 Und sie wurden sehr betrübt, und jeder von ihnen fing an, zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr? 23 Er aber antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht, der wird mich überliefern. 24 Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht. Wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre. 25 Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi ? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt."

Was war unter den Jüngern vorgefallen, was war Jesus als dem geistigen und geistlichen Führer mit seinen Jüngern widerfahren, dass er, unter den Jüngern, anfing, seine und deren Bedeutung in Glaubensfragen zu relativieren?

"Wisst ihr denn überhaupt, wer ich bin? Wisst ihr denn überhaupt wer ihr wirklich seid?, wissen wir überhaupt, ob Jahwe wirklich unser Gott ist, dem wir uns befohlen haben?"

Solche Zuspitzungen der Relativierung kennen wir eher aus Zeiten nach, aus Vorsatz hier, aus Unkenntnis da, einzeln oder gemeinschaftlich begangenen Sünden, Rechtsbrüchen, Regelverstößen, Missbrauch von Anempfohlenen, wie dieses gerade gegenwärtig die Römisch- Katholische Kirche an Haupt und Gliedern durchlebt.

Spürte Jesus in der Gemeinschaft seiner Jüngern zu diesem Zeitpunkt, wie Papst Benedikt XVI am Rosenmontag, den 12. Februar 2013, um mit Wirkung vom 28. Februar 2013, 20.00 Uhr MEZ seinen Rücktritt als "Pontifex Maximus" erklärte, damals ebenfalls einen unbändigen Drang, von seinem Amt als Messias. als von Gott Geleiteter zurückzutreten, weil die Verhältnisse in der Gemeinschaft seiner Jünger spirituell unhaltbar durcheinander, die Predigten, der Auftritt etlicher seiner Jünger in der Öffentlichkeit selbstherrlich, anmaßend, gar sündenstolz und überheblich geraten war?

Suchte Jesus zunächst in dieser drängenden Angelegenheit ein stilles Übereinkommen mit seinem treusten aber auch eigensinnigsten aller Jünger, mit Judas um dann für sich und für all seine Jünger, für die er sich stellvertretend, selbst für deren, aus Vorsatz oder aus Unkenntnis begangenen Sünden verantwortlich fühlte, bei römischen Zivil- Gerichten oder jüdischen Friedensrichtern, Religions- , Tempelgerichten Zuflucht, damit ihm und seinen Jüngern durch Offenbarung ihrer Sünden, Irrtümer, Fehleinschätzungen im Glauben und Alltag, ein Mindestmaß an Gerechtigkeit, gar Vergebung vermeintlicher und wirklicher Sünden widerfuhr?

Um sein Offenlegungs- und geistliches Reinigungsansinnen zu unterstreichen, erklärte sich Jesus, stellvertretend für alle begangenen Sünden in seiner Jünger Schar vor Ort und Glaubensanhängerschaft in vielen Landesteilen Judäas und darüber hinaus verantwortlich und für alleinig schuldig.

Mit solchem weitsichtigen wie folgenschwerem Ansinnen konnte Jesus wahrlich unter seinen Jüngern keinen Blumentopf gewinnen, geschweige kein Wohlgefallen auslösen, außer bei seinem Jünger Judas?, der insgeheim dem Ansinnen Jesu beigetreten war, vor den anderen Jüngern aber in dieser Angelegenheit verschwiegen war, wie ein Grab, damit die Jünger Schar mit Jesus und ihrer Glaubensgemeinschaft, wenn nicht durch jüdische Friedensrichter, Tempelgerichte, so doch wenigstens nach römischen Recht eine Existenzberechtigung erhielt.

Also machte sich Judas als erster bekannter Whistleblower unserer Einen Welt auf, mit Jesus Einverständnis, heimlich Nachrichten aus dem Kreis der Jünger und des Aufenthaltsortes Jesu an die Pharisäer weiterzugeben, damit diese eine geordnet und sichere Auslieferung Jesus unter bewaffnetem Begleitschutz römischer Legionäre durch aufgebrachte Teile des jüdischen Volkes an den römischen Landpfleger in Syrien, Pontius Pilatus, vorbereiten und durchführen konnte.
Wie es dann also geschah

Für die Finanzierung dieser geordneten Auslieferung Jesu hatten die Pharisäer, die einst mit Jesus Thesen sympathisierten, Judas 30 Silberlinge versprochen übergeben, die dieser den römischen Legionären bei deren Ankunft vor dem Eingang des Garten Genezareth, dem letzten Aufenthaltsort Jesu und seiner Jünger, vor dessen Festnahme, dann auch auszahlte, wie er sollte.

Was ebenfalls geschah.

Dass der Verlauf ein tragisch anderer war, der mit der Kreuzigung Jesu Christi und seinem Jünger Judas auf Golgatha am Karfreitag endete, davon berichten die unterschiedlichen Evangelien im Neuen Testament

Dieser Text des Matthäus Evangeliums verästelt uns Heutigen eher die Zusammenhänge bis zu einem undurchdringlichen Gedankendickicht als dass dieser diese erhellt und doch gibt es eindeutige Hinweise, dass vieles anders verstanden werden kann, wie in im ersten Anschein erscheinen mag.

Vielleicht fehlt für uns Außenstehenden der letzten Abendmahlrunde Jesus mit seinen 12 Jüngern vor seiner Festnahme durch römische Legionäre im Garten Genezareth ein Hinweis darauf, dass es zwischen den Jüngern und Jesus für einen bestimmten Fall eine Absprache gab, dass einer unter den Jüngern die Aufgabe und Pflicht erhält, Jesus auf sicherem Wege, nicht den Tempelhäschern, sondern insgeheim abgesprochen, wie es dann durch den Jünger Judas geschah, den römischen Legionären auszuliefern, damit Jesus mit seine Jüngern vor einem römischen Gericht, beichtend, geständig, Zeugnis von ihren Sündern ablegen konnten bzw. sich unhaltbarer Vorwürfe ihrer angeblichen Sündhaftigkeit gegenüber jüdischen Geboten in einem für damalige Weise fairen Prozess verteidigen konnten.

Im Jahre 1975 war Walter Jens zwar nicht der erste, der dem Jünger Judas eine ganz andere Bedeutung denn die des Verräters Jesu zusprach, dafür war und ist aber seine
"Verteidigungschrift zum "Fall Judas" umso mehr ein Unikat deutscher Literatur und Rhetorik vor wirklichen und eingebildeten Gerichten.

Die Herkunft des Begriffes „Whistleblower“ ist nicht eindeutig belegt. Als mögliche Herkunft gelten sowohl englische Polizisten, die mittels einer Trillerpfeife andere Polizisten auf einen Verbrecher aufmerksam machten, als auch Schiedsrichter beim Fußball, die durch Pfeifen das Spiel nach Regelverstößen unterbrechen.[1][2]
Der Anglist Anatol Stefanowitsch vermutet, dass sich das Wort von der englischen Redeweise to blow a whistle ableitet, was laut dem American Heritage dictionary of idioms allgemein das Aufdecken von Fehlverhalten bzw. ursprünglich das Beenden einer Tätigkeit bedeute
JP


http://de.wikipedia.org/wiki/Whistleblower
Whistleblower

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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