Kapitalismus im Wach- Koma?

Sterbehilfe Der Kapitalismus, eine Erde ohne Mond, der, weder weiß, was, oben,was unten, ist, zum Scheitern anderer unterwegs, torkelt richtungslos durch seine Geisterbahnwelt

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Kapitalismus in "War Deal Bombenstimmung" flöten seine letzten Vertreter, um sich ihre Angst im finsteren Tann des sozial, regional dicht verankert, drohenden Weltfriedens, zu verjagen

Jetzt heißt es Abschied nehmen.

Trauerarbeit für den gescheiterten Kapitalismus?

Der Kapitalismus, eine Erde ohne Mond, der, weder weiss, was, oben,was unten, links, rechts, visavi, nebenbi, in der Mitten ist, zum Scheitern anderer unterwegs, torkelt, richtungslos, durch seine Geisterbahnwelt und gibt das für den letzten Schrei an Ausbund eines Modernisierungspaktes "TTIP Marke" Transatlantisches Freihandelsabkommen" aus?

In der Gründerzeit von Gesellschaften, Staaten, so auch in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika, galt die eherne Regel, wer nicht reich wird, hat falsch gelebt, aber auch wer reich stirbt, sein Vermögen nicht dem Gemeinwesen vermacht, hat falsch gelebt

Weil der Kapitalismus, hochbetagt, einfach nicht sterben will, selbst passive Sterbehilfe verweigert, auch wenn er nicht mehr kreuchen, fluchen noch fleuchen kann, kaum Wachstum Nährendes mehr zu sich nimmt, gibt es deshalb auch nichts zum Erbe, außer den Schuldenschotter, die er täglich in anschwellenden Maßen an fehlender Sittlichkeit, Moral, Sinn für Verantworungsgemeinschaft als "radioaktiv strahlend" sozialen "Giftmüll" hinterlässt.

Wirtschaftliches Wachstum kann nicht durch Spitzengehälter, Boni, beste Altersversorgung für wenige, wie sich einige unverbessrlich auf ihre Fahne schreiben, sondern nur, generiert werden, wenn die Einkommens- und Vermögensscheere, durch Vermögensverteilung von den wenigen "Erlesenen" auf namenlos viele unter Angleichung der Einkommen, höchsten 20-fache der Löhne, Gehälter Unausgebildeter für Spitzenpersonal, in Angriff genommen wird.

Die hohen Boni, Gehälter, Altersversorgung von Managern, Vorständlern, ist doch hierzulande als Resulat unterwegs, weil deren Aufwendungen als Betriebskosten steuerlich unbegrenzt nach oben abgesetzt werden können. Warum werden Unternehmen und Privathaushalte nicht steuerlich gleichgestellt, damit diese auch ihre Kosten für Wohnung, Kindererziehung, Pflege, Unterhalt, Lebensführung, Zinslasten, Aus- und Weiterbildung voll umfänglich steuerlich absetzen können?

Warum werden so viele Ausnahmen bei steuerlicher Veranlagung gemacht. So erhalten die christlichen Amtskirchen in Deutschland 460 Millionen €/anno aus nicht nachvollziehbaren Altverträgen von 1806/1919,1949/1990, in Konkordaten prolongiert, allein für ihr Bischofssäläre, Bischofsdomizile, samt Dienstwagenprivileg der S- Klasse, gleichzeitig das Privileg, ihre Immobilien in beachtlichem Umfang ohne Kapitalertragssteuer zu Lasten der Finanzen der Kommnunen, des Bundes, der Länder, insbesondere Miet- und Grundsrtückspreise in Metropolen, Berlin, München, Hamburg, Düseldorf befeuernd, zu veräußern?

Das politische Personal in Deutschland in Amt und Würden hat sich in Bund und Ländern auf einen unerklärten Politik- Streik verlegt, den Maßgaben des Bundesverfassungsgerichtsurteils (BVG)1997 zur verfassungsgemäßen Vermögenssteuer, Geld- und Sachvermögen, Grund, Boden, Wald, Wiesen, Seen, Wege-, Patenrechte, Kunst, vergleichbar bewertet, steuerlich zu veranlagen, durch Ausführungsbestimmungen zu folgen.

Stattdessen schießt das politische Personal in Amt und Würden sich täglich öffentlich ins Knie und findet das eine gute Idee, verpasste die Politik durch alle parlamentarische Bänke und Ränke dem BVG doch eine Klatsche, die Vermögenssteuer von gerade einmal 1 %, überhaupt einzige Basis zur Erfassung von Privatvermögen, wurde 1997, sang- und klanglos, unbefristet ausgesetzt

Paralell zum Aussetzen der Vermögenssteuer 1997 liefen damals 1997 Sammelklagen von noch lebenden Zwangsarbeitern im NS- Reich von 1933- 1945 gegen Deutschland in den USA.

Drängt sich da nicht der Eindruck auf, dass hier nicht nur die Vermögenssteuer unterlaufen, sondern auch etwas versteckt werden sollte, was im Wege der Erhebung der Vermögenssteuer aufgedeckt worden wäre, nämlich die fortbestehende Undurchsichtigkeit von Beständen an NS- Raubkunst in staatlichen und privaten Besitz, u. a in den Katakomben von Schlössern, des Außenministeriums in Berlin, in den Händen von Kunsthändlern wie Cornelius Gurlitt als Treuhänder von eigenen und fremden Gnaden?

Der französische Wirtschaftsprofessor Thomas Piketty fordert im SPIEGEL dieser Woche (19- 65- 2014
"Das Kapital frisst unsere Zukunft")
passiv einsichtige Sterbehilfe für den Kapitalismus im "Wach- Koma", fordert auf der Basis eines globalen Vermögenskatasters eine global veranlagt eingetriebene Kapitalsteuer, die Geld- und Sachvermögen(Grund, Boden, Wald, Wiesen, Patentrechte, Kulturgüter, Gemälde, Skulpturen, hochwertiger Schmuck) auf einer vergleichbaren Bewertungsebene (Verkehrswert?/Einheitswert?) veranlagt.

Seit 1997(Aussetzung der Vermögenssteuer nach BVG- Urteil, Maßgabe, Geld- und Kapitalvermögen vergleichbar zu veranlagen)wissen wir in Deutschland nicht erinmal, wer über wieviel Vermögen, z. B. NS-Raubkunst, Beutekunst aus aller Herren Länder verfügt.

Die Ungleichheit der Vermögen ist in Europa, den USA ungefähr doppelt so groß wie die Ungleichheit der Einkommen und die befindet sich bereits in einem asymmetrischen Verhältnis von Arm und Reich.

Die reichsten zehn Prozent besitzen, absolut entkoppelt von geellsellschaftlicher Haftung und Verantwortung, z. B.bei der Finanzierung von Projekten des Arbeitsmarktes zur Schaffung von Arbeits- und Ausbildungplätzen, freischwebend zwischen 60 und 70 Prozent des Gesamtvermögens, dazu benötigen sie nicht einmal 25 bis 35 Prozent der Gesamteinkommen.

Wir müssen jetzt alle stark sein, der Kapitalismus will uns namenlos, wie er gekommen, verlassen, vom Acker gehen, er weiß nur nicht, um Erbarmen und Gnadenbrot bittend, wie alle seine Tage zuvor seit den Fuggers, Welsers zu Nürnberg 1517, am Anbeginn von Martin Luthers Reformation, wie und wann?, wenn ja, warum eigentlich?

Todesfall eines Kapitalisten.

Der flämische Calvinist Hans de Witte (1583- 1630) wird 1622 vom Deutschen Kaiser als Privatbankier ins Münzkonsortium für das Königreich Böhmen berufen. Damit ergeht für ein Jahr an de Witte im Königreich Böhmen das Privileg der Münzausgabe nach seinem Gusto, wenn er dem Kaiser in Wien die Vorauszahlung von 6 Millionen Gulden hinterlegt. Was de Witte tut

Hans de Witte verringert den Edelmetallwert der neu ausgegebenen Münzen im Königreich Böhmen und löst, mit ungeheuerem Gewinn für ihn selber, landesweit eine Teuerung mit Lebensmittelknappheit, Hunger, Elend, frühen Tod unter der Land- und Stadtbevölkerung aus

Gleichzeitig finanziert der Bankier Hans de Witte im Dreißigjährigen Krieg (1618- 1648) nicht nur Albrecht von Wallensteins Lager, sondern auch dessen Leben, Hofhaltung in Saus und Braus da selbst durch großzügige Vergabe von Krediten, weil der mittellose Deutsche Kaiser Ferdinand II in Wien seinen Feldherrn Wallenstein und dessen Feldzüge nicht zu finanzieren wusste.

Das ging solange gut, solange Wallenstein, Landschaften, Städte in Europas deutschen Landen, plündernd, mordierend zu erobern vermochte, diesen Kontributionen abverlangte, um de Witte wenigsten Teile seiner Schulden mit Zinseszins zurückzuzahlen.

Schwierig wurde es, als die Hansestadt Wismar, nach wiederholter Besetzung und Ausplünderung durch Wallensteins Truppen, dermaßen an Zahl ihrer Bürger dezimiert, an Vermögen beraubt war, dass da nichts, aber auch gar nichts mehr, trotz erneuter Erroberung, zu holen war.

1630 entließ Kaiser Ferdinand II im Habsburgischen Wien Wallenstein als Feldherrn.

Albrecht von Wallenstein wurde fuchsteufelswild als ihm der Bankier de Witte in einem Ergebenheits- Bittbrief, an dessen Schulden erinnernd um Verständnis anflehte, er könne ihn nun nicht mehr weiter über die Vergabe von Krediten finanzieren, da in drei Wochen, wie alle Jahre, alle Wechsel fällig gestellt, auf der Frankfurter Messe seine im Auftrag von Wallenstein begebenen Wechsel zu platzen drohten.

Hans de Witte stürzte sich noch vor Beginn der Messe zu Frankfurt/Main 1630 in seinen Brunnen hinter seinem repräsentativen Anwesen und Gebäudekomplex auf seinem weitläufigen Prager Domizil und ertrank

Albrecht von Wallenstein rührte und kümmerte das elendige Ende seines Privat- Bankiers Hans de Witte, dessen Tod er verschuldet hatte, wenig. 1631 wurde er vom Deutschen Kaiser Ferdinand II, angesichts der Truppen König Adolf von Schweden in der Freien und Hansefestungsstadt Stralsund, erneut zum Feldherrn berufen.

Hans de Wittes Gesinnungsgenossen unter den Kapitalisten rührte dagegen dessen Schicksal sehr, sie sannen auf Abhilfe dieser Risiko- Gefahrenlagen durch säumige Zahler unter den Herrschenden und griffen auf das Ablassbrief Finanzierungswesen der Fugger, Welser für den Bau des überdimensionierten Projektes, den Bau des Petersdom zu Rom, zurück, das im Wege der Reformation Martin Luthers nach ihrem Versändnis fälschlich in Misskredit geraten war.

Denn anders als im Schuldnerfall Albrecht von Wallenstein, lag die Ausplünderung. Auspressung der Landschaft, der Menschen in Dörfern, Städten, beim Ablassbriefwesen nicht in der Hand der Schuldner, sondern in der Hand der Gläubiger.

Der Papst im Vatikan hatte mit dem "Heiligen Stuhl" als Schuldner den Bau des Petersdom zu Rom, in der zeit von 1495- 1595, über Kredite aus den Bankhäusern Fugger, Welser vorfinanzieren lassen und zur Sicherung der Tilgung und Zinszahlungen seiner Schulden, die Lizenz zum Ausplündern, Auspressen europäischen Landschaften, Dörfer, Städte in Gestalt päpstlich beurkundeter Ablassbriefe an die Fugger, Welser vergeben.

Die wussten mit Drückerkolonnen, europaweit bis nach Übersee, im gerade entdeckten Amerika, voran mit dem Marktschreier Dämon Tetzel durch die Verbreitung von Angst und Schrecken vor nahendem Tod, Weltenende, Schmoren in der Hölle, unter den Gläubigen, bei gleichzeitigem Angebot, durch Kauf eines Ablassbirfes, dem Fegefeuer zu entgehen, die Schatzsäckle der Fugger, Welser über die Maßen der eigentlichen päpstlichen Tilgungen, Zinszahlungen zu füllen.

Genau diesem Modell des Ablassbriefwesens scheint das aktuell in Diskussion stehende Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen der EU und den USA verschrieben.

Nicht staatliche Schuldner, sondern private Gläubiger werden in den hoheitlichen Stand versetzt, nach eigenem Gusto ganze Landschaften, Populationen über Sozialabbau, Steuern, Gebühr auszuplündern, auszupressen, Schonvermögen zum Restvermögen umzuwidmen, um auch das noch für den Weg zum Arbeitsplatz abzuschmelzen bis nichts, aber auch gar nichts mehr an Rest- Privatvermögen der Vielen für die Daseinsvorsorge zu Gunsten der wenigen Superreichen, Oligarchen zum Lebenszeit Verschnarchen, vorhanden ist.
JP

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/literatur/der-piketty-hype-1.18296244
Amerikas jüngster Bestseller
Der Piketty-Hype
Andrea Köhler Heute, 6. Mai 2014, 05:30

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/index.php5?seite=2&countr=10&sort=0&buch=2146
Sendung vom 05.05.2014
Im Land von Gier und Neid - welcher Lohn ist noch gerecht?

https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/der-gescheiterte-kapitalismus
WILL HUTTON 22.04.2014 | 18:05 13
Der gescheiterte Kapitalismus

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Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

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