Karneval der Journalisten

Boulevard vorbei? Was jetzt angesagt scheint, ist neben dem Karneval der Tiere der Karneval der Journalisten. Da spielen Jakob Augstein, Nikolaus Blome "Augstein&Blome" ganz vorne mit

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Boulevard war gestern und wird nicht mehr und das entgegen allen hellen und dunklen Beteuerungen in Redaktionsstuben von Berlin, Paris, Amsterdam, Kopenhagen, Madrid, Brüssel, Washington, Moksau, Peking über Hamburg, Frankfurt/Main nach München, Rom und zurück.

Was jetzt dagegen angesagt scheint, ist neben dem Karneval der Tiere als vom Aussterben bedrohter Gattung?, der Karneval der Journalisten.

Da spielen Jakob Augstein und Nikolaus Blome mit ihrem Format

"Augstein&Blome"

im Phoenix Kanal, neben Caren Mioska mit ihrem Table Dancing bei den Tagesthemen in einer poetischen Adaption des Films" Club der toten Dichter" , nachrichtlich des selbst herbeigefügten Todes des US- Schauspielers und Oscar Preisträgers Bobby Williams, ganz vorne in der Champions- Liga mit.

Zu Zeiten des Journalisten und Phiolosophen Karl Marx (1818- 1883) aus Trier galt es in Fragen und im Selbstverständnis des Journalismus beim gedruckt geschliffenen Wort, Argumente zu einem brennenden Thema der Zeitläufte, auf einem Fließband gleich, ohne Unterlass heranzukarren, um die gesellschaftspolitische Atmoshäre auf einem ausbalancierten Hitzegrad zu halten, der die Bildung von nachhaltigen Theorien im Weltformat einer "Großen Erzählung" der Menschheitsgeschichte ermöglichte und gleichzeitig die Erfindung des Fließbandes für die industrielle Produktion von Mobilität auf zwei drei, vier Rädern, zu Lande, zu Wasser und in der Luft vorweg nahm.

Was erleben wir dagegen heute in Fragen und im Selbstverständnis des Journalismus? Wir erleben heute kaum einen Journalisten mehr unter der Arbeitmann- , Arbeiter der Stirn Devise tätig:

"Redakteur schaffe die Argumente ran",

denn es zählt in Zeiten des Karnevals der Journalisten nicht mehr der eskalierende Heizwert entflammbarer Argumente, sondern die deeskalierende Art der Darbietung nicht entflammbarer Argumente in poetisch, kabarettistisch unterlegter Weise mit vielen Zwischentönen zum Versöhnen und sei es durch dessen kanibalistische Unkenntlichmachung.

Wer heutzutage die gesellschaftspolitische Atmosphäre durch die Lieferung von Argumenten, am Fließband herangeschafft, so aufheizt, dass es zu unwillkürlich steilen Theoriebildungen der Weltsicht als flüchtig "Großer Erzählung" kommt, viele nennen das dann perplex paradox prae cox (voreilig) in der Hitze des argumentativen Gefechts

"Verschwörungstheorien",

bringt selbst das demoskopisch selten komisch gewogene Publikum dazu, sich einen Ast zu lachen bis der in der Mitten kracht, mit dem sich dann dahergelaufene Alternativ- Parteien am Rand gesellschaftlicher Formationen mit entblößt nackten Kernausaagen einen Besen draus bauen, siehe Alternative für Deutschland (AfD), mit dem sie die blühende deutsche, europäische Parteien Landschaften, sich selber im Momentum täglich vermehrend, wahlweise leise hier, spektakulös lärmend da, auskehren.
JP
https://www.freitag.de/autoren/augstein-und-blome/ist-die-afd-noch-zu-stoppen/@@view#1410560925861622
AUGSTEIN UND BLOME 12.09.2014 | 17:30 3
Ist die AfD noch zu stoppen?
Rechts, erfolgreich

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=a2&dig=2014%2F08%2F16%2Fa0142&cHash=fe53072fc77eb7adf424f75ead3bcf92
taz 10. August, 22.40 Uhr

"O Captain! My Captain!" Caren Miosga, die Moderatorin der "Tagesthemen", steigt auf den Tisch im Studio und ehrt den verstorbenen Schauspieler Robin Williams mit einem Zitat aus dem Kultfilm "Club der toten Dichter


http://www.bild.de/news/inland/tagesthemen-moderatoren/caren-miosga-wuerdigt-robin-williams-37224368.bild.html
CAREN MIOSGA WIE IM FILM „DER CLUB DER TOTEN DICHTER“
Tagesthemen würdigen toten Robin Williams (†63)

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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