Kotzen wir mehr Bildung in Brocken, als wir Bildung fressen können?

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Kotzen wir mehr Bildung in Brocken, als wir Bildung fressen können?

Kann der Mensch mehr Bildung in Brocken kotzen, als er in einem Stückfressen kann?

Kirchenstaatenwurden “Ora et Labora“(„Bete unnd Arbeite!“) wie spätere säkulare Gesellschaften mit ihrer Beschäftigungs- und Arbeitskultur, vom Grunde her, in Toto als Bildungsträger eingerichtet.

Das Beten wurde den Menschen in Krieg und Friedenausgetrieben, außer sie stammeln orientierungslos zu Gunsten Dritter, vor sich ziellos hin, dieMedizin- Beratungsindustrie Betriebe, unter Strom,zu nähren.

„Gebete als Pausen sonn- und werktags weg,

Arbeit sieben Tage her!“

Hieß dann das Massen auswildernde, mobilisierend Suchttreibende Motto.

Jetzt ist für viele Menschen, jung ob alt, gesund, gehandikapt,auf Erden nicht nur die Arbeit, sondern auch die Bildung „frei Haus“ alltäglich am Arbeitsplatzweg.

Was nun?

Wissen wir, dass in deutschen Betrieben eine Sprach- und Bildungswüste vorzuherrschen beginnt?

Da werden ethnische Gruppen zusammengestellt, die sagen wir einmal nur

“afghanisch, türkisch“

sprechen, wie zum Beispiel bei einem großen Paketdienst in Hamburg.

Da werden vom Stammpersonal dieses Paketdienstes Fächer, Wege auf türkisch beschildert, dass jeder Deutsche, jeder andere Ausländer/in als Leiharbeiter/in vor Ort perplex sprachlos wird, geschweige denn, ein Wort deutsch lernt.

Was will ich damit sagen. Ich will sagen, das die Arbeitswelt sich zunehmend ganz nebenbei aus der Verpflichtung eines Ausbildungs- und Bildungsträgers herauszieht, dem Staat in Bund. Land, Kommunen seine Bildungspflicht achtlos vor die Füße schmeißt.

Will sagen, staatlich kann gar nicht soviel an Bildung, Ausbildung vorgehalten werden, wie nachher, bildungsfern, in der Arbeitswelt Bildungsbrocken für Brocken, tagaus, tagein, ungenutzt verkommend, ausgekotzt werden.

Da passen dann solche Medien Theater Spektakel, wie um die erprobten und erwiesenen Empörungskennungsmarken

„Thilo Sarrazin“, „Erika Steinbach“

wie die Faust aufs schon, grün und schwarzblau geschlagene, Auge Otto Normalverbrauchers/in.

Um systemimmanente Mängel, Fehler, Unterlassungen, Organisationsverschulden, Korruption, Abgeordnetenbestechung, Regierungskriminalität nicht einmal ansatzweise zu benennen, werden "Systemmängel"

durch erprobte und erwiesene Empörungskennungsmarken wie

„Thilo Sarrazin“,

„Erika Steinbach“

gerne als Geleitzug

„Dickes Ei und dickeBerta“

hoch- und auflagen- , quotenstark ausgerüstet entgesellschaftet zu individualisieren, um letztendlich eben das Debattieren der Systemmängel, medial technisch unterlaufend, zu verhindern.

Was wir brauchen, ist ein neuer gesellschaftlicher Beschäftigungs- und Bildungsvertrag, der die Arbeitwelt als Bildungs- und Ausbildungsträger, von der Wiege bis zur Bahre, voll in die Pflicht nimmt.

JP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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