Margot Käßmanns Rücktritt erinnert an den Rücktritt von Willy Brandt 1974
Frau Dr. Seltsam, oder, wie ich lernte meinen Rücktritt zu lieben?
Margot Käßmann, betont, wie Willy Brandt bei seinem Rücktritt vom Bundeskanzleramt 1974, im Amt nicht erpressbar sein zu wollen, um dann "erpresst" aus Amt und Würden zu scheiden.
Seltsam, selten seltsam.....
Margot Käßmanns Rücktritt von allen Kirchen- Hochämtern als EKD- Ratsvorsitzende und Landesbischöfin birgt auf seltsame Weise im Klang der Worte, im Duktus der Unmittelbarkeit der Gefühlsregungen viele Ähnlichkeiten mit dem Rücktritt von Willy Brandt aus dem Amt des Bundeskanzlers 1974 und seinem historisch verlautbart dokumentierten Wort:.
"Wer da meint, ein deutscher Bundeskanzler sei erpressbar, der irrt!"
Margot Käßmann überspielt dabei professionell unanfechtbar, wie Willy Brandt, die Unschärfe, dass sie vom Vertrauen des EKD- Rats umzingelt, wie damals Willy Brandt von den Vertraunsbekundungen seiner "Getreuen" in der SPD, der subtil psychologisierenden "Erpressung" nachgab, ihre Ämter, zum Preis des Linsengerichts einer heillosen "Fassadenpolitik" der Kirchen, Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Stiftungen und deren gemeinsamen NGO- Netzwerken aufzugeben.
Margot Käßmann betont 2010, wie Willy Brandt 1974, nicht erpressbar zu sein, Schaden von ihrem Amt und Würden fernzuhalten.
In einem Punkt unterscheidet sich Margot Käßmann von Willy Brandt eindeutig.
Margot Käßmann verstellt sich durch die ausdrückliche Betonung:
"Schaden von ihren Ämtern und Würden fernzuhalten"
den Blick, dass ihr möglicherweise, wie jedem Arbeitnehmer mit Krankheitseinsicht im Krankheitsfall der Diagnose Alkoholismus in Amt und Würden, ein Recht auf Behandlung, gar Aussicht auf Rehabilitation eingeräumt wird.
In diesem Punkt geht von Margot Käßmann als scheidende EKD- Ratsvorsitzende und Landesbischöfin für Arbeitnehmer/innen mit Krankheitseinsicht im Krankheitsfall in Amt und Würden keine Ermutigung aus.
Ward Margot Käßmann zum Verhängnis, dass sie aus Sicht der EKD und der Hannoverischen Landeskirche auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitg tanzte, z. B. nicht als formale aber informelle "Botschafterin" der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), sowie als Multiplikator und Mitglied des "Forums demografischer Wandel" (s . Albrecht Müllers Buch "Machtwahn", S. 184 „Wie Eliten zu Opfern von Manipulation und dann zu Tätern werden.“)?
Gleichwohl steht der Rücktritt von Margot Käßmann, wie damals der Rücktriit von Willy Brandt, für eine große Hoffnung des Aufbruchs zur Gradlinigkeit im Glauben, wie in unserer Politk, Wirtschaft und Gesellschaft.
Willy Brandt blieb seit 1961 über 1974 nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler hinaus bis 1987 Parteivorsitzender der SPD, wurde Vorsitzender der Sozialistischen Internationale, unterstützte maßgeblich die sozialdemokratische Entwicklung in Spanien nach dem Tode des Diktators Franco 1975, sowie die sozialdemokratische Entwicklung in Portugal nach dem Zusammensturz des portugisischen Kolonialreiches 1976.
Margot Käßmann bleibt in ihrem seelsorgerischen Amt als Pastorin der Hannoverischen Landeskirche, frei von Verlockungen durch prekäre Dienstwagen- Privilegien in Kirchlichen Hochämtern, ganz ihrer bekundeten Mission der Gradlinigkeit im Glauben, der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verpflichtet.
Die EKD- Ratsvorsitzende und Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann scheidet, von guten Mächten in ihrem christlichen Glauben wohl geborgen, aus all ihren repräsentativen Kirchenämtern. Dr. Margot Käßmann ist, von guten Mächten in ihrem christlichen Glauben wohl geborgen, ihrem Herzen folgend, dankbar gegenüber dem Vertrauen, das ihr, trotz Verkehrsdelikt- Sündenfall "Saturday- Night- Fiver", von vielen Seiten, inner- und außerhalb der Christenheit, entgegen gebracht, aus ihren repäsentativen Kirchenämtern als EKD- Ratsvorsitzende und Landesbischöfin geschieden, in ihr seelsorgerisches Pastoralamt innerhalb der Hannoverischen Landeskirche zurückgekehrt. "Orginalton Dr. Margot Käßmann auf der gegen 16.00 Uhr anberaumten Pressekonferenz im Kirchen- Hochamt zu Hannover, im Beisein ihrer vier Töchter, was nicht selbstverständlich ist, wie Margot Käßmann aufrecht und tapfer sagte: "Ich kann, von guten Mächten meines christlichen Glaubens wohl geborgen, niemals tiefer als in Gottes Hand fallen. Amen!" Das habt zum Zeichen!: Der Rücktritt von Dr. Margot Käßmann als EKD- Ratsvorsitzende, Landesbischöfin und Sünderin in Verkehrsnahgelegenheiten war nur ihr erster evangelikaner Befreiungsschlag als Freistoss gegen die Männer- Domänen innerhalb und außerhalb der Christenheit". JP
"Wer so, wie Dr. Margot Käßmann als 51jährige Frau mit allen Wassern der Kirchenämter als EKD- Ratsvorsitzende, Landesbischöfin und Sünderin in Verkehrsnahgelegenheiten unterwegs, im Nu, gewaschen ist, hat mehr als Rücktritte, hat, in evangelikaner Mission unterwegs, nur ihrem Gewissen verpflichtet, gesellschaftliche Aufbrüche im Sinn!".
Kommentare 33
nachwachsender Artikel:
Margot Käßmann betont 2010, wie Willy Brandt 1974, nicht erpressbar zu sein, Schaden von ihrem Amt und Würden fernzuhalten.
In einem Punkt unterscheiden sich Margot Käßmann von Willy Brandt eindeutig.
Margot Käßmann verstellt sich durch die ausdrückliche Betonung:
"Schaden von ihren Ämtern und Würden fernzuhalten"
den Blick, dass ihr möglicherweise, wie jedem Arbeitnehmer mit Krankheitseinsicht im Krankheitsfall der Diagnose Alkoholismus, ein Recht auf Behandlung, gar Aussicht auf Heilung eingräumt wird.
In diesem Punkt geht von Margot Käßmann für Arbeitnehmer/innen im Krankheitsfall keine Ermutigung aus.
Ward Margot Käßmann zum Verhängnis, dass sie aus Sicht der EKD und der Hannoverischen Landeskirche auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitg tanzte, z. B. als Botschafterin der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)?
JP
Frau Dr. Seltsam, oder, wie ich lernte meinen Rücktritt zu lieben?
Margot Käßmann, betont, wie Willy Brandt bei seinem Rücktrtt vom Bundeskanzleramt 1974, im Amt nicht erpressbar zu sein, um dann "erpresst" von Amt und Würden zurückzutreten.
Seltsam, selten seltsam.....
tschüss
JP
Originelle und/oder naheliegende Assoziation. Na, ich war damals noch zu klein...
Danke. Guter absolut lesenswerter Beotrag.
Tschüß
rr
Mich erinnert der Vorfall auch an die Ypsilanti.
Vielleicht muss man/frau "zu klein" sein, um das zu hinterragen in diesen seltsamen Tagen?
Danke fürs Lesen!
tschüss
JP
auch Danke fürs Lesen!
tschüss
JP
Interessanter Gedankensprung!
"Ypsilanti"
steht für nacheilenden Abgang?
Käßmann für vorauseilenden Rücktritt,
angesichts der Übermacht der Vertrauensbekundungen?
tschüss
JP
Eigentlich mehr wegen der moralischen Entrüstung, die den beiden für einen eher kleineren Fehltritt entgegenschwappte.
Du meinst, die Medien haben Käßmann wie Ypsilanti zum Rücktritt gehetzt?
stimmt!, sehe ich genauso!
stimmt!, sehe ich genauso!
und doch hätte Margot Käßman moraltheologisch ganz andere seelsorgerische Instrumente gehabt, diesen Fehler"Sucht sucht Partner!" zu kommunizieren, ohne den Rücktritt von ihren Ämtern überhaupt zu erwägen!, oder?
tschüss
JP
waren wir mit unseren Blog Beiträgen gar auch noch schuldig, wenn Margot Käßmann in ihrer Pressekonfernez betonte, dass das, was in den Medien massenhaft zu lesen war, dem Amt der EKD- Ratsvorsitzenden und Landesbischöfin nicht zumutbar sei?
Fragen über Fragen, die wir wagen!?:
Kam der rätselhafte Alkohol- Attacken Kuss für Margot Käßmann,wie bestellt, vom Hindukusch?,
oder,
gab es nach dem Gespräch von Margot Käßmann mit der ehrlichen Haut Karl- Theodor zu Guttenberg, die sich als Bundesverteidgungsminister in den Hindukusch Schlamassel traut, in vollster Übereinstimmung, zu einer stillen Vereinbarung?
"zu Guttenberg stimmt Margot Käßmann gepredigten Standpunkt in vollem Umfang zu:
"Nichts ist in Afghanistan in Ordnung!""
"Dafür verpflichtete sich Margot Käßmann in uneingeschränkter Solidarität, vor der Bundestagsdebatte am 26.Februar 2010 über die Aufstockung der Bundeswehrtruppe in Afghanistan, am Samstag, den 20. Februar 2010 gegen 23.00 Uhr mit einem Dienstwagen VW- Phaeton (auf keinen Fall mit einem BMW), privat, mit einem männlichen Fahrgast im Fond, im Vollrausch(1.54 % Promille) über die Rote Ampel einer verkehrsreichen Strasse in Hannover, ohne nach links noch nach rechts zu schauen, geradeaus mit "Selbstmordattentäterinnen- Tunnelblick" zu brettern"?.
JP
wie schnell ist Margot Käßmann gefahren? Man kann auch nachts bei Rot über die Ampel fahren, wenn man langsam an die Ampel heran gefahren ist und geschaut hat, ob alles frei ist! Ist sie durch eine feste Kamera geblitzt worden oder ist die Polizei hinter ihr her gefahren?Stand die Polizei an der Ampel? Gab es Telefonkontakt zwischen Polizei und Anwesenden bei der vorausgegangenen Feier? Ich bin gespannt, wie die Sache nach ein paar Wochen aussieht und alle Details bekannt sind!!
Vielleicht erfährt man dann ja auch mal, wieso das so schnell bekannt wurde. Ich dachte eigentlich, Datenschutz gelte auch für Personen der öffentlichen Lebens.
interessante Überlegungen!
War die Polizei womöglich der landesherrlich verpasste Sicherheits- Begleitschutz für Margot Käßmann, nach ihrer Predigt:
"In Afghanistan ist nichts in Ordnung!"?
tschüss
JP
BILD bildet nicht,
BILD bildet, polizeinah wie polizeifern, Dung für Stunk!
Hallo SiebzehnterJuni,
Günter Nollau oll als Verfassungspräsident über die Günter Guillaume Affäre in Bundeskanzleramts Nähe von Willy brandt bis nach Norwegen als "Aufklärer" im Auftrag von Herbert Wehner gewildert haben, wo er vom Grundgestz her ausdrücklich wg. der Gewaltenteilung niemals etwas zu suchen hatte.
siehe ach taz Interview v. 23.02.10 mit Karl- Otto Pöhl"Hüter des Geldes"
Margot Käßmann wird in dem Buch
"Machtwahn"
von Albrecht Müller,
neben Klaus von Dohnanyi, Arnulf Baring, Oswald Metzger u. a. als Botschfterin der INSM angeführt, siehe auch:
www.hans-tietmeyer.de/insmkuratoriumsvorsitzendertietmeyerbersozialegerechtigkeit.html
INSM-Kuratoriumsvorsitzender Tietmeyer über soziale Gerechtigkeit
Grundsatzdebatte in der Bild am Sonntag (BamS)
Danke für die Liste, ich recherchiere weiter.
JP
Zur Frage INSM:
Dass Frau Käßmann dort eine wichtige Rolle gspielt hätte, ist eher unwahrscheinlich.
de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Personen_der_Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft#Weblinks
Hier die doch sehr umfängliche Liste dieser Tafelrunde der neokonservativen und neoliberalen "Führungselite". - Gegenseitige Selbsternennungen- und Benennungen (besonders geeignet für die Zertifizierung von Eigenexzellenz, der Professor Lenzen, in dessen Publikationen nun wirklich nicht die Welt bewegt wird, der aber gelernt hat "Macht" auszuüben und viel Geld für Repräsentationsbauten auszugeben) führen zu dieser "Auslese". - Es sind fast alle übliche Verdächtigen beisammen. Nicht die besten Denker für Wirtschaft und Soziales, sondern die Strippenzieher und Ideologen - Ein Klub, der ständig "Zukäufe" tätigt. wer möchte nicht gerne in diesem reichlich angefaulten erlauchten Kreise sitzen, der auch Zugänge an anderer Stelle sichert?
Wer die Liste sorgfältig durchgeht, dem geht auch ein Licht auf, warum es gegen die "Lenzens", die Burdas und Holtzbrinck, gegen die "Bertelsfrauen- und Männer", hier in Deutschland keinen publizistischen oder medialen Stich geben wird. Wer sich diese Liste anschaut, der versteht auch, warum die Rot-Grüne, Rot-Schwarze, Schwarz-Gelbe-Regierungsarbeit niemals den Sozial- und Wohlfahrtsstaat im Auge hatte, sondern die vorgeblich "produktive Zerstörung", angeblich, um in der Globalisierung mitzuhalten, tatsächlich, um mehr aus einer Stunde Arbeit, von der prekären Hilfswissenschaft, bis zum 1-Euro-Job, aus der Arbeitskraft heraus zu pressen und das Sozialversicherungssystem durch individuelle Risikovorsorge zu ersetzen.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
PS: Ich fand den Rücktritt von Frau Käßmann konsequent und ihrem eigenen Anspruch angemessen. Man kann nicht Unverständnis für alkoholisierte Fahrer predigen und das Fasten, gerade von Alkohol und von den Drogen, propagieren, dann aber selbst 1,54 Promille am Steuer haben und damit über rote Ampeln rollen.
Aber, ich hoffe ja, die evangelische Kirche wird ihre beste EKD-Vorsitzende, charismatische Theologin und glaubwürdige Seelsorgerin, nicht nur auf einer Pastorenstelle beschäftigen und ihr Freiräume für öffentlichkeitswirksame Auftritte und für das öffentlich wirkende Publizieren lassen. - Die Kirche braucht Frau Käßmann, das sage ich als Atheist.
faz von heute schreibt auf der Titelseite unter der Schlagzeile:
"Artistin der fehlbarkeit":
"Trotz ihres erratistischen Führungstiles, zalreicher unabgestimmter Äußerungen und eines eklatanten Mangels an Teamfähigkeit, der in den letzten zwei Tagen so deutlich, wie niemals zuvor, ans Licht getreten war, sah das Leitungsgremium der Kirche den Ratsvorsitz bei Margot Käßmann weiterhin in guten Händen"
Was ist da los in der EKD?,
haben die ganz auf den evangelikanen teamfernen Oberton Klang und Gesang von Margot Käßmann gesetzt und stehen nun mit leeren Händen da?
vielen Dank für das Statement.
Frage ist für mich:
Sind Amts- und Würdenträger/innen bei Kankheitseinsicht nicht unter denSchutz der Diagnose Alkoholismus am Steuer als anerkannte Krankheit gestellt, die vor fristlsosen Kündigunegn schützt?, vorrausgesetzt es ist ein Willen zur Behandlung und Rehabiltation aktiv vorhanden.
ad Joachim Petrick schrieb am 25.02.2010 um 23:23
ad Joachim Petrick schrieb am 25.02.2010 um 23:07
Lieber Herr Petrick,
Ich sehe ja Ihr leichtes Schmunzeln förmlich vor Augen. - Trotzdem es derzeit bei manchen Verkehrsrichtern in Deutschland Mode geworden ist, die Führerscheineignung auch psychiatrisch- neurologisch abschätzen zu lassen, wenn z.B. der betroffene Beklagte wegen eines Verkehrsdelikts sich zu sehr gegen einseitige Auslegungen der Beamtenaussagen wehrt. So ist doch, ich mache das jetzt hier auch nur aus formalen Gründen, weil ich annehme sie ahnen das, strikt zwischen Alkoholkrankheit und Alkoholmißbrauch einerseits, und der Trunkenheitsfahrt andererseits, zu unterscheiden.
Die beiden WHO und Welt-Psychiatrie-Diagnosen (ICD,DSM) können mit Trunkenheitsfahrten verbunden sein.
Klassisches Berichtsbeispiel in der Presse. Der Berufskraftfahrer X, Busfahrer Y, der nach Jahren der Unauffälligkeit seinen Laster oder Bus in den Graben fährt. Plötzlich weiß jeder der mit ihm zu tun hatte, er säuft seit Jahr und Tag, um ruhig zu bleiben, jetzt hatte er Verspätung und zu wenig getrunken. Usw, usw.,....
Die meisten Fälle sind aber weder Zufälle, noch fremd verschuldet, noch haben sie etwas mit Krankheit zu tun. Dafür kann es dann auch keine juristische und moralische Entschuldigung geben.
Vor Gericht könnte eventuell ein Gutachter für einen guten Anwalt zur Verteidigung anführen, es haben eine gestörte Einsichts- und Steuerungsfähigkeit vorgelegen.
Dafür gibt es aber nur einen geringen Ermessensrahmen, denn Frau Käßmann ist nicht einsichts- und steuerungsunfähig in ihren Phaeton geplumpst, hat das Fahrzeug irgendwie gestartet und ist dann in Schlangenlinien irgendwo hin gefahren. - Da erwächst keinen Entschuldigung, wenn auch Mitgefühl und Verständnis, das so etwas den Allerbesten passieren kann wachsen. Auch juristisch spräche jedoch gegen sie, falls nicht Alles über Papier abzuwickeln ist, es hat ja keinen Unfall gegeben, dass sie sich vorher mit dem Thema Alkohol am Steuer sogar ausführlich beschäftigt hatte und natürlich in einem Verfahren auch auf die Bewussseinshöhe vor der Tat eingegangen wird. - Einfach: "Kann ich wissen, dass meine Alkoholfahrt eigen-und fremdgefährlich ist und einen Straftatbestand dastellt."
Es gibt solche anderen Fälle. Z.B., ich konstruiere, ein erwachsener Jugendlicher der nicht trinkt, wird im Rahmen eines Cliquenausflugs, vielleicht ein wenig naiv, vielleicht ein wenig zu sehr auf den sozialen Druck hin, von seinen Begleitern und einem willfährigen Wirt "abgefüllt". Er greift sich spät seine Schlüssel und fährt nun, eingeschränkt steuerungsfähig, um nach Hause zu kommen, los. - Das wäre eine knifflige Angelegenheit falls das Unglück und die Polizei hier zuschlüge.
Auch dnekbar, das Fahren unter "K.O.-Tropfen", die nicht ausreichend wirkten, etc....
Fazit: Bei weitem die meisten Alkoholfahrten in Deutschland werden von ganz normalen, nicht drogen-oder alkoholkranken Menschen begangen. So wie auch die meisten Kapitalverbrechen mit und ohne Menschenopfer nicht von psychisch Kranken begangen werden (Prof.Böker (Mannheim) und andere haben dazu in Deutschland exemplarische Untersuchungen durchgeführt).
Es gibt eine Handreichung für Ärzte und für Richter des TÜV zur Gutachtenpraxis und Bewertung. Diese Gutachtenleitlinien "Krankheit und Kraftverkehr" sind nicht unproblematisch, weil bei wortwörtlicher Auslegung einem großen Anteil der Bevölkerung prophylaktisch der Füherschein entzogen werden müsste.
Zur Verhinderung einschränkender Maßnahmene wäre dann ein striktes ärztlich-psychologisches Überwachungsregime nötig, um z.B. die vielen Epilepisekranken, aber z.B. auch Menschen mit bestimmten Herzrhythmusstörungen, psychogenen Anfällen, Panikattacken und einen Haufen Missbrauchstrinker aus dem Straßenverkehr zu halten.
Sie merken, ganz schnell wird das Leben eng, wenn wir tatsächlich mit der Risikovorsorge in Gesetz und Verordnung ernst machten. Ich hoffe, so etwas will kein Mensch, kein Christ, kein Moslem, kein Atheist.
Fazit:
Es sind also drei Ebenen, die niemals unbedingt und notwendig miteinander verknüpft sein müssen.- Es kommt immer auf den Einzelfall an und meist sind die Fälle banal und normal, wie die Trunkenheitsfahrt einer menschlich und intellektuell überzeugenden Bischöfin.
Die Ebenen: Gesundheit-Krankheit;
Zurechnungsfähigkeit, Verantworrtlichkeit- Nicht-Zurechnungsfähigkeit, bzw. eingeschränkte Zurechnungsfähigkeit; persönliche Bewusstseinshöhe und situative Momente-vs. Zufall oder besser, fehlende Motive, bzw. Motive die nach menschlichem Ermessen nicht ermessbar sind.
In der letzten, angeführten Ebene kommt es sogar noch darauf an, ob es um ein Verfahren im Gericht, oder ob es um eine persönliche, vielleicht sogar um eine öffentliche Abwägung von Sitte, Moral und Anstand zu tun ist.
Schon diesr Unterschied ändert die Maßstäbe, die angelegt werden müssen.
Mir geht noch eine Frage durch den Kopf. Unter Freunden und Bekannten hat man eine Fürsorgepflicht und sicher machen sich auch jene Gedanken, die vor der Trunkenheitsfahrt an ihrer Seite waren. Sie hätten unter Umständen eingreifen können.
Aber, das sind Spekulationen und ehrlich, sie interessieren mich auch nicht besonders. Frau Käßmann war konsequenter, als es die FAZ in solcher Polemik je sein könnte und die EKD, bzw. die Landeskirche in Hannover, wäre gut beraten, die zweifellos vorhandenen Fähigkeiten der Bischöfin und bald der Pastorin, ihre Fähigkeiten Hoffnung zu geben und zu sagen, was zu sagen unbedingt notwendig ist, entsprechend zu nutzen. Es gibt nicht viele Menschen in der Kirche, die das so gut können.
Liebe Grüße
Christoph Leusch
@ Columbus,
Ihre verdichtet gutachterlichen Ausführungen sind wahrlich voller Amusement am Detail zu erlesen.
Ein gerihtliches verfahren steht im Fall Margot Käßmann, steht sicher, nach ihrem eigenen Benehmen und Bekenntnissen, außer Frage.
Eine andere Frage ist, ob so ein Fall Käßmann beispielgebend ein Grund für eine "fristlose" Kündigung mit sofortiger Wirkung aus Amt und Würden durch eigene Entscheidung oder Fremdentscheidung ist, sein darf,oder nicht?
herzlich
tschüss
JP
Wäre Frau Käßmann z.B. die Kraftfahrerin einer Fa., könnte das sofort sein. Wäre Sie Steuerfahnderin in Hessen, Steueramt Frankfurt V, beschäftigt mit der Batliner-Dateiliste und eine fleißige Ermittlerin, dann würde man sie selbstverständlich zum ärztlichen Gutachter schicken, die Chance zu nutzen sie los zu werden.
Das Procedere ist natürlich auch von den geistigen und materiellen Mitteln des Betroffenen und seiner arbeitsrechtlichen Situation abhängig.
Z.B., welche Anwälte kann er mobilisieren, welche die kündigenden Gegenseite. Ist er "instanzenhart", wird er es erst unter Druck. Kann man ihm/ihr im Vorfeld drohen? Helfen weitere Zumutungen, ihn,sie, zu verunsichern, etc.
Auf der einfachen Arbeiter- und Angestellten-Ebene ist Alles möglich, in den Führungsetagen auch, nur meist mit einem deutlich besserem Ausgang für den Betroffenen.
Aber, in der ev. Kirche kann Frau Käßmann allenfalls eine Rüge ihrer Landeskirche erhalten und selbst diese Rüge machte sich schlecht, angesichts der Vielzahl an Gemeindegliedern, die mit Alkoholfahren Erfahrnung haben müssen, aber sich bisher nicht erwischen ließen. Theologisch und bezogen auf den Gemeindefrieden, lässt sich ihr nichts vorwerfen. - Aber für solche Fragen wäre wohl Herr Berlin ein viel kenntnisreicherer Ansprechpartner.
Ich wollte nur noch einmal betonen, ich halte Frau Käßmann nicht für einen "Fall" und auch nicht für eine "Gefallene". Sie tätigt und da ist sie mir doppelt sympathisch, ihre Entscheidungen allein, und bedankt sich für guten Rat, von wirklich guten Freunden.
Gute Nacht
C. Leusch
was mich irritiert ist die administative Eile in beiden Fällen.
www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/lobbyisten-auf-sendung-bei-ard/
Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Lobbyisten auf Sendung
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft kommt in der ARD häufig zu Wort. Der Sender verheimlicht die Nähe der Talkgäste zur neoliberalen Lobbygruppe. VON MARVIN OPPONG
24.07.2009 taz
Nicht nur bei Anne Will dürfen die Lobbyisten der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft unermüdlich für den Neoliberalismus werben. Foto: dpa
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist bekannt für ihre intransparente PR-Arbeit. Legendär wurde die neoliberale Organisation spätestens 2002, als bekannt wurde, dass sie für 58.670 Euro Dialoge in der ARD-Serie "Marienhof" gekauft hatte.
Vehement wirbt die 2000 gegründete Lobbyinitiative seitdem für Privatisierung, Steuersenkungen und weniger Sozialstaat. Ein wichtiger Bestandteil ihres PR-Instrumentariums sind die "INSM-Botschafter". Unter ihnen finden sich prominente Namen wie Roland Berger oder Arend Oetker.
Anzeige
Das ARD-Magazin "plusminus" berichtete 2005, dass gleich drei INSM-Botschafter in einer Folge der ARD-Sendung "Sabine Christiansen" anwesend waren. Eine Tradition, die offenbar auch in der Nachfolgesendung "Anne Will" gepflegt wird. Zuletzt war im Juni der INSM-Berater Bernd Raffelhüschen zu Gast.
Im März lud man den Berater Oswald Metzger (CDU) und den Botschafter Arnulf Baring ein, im Dezember den INSM-Gründer Martin Kannegiesser. Am 2. November fanden sich unter den fünf Gästen mit Arend Oetker und Fördervereinsmitglied Silvana Koch-Mehrin (FDP) zwei weitere INSM-Vertreter. Im gleichen Monat kamen auch die Botschafter Dominique Döttling und Michael Hüther.
Pikant daran: Anne Will moderierte den "Kongress 2002" der INSM und führte unter anderem ein Interview mit dem damaligen BDI-Präsidenten Michael Rogowski. Auf die Frage, welches Honorar sie hierfür erhielt, erklärte Nina Tesenfitz von der Will Media GmbH: "Anne Will gibt generell keine Auskunft über ihre Einnahmen."
Ein Problem in der gehäuften Präsenz von INSM-Vertretern sieht man bei "Anne Will" nicht: "Unsere Gäste werden aufgrund ihrer Funktionen, Mandate und Positionen ausgewählt, nicht aufgrund ihres Verhältnisses zur INSM."
Bernd Raffelhüschen ist in der ARD auch sonst ein gefragter Gesprächspartner: Am 14. Juli wurde Raffelhüschen, der im Aufsichtsrat der ERGO-Versicherungsgruppe AG sitzt und dessen Institut gelegentlich mit der Victoria-Versicherung zusammenarbeitet, von Bayern 2 als "Rentenexperte" interviewt.
Einen Tag später führte der SWR ein Interview mit ihm zur Rentengarantie. Darin sprach er - gemäß der Sprachregelung der INSM - von "Reformen". Am 12. Juli zitierten auch "Tagesschau" und "Tagesthemen" Raffelhüschen als "Experten" in einem Beitrag zur Rentengarantie.
Nie wurde auf Raffelhüschens INSM-Nähe hingewiesen - obwohl die INSM auf dem Gebiet der Rente besonders aktiv ist und Raffelhüschen kürzlich in ihrem Auftrag ein Gutachten zur Rentenformel erstellt hat. "Bei Wissenschaftlern ist es in unseren Beiträgen unüblich, Beratungs-, Gutachter- oder sonstige Tätigkeiten des Hochschullehrers zu nennen", so Kai Gniffke, Chefredakteur von "ARD-aktuell".
Ähnlich äußert sich der SWR-Sprecher Wolfgang Utz: "Nicht alle Nebenbeschäftigungen, Titel, Forschungsschwerpunkte eines Professors können in einer Anmoderation genannt werden".
Und sollten irgendwann sowieso alle ARD-Experten und -Gäste von der INSM kommen, würde sich ein solcher Hinweis dann ja auch erübrigen.
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Richtigstellung des NDR vom 24.7.09:
Der Artikel von Marvin Oppong zu Auftritten von INSM-Vertretern im Programm vom 23.7. enthält neben zahlreichen Weglassungen einen ärgerlichen Fehler: die falsche Jahreszahl im ersten Absatz. Nicht 2002, sondern erst 2005 wurde bekannt, dass die INSM Geld an die Produktionsfirma gezahlt hatte, um auf Dialoge im "Marienhof" Einfluss nehmen zu können. Als Anne Will beim "Kongress 2002" der INSM moderierte, hat sie von Schleichwerbung im "Marienhof" nichts gewusst.
Zur Sendung am 21. Juni 2009, in der Raffelhüschen dabei war, stand in der Gästeinformation u. a. folgender Satz (nachzulesen auf der Website von "Anne Will"): "Raffelhüschen ist außerdem Berater der arbeitgebernahen Lobbyorganisation INSM und sitzt in mehreren Aufsichtsräten, unter anderem bei der ERGO-Versicherungsgruppe." Weitere Gäste waren übrigens Ursula Engelen-Käfer (DGB), Ralf Stegner (SPD), Jens Spahn (CDU) und die Rentnerin Lisette Milde.
Gleich der erste Einspielfilm ("Sommermärchen für die Rentner") zitierte eine Studie von Raffelhüschen unter Hinweis darauf, dass er diese im Auftrag der INSM erstellt hat. Der letzte Einspielfilm ("Die Rentenexperten") setzte sich mit der Tatsache auseinander, dass Herr Raffelhüschen u.a. ein Aufsichtsratsmandat beim Versicherungskonzern ERGO hat, und stellt die Frage nach seiner Unabhängigkeit als Wissenschaftler.
Hat Margot Käßmann nicht mit ihrem übersürzten Abgang als EKD- Ratsvorsitzende, Landesbischöfin eine komplex seelsorgerische hance vertan, das Prolem Alkohol insgesamt und sonrs am Steuer mit großem Medien Echo zu kommunizieren?
.B. hätte Margot Käßmann, wie einst Harald Juhnke vor Gericht in Westberlin in Anwesenheit seines Saufkumpans, Bubi Scholz, ihre Fahrerlaubnis freiwillig, wie unaufgefordert zurückgeben können!, oder?
Aber da steht wohl die Automobil- Lobby, voran VW als Spender des VW- Phaeton als Dienstwagen für den EKD- Rat vor.
tschüss
JP
ich sehe in Albrecht Müller im bestmöglichen Sinne auch eine Agitatoren, der nichtsdestotrotz für eingerütelt Maß na Glaubwürdikeit verbürgt.
Deshalb habe ich vorab bei Margareth Gorges angefragt, die hier im Freitag auf merkwürdig bemerkenswert tolerierte Weise, gar nichtleise, Beiträge von Albrecht Müller einbringt:
"Bei der Gelegenheit frage ich Sie doch einfach einmal nach der Stelle im Buch von Albrecht Müller
"Machtwahn",
an der Albrecht MÜller Margot Käßmann verbunden mit der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) sieht. Leider fehlen den Büchern von Albrecht Müller bisher Register.
tschüss
JP
Was bitte schön, ist eine Gossenprominenz?
Ihr Orginaltext kündet davon:
"...dass Frau Käßmann sich solchen Gossenprominenz-Unfug, den Sie hier zum Schlechten geben, versagt hat. Und wahrscheinlich, nehme ich zu ihren Gunsten an, auch gar nicht in Erwägung gezogen hat."
Wollen Sie das Denken im Allzumenschlichen verbieten?
tschüss
JP
Ich erkläre hiermit, dass Dr. Margot Käßmann nicht im eigentlichen Sinne formal berufene Botschfterin der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist, wie ich es in diesem Blog bisher behauptet habe.
Deshalb ändere ich den formalen Begriff Botschafterin in den informell in Anführungszeichen gemeinten Begriff "Botschafterin"
Jachim Petrick