Managerwahn im fusionierten Anzug

Fusionsboom Aufgemerkt!, wenn Manager ins Schwärmen geraten, «Die Fusion sei vom Himmel gespendet worden», sollte jeder hellhörig misstrauisch aufhorchen.

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Monetäre Bombenstimmung oder zu viel billiges Geld, dank Mario Draghis "Dicker EZB- Berta", der FED in den USA, im Markt?

Ein Unternehmen, das als Aktiengesellschaft an den internationalen Börsenplätzen gelistet ist, hat per se renditesteigernd auf seinen Fahnen das Emblem "Wachstum" stehen.

Ab irgendwann ist Wachstum aus eigenem Vermögen und Know How nicht zu wuppen, Schon hat das Management am Markt eine Übernahme im Visier, um branchenweit zur Benchmarke zu werden, wenn es diese nicht schon ist

Mit solchen Übernahmen von Mitbewerbern am Markt gehen in der Regel Umsatz- und Marktanteilsteigerungen einher

Auf kurze Frist gelingt zumindest das Einebnen von Doppelsstrukturen in der Betriebskultur und die Erhöhung von Umsatz und Gewinn.

Dass das fusionierte Unternehmen langfristig effizienter arbeitet, ist aber keinesfalls gewiss.

Akquisitionen sind dann sinnvoll für die Entwicklung eines Unternehmens, wenn die Produktpalette ergänzt, logistische Verkaufskanäle optimiert oder die Erschliessungskosten auf einem neuen Markt minimiert werden.

Mit am Markt neuerdings erscheinend sogenannten

"Inversion-Deals"

sind Arten von Fusionen hinzugekommen, die darauf abzielen, u. a. hohe Steuerbelastung von US-Unternehmen nachhaltig zu mindern, siehe "Die Bösen Acht", Google, Facebook, Twitter, Yahoo, AOL, Microsoft, Ebay, Amazon,dazu Starbucks, die Deutsche Bank, E.on, ALIBABA in Shanghai/China "Going Public" an der Wall Street

Die derzeit weltweit niedrigen Zinsen am Kapital- und Kreditmarkt machen den fremdfinanziert erhöhten Kapitalanteil bei Übernahmen anderer Unternehmen scheinbar sehr attraktiv.

Steigende Börsenkurse, ohne sichtbares Ende der Kursskala nach oben?, nähren hier den Managerwahn im fusionierten Anzug.


Die aktuellen Fusionen allein in den USA mit einem Volumen von etwa 100 Milliarden Dollar sind die Netzwerke von

«Eingefleischten Zukäufern»

wie die Unternehmen Actavis/Allergan und Protagonisten in einer Industrie mit sinkenden Preisen, siehe Halliburton / Baker Hughes, bei gelichzeitig abschmelzenden Gewinnmargen.

Ob Fusionen lin der unternehmerischen Perspektive erfolgreich sind. lässt sich aus Sicht von engagierten Investoren bei dieser Art von Transaktionen kaum nachprüfen.

Warum?

weil sich die Spuren des übernomenen Unternehmens nach der Integration in der Struktur des Käufer-Unternehmens kaum mehr aufspüren lassen, siehe das Verschwinden der Dresdner Bank, der einstigen Hausbank der SS im NS- Regme, in den wenig transparenten Strukturen der COMMERZBANK nach Übernahme.

Liegt hier der wahre Hund begraben, warum die Große Koalition aus CDU/CSU/SPD die COMMERZBANK 2008 als Folge der Weltfinanzkrise mit 100 Milliarden € an Steuergeldern vor dem Konkurs gerettet hat, weil der Weltöffentlichkeit der Bick auf das Grauen der Leichen in den Kellern der ehemaligen Dresdner Bank, nun, als unselige Altlast, Teil der COMMERZBANK, verstellt werden sollte?

Vermutlich steht bei bestimmten Arten von Fusionen das Verwischen von Spuren hin zu Wirtschaftsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, im Vordergrund?

Die Dresdner Bank hat ungezählte Versicherungskontrakte, -policen von deutschen Reichsbürgern, ausländischen Bürgern mit jüdischem Hintergrund, die in KZs oder sonstwie umkamen, einfach nachrichtenlos zu ihren Eigenkapital Gunsten verschwinden lassen.

Was dagegen sichtbar wird, ist das überdimensionierte Aufstocken von Managergehältern, samt Ansprüchen auf Boni, weil Fusionen zumindest kurzfristig als Erfolg der Manager an den Börsenplätzen, ohne genauer hinzusehehn, kurssteigernd gehandelt und kommuniziert werden

"Fusionen sind riskant und scheitern meist. Das wusste auch Daimler-Benz-Chef Jürgen Schrempp - doch er wollte es besser machen als alle anderen und schloss sich mit dem US-Automobilkonzern Chrysler zusammen. Es war die erste deutsch-amerikanische Großfusion. Und sie endete als gigantischer Flop.",
schreibt dsie Sueddeutsche am 17. Mai 2010 unter dem Titel

"Daimler und Chrysler
Hochzeit des Grauens

Nach neun Jahren des Grauens für die Daimler- Benz Aktionäre, mit einhergehend dramatischem Kursverfall der Aktie, von 2001- 2010

- Daimler-Benz-Chef Jürgen Schrempp hat für die deutschen Manager ganz nebenbei in Fragen von Gehältern. Alterversorgung und Boni zu seinen Gunsten, eine nie dagewesen angloamerikanische Benchmarke gesetzt-

endete die unheilschwangere Ehe mit dem dahinsiechenden US- Automobilkonzern Chrysler, der inzwischen im Fusionskarussel bei Fiat untergeschlüpft ist.

Die vorherige Fusion mit dem niederländischen Flugzugkonzern Fokker unter dem damaligen Daimler-Benz-Chef Edzard Reuter, die unter dem dann folgenden Daimler-Benz-Chef Jürgen Schrempp sozusagen von heute auf gestern beendet wurde, war auch nicht von Zuwachs, geschweige denn Erfolgsgewinn gekrönt. Ganz im Gegenteil.

Beim Finanzieren diese Fusions- Flops waren Aktionäre und sogar die Steuerzahler in Deutschalnd und den Niederlanden dabei

In zahlreichen Studien, die zu diesem Übernahmepraxiskomplex vorliegen, geht eindeutig hervor, dass die Mehrheit der Fusionen scheitert und keinen Mehrwert in den Bilanzen vorweisen kann.

Häufig ist der Ansporn Richtung Zukäufen dem grandiosen Ego der Manager, die ihr «Reich» mit Aussicht auf Erhöhung ihrer Gehälter, Anwartschaften auf Altersversorgung und Boni, vergrössern wollen, geschuldet.

Während für das Objekt der Kaufbegierde in der Regel zur hellen Freude von dessen Altaktionären eine Prämie gezahlt wird, sind die Aktionäre des übernehmenden Unternehmens meistens jene, die in die Röhre schauend, ein verlustreiches Nachsehen auf ihren Kontoauszügen haben.

Grösser bedeutet nicht automatisch effizienter.

Insbesondere, wenn Transaktionen von Aktionärs-Initiatoren wie Hedge-Funds angetrieben werden oder Steuervermeidungen das Drehbuch der Übernahmen oder Going Public schreiben, ist spätestens Vorsicht als Mutter der Porzellankiste angesagt.

Auch nicht unmittelbar in Transaktionen eingebundene Investoren sollten den von Fusionen getriebenen Boom an den Weltbörsen genau beobachten.

Denn das Frohlocken der Käufer wird von steigenden Aktienkursen getrieben.

Meist endet bisher noch jeder Fusionsboom mit einer drastischen Börsenindiceskorrektur.


Aufgemerkt!, wenn Manager ins Schwärmen geraten,

«Die Fusion sei vom Himmel gespendet worden»,

sollte jeder hellhörig misstrauisch aufhorchen.


Risikofreude, gepaart mit zu viel Geld i Markt?

Weder noch!

"If you can't convince them, confuse them!" ist eine legendär unheilschwangere "Fusions- Weisheit",

um von Seiten des Managements im Wege von Fusionen Aktionäre desinformiert konfus außer Atem zu halten.
JP

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/daimler-und-chrysler-hochzeit-des-grauens-1.464777
17. Mai 2010 21:29
Daimler und Chrysler
Hochzeit des Grauens

Neun gemeinsame Jahre - jetzt ist es endgültig vorbei: Daimler und Chrysler sind geschieden. Das Abenteuer USA hat Daimler fast 40 Milliarden Euro gekostet. Szenen einer

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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