"Petry Heil", Frauke traut sich nicht

Hindukusch/Syrien Seit 2001 Nine Eleven werden deutsche Grenzen am Hindukusch verteidigt, warum nicht auch in Syrien? Das traut sich die AfD- Vorsitzende Frauke Petry nicht zu fragen

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AFD: Frauke Petry über Kontrollen an den Grenzen sowie das Verhältnis ihrer Partei zu Gewalt und Rassismus im Mannheimer Morgen (MM) vom 30.1.2016

Die MM Redaktionsmitglieder Steffen Mack und Walter Serif interviewen Frauke Petry Am Rande einer ihrer Wahlkampfauftritte.

Frauke Petry (40), seit Juli 2015 AfD- Vorsitzende, will den Flüchtlingszustrom an deutschen Grenzen stoppen, wie es das Gesetz angeblich so vorsieht und sei es durch den Gebrauch von Schusswaffen.

Im Interview fordert Frauke Petry einmal mehr, an deutschen Grenzen ist "wieder Recht und Ordnung herzustellen. Wir brauchen umfassende Kontrollen, damit nicht weiter so viele unregistrierte Flüchtlinge über Österreich einreisen können.

Das sagt sich so leicht daher. Die deutsche Grenze zu Österreich ist mehr als 800 Kilometer lang. Das ficht Frauke Petry nicht an.

In der Münchner Runde 2.2.2016 zum Thema:
"Eklat um AfD-Vorschlag: Waffen gegen Flüchtlinge""

ist der Landesvorsitzender der AfD in Bayern, vormals Mitglied der FDP, Petr Bystron als Gast nicht bereit, sich von Frauke Petrys Einlassungen der MM gegenüber zu distanzieren, sondern weist darauf hin, dass es 60 Übergangsstellen von Österreich nach Deutschland gibt, die nicht mehr grenzpolizeilich gesichert sind.

Stattdessen würden unter dem erblindeten Auge des Gesetzes in großer Zahl unregistriert ankommende Flüchtlinge mit Polizeieskorte in Shuttle- Bussen ungesetzkich nach Deutschland hinein verschleppt.

In bayrischen Polizei Grenzstationen gebe es Wassaerstandsmeldungen wieviele illegale Grenzübertritte es seit Sommer 2015 in Bayern gibt "300 000"

Frauke Petry (40) löste nach einem parteinternen Streit ihren Vorgänger Bernd Lucke im Juli 2015 ab, der daraufhin eine neue Partei (Alfa) gründete.

Der Aufstieg der Chemikerin aus Dresden in der Politik erfolgte rasant. Als Unternehmerin verlief ihre Karriere weniger erfolgreich: Petry ging 2013 mit ihrer Firma pleite und musste Privatinsolvenz anmelden.
Die Mutter von vier Kindern ist inzwischen mit dem NRW-Landesvorsitzenden Marcus Pretzell liiert. ((Quelle MM))

Petry: Wir müssen natürlich genügend Bundespolizisten einsetzen und dürfen Zurückweisungen nicht scheuen. Dies muss notfalls auch mit Grenzsicherungsanlagen durchgesetzt werden.

Petry: Er (der Polizist) muss den illegalen Grenzübertritt verhindern, notfalls auch von der Schusswaffe Gebrauch machen. So steht es im Gesetz.

Auf die MM- Frage, ob es einen Schießbefehl in Deutschland gibt?, antwortet Frauke Petry:

"Ich habe das Wort Schießbefehl nicht benutzt. Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört der Einsatz von Waffengewalt. Entscheidend ist, dass wir es so weit nicht kommen lassen und über Abkommen mit Österreich und Kontrollen an EU-Außengrenzen den Flüchtlingszustrom bremsen".

Instrumente der EU zur Regelung der Flüchtlingsströme, wie die EU- Massenzustromrichltinie2000 durch den EU- Ministerrat aus den Lehren des Jugoslawienkrieges bis 1997, der den Automatismus einer Quotenregelung zur Verteilung der Flüchltinge auf 28 EU- Länder, je nach Bevölkerungszahl, Wirtschafts- und Leisutngskraft, vorsieht, ist für Frauke Petry so wenig ein Thema, wie für die Vertreter aller anderen Parteien in Landtagen, im Deutschen Bundestag, im Europaparlament. Warum eigentlich?, weil sich kein Land in der EU findet, nicht einmal Deutschland, den EU- Ministerrat zu einem Gipfel einzuberufen, um die EU- Massenzustromrichltinie2000 zu aktivieren?

Was die AfD- Vorsitzende Frauke Petry, anders als der SPD- Bundesverteidigungsminister Peter Struck 2003 in Afghanistan vor laufenden Kameras kaltschnäuzig, sich nicht zu sagen traut, ist sinngemäß folgender Satz:

"Deutschlands Grenzen werden am Hindukusch verteidigt"

Die Grenzverteidigung Deutschlands am Hindukusch hat seit Einsatzbeginn 2001 nach Nine Eleven, der Ausrufung des Ernstfalles der NATO im Krieg gegen den Internationalen Terrorismus mindestens 54 Bundeswehrangehörigen das Leben gekostet, die Kriegsversehrten, Traumatisierten mit zertrümmerten Lebensentwürfen, zerrütteten Ehen, Familien, "verschwundenen" Freundeskreisen, fehlender Hilfe, Beratung, Betreuung durch die Bundeswehr und deutsche Zivilgesellschaft, diejenigen, die ungezählt ihre Selbsttötung "vorzogen", die Tausende an Zivilisten, afghanischen Helfern der Bundeswehr, Kämpfern, die allein rings um die zur Festung ausgebauten Bundeswehr- Militärlager am Hindukusch zu Tode kamen, verletzt wurden, nicht gerechnet.

Zu erinnern ist, dass am 6. September 2009 mitten im Bundestagswahlkampf, entgegen Leitlinien des Nato- Oberkommadierenden in Afghanistan, der Einsatzbefehl direkt aus dem Kanzleramt an Oberst Georg Klein erging, zwei liegen gebliebene Bundeswehr Tanklaster 15 Kilometer vor dem Bundeswehrlager Kandahar durch US- Kampfbomber zu vernichten, zu mindestens 117 Todesopfern unter Zivilisten, darunter zahlreiche Kinder, führte.

Das alles traut sich die AfD- Vorsitzende Frauke Petry nicht einmal andeutend als Argument anzuführen, um ihre Position, deutsche Grenzen wenigstens bei Übertritt von Flüchltingen polizeilich durch deren Registrierung zu kontrollieren, im Stil der "Altparteien" im Deutschen Bundestag zu untermauern.

An Mut wird es Frauke Petry nicht fehlen. Was ist es also, was sie daran hindert, Klartext zu reden?, dass die deutschen Grenzen, wie einst am Hindukusch und immer noch, jetzt auch in Syrien, in Mali verteidigt werden sollen mit Deutschland als hochgerüstet kampfbereiter Kriegspartei, mit der Türkei, Saudi Arabien, Frankreich, England, den USA, Russland, Dänemark, Norwegen, der kurdischen Peschmerga als Verbündeten, wenn es nicht anders geht, sogar mit Bodentruppen?

ist es die Tatsache, dass die AfD Fleisch vom Fleisch der CDU/CSU/FDP als der Alter Ego Bauchredner dieser Parteien an der bundesweiten Ausdehnung der CSU Statt gilt?

"Bis 2017 zur Bundestagswahl getrennt marschieren, geeint den politischen Gegner, die Mehrheit links von der Mitte, das Wasser abzugraben und zu schlagen!" .

Gilt bis dahin für die CDU/CSU/FDP/AfD bei allem medialen Getöse

"Das Schweigen der Lämmer"

an der Wählerbasis durch bundesweit spektakulär tumultartige Szenarien, "Karnevalisierung" gesellschaftspolitischer Diskurse, Talkshow Auftritte von AfD- Vertretern, voran Frauke Petry, Björn Höcke, Alexander Gauland zu gewährleisten, die nach der Bundestagswahl 2017, so sicher, wie das Amen in der Kirche, zur Schlachtbank geführt werden?

Und wir alle können hernach sagen, wir sind dabie gewesen. Amen.

Und noch ein Allerletztes an hellem Wahn im blaugrau gerocktem Anzug, der überschlagsweise Frauke Petrys wohlgeformte Beine freigibt:

Ist jemand, der über genetisch bedingte Fortpflanzungsunterschiede zwischen Afrikanern und Europäern spricht, kein Rassist? wird Frauke Petry von den Redakteuren der Mannheimer Morgenpost (MM) zum Fall des Thüringer AfD- Landesvorsitzenden Björn Höcke und dessen "genetische Äußerung" befragt

Petry: Wir haben das einstimmig im AfD-Landesvorstand verurteilt. Herr Höcke hat eingeräumt, einen Fehler gemacht zu haben. Ich gebe zu, dass mich diese Fehler sehr ärgern.

- Bei Sandra Maischberger in der ARD am 27.1.2016 hatte Frauke Petry als Gast gemeint "Herr Höcke ist sicher kein Rassist. -

MM: "Noch mal: Ist diese Genetik-Äußerung rassistisch oder nicht?"

Petry: "Ich bin keine Rassismus-Expertin, sondern Naturwissenschaftlerin. Und wissenschaftlich ist diese Aussage Unsinn."

MM: "Also kennen Sie sich zwar mit Rassismus nicht so aus, wissen aber sicher, dass Höcke kein Rassist ist?"

Petry: " Für mich ist entscheidend, was jemand sagt. Und ich wiederhole: Herr Höcke hat zugegeben, dass seine Äußerung ein Fehler war.

Fazit:

"Frauke Petry braucht als Voll- Akademikerin ein gerüttelt Maß an gebündelt akademischem Expertenwissen, um für sich eine Vorstellung zu gewinnen, was Rassismus ist?, wenn ja, bedeutet das wohl im Umkehrschluß, Frauke Petry könnte sich einem wissenschaftlich fundiert begründeten Rassismus durchaus annähern."
JP

http://www.morgenweb.de/nachrichten/politik/sie-konnen-es-nicht-lassen-1.2620328

AFD: Frauke Petry über Kontrollen an den Grenzen sowie das Verhältnis ihrer Partei zu Gewalt und Rassismus
„Sie können es nicht lassen!“
Von unseren Redaktionsmitgliedern Steffen Mack und Walter Serif

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/eu-kennt-loesungen-vermeidet-diese-aber
JOACHIM PETRICK 03.09.2015 | 13:00 2
EU kennt Lösungen, vermeidet diese aber
Massenzustromrichtlinie Diese Regelung für Flüchtlinge wurde nach dem jugoslawischen Bürgerkrieg zur Aufnahme vieler Bürgerkriegsflüchtlinge anno 2000 vom EU- Ministerrat geschaffen.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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