Sinn verbietet Schwan Mund, Will hält still

G. Schwan Alarm Gesine Schwan schlägt in der Sendung "Anne Will"gegen Hans Werner Sinn Alarm, weil der die Freiheit der Wissenschaft zu Grabe tragen will? Anne Will mucksmäuschenstill

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Hans Werner Sinn verbietet Gesine Schwan im ARD- Rund den Mund, Anne Will hält mucksmäuschenstill.

Ist das unveräußerliche Tafelsilber Besteck der Freiheit der Wissenschaft in Deutschland

"Der Vergleich"

in Gefahr?, sind Wissenschaftler hierzulande zunehmend in ihre eigenen Forschungen, Theorien investiert?, um mit diesen selber, vielen Spekulanten zu Diensten, unterwegs zu sein?

Jüngstes Beispiel:

Hans Werner Sinn verbietet Gesine Schwan im ARD- Rund den Mund, Anne Will hält mucksmäuschenstill, um am Ende Hans Werner Sinn mit einem "vergifteten" Wort anzulächeln, Ihnen habe ich auch gerne zugehört,

Wirtschafts- Professor Hans-Werner Sinn plädierte als Chef des ifo-Instituts in der gestrigen Sendung "Anne Will" zunächst moderat dafür, Griechenland, in der EU bleibend, eine Auszeit vom Euro zu empfehlen, um danach seiner Politologie Professorin Kollegin Gesine Schwan, gar nicht Kollege, noch Kavalier, ungehalten aus der Facon geraten, mit folgenden Wort geladen in die Parade zu fahren ganz den Mund verbieten zu wollen. Was misslang:

„Ohne Abwertung geht es nicht, und das ist im Euro nicht möglich, denn ansonsten müssten Preise und Löhne sinken.“

Griechenland solle heraus aus dem Euro, abwerten und damit wieder wettbewerbsfähig werden, bis es schließlich irgendwann in den Euro zurückkehren könne. „Wie ein Hospitalbesuch“, sagte Sinn

„Das ist nicht Ihr Metier, Frau Schwan“

Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan hielt, gut gebrieft, gar nicht leise dagegen:

„Syriza hat Vorschläge gemacht, wie private Investitionen helfen könnten, doch die kommen nicht, wenn so viel Geld geschuldet wird.“

Schwan plädiert für einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland.

„Reden Sie keinen Quatsch“

„Ach reden Sie doch keinen Quatsch, Frau Schwan, das ist doch gar nicht Ihr Metier“, ermahnte Sinn die Politologin ein weiteres Mal.

„Sie befassen sich damit gar nicht, wir haben das studiert.“

„Und nur weil ich es nicht studiert habe, darf ich es nicht kritisieren?“, fragte Schwan und beteuerte, sich mit dem Thema sehr wohl zu befassen:

„Ich lese jeden Monat ein dickes Buch, um die Mechanismen zu verstehen ...“

„Dann haben Sie offensichtlich noch nicht verstanden, wie Abwertung funktioniert“, fbolzte Sinn oberschulmeisterlich auftrumpfend dazwischen.

Wer so wie Hans Werner Sinn aus seiner Mitte an den Rand geraten, grenzwertig auftritt, hat anderes im Sinn als das Hohe Lied der Wissenschaft, der wettet womöglich mit "Kumpanen" gegen den Verbleib Griechenlands in der Eurozone und sieht als Spekulant seine Felle davon schwimmen. Dazu später.
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Politologie Professorin Gesine Schwan vertritt die Ansicht, ein Schuldenschnitt könne Griechenland helfen Investoren wieder ins land zu holen, Wachstum zu generieren. Griechenland verfüge über gut ausgebildete Wissenschaftler und Cluster, um sich innerhalb der EU und weltweit in Wissenschaft und Forschung, Industire als Wettbewerber zu behaupten.

Gesine Schwan verstand sich eingangs der Sendung, munter auf fidelen Krawall gebürstet, zu positionieren.

Zuerst traf es, aus der Tiefe des ARD- Raumes bei Anne Will, unvermittelt den ARD-Büroleiter in Brüssel, Rolf-Dieter Krause, den sie für seine „einseitige Berichterstattung“ über die Griechenland-Krise metaphorisch am journalistischen Kragen packte.

Das war zutreffend. wie Krause aus Brüssel als

"ARD- Flimmerkasten- Stehsack vom Dienst",

zugeschaltet, ungerührt, selber durchs Knie ins Auge und Ohr des Zuhörers unverfroren einräumte, denn er hatte seit 2010 ausschließlich nur kommuniziert, was die Institutionen, vormals Troika, für Griechenland, trotz anderweitiger Expertise des IWF, in Griechenland anstrebt.

Eben nicht die „wirtschaftspolitischen Vorschläge“ aus Athen, sondern allein die Frage wie Athen die bisherigen wirtschaftspolitischen Vorschläge umzusetzen gedenkt.

Politologie Professorin Gesine Schwan tut gut daran, sich von ihrem Ökonomie Professor Kollegen Hans Werner Sinn weder ins Boxhorn jagen, noch den Mund zur Sache der Wirtschaft und Gesellschaft in Griechenlands verbieten zu lassen

Was weiss ifo Institut Chef Professor Hans Werner Sinn als Ökonom fachfremd vom Fach Finanzindustrie mit ihrer Spekulation mit Finanz- Produkten, Zertifikaten, Derivaten, Policen für Risikoausfallversicherungen, die auf oder gegen den Grexit, Graccident spekulieren und ganze Volkswirtschaften nah und fern Griechenlands, wie im Fall der Pleite von Lehman Brother am 15. September 2008 in lang anhaltende Krisen Turbulenzen versetzen können?

CDU- Außenpolitischer Sprecher und Volljurist Norbert Röttgen hat schon recht, wenn er Professor Sinn darauf verweist, Staatsbankrotte der Vergangenheit sind das eine, Staatsbankrotte in einer vernetzten Weltfinanzwirtschaft mit computergesteuert hochfreqent dereguliertem Welthandel mit Devisen, Rohstoffen, Staatsanleihen, Policen für Risikoausfallversicherungen, Wetten auf und gegen den Grexit, Graccident, im Hunderstel Sekundentakt sind etwas ganz anderes

Fazit:

Ist es nicht eher so, dass uns das Junktim politisch gewollter Hebel- Theorie, Staatsfinanzierung der einzelnen Länder, Reformen daheim und Verbleiben in der Eurozone am Beispiel Griechenlands währungpolitisch auf die Füsse fällt?

Was hat das Eine mit dem anderen zu tun?, wenn nichts, solten wir dann nicht diese unterschiedlichen Problemkomplexe voneinander abgrenzen?

Geldpolitik Vergleich: Z. B. FED und EZB

Braucht die EZB, anders als die FED im Dollar- Raum, in der Eurozone einen Sündenbock für ihre Geldmengenweitung?, wenn ja, ist dies seit 2010 Griechenland?

Geldpolitk geht in der Eurozone anders als im Dollarraum. Die FED weitet einfach die Geldmenge aus, senkt den Leitzins gegen Null, stellt Dateineinsicht in das Ausmaß der Geldmengenweitung ein und wartet auf die makroökonomische Wirkung, um dann, nach dem Gelingen der Konjunkturbelebung, wie in den USA erfolgreich geschehen, sukzessive die Geldmenge wieder zurückzuführen, den Leitzins zu erhöhen.

Nicht so die EZB als Agentur aller Zentralbanken in der EU, sonders der Eurozone. Die EZB weitet zwar auch, wie die FED in den USA, die Geldmengen aus, senkt ebenfalls den Leitzins gegen Null, um die Konjunktur zu beleben, gewährt weiter, anders als die FED, Dateneinsicht in das Ausmaß der Geldmengenweitung, wartet auf die makroökonomische Wirkung ihrer Maßnahmen, führt aber nach Belebung der euroweiten Konjunktur die Geldmenge nicht wirklich zurück, sondern behält diese in ihren Büchern.

Warum?

Weil die EZB im Namen der Regierungen bzw. nationaler Notenbanken in der EU, anders als die FED in den USA, einen Sündenbock in der Eurozone ausguckt, um mit Hinweis auf diesen den Wert des Euros gegenüber anderen Währungen in der Weltwirtschaft exportversessen durch die Geldmengenweitung herunterzuprügeln. Seit 2010 ist das Griechenland, um diesem Mitglied der EU, die Euro Geldmengenweitung teilweise in deren Bilanzen als Schuldentitel zu hinterlegen.

Die seit März 2015 gegenwärtige Praxis der EZB bis zum Herbst 2016 monatlich 60 Millarden € bis zu einem Volumen von 1.4 Billionen € durch Aufkauf von unveräußerlichen Staatsanleihen der EU- Länder in den Anleihemarkt zu pumpen, in dem der Europäische Stabilitäts Mechanismus (ESM) mit Banklizenz unterwegs ist, senkt zwar den Wert des € bei gleichzeitgem Niedrigzins von 0.25 %, wie erwünscht, belebt aber kaum die Wettbewerbschancen von Staaten wie Griechneland, Spanien, Portugal, weil im Raum der EU Überkapazitäten industrieller Produktion Gegenindikatoren sind, deren Rückführung nach anderen, nach europaweit politisch abgestimmt. parlamentarisch legitimierten Maßnahmen verlangt.

Dass die EZB aktuell Griechenlands Zentralbank über die täglich neu abgestimmte Gewährung der ELA- Notkredit Faszilitäten aushilft, Liquidität für den Waren- und Geldverkehr mit inzwischen 40 Milliarden € zu sichern, geschieht vielleicht sogar im Sinne der EZB mit ihrem Geldmengenweitungsprogramm nicht ganz uneigennützig.

Statt griechische Staatsanleihen wie von anderen Ländern in der EU zur Staatsfinanzierung aufzukaufen, gewährt die EZB Griechenland nur eine Ausweitung des Kreditrahmens und verweigert, anders als im Fall Spaniens, im mehrheitlichen Namen seiner Eigner, Griechenland eine Umschuldung seiner Schulden beim IWF in Höhe von 1.6 Millarden € , auf den ESM- Rettungsfond.

In ihren Büchern kommuniziert die EZB dieses Vorgehen zu Lasten der griechischen Bevölkerung, Wirtschaft und Gesellschaft gegenüber ihren Eignern, den nationalen Notenbanken der EU mutmaßlich klammheimlich unverhohlen als “Win- Win- Situation”

Die Entscheidung der Schweizer Noten Bank (SNB) im Januar 2015 den Schweizer Franken aus der Mindestwert Währungs- Schleife mit dem Euro zu entkoppeln, bedarf mit Blick auf die gegenwärtige Geldpolitik der EZB Richtung Griechenland einer neuen Bewertung.

“Aleae iactae sunt” Januar 2015?

Zur Erinnerung:

- Am 6. September 2011 hatte sich die SNB entschieden, den Kurs des Schweizer Franken an den des Euros zu koppeln. Inzwischen ist das Bilanz- Volumen der SNB von 80 Milliarden auf 400 Milliarden Schweizer Franken angeschwollen, mit denen die SNB, vorzugsweise deutsche Bundesstaatsanleihen, zur Stützung des Euros angekauft, zum größten Gläubiger Deutschlands wurde

Die US- Investmentbank Goldman Sachs gründete im Vorwege der Aufnahme Griechenlands in die Eurozone mit der damaligen griechischen Regierung eine gemeinsame Zweckgesellschaft nach Art einer Bad Bank in London, um einen erheblichen Anteil griechischer Staatsschulden, damals heimlich und noch ganz legal, in diese auszulagern, damit Griechenland die Maastricht Kriterien

- Staatsverschuldung unter 6 % BIP -

für die Aufnahme Griechenlands in die Eurozone erfüllt.

Im Jahr 2009 kam der Tag der Wahrheit, Griechenland war, gemäß Kontrakt, auf Termin gesetzt, gezwungen, die in die Londoner Bad Bank ausgelagert griechischen Staatsschulden, samt Zinszinsaufkommen, von seinem Partner Goldman Sachs zurückzukaufen.

Mehr als ein Gerücht geht um, dass die US- Investmentbank Goldman Sachs von Anfang an seit Aufnahme Griechenlands in die Eurozone, wie im Fall ihres Kunden Lehman Brother 2008, gegen diesen gewettet, auf Kontrakte in Risikoausfallversicherungen für den Fall des Grexit, Graccident gesetzt hat und weiter setzt.

Davon berichtet Wirtschaftsprofessor Hans Werner Sinn seit Jahr und Tag nichts in seiner Epertise?

Weshalb?,

weil er selber, wie EZB- Chef Mario Draghi ein Goldman Sachs Mann, in diese Wette gegen den Verbleib Griechenlands in der Eurozone investiert ist?

Gäste bei Anne Will:

• Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages
• Gesine Schwan, Politologin
• Giorgos Chondros, Mitglied im Zentralkomitee von Syriza
• Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München
• Rolf-Dieter Krause, Leiter des ARD-Studios Brüssel

https://daserste.ndr.de/annewill/archiv/Finale-in-Bruessel-Letzter-Akt-im-griechischen-Drama,thema142.html
24.06.15 | 22:45 Uhr
Finale in Brüssel - Letzter Akt im griechischen Drama?

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik/tv-kritik-anne-will-gesine-schwans-vorwurf-an-die-neoliberalen-institutionen-13667026.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
TV-Kritik: Anne Will
Gesine Schwans Vorwurf an die „neoliberalen Institutionen“

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/geldpolitik-vergleich-z-b-fed-und-ezb

JOACHIM PETRICK 24.06.2015 | 13:41 4
Geldpolitik Vergleich: Z. B. FED und EZB

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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