Syrienkrieg und Ölpreis

Fracking Kreditblase Bisher haben Kriege nach Nine Eleven2001, der Irakkrieg, der Syrienkrieg, wider Prognosen, nicht zu Ölpreis Erhöhungen geführt, Was ist, wenn der Fracking Boom bricht?

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Saudi Arabien will mit 780 Milliarden US- Dollar Devisenreserven aus jahrzehntelangen Ölgewinnen mehr Anteil am Weltölmarkt gewinnen.

Das soll zu Lasten der übrigen Markteilnehmer, insbesondere Russlands geschehen und zwar auf Biegen und Brechen des Ölpreises nach unten, um gleichzeitig das Fracking in der Welt nach Öl in Ölschiefer- und Ölsandschichten, voran in den USA, Kanada für Investoren unrentabel zu machen.

Die Opec vermag den Absturz des Ölpreises nicht zu hindern und will es auf Frist wohl auch nicht

Der Ölpreis- Laie wundert sich, die Ölpreis Experten schauen betroffen, viele Fragen offen, angesichts des dramatischen Preisverfalls des wichtigsten fossilen Energieträgers Öl.

Ist es wieder soweit mit dem Sinken des Ölpreises unter 100, 70. 50, 30 Dollar/Barrel, dass Imperien implodieren, wie die UdSSR 1991 im Wege ambitonierter Perestroika, Glasnost mit Michail Gorbatschow an der Spitze als dem vergeblich "Großen Kommunikator" konventioneller, atomarer Abrüstung, Konversion von Waffensystemen, sprich Zerschlagung der militärisch- industriellen Komplexe in der Welt ?

Warum Kriege, Krisen und Konflikte in wichtigen Ölförderländern der Welt den Ölpreis zum Sinken bringen, hat n. m. E. einen einfachen Grund.

Im Rahmen des Krieges gegen den Internationalen Terrorismus aller politischen und religiösen Farben nach NINE ELEVEN 2001 in einer Koalition wechselnd Williger hat sich ein Szenario herausgebildet, das Konfliktparteien geradezu fördert, die in der Lage sind, wie der IS im Irak, Syrien, Ölquellen, Raffinerien zu erobern und ihr Öl und Gas als "Schwarzes Gold" zur Finanzierung ihrer Kampfkraft und Waffenbedarfs über verschlungene Wege der Weltschattenwirtschaft , auf Schwarzmärkten, oder direkt zu Dumpingpreisen am Weltmarkt unterm Tisch zu verhökern.

Seit Monaten nimmt der Preisverfall, trotz sich zuspitzender Konflikte im Nahen, Mittleren Osten, Afrika dramatische Züge an. Der Preis für ein Fass der Sorte Brent stürzte in der Spitze um 75 % von 115 im Jahr 2011, am Beginn der Arabellion, auf zwischenzeitlich 28,74 Dollar je Barrel (159 Liter) ab und lag damit so niedrig wie zuletzt in den 90er Jahren. Auch das US-Leichtöl der Sorte WTI verlor im selben Ausmaß an Wert. Damit befindet sich Öl in einem Bärenmarkt, wie Experten Kursverluste von mehr als 20 Prozent binnen kurzer Frist nennen.

Jüngster Auslöser der Talfahrt waren Aussagen wichtiger Offizieller der Organisation der Erdöl exportierenden Länder, kurz Opec. Die Ölminister von Kuwait und Algerien, Ali al-Omair und Yusef Yousifi, ließen durchblicken, dass das Kartell keine Förderkürzung zur Stabilisierung der Notierungen anstrebt. Es sei kurzfristig keine Notsitzung geplant. Märkte werteten das als Signal, dass die Opec mit den fallenden Preisen leben könne, hieß es lt. Presseberichten im Jahr 2014.

Die Rechnung von Experten im Vorwege von OPEC- Treffen ging nicht auf, dass die Opec wenn nicht direkt durch die Beschränkung der Ölförderung so doch wenigstens verbal intervenieren würde, um den Verfall des Ölpreises zu stoppen.

Für den 27. November 2014, wie jetzt im Februar 2016 wieder, hatte das OPEC Kartell, das knapp die Hälfte der weltweiten Förderung kontrolliert, ein Treffen anberaumt, über die Lage zu beraten.

"Es gibt keinen Spielraum für die Opec-Länder, die Förderung zu kürzen", zitierte 2014 die Nachrichtenagentur Kuna den kuwaitischen Ölminister al-Omair. Die Preise könnten aber bei 76 oder 77 Dollar ihren Boden finden, da dies die Kosten für die Ölförderung in den USA und Russland abbilde.

Inzwischen ist der Ölpreis auf etwa 32 US- Dollar/Barrel, wider alle bsiherige historische Erfahrungen, dass der Ölpreis mit dem Anschwellen von Krisen, der Ausweitung von Kampfzonen steigt, gesunken.

Trotzdem ist Saudi-Arabien bei über 11 Millionen Barrel Öl- Förderung/Tag, mit Blick auf den Mitbewerber Russland, etwa 10 Millionen Barrel Öl- Förderung/Tag, den neu erstarkten Mitberwerber Iran, etwa 5 Millionen Barrel Öl- Förderung/Tag, USA mit inzwischen über 9 Millionen Barrel Öl- Förderung/Tag allein durch den Fracking Boom (Schieferölförderung ) nicht willens, seine Produktion mit einem hohen Weltmarktanteil zu drosseln?

"Die Opec-Länder und vor allem Saudi-Arabien scheinen eher die Verteidigung von Marktanteilen als eine Stabilisierung der Preise anzustreben", betont Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch 2014. Offensichtlich vollführen die Öl- Förderstaaten eine Kehrtwende um 180 Grad.

Warum?, weil die Opec- Länder mit Russland, trotz des erstarkenden Irans als Öl- Förderland, das seine Förderung von gegenwärtig 5 auf 11 Millionen Barrel Öl- Förderung/Tag mehr als verdoppeln will, meinen am längeren Hebel zu sitzen, wenn die Kreditblase für die Finanzierung von Fracking Unternehmen in den USA, Kanada Europa platzt. Was gerade an den Kreditmärkten dramatisch geschieht. Etliche Fracking Unternehmen stehen bereits und werden vor ihrer Inslovenz stehen.

Dann könnten die alten Parameter, Krisen, Konflikte, Kriege, humane Katastrophen, wie der Erste und Zweite Weltkrieg, der Koreakrieg, Vietnamkrieg, rund um den Globus, steigern den Gas- und Ölpreis wieder greifen.

1991 hat sich die UdSSR mit Michail Gorbatschow allen Einladungen entzogen, sich mit oder gegen Saddam Hussein am Irakkrieg der Koalition der Willigen unter Führung der USA mit US- Präsident George Bush senior an der Spitze zu beteiligen, als es um die Befreiung Kuwaits von der irakischen Okkupation ging.

Mutmaßlich hat der sowjetische Staatspräsident und Generalsekretär der KPdSU Michail Gorbatschow 1991 dafür gesorgt, dass der Irak von der Koalition der Willigen im Wege der Befreiung Kuwaits nicht besetzt, Saddam Hussein nicht abgesetzt wird.

Das gerade wiedervereinigte Deutschland hat sich 1991 finanziell an der Koalition der Willigen gegen den Irak mit 12 Milliarden DM beteiligt.

In dieser Zurückhaltung einer "Splended Isolation" Haltung der damaligen UdSSR mag der gegenwärtige russische Präsident Wladimir Putin den strategischen Fehler sehen, der zur größten geoplitischen Katastrophe des 20. Jahrhundert geführt hat, den Untergang der UdSSR. wie er meint, Diesen strategischen Fehler will Putin jetzt, koste es, was es wolle, im Fall des Syrienkrieges vermeiden und deshalb kämpft Russland jetzt als Kriegspartei an der Seite des Assads Regimes gegen "Unbekannt"?

Auf dem Hintergrund dieser geopolitisch inhumanen Strategie scheint es für die Öl- Förderländer der Opec, Saudi Arabien, Katar, Oman, Dubai, Emirate, Kuwait, Russland, USA, Frankreich, Deutschland, England, Norwegen, Irak, IS, außer Venezuela, Brasilien, gut, am Kriegsschaupaltz Syrien als Kriegspartei präsent zu sein, um den Krisenherd weiter unter Feuer zu halten, statt diesen zu beenden, damit der Öl- und Gaspreis in einem letzten Show- Down fossiler Energieträger steigt?
JP

http://programm.ard.de/?sendung=2800716747248564
19.02.2016
21:00 Uhr makro: Fluch des billigen Öls
Moderation: Eva Schmidt | 3sat
TIPP

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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