US-Bericht Finanzkrise spart militärische Abenteuer als Ursache aus

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US-Bericht zur Finanzkrise spart militärische Abenteuer als Ursache aus
US-Bericht zur Finanzkrise spart militärische Abenteuer seit Nine Eleven als Ursache aus
Vermeidbare Pleiten & Pannen

Der Rauch über der Weltfinanzkrise lichtet sich, gibt die Trümmerlandschaft der Finanzwelt frei

Ein Untersuchungsausschuss des US-Kongresses, von Parteigängern Demokraten und Republikaner im Verhältnis 10 : 4 besetzt, weist Politikern und Finanzmanagern gleichermaßen die Schuld an der Finanzkrise 2008 zu.

"Wir kommen zu dem Schluss, dass diese Finanzkrise vermeidbar gewesen wäre",
heißt es im Abschlussbericht der demokratischen Kommissionsmitglieder, der am Donnerstag vorgelegt wurde.

Der US-Kongress hatte im Mai 2009 den Untersuchungsausschuss den Auftrag erteit, die Ursachen der Finanzkrise aus dem Jahre 2008 und davor zu untersuchen.

"Die Krise war das Ergebnis menschlichem Handelns und menschlicher Untätigkeit und nicht davon, dass Mutter Natur oder Computermodelle außer Rand und Band geraten wären",
betonen die Demokraten.
In dem Bericht werden auch die Entscheidungen des früheren Chef der US-Notenbank, Alan Greenspan sowie dessen Nachfolger Ben Bernanke kritisch beleuchtet.
Greenspan habe mit seiner Überzeugung, Finanzinstitute könnten sich selbst kontrollieren, zu der Krise beigetragen, heißt es in dem Bericht.

Auch der ehemalige demokratische Präsident Bill Clinton wird mit Kritik bedacht. Seine Regierung habe, die Globalen Finanzmärkte deregulierend, dafür gekämpft, dass die hoch komplizierten Derivate-Produkte keiner Kontrolle und Aufsicht unterworfen worden seien. Die Ratingagenturen hätten ihrerseits durch eine, ihren Auftraggebern allzu willfährige Bewertung von Risiken, die schwerste Finanzkrise seit dem Jahre1929 befeuert.

“Erhellendes Beispiel von Pannen“
In dem Bericht werden die großen Investmentbanken ins Gericht genommen, von denen mit Goldman Sachs und Morgan Stanley nur zwei die Krise als eigenständiges Unternehmen überlebt haben.
Sie hätten ebenso wie Lehman Brothers, Merrill Lynch und Bear Stearns im Jahre 2007 mit außerordentlich dünner Eigenkapitaldecke gearbeitet, heißt es in dem Bericht. Dadurch seien sie unvrantwortlich gefährlich anfällig bei einer Abwertung der deponierten Papiere und Finanzprodukte in ihren Bilanzen gewesen.
"Ein Rückgang des Buchwerts von nicht einmal drei Prozent konnte eine Firma auslöschen."

Beispiel:
Der Report prangert nach Angaben der "New York Times" unter anderem an, dass die fünf größten US-Investmentbanken für 40 Dollar an fiktiven Vermögenswerten gerade mal 1 Dollar an tatsächlichem Kapital als Sicherheit vorgehalten hätten.
Schon ein Wertverlust der Vermögenswerte von nur drei Prozent hätte die Firmen deshalb ausradiert.

Nach Angaben der "New York Times" haben die sechs Demokraten in der Kommission den Abschlussbericht akzeptiert. Die vier Republikaner lehnten ab und wollen nun zwei alternative Berichte vorstellen.

"Die größte Tragödie wäre es, den Refrain zu akzeptieren, dass dies niemand voraussehen konnte und deshalb nichts dagegen getan werden konnte", lautet das Resümee der zehnköpfigen Kommission. "Falls wir diese Sichtweise akzeptierten, würde es wieder passieren".

Im Management der Finanzbranche stellt der Bericht "unglaublich erschreckende Beispiele von Pannen und Verantwortungslosigkeit" fest. In diesem Zusammenhang nennen die Demokraten außer Merrill Lynch ausdrücklich den Versicherungsriesen AIG und den Hypothekenfinanzierer Fannie Mae, die beide während der Krise vom Staat mit Milliardenhilfen gerettet werden mussten.

Die Republikaner in dem Untersuchungskommission sehen dagegen die FED selber "In the Line of Fire" mit ihrer Politik des biliges Geldes, ihrer Intransparenz bei der Geldmengenpolitik, stehen.

Der Bericht wurde von den zehn demokratischen Mitgliedern der Kommission verfasst und vorgelegt.
Drei Republikaner des Gremiums haben ihrerseits eine abweichende Position angekündigt, ein weiterer Republikaner will zudem seine eigene Einschätzung veröffentlichen.
Insgesamt macht dieser Prüfungsbericht, trotz seiner Eindeutigkeit in der Analyse, samt Kritik, eher, wie ein abhebendes Raumschiff "Enterprise", einen, Welt fremdelnd, abgehobenen Eindruck.

warum?
Der Bericht deutet nicht einmal ansatzweise einen Zusammenhang der prekaren Finanzlage aller Länder an den Weltmärkten, sonders den USA, mit den miltärishen Abenteuern ab dem jahre 2001 nch Nie Eleven in Afghanistan, im Irak an.

Jeder Hinweis auf die Asymmetrie der Kosten der monströsen US- Sicherheitspolitik gemessen an der Effizienz dieser bizarren Sicherheitspoltik, vor Ort und Daheim, fehlt in diesem Bericht dieser hochkarätig besetzten US- Kommission, wie es vielleicht der gerade 100 Jahre alt gewordene Filmregisseur Kurt Maetzig in Berlin Potsdam treffend umschreiben würde.
Aber den Filmregisseur Kurt Maetzig fragt in dieser Angelegenheit einer Weltfinanzkrise vemutlich keiner!, oder?

JP

siehe:

www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/vermeidbare-pleite/

* 27.01.2011

US-Bericht zu den Ursachen der Finanzkrise
Vermeidbare Pleite

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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