Vermögensinflation vs. Einkommensdeflation

Thomas Piketty Gefährdet nicht datenerfasstes Vermögen den Weltfrieden? Liegt auf solcher Art vagabundierendem Vermögn kein volkswirtschaftlicher noch makroökonomischer Segen?

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Nicht verifizierter Reichtum zieht Gefahren von Vermögensinflation, gar Spekulationsblasen virtueller Buchwerte auf sich, siehe die exorbitanten Zuwächse im Kursniveau der Blue Chips maßgeblicher Indices an den Weltbörsen, DOW JONES/Wallsteet, ATX/London- City, DAX/ Frankfurt/Main, NIKKEI /Tokio, HANGSENG/ Hongkong, während das Volkseinkommen vieler Wirtschaftsräume regional und global Gefahrenszenarien der Deflation unterworfen scheint?

Ist es eine Frage von Krieg und Frieden?, ob Regierungen der G- 20- Staaten ihre Feigheit gegenüber Freunden, vermögensnahen Schichten ablegen, endlich, zeitnah abgestimmt, Grade der Vermögensinflation im Hab und Gut der Reichen um deren relative Werterhaltung Willen datenmäßig dicht zu erfassen?

Oder braucht es einmal mehr, wie 1618- 1648, 1914- 1918, 1939- 1945 eines Weltenbrandes, dieser Daten, wenn auch nur relativ, habhaft zu werden, weil Krisen- und Kriegsgewinnler dazu neigen, frühzeitig beträchtliche Vermögensteile über die globale Schattenwirtschaft, Schattenbanken, auf verschlungen verdeckten Wegen ins friedlich verbliebene Ausland zu verbringen, um dort neue Vemögensinflationen über asymmetrische Währungsparitäten, siehe der Schweizer FRANKEN, die Schwedische KRONE, die Türkische LIRA im Zweiten Weltkrieg und danach, mit Vermögensgewinn bei der Rückkehr in die Trümmerlandschaften der Heimat auszulösen?

Manche Experten sehen wohl gerade hier den Großen Krieg , den revolutionären Kladderadatsch als den Vater des Abbaus asymmetrischer Ungleichheit in den Vermögensverhältnissen von Gesellschaftsschichten und ganzen Völkern im Wettbewerb um die Ressourcen in der Welt, ohne ihr Augenmerk darauf zu richten, dass im Gefolge von Großen Kriege, Revolutionen Kommandowirtschaften das Sagen erhalten, die mit restriktiven Maßnahmen, Notverordnungen, Rohstoff- und Devisenbewirtschaftung, Abschottung eigener Märkte, unwillentlich hier, willentlich da, die Herausnahme heisser Luft der Vermögenswertblasen aus "goldenen" Friedenszeiten organisieren.

Braucht es dazu wirklich erst des Großen Krieges, der Revolutionen, in denen meist zuerst die Gläubiger mit ihren von Amtswegen uneinbringlich gestellten Forderungen Schuldnern gegenüber unter die Räder kommen?

Das alles mit der allseits einträchtig begrüßten Folge eines sogenannten Wirtschaftwunders durch eine "nachrevolutionäre", eine Nachkriegshochkonjunktur anzuschieben, wie in Westdeutschland, Japan nach 1945 im Rahmen eines Credit Spending/New Deals mit progressiven Einkommens- Vermögenssteuersätzen bis zu 90 % in den USA bereits seit der Ära US- Präsident Franklin D. Roosevelt nach der Großen Depression ab 1933 bis in die Ära US- Präsident Ronald Reagans 1980- 1988 geschehen?

Um als "Wohlstandswunder" der Mittelschicht ab etwa 1987 von den sogenannten Reagonomics im Beraterstab US- Präsident Reagans unter dem Jubel von Hollywoodstars, wie Frank Sinatra, in einem "BLOW UP" durch drastische Steuersenkungen für Unternehmen und vermögensnahe Schichten mit den heute sichtbaren Verlendungsfolgen für Millionen vermögensferne Bürger und der Wirkung hoher Staatsverschuldung in den USA, in der Eurozone, in Japan, China zertrümmert zu werden

Die Vermögenden, Reichen sind es versonnen gewöhnt, sich im trügerisch grellen Glanz ihrer spekulativ aufgeblasenen Vermögenszuwächse ungerührt zu aalen und zu sonnen, ohne eine Vorstellung davon zu entwicklen, geschweige denn öffentlich zu kommunizieren, dass ein erheblicher Teil dieser Zuwächse ein virtueller Buchwert ist, der zwar befristet die personen- , firmenbezogene Anhebung der Kreditwürdigkeit steigert, auf Sicht aber diese überaus gefährdet, weil das Vermögen der Völker, statt preisstabilsierend in viele Hände gelegt, durch immer weniger Hände, hochgestapelt, zirkuliert, die von Vermögensverwaltern, Investbanken aggressiv bis raffiniert beworben, dazu neigen, im Fall von Staats- und Pensionsfonds, siehe Dubai, Katar, Saudi Arabien, Norwegen, die USA, England, sogar dazu verpflichtet sind, den Preis des Erwerbs von Vermögen gegenseitg an den Börsen der Welt spekulativ zu eigenen Gunsten, zu Lasten der realen Wirtschaft und Gesellschaften, hochzschaukeln.

Auf solcher Art nicht registriertem Vermögen der Reichen liegt weder ein volkswirtschaftlich regionaler noch weltökonomischer Segen.

Weshalb die Forderung nach einer globalen Vermögenssteuer, u. a. durch den französischen Ökonomen und Wirtschaftshistoriker Thomas Piketty in seinem soeben auch in Deutschland erschienen Buch

"DAS KAPITAL! im 21.Jahrhundert" C. Beck Verlag, 816 Seiten, 29.95 €,

weniger der Erhebung einer wirklichen Steuer dient - manche Experten reden von einer 0,00 % Vermögenssteuer - , sondern vielmehr der Datenerhebung wirklichkeitsnaher Vermögenswerte der Reichen in der jeweiligen Gesellschaft der G- 20- Staaten dient, um im Fall von Finanz- , Banken- , Wirtschaftskrisen fiskalische, währungs- , arbeitsmarktpolitische Werkzeuge an der Hand zu haben, die auf realistischer Datenbasis ihre Wirkung entfalten können.

Die gegnwärtig sich ausweitende Spreizung der Vermögen der Reichen auf der eine Seite, der Einkommensverhältnisse der vielen auf der anderen Seite in den G- 20 Staaten, hat sich inzwischen zu dem weltökonomischen Phänomen des volkswirtschaftlich asymmetrischen Gegensatzes von Vermögensinflation da, Einkommensdeflation hier, ausgeprägt.

Ohne eine dichte Datenerhebung der vagabundierenden Vermögensverhältnisse der Reichen in den G- 20- Staaten ist diesem weltökonomisch fatalen Phänomen nicht beizukommen.

Das Ausleuchten der Vermögenswerte wetweit vermögensnaher schichten in Steueroasen dient folglich weniger fiskalischen Aspekten, wie es gerne von Regierungen kommuniziert wird, sondern ebenfalls, wie die Einführung einer gobalen Vermögenssteuer, der Datenerfassung von Vermögenswerten der Reichen aus oben beschriebenem tiefen weltökonomischen Grund und Anlass.

JP

http://www.taz.de/Thomas-Piketty-ueber-Arm-und-Reich/!141055/
Thomas Piketty über Arm und Reich
Ökonomie
25. 06. 2014
DAS INTERVIEW FÜHRTE
REINER METZGER


http://www.zeit.de/2014/23/thomas-piketty-umverteilung-kapitalismus/komplettansicht

Thomas Piketty: Die Wahrheit über Arm und Reich
THOMAS PIKETTY
Die Wahrheit über Arm und Reich
Die Welt muss umverteilen, fordert der Starökonom Thomas Piketty. Doch wie sauber ist seine Theorie? VON UWE JEAN HEUSER

DIE ZEIT Nº 23/2014
29. Mai 2014 15:39 Uhr

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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