Verpfändeter Tag
Morgendämmerungen
brechen flüchtige Tage an
im Wagnis flüchtig das Kapital
woanders hin verreist
allerorten "Warten auf Godot"
wo bleibt Beckett
geborgene Jahre
hinterlegter Pfänder
Sicherheiten auf Frist gesetzt
verfallen zu Ruinen
der Horizont verstellt
von wegen,
hohe Zeit voller Züge,
Hühner zu satteln
von dannen zu ziehen
Schulden Fussfesseln kommen
in Acht und Bann zu bleiben
einem flimmerndem Herzen
dürstend, hungernd, darbend
auf Biegen und Brechen
Vergänglichkeit hin
Bäumen wachsen klirrendem Frost
weder Manna noch Datteln
Ginge irgendwo ein Licht auf
Gezeiten Strand
Schatten zu werfen
beklommen fröstelnd dazustehen
der Wellen Leere weitem Feld und Meer
des Barlosen zu schauen
wer, was, wann, wo
in Wehen bedingungslos Liebe gebar
verweht der Sand
das Wahrheitstier
verschlägt allem,
was da kreucht und fleucht
seinen letzten Atem
spendet weder noch
duldet nimmer Widerrstand
außer innige Umarmung
für immer entschwunden
verschüttet bedeckt
liegt in Wahrheit versiegelt
begraben, namenlos Unbekannt
Joachim Petrick, Hamburg, 11. Juni 2016
Assoziationen zu Ingeborg Bachmanns Gedicht
"Die gestundete Zeit"
Kommentare