Vom „Wahrheitsereignis“ Entschädigung- und Lastenausgleichskultur

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Vom „Wahrheitsereignis“ Entschädigungs- und Lastenausgleichskultur

„Wahrheitsereignis“, was bedeutet das?

Bedeutetdas eine Wirklichkeit verheißungsvoll herbei zu suggerieren, die bei Lichte betrachtet eine deutende Operation am offenen Herzen der Weltgeschichte, sonders der Menschheitsgeschichte ist?

Geht es bei dem Begriff „Wahrheitsereignis“ nicht in ganz besonders robust aufgestellter Weise um die Deutungshoheit über Geschichte, die sich an bestimmten “Wahrheitsereignissen“, aufgereiht wie an einer Perlen- Kette, nicht nur spekulativ orientieren kann, sondern unabdinglich alternativlos, apodiktisch eschatologisch soll?

Was ist bloß mit der etabliert akademisierten Philosophie passiert, dass diese sich, vom Spekulativen, die Ideengeschichte der Menschheit überausbereichernd, den weltweit verbreiteten Gottes- , Glaubenswahn, säkulare, klerikale Despotien durch, aus der Luft gegriffene Ideen- , aber auch Wolken und Kuckucksheim Spektakel, Nummern operativ, wie operabel aufgelockert, kommend, sich seit dem Zwanzigsten Jahrhundert mehr und mehr auf das Unabdingliche, das Alternativlose ihrer, trotz anderweitiger offiziöser Bekundungen,weiterhin hochspekulativen Aussagen verlegt?

Weil das seit dem Neunzehnten Jahrhundert so seinen Lauf genommen, wird klar, warum die "Protokolle von Zion" aus den Katakomben, den Braintrustsdes zaristischen Geheimdienstes, nicht als reine wie unhaltbare Spekulation identifiziert worden sind, weil Spekulationen als Meinungen nur noch diskutabel sind, wenn sie, salon- und regierungsfähig, im Gewande angeblicherAlternativlosigkeit in schwarzen Boss Anzügen des hellen Wahn stolzierend daher schreiten.

Die Wirkung dieser Philosophie des Unabdinglichen, der Alternativlosigkeit, wenn es wirklich ums Eingemachte geht, ist, dass die Meinungsfreiheit nur für die Meinung gilt, di die Bessere zu sein scheint, obwohl es im bunten Blätterwald der Meinungen, niemals gute, bessere, falsche, haltbare, unhaltbare, sondern nur Meinungen gibt, denen man/frau zustimmen kann, oder die man/frau, gelassen, links, wie recht und in der Mitten, unabgestimmt liegen lassen kann.

Mir geht es gesellschaftspolitisch als Schwerpunkt nicht darum, lange bei den Deutungen zu verweilen, was die „wahren Ereignisse“, sondern die wahren Lagen der Menschen, lokal und global, vernetzt, nicht vernetzt, sind und sich bei Besserungen der Lagen selbstorganisiert einzureihen und durch „Zunge Zeigen“ mit zutun, damit die Menschheit in all ihren Teilen, allen Kontinenten, Regionen, Ländern, Staaten. lokal und global, zum Subjekt ihrer eigenen Geschichte wird.

Wenn Karl Marx mit Engelszungen als Begleitformel für das „Kommunistische Manifest“ von 1848, den Bänden seines Gesamtwerkes „Das Kapital“ einladend feststellt:

„Es gilt nicht mehr, die Welt zu deuten, sondern zu verändern“,

ist das zunächst einmal auch eine spekulative These, wie jede andere, die aber, anders als andere Thesen, den Vorzug aufweist,, der lebensnahen Wirklichkeit der Menschen, lokal und global, nahe sein zu wollen.

Aus diesem Grunde ist Hegels These „Napoleon sei der "Weltgeist zu Pferde", n. m. E. und Darlegung so gut und schlecht tauglich zur Stelle wie jede andere Spekulation und sonst nichts.

Mir geht es darum die Sinnedafür zu schärfen, dass wir in Thesen nicht das Spekulative als die eigentliche gefahr verdammen, sondern, dass dort „Gefahrenlagen“ heraufbeschworen sind, wo Thesen unabdinglich als alternativlos, propagandistisch entkernt von jedem spekulativen Moment, auf Jahrzehnte die Welt regieren sollen, wie immer wieder geschehen und im Rückblick, insbesondere durch die sich verankernde Entschädigungs- und Lastenausgleichskultur nach dem Zweiten Weltkrieg, allerorten zu besichtigen ist.

Nehmen wir den Katastrophenfall „BP“ im Golf von Mexiko.

Noch in dem Katastrophenfall Nine Eleven war es der US- Administration unter US- Präsident George W. Bush wichtiger, dieses „Wahrheitsereignis“ für andere Ziele durch Verschwörungsnageboten wie „Krie des Internationalen Terrorismus“ im Gerangel mit genau gegenteiligen Verschwörungstheorien zu instrumentalisieren, statt den Menschen, den Überlebenden, Hinterbliebenenwirklich zu helfen.

Bei dem Katastrophenfall „BP“ im Golf von Mexiko ist bisher auffällig wenig von Verschwörung, wie genau gegenteiligen Verschwörungstheoriendie Rede, obgleich die hier so gut und schlecht nahe lege. wie bei Nine Eleven.

Könnte doch BP. hoch investiert und robust in Solar- Energie Know How aufgestellt, die Klappe zu bzw. im Golf von Mexiko- für Ölvorkommen die Klappe, die Förderrohr- Schleusen aufgemacht haben, um das Ende des Ölzeitalters, zu Lasten Dritter, einzuläuten, dmait sich, voran in den USA die BP Investitionen für die Solar Energie lohnen und zügig amortisieren?

Von solcher Art Verschwörung, wie genau gegenteiligen Verschwörungstheorien ist erfreulicher Weise im BP Öl- GAU im Golf von Mexiko bisher keine Rede.

Stattdessen bestellt die US- Administration unter US- Präsident Barack, Hussein Obama BP Spitzenmanager ein, die Forderungen der US- Regierung an BP in Richtung eines Treuhandfond für Geschädigte des Öl- Desasters im Golf vom Mexiko- zu verhandeln und vorläufig zeitnah angepasst festzulegen.

Da geht es im Zeitalter einer Entschädigungs- und Lastenausgleichskultur mit ihren Finanz- und Versicherungsindustrieprodukten nicht mehr um ein Deuten der Gefahrenlage, sondern Bestimmen der realen Schäden und ihre Folgen, um das Verändern und Abhilfe in der Gefahrenlage, wie es n. m. E. Karl Marx philosophisch meinte!

Vielleicht besteht die Möglichkeit einer Einigung unter Philosophen/innen, Politikern/innen, Historikern/innen, Laien, dass die sich etablierendeEntschädigungs- und Lastenausgleichskultur in unserer Einen Welt ein Wachstum forderndes wie förderndes „Wahrheitsereignis“

mit lokal und global wirkend nachhaltiger Langezeitperspektive ist, dass die Entschädigungs- und Lastenausgleichskultur endlich als ein solches „Wahrheitsereignis“ historisch fundiert wie konsequent und wegweisend, weltweit anerkannt, einklagbar, neue Netzwerke der Verständigung in der Diplomatie und Politik aller Staaten, NGOs, Stiftungen und anderen Globalplayern verankert.

JP

siehe dazu:

www.freitag.de/community/blogs/joachim-petrick/verschwoerungstheorie-als-vorgriff-auf-wahrheitsere

13.06.2010 | 16:31

Verschwörungstheorie als Vorgriff auf „Wahrheitsereignisse“?

Verschwörungstheorie als anmaßender wie vergeblicher Vorgriff auf „Wahrheitsereignisse“?

Gegenrede zu Michael Jägers Artikel:

www.freitag.de/kultur/1021-im-wiederholungsfall

Vorgriff | 26.05.2010 16:00 | Michael Jäger

Im Wiederholungsfall

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

Aktuelles: Meine sichere Route- Refugee-Airlift - Petition "Luftbrücke für Flüchtlinge in Not" an die MdBs des Bundestages erhofft Debatte

Joachim Petrick

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden