„Von der Markt- zur Mobbingwirtschaft“

Ewiges Dramadreieck Die Art Mobbing- Dritt Belastungswirtschaft ist in der Menschheitsgeschichte ein alter Hut, die historisch unter dem vorindustriellen Namen Lehnherr Despotie firmiert

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Marktwirtschaftlich „Ewiges Drama Dreieck“

„Von der Sozialen Markt- zur Dritt Belastungswirtschaft“

Gerade wollte ich beim Nachdenken über das Thema

mich an die unselige Arbeitnehmer Mobbing Rolle des unsäglichen Florian Gerster aus freien Stücken an die rotgrünen Jahre ab 2002 nach überraschend gewonnener Bundestagswahl erinnern, da gibt er auch schon in dem ARD Zwangsstück gestern bei Anne Will in der gleichnamigen Sendung ein weiteres „Mobbingraten“ Stelldichein als arbeitsmarkpolitischer Botschafter mit therapeutischen Unternehmungsberater Qualitäten reiner Bertelsmann/NISM Güte, aber dieses Mal nicht als Mobbingtäter, sondern, man staune, als Mobbingopfer.

Wer hätte das gedacht?

"MOBBING"

Florian Gersters blonde Schwester gibt uns die Nachrichten im ZdF Heute Journal als „Welt Leviten lesende“ Abendandacht zur Guten Nacht.

Florian Gerster hat sich als systemrelevanter Arbeitnehmer Mobber im Rahmen des Umbaus der öffentlich- rechtlichen Bundesanstalt für Arbeit zur irgendwie, privatisiert wirkenden, Bundesagentur für Arbeit im öffentlich- rechtlichen Namen zu Lasten der Mehrheiten von Arbeitnehmern, Arbeitslosen als arbeitsmarktpolitischer Geleitzug für die Einführung der rotgrünen Agenda2010/Hartz IV Gesetze verdient gemacht und will dafür noch heute in öffentliche Talkrunde gelobt sein.

Das Schlimme an Hartz IV ist so wenig geheim, so brutal und offensiv ent- demokratisierend in der Arbeitswelt unterwegs, und wird doch so geheimnisvoll von den Medien kommuniziert, als ginge es um den „Elchtest“

für ein neues Mercedes Auto Modell der A Klasse mit dem sagenumwobenen Balladen Tarnkappenamen

„Erlkönig“

im hohen Norden Schwedens auf kaum befahrenen Autobahnen.

Hartz IV steht mit der Zusammenlegung von Sozialhilfe, grundgesetzlich verankertes Recht auf Hilfe durch den Staat für besondere Lebenslagen, Unterkunft, Unterhalt, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, und Arbeitslosenhilfe als Versicherungsleistung aus einem, politisch gewollt, abgespeckten Arbeitslosengeld, mit eingebautem Verarmungsfaktor von Minus 3 %/anno Leistungsbezug, samt Flexibilisierung der Arbeitswelt, für die willkürliche Entwertung von beruflicher Kompetenz nach nur einem Jahr Arbeitslosigkeit, sei diese nun dem dualen Ausbildungssystem oder akademischen Meriten erwachsen.

Nach einem Jahr gilt heute, dank Florian Gersters „heldenmütigen“ Einsatzes als Geleitzug Kommandeur der Agenda2010/Hartz IV Gesetze, jeder als Langzeitarbeitsloser, folglich als Versuchskaninchen mit dramatisch herabgesetzten Einkommenschancen, für die arbeitsmarktpolitisch berufsbegleitende Betreuungsindustrie, mit ihren Beratertrust Komplexen, voran die Mc Kinseys, die Roland Bergers.

Von wegen Vermittlungsskandal im Jahre 2002, der Florian Gerster, wie den Kasper auf der Kiste springend in den Chefposten der Bundesanstalt für Arbeit, zwecks deren rabiaten Umbaus, hob, den gab es gar nicht.

Warum?

weil es an damals wirklich aussagekräftigen Daten fehlte, denn damals hatte jeder Arbeitslose, gleich wielange er das war, direkten Computerzugang zum Ersten Arbeitsmarkt mit seinen Stellenangeboten in den Räumen der öffentlich- rechtlichen Bundesanstalt für Arbeit, allerorten im Lande.

Da war Florian Gerster ante Portas der Bundesanstalt für Arbeit, stufte die im Verbund mit so genannten ARGES in den Kommunen zur Arbeitsagentur herab und Wolfgang Clement wienerte sich schon, öffentlich Argumente bei Sabine Christiansen als

"Gestiefelter Kater"

im Stechschritt hyperventilierend, aber halbseiden geschmeidig seifig, seine Knobelbecher zum Vor- und Einmarsch an die Arbeitsfront aus Wirtschaftsministerium und Arbeitsministerium in napoleonischer Personalunion

"Wolfgang Clement".

Das hatten sich bisher als Personalunion nur die Nazis von 1933- 1945 nach der Zerschlagung und Enteignung der Gewerkschaften im Dritten Deutschen Reich getraut, aber rotgrün nach dem unerwarteten Wahlsieg von 2002 auf dem Rabattmarkenpfad Rictung Wähler.

Heute sitzt Wolfgang Clement fahnenflüchtig von der SPD zur FDP entkommen, zum Dankeschön, als Vorstandsvorsitzender in einer namhaften Zeit- und Leiharbeitsfirma.

Nach so unerwarteten Wahlsiegen, wie damals nach der Bundestagswahl 2002, liegt der Verrat an den Wählern sozusagen, wie bestellt und vom Bahnhof abgeholt, Free on Bord (FOB) vor der Haustür.

Das ganze geheimnisvolle Gedöns um Peter Hartz, der seine arbeitsmarktpolitischen Ideen durch die Hartz IV Gesetze nach Jahren geständig, der Korruption als Personalmanager bei VW im großen Stil überführt und abgeurteilt, als pervertiert erklärte, soll doch nur darüber hinwegtäuschen, dass mit der Agenda2010/ Hartz IV Gesetze nicht nur die Maastricht Verträge von 1992 absehbar gebrochen werden mussten, sondern dazu die Axt an die letzten Reste von Demokratie in der Arbeitswelt, der Wirtschaft und am Arbeitmarkt selber gelegt werden sollte.

Bis dato hatte es die Wirtschaft in hochorganisierter Gestalt ihrer Verbände nicht für notwendig befunden, sich monetär und personell an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und Programmen zielführend mit ihrem Know How und monetären Potentialen zu beteiligen.

Seit Einführung der Agenda2010/Hartz IV Gesetzen bleibt es da nicht nur beim

"Status quo ante",

sondern nun ist die Wirtschaft und mit ihr Staat in Bund, Ländern, Kommunen, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Verbände, Stiftungen, Parlamente auch noch eingeladen, sich ein monetär dick aufgbasenes Ei, namens "Lohnsubvention" drauf zu backen

Wobei zuerst das Restvermögen vorm Schonvermögen in Höhe 500 €/Person/Lebensjahr der Arbeitnehmer, für die Altervorsorge gedacht, bis zum Verschwinden angegriffen wird , um danach auf Antrag der Arbeitnehmer über die Hartz IV Gesetze den Billiglohn, mangels gesetzlichem Mindestlohn, wenigstens auf das drollige Niveau der unsäglich niedrigen Grundsicherung in Höhe von gegenwärtig 374 €/Singelhaushalt/Monat, plus Mietpauschale, zu heben.

Wer allerdings im Rentenalter gelandet ist und kaum Rente hat, folglich Antrag auf Grundsicherung stellen muss, hat nicht nur den Schaden, sondern auch, mit nur noch gesetzlich asymmetrisch zulässigem Schonvermögen von gerade einmal pauschalen 2.600 €/Restlebenszeit das altersdiskriminierende Nachsehen, dass es zum Himmel schrei

Dieser Weg, weg von der Sozialen Marktwirtschaft, die im Kern dem Ziel

„Wohlstand für alle“

verpflichtet ist, hin zur Dritt Belastungswirtschaft hat einen Namen, der lautet Agenda2010/Hartz IV.

Heute sind in keinem Land der G- 8 Staaten, gleich in welcher Währungszone, arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und Konjunkturprogramme dem Ziel des „Wohlstands für alle „ verpflichtet, sondern zu Gunsten unternehmerischer Akteure über Lohn- , Mehrwertsteuersubvention, zu Lasten Dritter mit dem Ziel der Ausbeutung von Staatshaushalten, von Restvermögen breiter Schichten verbunden.

Im Bereich Klima- , Umweltbelastung wurde, wenn auch bisher unzulänglich, zum Anreiz für Umwelt- , Klimaschutz, ein Emissionshandel eingeführt.

Da liegt es doch nahe, angesichts arbeitsmarktpolitscher Maßnahmen Programme, die immense soziale Emissionen hinterlassen, einen solchen Handel auf für den Sozialen Bereich im Rahmen der WTO einzuführen, ist doch ohnehin die Notwendigkeit desstaatlich subventionierten Sozialen nur ein Indiz für die Aussteuerung, Entmündigung breiter Schichten aus dem real existierenden Wirtschaftslebens zu Gunsten der Wenigen in aller Welt.

Die Art Mobbing- Dritt Belastungswirtschaft ist in der Menschheitsgeschichte ein alter Hut, die historisch unter dem vorindustriellen Namen Lehnherr Despotie firmiert.

Der Despot, Papst, Bischof, Kaiser, König, Fürst abverlangt Seinesgleichen im Stamme, im Reiche, in seinem Geltungsbereiche vorab Abgaben und, seiner Machtfülle huldigend, die Stellung von stehenden Heeren zu seinem Schutze als Geisel ab, erst daraufhin erteilt der Despot diesen als Gegenleistung ein Lehnsrecht, das beinhaltet, sich an der lehnsrechtlich erworbenen Landschaft und deren Bevölkerung schadlos und gütlich zu halten.

Das kann volkswirtschaftlich

„Ewiges Drama Dreieck“

der sichtbaren Hand geheißen werden, weil es strukturell systemrelevant immer dieselben repräsentativ namentlichen Teile des Volkes, eines Währungs- und Wirtschafsraumes sind, die sich zu Lasten namenloser Dritter schadlos halten und die, die belastet, wirtschaftlich ausgesteuert, überschuldet, in anschwellendem Maße allein den Schaden sozialer Emission zu tragen haben.

Die Parole „Wohlstand für alle“ war ja nie der Aufruf im Verteilungskampf, beim Verteilen in die wirkliche Substanz des Vermögens der Völker zu gegehn, sondern als Amalgam politscher Beschwichtigung unterwegs, dass nur dort, wo Wachstum generiert wird, auch etwas zu verteilen ist, sonst aber eben nicht.

Solange gewisse Bevölkerungszuwächse zu verzeichnen waren, konnte es über Jahre durchaus gelingen über Lohntarifpolitik, dynamisierte Rentenanwartschaften Vermögen von oben nach unten zu verteilen und die Schere zwischen Arm und Reich einigermaßen, stabil, im Lot zu halten.

Seit aber der Demografische Faktor seit den ersten Alarmrufen Professor Kurt Biedenkopfs in aller Munde ist, und an Runden Tischen von Lohntarifverhandlungen sitzt, hat sich der Vermögenskompass dramatisch von Lohnzuwächsen hin zu flächendeckenden Lohnsenkungen, ohne Preisstopp gedreht und seltsam in Richtung drohender Deflation wie in Japan, so auch im Euroraum, eingenordet.

In Zeiten des bundedeutschen Wirtschaftswunders ab der Koreakrise und dem Koreakrieg 1953 war Professor Ludwig Ehrhard, der damalige Wirtschaftsminister im Kabinett Dr. Konrad Adenauer, mit der dicken Onkel Zigarre im Mund der Inbegriff hinreichend gerechter Verteilung des Volksvermögens als „Wohlstand für alle“ Programm.

Seit der wundersamen Entdeckung des Demografischen Faktors ist vom dicken Onkel mit der Zigarre im Mund selbst sinnbildich nichts mehr in den medien zu sehen. Stattdessen ist nun allerorten die Rede vom Einmarsch des Gevatter Schmalhans in die Volkswirtschaften der G- 8 Staaten, der angeblich viel zu verteilen hat, nur nichts mehr vom Vermögen, so als ob das entschwunden sei.

Das ist es aber mitnichten.

Was Gevatter Schmalhans nun verteilt, sind Kosten und zwar asymmetrisch zu Gunsten global aufgestellter Cliquen, Globalplayer, zu Lasten breiter Bevölkerungsschichten und den jeweiligen Staat.

Das war schon immer so?

Ökonomisch betrachtet haben sich die Völker der Welt die meiste Zeit ihrer Geschichte mit dem demografischen Faktor herumgeschlagen, d. h. mit fehlenden Bevölkerungszuwächsen und zwar immer zu Gunsten von Cliquen, zu Lasten von Mehrheiten.

Nur die kurzeitige Phase des industriellen Aufbruchs ab dem 18. Jahrhundert in der Welt hat vorrübergehend, verbunden mit beachtlichen Bevölkerungszuwächsen in bestimmten entwickelten Regionen vorab in Europa, Nordamerika, Australien, stabilisiert durch den medizinischen Fortschritt, erfolgreiche Seuchenbekämpfung, ein anderes Bild gezeichnet, das Bild des „Wohlstandsversprechens für alle“ vor Ort.

„Im Westen, Osten, Süden, Norden an der Vermögensfront nichts Neues!“

JP

siehe:

https://www.freitag.de/autoren/gebe/die-ghostwriter-der-hartz-iv-kommission

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/zehn-jahre-hartz-iv-gesetze-2003-2013

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/

Sendung vom 04.03.2013

Zehn Jahre Hartz - Agenda Aufstieg oder Agenda Armut?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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