Wer definiert, was Gewalt, was nicht Gewalt ist?
"Gibt es gute Gewalt? Neigt die Linke zur Gewalt? " schreibt Jakob Augstein in seiner aktuellen Spiegel Kolumne "G20-Ausschreitungen. Das Tabu der Gewalt" und droht damit, seine Leser*nnen in die Falle zu locken, die in dieser Frage steckt, wenn diese nicht modifiziert wird durch eine Betrachtung, wer, wann, wo definiert, was Gewalt, was nicht Gewalt ist.
Z. B. ist es Gewalt, dass die Automobilindustrie. mangels Gesetzen, hierzulande, mangeles Unternehmensstrafrecht - seit 1953 in Westdeutschland ausgesetzt - , ungestraft unvermindert, trotz Dieselabgasgate, diesel- , benzingetriebene Autos produzieren darf, die besonders Bewohner*nnen unserer Städte mit krankheitsauslösend ungefiltertem Feinstaub, Rußpartikeln, Stickoxiden, CO2 Emmissionen belastet?
Ist es Gewalt, wenn ein Bundesland, anders als andere Bundesländer, in Deutschland, ein Vermummungsverbot von einer Ordnungsiwdrigkeit zu einem strafbewehrten Offizialdelikt hochstuft, das unverzüglich mit brachialer Gewalt verfolgt und beschelunigt sanktioniert gehört, wie beim G 20 Gipfel in Hamburg geschehen?
Ist es Gewalt, Demonstranten*nnen gegen den G 20 Gipfel in Hamburg im strategischen Vorwege vorauseilend per Defitionem polizeitaktisch anlasslos als Straftäter*nnen zu behandeln, weil es an kompetenten Polizisten*nnen vor Ort fehlt, durch personenbezogene Ansprache zwischen Straftätern*nnen und friedlichen Demonstranten*nnen, arglosen Zuschauern*nnen auf Baugerüsten - s. Bericht Tobias Marquardt aus dem Harz Der Spiegel Ausgabe 29-28-2017 "Das bin ich" - in der Schanze am 8.7.2017 zu unterscheiden?
Stattdessen Polizeiarbeit zu militarisieren, über 20 000 junge Polizisten*nnen in Hundertschaften formierrt, mit über 20 Kg Ausrüstung belastet, entgegen Arbeitszeitgesetzen, Fürsorgepflicht des Dienstherrn, fern jeder polizeigewerkschaftlichen Einrede, in einen über 20 Stunden und mehr dauernd andrenalingesteuerten Dienststress zu versetzen, der nur zu Eskalation statt Deeskalation von Situationen vermeintlichen und wirklichen Gefahrenlagen taugt?
Joachim Petrick heute, 11:28 Uhr
252. Machtfrage: Wer definiert, was Gewalt, was nicht Gewalt ist?
"Gibt es gute Gewalt? Neigt die Linke zur Gewalt? " schreibt Jakob Augstein und droht damit seine Leser*nnen in die Falle zu locken, die in dieser Frage steckt, wenn diese nicht modifiziert wird durch eine Betrachtung, wer, wann, wo definiert, was Gewalt, was nicht Gewalt ist.
Z. B. ist es Gewalt, dass die Automobilindustrie. mangels Gesetzen,hierzulande, mangeles Unternehmensstrafrecht - seit 1953 in Westdeutschland ausgesetzt - , ungestraft unvermindert, trotz Dieselabgasgate, diesel- , benzingetriebene Autos produzieren darf, die besonders Bewohner*nnen unserer Städte mit krankheitsauslösend ungefiltertem Feinstaub, Rußpartikeln, Stickoxiden, CO2 Emmissionen belastet?
Ist es Gewalt, wenn ein Bundesland, anders als andere Bundesländer, in Deutschland, ein Vermummungsverbot von einer Ordnungsiwdrigkeit zu einem strafbewehrten Offizialdelikt hochstuft, das unverzüglich mit brachialer Gewalt verfolgt und beschelunigt sanktioniert gehört, wie beim G 20 Gipfel in Hamburg geschehen?
Ist es Gewalt, Demionstranten gegen den G 20 Gipfel in Hamburg im strategischen Vorwege vorauseilend per Defitionem polizeitaktisch anlasslos als Straftäter*nnen zu behandeln, weil es an kompetenten Polizisten*nnen vor Ort fehlt, durch personenbezogene Ansprache zwischen Straftätern*nnen und friedlichen Demonstranten*nnen, arglosen Zuschauern*nnen auf Baugerüsten - s. Bericht Tobias Marquardt aus dem Harz Der Spiegel Ausgabe 29-28-2017 "Das bin ich" - in der Schanze am 8.7.2017 zu unterscheiden? Stattdessen Polizeiarbeit zu militarisieren, über 20 000 junge Polizisten*nnen in Hundertschaften formierrt, mit über 20 Kg Ausrüstung belastet, entgegen Arbeitszeitgesetzen, Fürsorgepflicht des Dienstherrn, fern jeder polizeigewerkschaftlichen Einrede, in einen über 20 Stunden und mehr dauernd andrenalingesteuerten Dienststress zu versetzen, der nur zu Eskalation statt Deeskalation von Situationen vermeintlichen und wirklichen Gefahrenlagen taugt?
Ist es Gewalt, wenn ja wessen, dass Hamburger+nnen in der Frage "Olympiade 2024 in Hamburg" "Ja oder Nein?" 2015 per Volksentscheid mehrheitlich für ein "Nein" gestimmt haben? Im Fall der Ausrichtung des G 20 Gipfels in Hamburg 2017 aber nie von Amtswegen befragt wurden?.
Warum besteht Innensenator Andy Grote mit Einsatzleiter Hartmut Dudde darauf, es gab beim G 20 Gipfel in Hamburg keine Polizeigewalt, will diese aber untersuchen lassen?
Antwort: Damit will Grote strulktruelle Gewalt, die in seinem Bereich implementiert scheint, aktivieren, die der Unterdrückung der Einschätzung und Hinweise von Polizeigewalt, die diese auf Einzeltäterschaft herabstuft
Warum haben so viele Polizisten*nnen bei ihrem Einsatz Hamburger G 20 Gipfel signifikant so viele Handgelenksbrüche erlitten, weil sie mit ihren Gerätschaften, Polizeiknüppeln zu heftig zugeschlagen haben. Watum haben so viele Polizisten*nnen unter den angeblich über 700 Verletzten unter ihnen zuviel Reizgas, Tränengas eingeatmet, weil davon zu unkontrolliert durch die Polizei zum Einsatz kam und eigenes Personal aus der Kurve warf
Warum erlitten an die 120 Polizisten*nnen unterversorgt, dehydriert, ausgepowert Zusammenbrüche durch Erschöpfung, weil der Dienstherr, Personalräte, die Polizeigewerkschaft ihnen, entgegen Arbeitszeitregeln, faire Arbeitsbedingungen über 20 Stunden drucghehenden Einsatz ohne Ruhepause zumutete, statt in Hotels in Hamburg in Massenquartieren außerhalb Hamburgs weit ab mit langen Anfahrtszeiten unterbrachten
JP
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/g20-ausschreitungen-das-tabu-der-gewalt-a-1158289.html
G20-Ausschreitungen Das Tabu der Gewalt
Eine Kolumne von Jakob Augstein
Montag, 17.07.2017 16:33 Uhr
http://www.zeit.de/politik/2015-11/olympia-bewerbung-hamburg-referendum
Hamburger sagen Nein zu Olympia
29. November 2015, 21:36 Uhr
Kommentare 112
Zumindest sind die Schäden, die durch Gewaltanwendung entstanden sind, mehr oder minder definiert/beziffert: ca. 12 Millionen Euro Sachschaden (Schäden auf zwölf Millionen geschätzt). Zum Gewaltbegriff verweise ich auf Johann Galtungs Modell der Wechselwirkung zwischen personaler, kultureller und struktureller Gewalt. Zumindest war im Zusammenhang mit dem Gipfel in Hamburg ein (gewaltförmiger) Konflikt zwischen Staatsorganen und zivilgesellschaftlichen Institutionen absehbar bzw. deeskalierend gestaltbar, den selbst ein langjährigrer"Konfliktmanger" der Polizei in Berlin in der Nachbetrachtung selbstkritisch beschreibt:
"So kam es, dass ich als einer von 30 Berliner KMT-Beamten am Dienstag, 4. Juli, morgens in die Hansestadt aufbrach.
Was sich in den kommenden Tagen in dieser schönen Stadt abspielte, war Gegenstand der weltweiten Medienberichterstattung. Insbesondere die bereits im Vorfeld kontrovers und mit mehrfacher Anrufung von Gerichten durchgespielte Diskussion um Übernachtungscamps für Protestler führte meines Erachtens völlig erwartungsgemäß zu einer Zuspitzung der Lage und gegen Mitte/Ende der Woche dann zu einem kompletten Kippen der Situation."
Der G20 in Hamburg aus Sicht eines Polizisten
Jendenfalls ist sie sehr relativ!
Siehe:
gelse 17.07.2017 | 21:24
>>Die politischen Entscheidungsträger in unserem Land sind alt und verschlissen und zu keiner Politik mit starkem und geradem Rücken mehr fähig.<<
Brauchen sie nicht. Ihre Lobbyisten sagen schon wo es lang gehen muss.
Warten wir also auf die nächste Lobbyistenwahl.
/autoren/apatit/@@images/740c971e-c71c-4031-81d2-bf5ce76ce86f.jpeg apatit 18.07.2017 | 08:54
Ist es wirklich nur das Versammlungsrecht ?! Ich finde es sehr gut, dass sich hier mit dem Thema befasst wird! Ich hätte dazu auch einige Fragen, aber leider weiß ich die Antwort! Ich finde es beschämend, was sich da die Polizei, nein Verantwortliche u. Vorgesetzte geleistet haben, auch da sollte man differenzieren, denn meistens wenn was in der Firma schief läuft wars der Pförtner... Nur zwei, drei Sachen … 6.000 Neonazis feiern ungestört in Thüringen und 1000 Polizisten sind nur da … was für eine Planung! Weiter, gerade in Thüringen, wo der NSU stark wurde, wo eine Polizistin ihr Leben verloren hat – denkt man eigentlich – nun ist ein konsequentes Vorgehen gegen rechtsextremistisches geboten und ich glaube - das steht auch so im Koalitionsvertrag. Aber - Pusteblume! Das war das größte Nazikonzert in Thüringen und wenn ich an den G20 denke, da reicht ein bunter Schal aus , Vermummung und los geht es mit CS Gas, Gummiknüppel u. Wasserwerfer … lassen wir das mal so stehen. Hier muss man auch die politischen Verantwortlichen fragen auch Frau Merkel denn …. wie war das? “ Wann immer Menschen in unserem Land ausgegrenzt, bedroht, verfolgt werden, verletzt das die Fundamente dieser freiheitlich-demokratischen Grundordnung, verletzt es die Werte unseres Grundgesetzes. Deshalb waren die Morde der Thüringer Terrorzelle auch ein Anschlag auf unser Land. Sie sind eine Schande für unser Land.“ Deshalb nenne ich was da abgelaufen ist - ein SKANDAL! Wie sagte hier eine Kommentator im Freitag, sicherlich richtig - “Aber rechts ist einfach mehr staatsaffin, auch wenn offizielle Stimmen den Anschein wahren. Zufälle sind das nicht! Ist wie bei Familienangelegenheiten, da hält man den Streit aus der Öffentlichkeit heraus.“
Aber rechts ist einfach mehr staatsaffin...oder anders ausgedrückt:Der rechte Terror passt nicht ins Weltbild:
"Als nach dem 4. November 2011 die Mordserie des Nationalistischen Untergrunds ruchbar wurde, da waren SPD, Grüne und Linke zur Stelle. Der damalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) musste hingegen sogar von den eigenen Leuten gedrängt werden, entschlossen Position zu beziehen.
Der Rechtsterror passte ihm nicht ins Weltbild – und ins Konzept."
Eine parlamentarische Demokratie ist als Herrschaftsform nicht gleichzusetzen mit einer plebiszitären Demokratie. Es ist laut Grundgesetz keine Pflicht eines Parlaments oder eines Kabinetts, für jede Entscheidung das Votum aller stimmberechtigten Bürger und Bürgerinnen einzuholen. Solange dieser Umstand bestehen bleibt, hat eine Regierung das, was man Richtlinienkompetenz nennt, auch in den Dingen, die bei ihrer Wahl gar nicht expliziter Teil des Wahlprogramms sind. "Richtlinienkompetenz" ist natürlich nur ein Euphemismus für bestimmen, wo es lang geht.
Man kann das beklagen und versuchen, eine Mehrheit für eine Verfassungsänderung zu erhalten. Deren Hürden sind nicht umsonst so hoch gesteckt. Trotzdem ist das der legitime Weg. Und wenn Bürger durch wahltaktische Tricks wie nicht einzuhaltende Versprechungen oder Panikmache dazu gebracht werden, gegen das zu stimmen, was ihnen aus einer linken ideologischen Perspektive zum Vorteil gereicht, kann man eigentlich nur sagen, dass die linke Seite das Spiel eben nicht gut genug spielt, dass den linken Ideologen eben nichts einfällt, was dem Wahlvolk linke Positionen attraktiv genug werden lässt.
Natürlich müssten mündige Bürger über solchen Dingen stehen und aus der Kraft ihres mündigen Nachdenkens von selbst darauf kommen, dass sie verraten und verkauft werden, und dass Murren nicht reicht.
Tun sie aber nicht. Und somit bleibt die Legitimation der Gewählten einzige legitime Grundlage für Definitionsmacht.
Dazu folgende Ergänzung, weil sie den obigen Kommentar unternauert ( passt nicht in das Weltbild...):
https://www.heise.de/tp/features/Verfassungsschutz-will-NSU-Bericht-fuer-120-Jahre-wegschliessen-3772330.html
Diese Frage stellt sich jedem von uns täglich, dest inniger man im System wirkt und sich beteiligt, desto öfter!
Eine Zerstörungsmaschine übt wohl Gewalt aus, an allen Wesen, Dingen, auf die sie einwirkt.
Wer sich aktiv gegen die Maschine wehren möchte, dem bleibt nichts als Gewalt gegen die Maschine.
Nur wer passiv in der Flucht sein Heil sucht, kann Gewalt vermeiden.
Daher lacht das System über jegliche Form von Gewalt, von welcher Seite auch immer, da Gewalt die auf das System einwirkt, wie Futter wirkt - das System nährt sich daran.
Solange wir Menschen so ein System als positiv und klug emfpinden, so lange werde ich dieses System nicht verstehen, werden täglich millionenfach Dinge und Wesen (zu jenen ich uns zähle) gewaltsam verformt, getötet, verseucht kurz negativ berührt!
Tja, uns die Frage steht nun genauso im Raum - wer hier empfindet negativ - was ich als negativ empfinde und wenn er es ebenso als negativ empfindet, warum trägt er dann zu diesen Berührungen bei, bzw. wird womöglich selbst ganz direkt negativ berührt - sei es durch einen Verwaltungsakt, eine Krankheit, ausgelöst durch verseuchte Luft, Wasser oder Nahrung, psychischen Stress, der durch den Zwiespalt entsteht, in dem wir alle gefangen zu sein scheinen.
Der Autor spricht von den Verbrennungsmaschinen, er könnte noch viel weiter ausholen - könnte noch myriaden an Beispielen aus jener Sphäre ziehen, in die man gedanklich zunächst nicht eindringt, denkt man an Gewalt.
Wobei, wir sprechen ja sogar von gewaltigen Anstrengungen, gewaltigen Bauwerken - nur das ist wohl meist eher positiv konnotiert, im Sinne von Fortschritt, Fleiß, Forschergeist, Know-How etc. - dabei wird deutlich wie ambivalent die Gewalt in unserer Gesellschaft wirkt!
Letztlich könnte wohl der radioaktive Dreck aus den AKW´s mehr Menschenleben einfordern, als es die Atomwaffen taten und wohl noch tun werden - die klassische Art von verspätet wirksamer, sichtbarer Gewalt - die Explosionen von Hiroshima und Nagasaki waren auch gewaltig - und ich glaube, selbst der hartgesottenste, bornierteste Krieger konnte keine positiven Nebenbedeutungen von gewaltig mehr in sich fühlen, als der die Auswirkungen sah - vielmehr empfanden es diejenigen die das Ding aubgeworfen haben, als einen Blick in die Hölle.
Zeit an die kleinen Gewalttaten im täglichen Konsum zu denken.
Zeit endlich Gewalt - wie das System - zu ächten!
Die Episode Hamburg Juli 2017 ist schlicht nur ein Häppchen zum kauen - für das System lecker und nahrhaft, für Menschen die nach Veränderung, nach Transition streben, schlicht gewaltig negativ.
Auch "friedlicher" Protest als Versammlung fordert eine Menge Konsum - daher finde ich, kein Transport und die damit verbundene Gewalt gegen die Umwelt, ist dies wert, da das Schildertragen und tanzen in großen Gruppen, am Ende nur ein systemnährendes Happening ist - bestenfalls bleibt es friedlich und werden gar einige Menschen Anregungen, durchaus positiver Art, mitnehmen - dennoch wiegt das meiner Meinung nach die negative Teilhabe durch Logistig und andere Formen die Umsatz generieren auf - schlimmstenfalls wird die friedliche Demo zum Spielball der Mächtigen die sie als Köder für aufgepuschte Polizeitruppen verwenden, aus diesen Scharmüzeln werden dann Aggressionen gezogen, die sich immer weiter aufbauschen lassen und das System feiert ein gewaltiges Fest, mit maximaler Gewaltfülle.
Es gilt sich davon zu machen!
Im System wird, meiner Meinung nach, letztlich gar die bestgemeinte, soziale Tat, zu perfider Gewalt und Destruktion geformt.
(Ich denke da z.B. an die Situation, wenn sich ein kleines Rettungsboot einem großen Dampfer nähert, auf dem 1000 Menschen Angst vor dem Ertrinken haben........ - kürzer, rette einen Ertrinkenden - so du nicht aufpasst, wird er dich in die Tiefe ziehen - ok - ganz passt es nicht, doch es gibt eine Idee.... - natürlich sollte man ihn nicht absaufen lassen, ihm dabei zusehen und selber in Sicherheit verweilen (- das bin ich nicht! - so wird mir meine Lösung hier oft unterstellt) - doch man muss wissen, genau wissen, wo man anpackt und wie man ihn dann rettet, ohne dabei mit ihm zu ertrinken........ -
bei Ertrinkenden haben die Retter meist Erfolg. (So es einen Retter gibt)
Das System der menschlichen Gesellschaft ist leider etwas komplexer geraten, doch trotzdem, zuerst sollte jeder vermeiden, selbst in diesem Wahnsinn zu ertrinken - denn wer erst einmal darin ersoffen ist, der wird keinen Beitrag mehr zur Rettung leisten können.
"Wer definiert, was Gewalt, was nicht Gewalt ist?"
Gewalt wäre erst einmal im Rahmen von Herrschaft und Macht einzuordnen, denn die verbliebene Gewalt der individuellen (auch blinden) liegt in der Fähigkeit jedes Menschen, zumindest ab einem gewissen Alter. Die dürfte aber jetzt eher nicht gemeint sein.
Ferner wäre noch die Gewalt überhaupt als Möglichkeit vorauszusetzen, die bestimmter Machtmittel bedarf, wie sie gewöhnlich die verschiednen Herrschaftsformen zur Verfügung haben. Die Ausübung von Gewalt bezieht sich also mehr auf die Gesellschaft im Ganzen, insbesondere die von der staatlichen Seite, obgleich sie auch von organisierten Kräften innerhalb des Staates ausgeübt werden kann.
Gewalt ist grundsätzlich ein illegitimer Akt, wenngleich sie auch legal auftreten kann. Gewalt ist immer mit Zerstörung verbunden, sei es gegen Sachen oder auch ohne Rücksicht auf die Belange einzelner Personen, sowohl psychisch und physisch. Es ist also einerseits gegen die Würde des Menschen gerichtet und soll andererseits die Würde des Menschen schützen. Dieser Konflikt ist ein unvermeidlicher und bedarf einer ständigen Verhältnismäßigkeitsorientierung, da keine fixierte Norm leisten kann, was ständiger Überprüfung und Rechtfertigung bedarf. Zumal in einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft, wo die Interessen sehr pluralistische sind.
Die Antwort kann für mich nur lauten: Gewalt lässt sich unmittelbar erkennen (lassen wir mal die strukturelle außen vor, die sogar die Subjekte in „Paralysezustände“ versetzen kann, dass jene nicht einmal mehr wahrgenommen wird!). Die Rechtfertigung von Gewalt wiederum ist von Macht und Herrschaft her definiert und kann daher auch in „demokratischen“ Staaten durchaus gegen die Interessen (Empfindungen) der Mehrheit stehen.
Philosophische Auslegungen sind zwar wichtig zu kennen (vor allem die aus den Revolutionstheorien), helfen aber im Alltag häufig nicht weiter. So lässt sich die vorherrschende „definierte Gewalt“ halt nur durch eine neue Gewalt ersetzen und das ist eine Frage von Mehrheiten. „Gerechte Gewalt“, zum Schutz von Schwachen und Mittellosen wäre meine Frage, die dann aber abhängig von der gesellschaftlichen Position des einzelnen wohl unterschiedlich beantwortet wird.
Doppelmoral eben, aber nicht nur bei den Nazis in D. sondern so auch in der Ukraine, so läuft es eben.
>>Z. B. ist es Gewalt, dass die Automobilindustrie. mangels Gesetzen,hierzulande, mangeles Unternehmensstrafrecht - seit 1953 in Westdeutschland ausgesetzt - , ungestraft unvermindert, trotz Dieselabgasgate, diesel- , benzingetriebene Autos produzieren darf, die besonders Bewohner*nnen unserer Städte mit krankheitsauslösend ungefiltertem Feinstaub, Rußpartikeln, Stickoxiden, CO2 Emmissionen belastet?<<
Krankheitsauslösend, ist das Körperverletzung?
zum Teil mit Todesfolge: Ist heimtückische Tötung aus ökonomischen Motiven?
Oder vielleicht doch eher eine Naturkatastrophe?
Oder ein Gaskrieg gegen die eigenen Untertanen?
Oder … ?
Die Gewaltfragen wie sie hier im Text gestellt werden sind meines Erachtens sehr Komplex, aber manchmal auch ein bisschen polemisch. Sie sollten nicht schwieriger gestellt werden als sie es tatsaechlich sind. Es gibt doch Grund Saetze wie etwa:"Was Du nicht willst, dass man Dir tu, dass fuege auch keinem Anderen zu." Wenn sich jeder daran halten wuerde, waere schon was gewonnen. Aber der Mensch ist so wie er ist. Er oder sie gehen als Mutter Theresa, Albert Schweitzer durchs Leben aber im negativen Extrem aber auch als Adolf Hitler, Josef Stalin usw. Ein gerechtes Zeitalter und eine wirklich goldene Zeit der Gerechtigkeit und Gewaltlosigkeit hat es nie gegeben und wird es wahrscheinlich auch nie geben. Wer das sucht kann ja zu den Zeugen Jehovas gehen. Es wird immer Menschen geben, die sich viel zu viel gefallen lassen und Andere, die das als Dummheit ansehen und es fuer Ihre jeweiligen Zwecke aus nutzen. Selbst der real existierende Sozialismus hat da nicht ueberzeugt. Stalin hat Millionen Menschen in den Tod gerissen. Das Hitler der Mensch gewordene Teufel war, darueber braucht man ja gar nicht zu reden und auch nicht ueber die Millionen Menschen, die ihm geholfen haben. Das war alles so boese. Heute ist es anders nicht richtig und jeder und jede haengt mit drin. Das muss jeder begreifen. Selbst wer Containern geht, ernaehrt sich von Dingen, die in diesem System hergestellt wurden. Das soll er oder sie ja um Gottes Willen auch tun. Nur zu sagen, dass ist alles Gewalt und deshalb ist alles scheisse in diesem System ist aber auch nicht richtig. Wenn man es kritisiert, sollte man sagen, wie man es besser machen will. Der Staat hat das Gewaltmonopol. Die demokratische Mehrheit darf es innerhalb der Gesetz Lichtverschmutzung vorgegeben Bedingungen ausgestalten. Der Staat sind wir alle. Der Staat gibt uns auch etwas. Das ist nicht gerade viel, aber oft mehr als wir alleine schaffen wuerden. Nur Polemisieren bringt nichts. Man kann ueber Gewalt philosophieren und den Staat und Alles Andere total able hen, nur erzeugt dies aber noch lange kein gesetzlich geregeltes Leben. Der Staat kann wie alles Andere versagen, was ja in Hamburg waehrend des G20-Gipfels zeitweise der Fall war, aber niemand soll so tun als ob er da eine bessere Loesung im Sack mit sich rum traegt. Das ist dann meistens nur Gelaber oder viel zu theoretisch und in der Regel praktisch nicht umsetzbar.
Korrektur meines oben stehenden Kommentars : Der Staat darf es innerhalb der gesetzllich vorgegebenen Bedingungen ausgestalten.
Das mit der "Lichtverschmutzung" darin war Bloedsinn und macht den Satz vollkommen sinnlos. Ein Tippfehler. Sorry.
"able hen" im drittletzten Satz meines Kommentars meinte "ablehnen". Ein weiterer gewaltiger Fehler. Sorry nochmals.
Es gibt doch Grund Saetze wie etwa: "Was Du nicht willst, dass man Dir tu, dass fuege auch keinem Anderen zu."
Wenn es einen Nobelpreis für Naivität gäbe, dann hätten Sie ihn hiermit verdient.
"Die Gewaltfragen wie sie hier im Text gestellt werden sind meines Erachtens sehr Komplex, aber manchmal auch ein bisschen polemisch. Sie sollten nicht schwieriger gestellt werden als sie es tatsaechlich sind"
Was meinst Du mit polemisch?, was mit schwieriger darstellen, als es der Wirklichkeit entspricht??
In meinem Beitrag geht es nicht um Polemik sondern um meine Meinung dazu auch darum, dass der Staat durch Militarisierung der Polizeiarbeit - gerade vom Bundestag mehrheitlich beschlossene Zusammenarbeit von Polizei und Bundeswehr, siehe wie bestellt und abgeholter Einsatz der GDG auf der Schanze in Altona - den öffentlichen Raum wie einen wildgewordenen Braunbären vorstellt, der er nicht ist, - s, Tobias Marquardt Bericht im Spiegel diesr Woche S. 28 - gleichzeitig aber gut ausgebildet der, Zivilgesellschaft verpfichtete, Polizisten*nnen aus dem öffentlichen Raum zurückzieht und damit das Vakuum an staatlicher Gewalt und Grauzonen bis No Go Aereas des Rechtsstaates produziert, das dann angeblich in adrenalingesteuerten Hundertschaften martialisch zurückerobert gehört?.
Sind folglich Unterlasseungen des Staates an Fürsorgepflichten als Dientherr gegnüber Polizisten*nnen, Beamten*nnen, Angestellten*nnen in Ämtern, im öffentlcihen Raum auch als Form von Gewalt zu deuten?
"Zumindest sind die Schäden, die durch Gewaltanwendung entstanden sind, mehr oder minder definiert/beziffert: ca. 12 Millionen Euro Sachschaden (Schäden auf zwölf Millionen geschätzt). "
Dazu gehören prognostizierte Kosten des G 20 Gipfels in Hamburg in Höhe von 80 Millionen € als Schadensfall dazu.
Frage ist ja auch, sind die 12 Milionen € Schäden u. a. durch Unterlassungen des Dienstherrn von Polizei im Vorfeld entstanden?, der, anders als beim G 7 Gipfel in Elmau/Bayern 2015 nicht bereit war, diesen G 20 Gipfel in Hamburg gegen etwaige "Flurschäden" zu versichern?
Danke für Hinweise!
Der Staat besitzt ja normalerweise in zivilisierten Gesellschaften das Gewaltmonopol, was definitiv ein Fortschritt gegenüber Gesellschaften darstellt, wo dies nicht der Fall ist.
Wenn das an sich begrüßenswerte Gewaltmonopol jedoch unsensibel gehandhabt wird, kann sich eine Dynamik entwickeln, die Widerstand gegen dieses Monopol erzeugt. Politiker haben damit eine hohe Verantwortung, der sie hoffentlich charakterlich gewachsen sind.
"kann man eigentlich nur sagen, dass die linke Seite das Spiel eben nicht gut genug spielt, dass den linken Ideologen eben nichts einfällt, was dem Wahlvolk linke Positionen attraktiv genug werden lässt"
Gegenwärtig gibt es im Bundestag eine rotrotgrüne Mehrheit links von der Mtte, wie diese Willy Brandt einst mit Erfolg beschwor, sie wird aber von der SPD um ihr eigen demoskopisches "Verrecken" Willen ignoriert.
Dazu kommt dass die parlamentarischen Parteien hierzulande, anders als in übrigen europäischen Ländern, dank Parteifinanzierungsgesetz aus den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sozusagen dynamisiert bestens finanziert sind, während die vorparlamentarische Zivilgesellschaft in Bund, Ländern, Kommunen, Bürgerinitiativen heillos unterfinanziert ist. Ist das nicht auch als Form von struktureller Gewalt zu deuten?
Ich habe die Frage der Gewadefinition aus dem Titel uebernommen und in Beziehung zu Deinem Text gestellt. Mir war nicht klar, dass Du es aus dem Text heraus selbst beantwortest haben wolltest. Das macht die Antwort natuerlich viel einfacher. Wir kennen ja alle die drei unterschiedlichen Dimensionen des staatlichen Gewaltmonopols. In Hamburg hatte natuerlich der Staat im Rahmen der Exekutive das Definitionsrecht ueber die Gewalt. Der Staat hat in Hamburg in dieser Beziehung bestimmt was noch friedliche Demonstration und was unzulaessige Gewalt ist, aus der die Polizei ihre Eingriffsrechte in die Demonstrantion herleitet. Wie gut das gelungen ist steht ja auf einem ganz anderen Blatt und wird hier ja vollkommen berechtigt schon seit etlichen Tagen kontrovers diskutiert. Man muss da beim Denken die Sachen sorgfaeltig auseinander halten. So auch bei den adrenalingesteuerten Polizeitruppen wo wohl kaum gerichtsfest ein staatliches sprich polizeiliches KALKUEL als eine unzulaessige Gewalt durch Adrenalin nachgewiesen werden kann. Die Polizei wird sich da immer aus Konsequenzen von Sachzwaengen in Ausuebung ihrer gesetzausfuehrenden Gewalt bereuen koennen. Muss mich ausklinken. Mein Akku geht auf Null. Tschuessi 😥
"Nur wer passiv in der Flucht sein Heil sucht, kann Gewalt vermeiden."
Deeskalation ja, aber Flucht schützt nicht vor struktureller Gewalt, sondern mehrt sie.
Gerade der Staat greift aus finaziellen Erwägungen "Schwarze Null Ökonomie" zum Mittel der Flucht aus Verantwortung für Infrastruktur, Bildung, Ausbildung, Studium, Soziales, Gesundheit, Pflege,Wohungsbau, innere, äußere Sicherheit, internationale Zusammenarbeit für Frieden und Entwicklung, Reform der UNO, Weltwirtschaft, Währungssystem
"Gewalt ist grundsätzlich ein illegitimer Akt, wenngleich sie auch legal auftreten kann. Gewalt ist immer mit Zerstörung verbunden, sei es gegen Sachen oder auch ohne Rücksicht auf die Belange einzelner Personen, sowohl psychisch und physisch. Es ist also einerseits gegen die Würde des Menschen gerichtet und soll andererseits die Würde des Menschen schützen. "
Interessante Überrlegung.
Bei staatlicher Gewaltausübung können sozusagen "Kunstfehler" mit kolossalen "Kollateralschäden" entstehen, die im Vorwege durch eine "Entschädigungs- und Kompensationsmentalität" zumindest unbürokratisch versichet gehören.
In der Medizin wird wenigstens formal durch Berufshaftpflichtverischerungen daran gedacht, Unternehmen und Staaten halten selbst das bisher national, internationa nicht für notwendig
"Krankheitsauslösend, ist das Körperverletzung?
zum Teil mit Todesfolge: Ist heimtückische Tötung aus ökonomischen Motiven?
Oder vielleicht doch eher eine Naturkatastrophe?
Oder ein Gaskrieg gegen die eigenen Untertanen?
Oder … ?"
Da sind, ungeachtet sabotierter Gesetzeslagen , fehlendem Unternehmensstrafrcht, der Gefahren von Störfällen in großtechologischen Anlagen, Chemie, Atomkraft, zielführende Fragen dabei
"Wenn das an sich begrüßenswerte Gewaltmonopol jedoch unsensibel gehandhabt wird,"
oder durch Unterlassungen des Staates Gewalt sabotierte Gesetzeslagen, siehe Dieselabgasgate, fehlendes Unternehzmensstrafrecht hierzulande, an Unternehmen, an die "Straße" "Unbekannt" deligiert?
"So auch bei den adrenalingesteuerten Polizeitruppen wo wohl kaum gerichtsfest ein staatliches sprich polizeiliches KALKUEL als eine unzulaessige Gewalt durch Adrenalin nachgewiesen werden kann"
Das ist ja zunächst einmal eine Frage des Arbeitrechts, der Arbeitszeitregelungen, utrlasener Dienstaufsicht und Fürsorgepflicht des Dienstherrn in Bund, Ländern, Personlräten, Gewerkschaften, Erschöpfungszustände bei Polizisten*nnen im Wechel mit Adrenalinschüben während des G 20 Gipfels in hamburg aufgrund von physischer, psychischer Überlastung durch mehr als 20 Stunden ununterbrochene Dienstzeiten ohne Ruhezeiten, Riheräume, kasernierte Massenunterkünfte statt "Hotels" anzuklagen, statt dies öffenltich als "Heldentum" zu kommunzieren
Alles Gute für Dich und Deinen Akku :)
Misst die Politik mit zweierlei Maß?
"An der Summe entzündet sich unterdessen auch Kritik. Frühere Extremismusopfer hatten deutlich länger um Entschädigung kämpfen müssen. Katharina König, für die Linken im Thüringer Landtag und Obfrau im dortigen NSU-Untersuchungsausschuss verwies bei Twitter zudem darauf, dass die Angehörigen der Opfer des "NSU" lediglich mit insgesamt 900.000 Euro entschädigt wurden."
https://www.buzzfeed.com/marcusengert/die-geschadigten-der-g20-krawalle-sollen-mindestens-20?utm_term=.job30jgKv#.ywWqyG264
Die rotrotgrüne Mehrheit besteht aus drei verschiedenen Parteien, deren inhaltliche Äquivalenz bestenfalls als "vage" zu bezeichnen ist. Die Intensität der Farbe wäre auch zu prüfen, aus meiner Sicht jedenfalls ist die SPD bestenfalls aus historischer Perspektive eine rote Partei, keinesfalls in ihrer aktuellen Verfassung. Sie ist vielleicht noch nicht ganz so konservativ wie die CDU und teilt nicht unbedingt deren grundlegend konservative Wertebasis, richtet sich aber zunehmend an der in machtpolitischer Hinsicht erfolgreichen Politik der CDU aus.
Die Grünen andererseits sind überall dort, wo sie an die Macht kommen, so bürgerlich wie eine bürgerliche Partei nur sein kann. Die Zustimmung zu Hartz IV und zum Afghanistaneinsatz sind da nur die Spitze des Eisberges.
Die Zusammenführung "rotrotgrün" ist daher aus meiner Sicht lediglich eine wahlkampfstrategische Wunschvorstellung, keine echte Option. Wenn ich ein Mitglied der Partei die Linke wäre, dem noch etwas an der grundsätzlichen politischen Konzeption seiner Partei liegt, würde ich mich dagegen verwahren, mit SPD und Grünen in einen Topf geworfen zu wehren. Schlechte Gesellschaft, färbt ab. Wenn es natürlich nur um die Machtfrage und gar nicht um die inhaltliche Ausrichtung geht, wäre rotrotgrün eine Option, die Farben allerdings würden gleichgültig, ganz zu schweigen davon, dass erfahrungsgemäß desto weniger Deutsche rot wählen, je realistischer die Möglichkeit einer rötlichen Regierung wird.
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Strukturelle Gewalt ist im Rahmen realexistenter Gesellschaftssysteme unvermeidbar und sogar unverzichtbar. Einzelfallentscheidungen sind die einzige Alternative zu Regeln. Regeln verselbständigen sich immer, soweit kann das niemand durchdenken, als dass nicht irgendwann Härten auftreten könnten. Man kann sich wünschen, dass es kluge Regeln sind, und man kann sie nachjustieren, aber wer entscheidet das? Wer darf das empfinden? Wie wollen Sie sicherstellen, dass die von Ihnen als milde, gerecht, wohlwollend empfundenen Regeln nicht von anderen als Unzumutbarkeit empfunden werden? Auf echten gesellschaftsweiten Konsens können Sie ewig warten, bestenfalls können Sie im Rahmen struktureller Gewalt eine Auffassung als Konsens befehlen. Damit machen Sie dann aber nichts anderes als wir heute schon.
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Um nicht nur defätistisch rüberzukommen, folgender Vorschlag für ein Herrschaftssystem: Parteien werden abgeschafft, Parlamente werden abgeschafft. Stattdessen wird jeder wahlberechtigte Bürger und jede wahlberechtigte Bürger dazu verpflichtet, an wenigstens 5 Tagen pro Woche zweimal eine halbe Stunde Regierungs- und Verwaltungsaufgaben zu übernehmen.
Die Umsetzung sieht so aus:
Es wird ein Grundgesetz entworfen und dem gesamten Kreis der Wahlberechtigten zur Wahl gestellt. Für diese Wahl gilt Wahlpflicht.
Für jedes danach anstehende Problem werden aus allen Wahlberechtigten 1024 Fünfergruppen (Level 1) ausgelost. Jede Gruppe kommuniziert untereinander über gesicherte Netzverbindungen, jede Gruppe hat eine halbe Stunde Zeit für eine Lösungsfindung. Am Ende der halben Stunde wird abgestimmt. Jede Lösung, die sich in der Abstimmung auf Level 1 durchgesetzt hat, wird von einer Experten-KI auf Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz überprüft, unvereinbare Lösungen scheiden aus, der Rest kommt in einen Sammeltopf. Es werden 512 Fünfergruppen (Level 2) ausgelost, aus Bürgern und Bürgerinnen, die in Level 1 nicht beteiligt waren. Diese Fünfergruppen beraten nur noch über die Lösungen aus Level 1, am Ende der halben Stunde wird wieder abgestimmt. Die Lösungen aus Level 2 kommen wieder in den Topf, es werden 256 Fünfergruppen wieder mit neuen Leuten ausgelost (Level 3), die nur noch über die Lösungen aus Level 2 beraten. Das wird analog fortgesetzt bis auf Level 11 nur noch eine verbliebene Gruppe über die zwei Lösungen aus Level 10 beraten wird. Die Entscheidung von Level 11 wird nochmal auf Grundgesetzkonformität geprüft und tritt, falls diese gegeben ist, in Kraft. Vom Problem zur Lösung in sechseinhalb Stunden.
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Im Detail müsste die Durchführung noch ein bisschen genauer (auch mathematisch) modelliert werden, aber ich denke, es ist klar, was gemeint ist. Die Entwicklung des Grundgesetzes könnte bereits in ähnlicher Weise organisiert werden.
So etwas würde ich als Demokratie mit einem Minimum struktureller Gewalt auffassen. Durch die immer wieder neue Zufallsgenerierung der Gruppenmitglieder wird gezielte partei- und großgruppenegoistische Manipulation unmöglich gemacht.
... also der Vergleich passt nun wirklich nicht. Ich spreche vom einzelnen Menschen, vom selbstbestimmten Menschen.
Der Staat übt permanent strukturelle Gewalt aus - und ja - in gewisser Weise ist die Verweigerung von staatlicher Leistung auch eine Form von Gewalt - nur das ist aktive Umverteilung, nicht Rückzug.
Es wäre schön würde sich der Staat auflösen. Doch diese Struktur benötigen die Menschenausbeuter, um die Menschen ausbeuten zu können.
Man kann es Staat nennen, man könnte es aber auch Menschenfarm nennen.
Nicht umsonst ist der Spruch die Menschen wählen sich ihre eigenen Metzger formuliert worden - er trifft den Kern der Sache sehr gut.
Tiere die aus dem Stall fliehen, mit der Verweigerung des Stallbetreibers, seinem Vieh wenigstens genügend Futter zu geben, das bedeutet, man verlangte vom Vieh wenigstens brav im Stall zu bleiben, da seine Pflicht die Lieferung des Lebens an das Ausbeutersystem sei - wenigstens der Mensch soll brav sein, wenn schon das System immer härter und gröber mit ihm umgeht.
.... und letztlich drückt das die Stimmung der Mehrheit aus, die dem Kämpfer gegen das System immer die kalte Schulter zeigt und mit den Achseln zuckt, hängt er am Galgen - "selber schuld!"
In vielen repressiven Systemen wird Verweigerung mit dem Tod bestraft - wir hier hätten die Chance, es ohne Gefahr der Todesstrafe zu exerzieren - wir müssen nur auf materiellen Wohlstand verzichten und uns auf andere Werte besinnen.
Um mir meine Nahrung zu besorgen und mich gesund zu halten, brauche ich das System nicht!
Die Erde ist da, die Luft, das Wasser - ich denke, wer im System wirkt, der trägt nur dazu bei, diese Grundlagen zu vernichten, einzig um selber ein bequemes Leben im Wahnsinn führen zu dürfen.
Gestern Abend war hier ein fürchterliches Gewitter, doch die Pflanzen haben es wunderbar überstanden, es gabe keine Erdrutsche im Tal, da hier nur alte Wege existieren, keine moderne Infrastruktur!
Mein Glück!
Wäre der einzelne Mensch so gewaltsam, wie er es im Verbund des Systems ist, er würde keinen Tag überleben!
"Entzückend Baby", würde Kojak sagen und bei dem "Tiefgang" einen Dauerlutscher nehmen.
Wenn Sie das falsch finden, dann ist das Ihre Sache. Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen
Wenn Sie das falsch finden, dann ist das Ihre Sache. Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen
.... wer ist Kojak? Stimmt ohne akademischen Grad, wird jeder Gedanke zu einer lächerlichen Nummer - seicht und undiffernziert - nur - wie differneziert glauben Sie werden die Milliarden ihr Elend auskosten dürfen?
Sie sind ja eher am Ende ihres Zyklus, sie haben ja so differnziert ihr Leben gestaltet, sich so unglaublich reflektiert durch die Zeit bewegt, ganz sicher - gratuliere - gehen sie auf in ihrer grandiosen Selbstgerechtigkeit, bis zum letzten Tag gut mit Rentenzahlungen vollgepumpt, damit das Vöglein konsumieren kann.
Wissen sie, in ihren Texten finden sich durchaus interessante Stellen, aber wenn ich es mal etwas krasser ausdrücke: dann ist es meistens "gequirlte Scheiße". Selbst in einem einzigen Kommentar schaffen Sie es, sich in Widersprüche zu verwickeln, ohne es zu bemerken. Und alles was Ihnen einfällt, ist bloßer Verzicht! Und genau deshalb gehe ich auf ihre Texte auch nicht mehr ein (es sei denn, Sie bringen auch mal etwas Konstruktives ein!), außer ab und an ironische Anmerkungen zu machen.
"Am Ende des Zyklus", amüsante Anmerkung, denn welcher Teil des Lebens der qualitativere ist, hängt von jedem selbst ab. In dreißig Jahren komme ich ggf. noch mal auf Sie zurück.
"Misst die Politik mit zweierlei Maß?"
Ich fürchte die Regierungpolitik hierzulande hat kein Maß, strebt vorläufig auch kein Maß im Sinne von Enrschädigung, Kompensation an, sondern geht nach Gutdünken vor. Im Fall des G 20 Gipfels kam hinzu, dass die Bundesregierung Merkel es, anders als beim G 7 Gipfel Elmau/Bayern 2015 in Hamburg 2017, ztoz ASnfrage der deutschen Versicherungswirtschaft, nicht für opportun hielt, Versicherungspolicen zur Deckung von Risiken für etwaige Schadensfordrungen abzuschließen.
Da bekommt der Krarwall auf der Schanze, das Plünedern von REWE, Supermarkt, Drogisten Budnikowsky und das Abfackeln von Luxuslimousinen auf der Elbchaussee eine versicherugnsrelevant geschäftsmäßige Farbe, Versicherungsprämien hochzutreinen?
"Die Zusammenführung "rotrotgrün" ist daher aus meiner Sicht lediglich eine wahlkampfstrategische Wunschvorstellung, keine echte Option. "
Unsere gegenwärtigen parlamentarischen Parteien sind Strömungsparteien, d. h., es ist auch immer eine Personalfrage, ob die linke, rechte Hegemonie in der SPD links oder rechts von der Mitte effektiv Farbe in Richung Grüne, Linkspartei bekennen kann, Die Stones, Stenbrück, Steinmeier, Gabriel, haben sich schon nach der verlorenen Wahl 2009 die Posten ohne Parteitagsbeschluss zugeschanzt und das ist so geblieben.
Käme es 2017 zu einer rotrotgrünen Mehrheit im Bundestag, angesichts zehntausender neuer SPD Mitglieder, zustande, müssten die Stones & Co aus der ersten Reihe zurücktreten, Platz für Personal aus der linken Strömung machen
In Demokratien ist strukturelle Gewalt rechtstaatlichen Regeln unterworfen, die Arten und Formen der Dursetzung striktureller Gewalt prüfen und gegebenenfalls als Verghen von Amtswegen sanktiobieren, strafrechtlich verfolgen, wenn hier unangemessen vorgegangen wurde.
Die grundlegende Versicherungspflicht amtlichen Handelns, strukturelle Gewalt zu exekutieren, könnte deren Angemessenheit zum Gedeih und Wohl der Zivilgesellschaft befördern
Wäre die Level 1 bis 10 Idee so etwas woe doe Liquid Demokratie der Piraten mit anschließendem imperativen Mandat für Amtsträger?, oder ist das global aufgestellte Busieness Entschiedungs- Modell Microsoft, Apple, Google, AOL, Facebook, Yahoo, Amazon, Ebay, Twitter Youtube, Skype der "Bösden Zehen" in den USA?
"Der Staat übt permanent strukturelle Gewalt aus - und ja - in gewisser Weise ist die Verweigerung von staatlicher Leistung auch eine Form von Gewalt - nur das ist aktive Umverteilung, nicht Rückzug."
Aktive Umverteiung von struktureller Gewalt aus staatlicher in private Hand?
"Es wäre schön würde sich der Staat auflösen. Doch diese Struktur benötigen die Menschenausbeuter, um die Menschen ausbeuten zu können."
Sprechen die "Failed States" in Afrika, Asien, Südamerika nicht eine andere Sprache?
"Gestern Abend war hier ein fürchterliches Gewitter, doch die Pflanzen haben es wunderbar überstanden, es gabe keine Erdrutsche im Tal, da hier nur alte Wege existieren, keine moderne Infrastruktur!
Mein Glück!"
Das tut so etwas zu lesen. Danke. Die Wahrung der Schöpfung braucht keine Lohn- , noch Zwangsarbeit, braucht nur achtsame Beschäftigung und Umgang mit ihr
Moderation:
", aber wenn ich es mal etwas krasser ausdrücke: dann ist es meistens "gequirlte Scheiße". "
Freunde, nicht diese Töne!, würde Friedrich Schiller rufen. Unsere Gemeinschaft, Community lebt von inneren Widersprüchen ihrer Mitglieder, Communarden, Blogger, Autoren
Ünrigens taugt "gequirrlte Scheiße" in der Landwirtschaft wunderbar als Dünger, Pflanzen ins Wachstum zu treiben
"...mit mehrfacher Anrufung von Gerichten durchgespielte Diskussion um Übernachtungscamps für Protestler führte meines Erachtens völlig erwartungsgemäß zu einer Zuspitzung der Lage und gegen Mitte/Ende der Woche dann zu einem kompletten Kippen der Situation.""
Das entspricht nicht der Wahrnehmung des parlamentarischen Beobachters Jan van Aken Linkspartei, die Camps hatten nichts mit Krwallen, Gewaltauswüchsen zutun, selbst ob der "Schwarze Block" nach den Demonstrationen an Krawallen beteiligt war ist mehr als zweifelhaft, meint van Aken
Ausserdem habe ich das nach gegoogelt. Es gibt gar keinen Nobelpreis fuer Naivitaet!
>>...selbst ob der "Schwarze Block" nach den Demonstrationen an Krawallen beteiligt war ist mehr als zweifelhaft, meint van Aken...<<
Bei Radio LORA hörte ich weitere Zeugenaussagen: Leute vom "schwarzen Block" hätten versucht, Betrunkene an Brandstiftungen und Plünderungen zu hindern. Da waren wohl welche besser als die Polizei erlaubt.
Andererseits gibt es die Videoaufnahmen von einem schwarzmaskierten Trüppchen, das Fenster zerschlagend und brandstiftend durch die Strassen zog. Dass es keinen homogenen schwarzen Block gibt ist ja bekannt. Die Frage ist: Wer sind die Brandstifter? Wirklich ausländische Anarchisten oder kommen die aus einer ganz anderen Ecke?
Es heißt bekanntlich, Gewalt erzeugt (Gegen-) Gewalt. Aber auch Nichthandeln bzw. Geschehenlassen - vielleicht könnte man da von passiver Gewalt sprechen - erzeugt (Gegen-) Gewalt.
Eigentlich schade!
Ich hätte dafür bestimmt schon mal den Nobel-Preis für Einfallslosigkeit bekommen - gibt es aber auch nicht (was weniger schade ist).
Der italienische Polizeichef ist weniger Erkenntnisresistent als der Scholz. Immerhin spricht er von zwei Seiten der Gewalt. Also auch von Polizeigewalt: Die Polizei in Italien hat erstmals offiziell eine Mitschuld an der Polizeigewalt gegen Demonstranten am Rande des G8-Gipfels in Genua 2001 eingeräumt. »Ich sage klar und deutlich, dass es Folter gab«, sagte der italienische Polizeichef Franco Gabrielli am Mittwoch der Tageszeitung »La Republicca«.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1057907.polizei-in-italien-bestaetigt-folter-bei-g-gipfel.html
Ergänzung und Leseempfehlung(Fotoreportage):
Die andere Realität
Ist mir auch auch durch den Kopf gegangen. :-)
müssten die Stones & Co aus der ersten Reihe zurücktreten, Platz für Personal aus der linken Strömung machen
Es steht zu befürchten, dass die Stones & Co diesem Fall schon den Riegel vorgeschoben haben. Ich halte jedenfalls (im Rahmen der Kanzlerkandidatur) den Aufstieg und Fall des Martin Schulz für nichts anderes als einen cleveren Schachzug Gabriels, um sich des einzigen ernstzunehmenden innerparteilichen Konkurrenten für das Außenministerium zu entledigen. Wenn er die Rückkehr der FDP mit einkalkuliert hätte, könnte man den Schachzug sogar als genial bezeichnen, aber dafr hat es dann wohl doch nicht gereicht. Und Schulz ist offenbar auch nicht schlau genug, um nicht darauf reinzufallen.
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In Demokratien ist strukturelle Gewalt rechtstaatlichen Regeln unterworfen
So sollte es sein. Die Praxis spricht allerdings eine weniger theoretische Sprache, es gibt Grauzonen und "Verfestigungen", "Auslegungstraditionen" usw. Und der menschliche Faktor beim Thema Machtmissbruach ist ohnehin nie auszuklammern. Wenn es so wäre, wie es die Theorie vorsieht, wären Gespräche dieser Art zu diesen Themen ja überflüssig.
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Es gibt kein abschließendes Mandat, jedenfalls keines das mit dem aktuellen Mandatsbegriff einzufangen wäre. In der letzten Gruppe kulminiert einfach der Entscheidungsfindungsprozess der gesamten Kette. Machtmissbrauch wird dadurch verhindert, dass jede Kette und jedes Level neu ausgelost wird, dadurch werden systematische Koalitionen verhindert.
Hinsichtlich der Umsetzung der auf dem letzten Level Gesetzeskraft erlangenden Entscheidung macht das Modell noch gar keine Aussage, das wäre Gegenstand weitergehender Überlegungen.
Nachdem diese Kette dann abgearbeitet ist, sind jedenfalls alle Personen wieder Teil der normalen Wahlbevölkerung, d.h. sie können eventuell wieder für neuen Entscheidungen ausgelost werden, aber praktisch nie in derselben Konstellation und nie zielgerichtet (als die Personen werden nicht hinsichtlich Eigung für ein Thema ausgelost, sondern wirklich blind). Und immer nur maximal 2mal die Woche, und selbst das ist extrem unwahrscheinlich, solange es mehr Wahlberechtigte im Pool gibt, als Entscheidungen anstehen.
naivität strebt nicht nach hoch-dotierter auszeichnung.
naivität zahlt sich in kleiner münze aus:
was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
un-achtsamkeit, desinteresse,dumm-stellen
verschafft begrenzte friedens-zeiten
im sonst kampf-beherrschten um-feld,
das man gedanklich weg-schiebt, aus-blendet,ignoriert.
kleine fluchten in träume sind stets verfügbar
(und manchmal bitterer rettungs-anker).
eine gewisse spannung, nervosität,erregbarkeit,
reaktions-bereitschaft
macht aber das leben aus.
wer naivität wählt,stellt sich tot.
oder?
"Wer sind die Brandstifter? Wirklich ausländische Anarchisten oder kommen die aus einer ganz anderen Ecke?"
Da reicht es nicht "Schwarzer Block" zu rufen, da braucht es normal kriminalpolizeiliche Ermittlungsarbeit
"vielleicht könnte man da von passiver Gewalt sprechen - erzeugt (Gegen-) Gewalt "
da gibt es die strafrechtlich relevanten Begriffe "Unterlassung von Amtswegen, Organisationsverschulden von Amtswegen", Rechtsbeugung im Am, Fürsorgepflichtverletzung des Dienstherrn
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1057907.polizei-in-italien-bestaetigt-folter-bei-g-gipfel.html
solche Eingeständnisse und Differenzierung von Gewalt fehlen hierzulande
Stunk fördert den Gedankendung :)
.... konstruktive Vorschläge machen Millionen Menschen täglich - sie schlagen z.B,. vor auf Plastikverpackungen zu verzichten und schaffen nach drei Tagen nicht einmal diesen Vorsatz einzuhalten.
Die Theorie einer friedlichen, gerechten Gesellschaftsform ist längst erdacht und in unzähligen Facetten niedergeschrieben.
Ich finde es ist eben eine sehr, sehr schlichte Tatsache, dass wer sich am Konsum beteiligt, das System stützt und somit destruktiv wirkt.
Jeder Konsumakt ist ein Gewaltakt - zumindest sofern er Ware, Dienstleistung gegen Geld erfolgt.
Natürlich schreibe ich viele gequirlte Scheisse - immer wenn ich beschreibe wie das System wirkt, rühre ich in der Scheisse!
Ich nerve, es ist schön, dass ich sie manchmal doch noch so nerve, - andererseits, solange sie nicht bei mir im Gebirge ankommen und wir Mensch zu Mensch kommunizieren - ohne diese Energiewandlung, dieses Klickgenerierungsmedium zwecks erhöhung der Konsumtripperprämie - solange ist es ja destruktiv was wir treiben - wir heilen nur unsere momentanen Drang und mitzuteilen.
Sobald ich das Ding verlasse, bin ich in der Natur zurück - hier bin ich Teil vom System, spiele ich mit - doch sorry, Plastikmüll habe ich schon seit Jahren keinen mehr produziert!!! (nur um ein Beispiel zu nennen - und natürlich ist das simpel, einfach, ohne großen Tiefgang - doch wie tief ein See wäre, der allen Plastikmüll den wir Menschen bis dato produzierten, auf einer Oberfläche von 1 km² aufnimmt (ok vereinfachend nehmen wir an das Plastik ist so kommprimiert, dass es 1 Tonne pro qm wiegt.... - ups - immerhin er wäre wohl ca. 10.000 Meter tief ein tiefes Loch - was ist schon ein Quadratkilometer, von den ca. 10 Mrd. Tonnen Plastikdreck (ok es gibt auch Quellen die sprechen von acht.... - aber ist das wirklich noch relevant?) - man könnte natürlich auch eine Oberfläche von 100 km² bedecken und dann wäre es ein fläches Gewässer (1 Meter tief), keiner würde da groß ins Grübeln kommen und 100 km² ist ja ein winziger Fleck auf der Erde, nicht wahr - nur was wenn; es genau ihre Heimat bedecken würde.......?
Also sie Probleme sind wohl sehr flach, die die tiefschürfenden Denker mit ihren Theorien so ignorieren, da sie sich viel wichterigen Aspekten zuwenden, Aspekten, die ihre bequemen Leben meist keinesfalls tangieren dürften.
Konkreter Widerstand ohne direkte Aggression gegen das System ist eben läppisch - naiv - wie sie möchten.
Die Tücke liegt im Detail - in den Relationen - und genau so - und ich meine nur so, könnte ein Einzelner etwas bewirken, in dem er die Aspekte betrachtet und in seiner winzigen Sphäre nach seinen Ansichten - ohne seine Einsichten zu ignorieren!!! - handelt.
Ich denke der Plastiksee ist schon heute ein Wahnsinn - egal ob nun ein tiefes kleines Wasserloch - oder ein seichtes anscheinden in der Relation immer noch winziges Wasserpfüzchen - ergo möchte ich ihn nicht weiter befüllen.
Das mach ich so! Ich quatsch nicht nur, ich handle - und meist kann man eben nur durch nicht handeln, vermeiden negativ zu handeln.
". Ich halte jedenfalls (im Rahmen der Kanzlerkandidatur) den Aufstieg und Fall des Martin Schulz für nichts anderes als einen cleveren Schachzug Gabriels, um sich des einzigen ernstzunehmenden innerparteilichen Konkurrenten für das Außenministerium zu entledigen. "
So habe ich das ja noch gar nicht gesehen. Ich dachte gabriel zieht sich auf Außenamt zurück, um nach einem Scheitern Martin Schulz 2017 im Jahr 2021 selber als Kanzlerkandidat anzutreten?. oder ins Budespräsidentenamt zu wechseln, wie Frank Walter Steinmeier 2017
Aber Entschuldigung - "Failed States" sind doch trotzdem Staaten, einzig dort ist das Gewaltmonopol noch nicht von den Stallbesitzern, den Menschenschindern, ausverhandelt.
In meinen Augen sind die HDC die Ställe, wo das Vieh satt ist und eine Art Freilandhaltung gewährt wird.
In den Schwellenländern ist es schon härter für die Tiere - doch zumindest versucht der Bauer, der meist nur Zulieferer für einen HDC Stallbesitzer ist, seine Tiere ruhig zu halten und er verfolgt das Ziel in die HDC Liga aufzusteigen.
Die Entwicklungsländer sind völlig abhängig von HDC - oder und auch Schwellenställen - das perfide für die Tiere dort - sie sind pure Verfügungsmasse, sie dienen kaum als Fleischlieferanten (Konsumenten), es ist ein Überfluss vorhanden, der das Vieh dort wertlos macht, einzig als Nutzvieh für die billigsten Varianten von "Diensten" können sie noch ausgebeutet werden, meist um die Rohstoffe in den Regionen zu schürfen, sofern es nicht mit Maschinen günstiger ist.
Failed States sind am ausverhandeln wer das Nutzrecht letztlich erhält, wer der Stallbewacher, die Knechttruppe stellen darf, die die Tiere beaufsichtigen.
Für Kriegsspiele werden diese Regionen immer gerne genommen! Was wäre die Waffenbranche ohne ihre tausend Schlachtfelder überall auf der Welt - die Ärmsten dienen somit auch als Opfergeneratoren für das Empörungsszenario jener Menschen die ich so verachte, für die ich hier soviel Ablehnung einfahre - die Menschen die das alles durchschauen, doch trotzdem brav weiter kolloaborieren.
Ich behaupte aus purem Eigennutz und Bequemlichkeit, da sie aj alles anprangern, dabei aber privat nicht wesentlich anders leben, als der Ingenieur bei Kraus Maffei oder der korrupte Politzwerg, jene die mit niedrigen sechstelligen Jahreskonsumkraftsummen abefüttert werden - in dem Bereich liegen auch die Professoren, die publizierenden Multiplikatoren der "kritischen" Gesellschaft -- kurz das kritische Ensemble der anerkannten Intellektuellen.
(Es gibt sehr, sehr wenige Beispiele von anerkannten Intellektuellen, die einen ähnlichen Weg wie ich beschreiten - die sind aber nicht mehr vermarktbar, die lehnen auch mal eine Fields-Medallie ab und pfeiffen auf das Preisgeld - publizieren aber auch keinen Strich mehr!)
Wären die Lehrer nicht brave Konditionierer, sondern aktive Menschenaufklärer und kritisch handelnde, ihre Gedanken vorlebende Individuen, das System krachte binnen kürzester Zeit zusammen!
Doch gerade der Lehrkörper ist ein disziplinierter Koloss, der sich selbst im Sinne des Systems bestens reguliert, die "alternativen" leben schicke Transition, die konservativen strenge Regeltreue - so bleibt den Schülern das Gefühl in einer reflektierten Atmosphäre zu schwimmen, so bleibt das schicke Klima eines pontemkischen Pluralismus hinter dessen Fassade der blanke Konsumterror wütet!
Straßen sind strukturelle Gewalt par excellance - Schulen ebenso - Straßen wirken hauptsächlich physisch - doch auch psychisch - Schulen wirken hauptsächlich phsychisch, immer noch auch physisch.....
Privatisierte Sozialindustrie ist ebenso abgegebene Gewaltausübung ans Schützlinge - die im Grunde Ausgelieferte sind!
Hier könnten wir ein breites Spektrum aufmachen - und eines bleibt doch - die letzten Entscheider sind jene, die die Renditen am Ende einstreichen - egal ob es durch den korrupten Staat, oder die privaten Beutetruppen erfolgt - die Bevölkerung ist immer nur ausgelieferte Verfügungsmasse.
Übrigens ist es auch strukturelle Gewalt, wenn ich Politpuppen mit einer Kaufkraft ausstatte, die das x-fache eines gewöhnlichen Staatsbürgers beträgt, da es impliziert, dass man sehr wohl eine Klassengesellschaft wünscht und je höher man steigt, desto mehr Gewalt darf man exekutieren, desto weniger Gewalt muss man erleiden. (zumindest wenn man halbwegs clever ist und sich einer gesunden Ignoranz erfreut - manche üben trotzdem GEwalt gegen sich selbst aus - in From von Völlerei, Sinnloskonsum, gefählichen Spielsachen, Drogen etc. etc. - tja, manchmal wirkt dann die Konsumgewalt direkt auf den ein, der den Konsumakt tätigt.
Das kann man sehr differenziert betrachten, würde aber wohl einige hundert Seiten füllen - was nun wieder ein Kollaborationsakt wäre, da diese Seiten vermarktet würden.
Gibt es sicher schon irgendwo im Regal, ideales Kaufkraftgenerierungsmedium - "Fachbücher" publizieren.
Kurz könnte man fassen - solange Gewalt immanenter Bestandteil des menschlichen Wirkens ist und diese zu 99% aus Selbstzweck und nur zu 1 % aus vielleicht überlebensnotwendigen Komponenten besteht, rast der Mensch mit der Kraft dieser 99% in sein totes Gleis hinein.
da gibt es die strafrechtlich relevanten Begriffe "Unterlassung von Amtswegen, Organisationsverschulden von Amtswegen", Rechtsbeugung im Am, Fürsorgepflichtverletzung des Dienstherrn
Das Handwerkszeug wäre vorhanden, aber wer stellt die Handwerker? Und wie beurteilen die zuständigen Gerichte die Arbeit der wackeren Handwerker?
Kanzlerkandidat hätte er schon dieses Mal werden können, oder waren Sie nicht überrascht, als plötzlich aus dem nichts heraus Schulz nominiert wurde? Für mich jedenfalls war bis zu diesem Moment Gabriel der einzige logische Kandidat. Ich denke, Gabriel war/ist einfach klar, dass es für die SPD bei dieser Wahl nichts zu reißen gibt, und er wollte nicht das Schicksal Steinbrücks dublizieren. Also schickt er seinen stärksten Widersacher in die aussichtslose Sache, wohlwissend, was dem blüht, wenn er es in den Sand setzt, was so gut wie sicher ist. Und wenn er dann schon mal Außenminister ist (das Wiedererstarken der FDP hatte er wohl nicht im Kalkül), wird natürlich ein paar Jahre später auch das Bundespräsidentenamt eine Option. Eigentlich brilliant, und wäre ohne die FDP praktisch narrensicher gewesen.
"konstruktive Vorschläge machen Millionen Menschen täglich - sie schlagen z.B,. vor auf Plastikverpackungen zu verzichten und schaffen nach drei Tagen nicht einmal diesen Vorsatz einzuhalten."
Es gibt mehr als nur Vorsätze. Allerdings ist das schon mal mit staatlichem Zwang verbunden, die die "Trägheit der Masse" erst nach einer gewissen Zeit von eventuell bereits vorhandener Einsicht auch zum Handeln bringt, siehe: Ruanda.
Und da wären wir wieder bei dem alten Problem von Freiwilligkeit (Freiheit und menschlicher Würde) sowie erkannter Notwendigkeit aufgrund langfristiger negativer Folgen für alle. Der Widerspruch lässt sich kaum auflösen, da es oft nur Minderheiten sind, die die erforderliche Einsicht besitzt.
Also werden Gesetze erlassen, die bei einer Volksabstimmung keine Mehrheit bekommen würde. Ab und an wird es wohl unvermeidlich sein, solche Wege zu beschreiten: das spricht leider nicht für eine allgemeine Vernunft. Eine, die noch nicht einmal ethisch begründet sein müsste, sondern die Folgen über die Nahrungskette mit einbezieht.
Es ist doch so, Gesetzte dienen den Renditen.
Plastik würde erst dann verboten, wenn binnen kürzester Zeit dermaßen massive Beeinträchtigungen anstünden, dass alle anderen Branchen entsprechend Druck ausüben, Vernunft und Einsicht sind praktisch niemals die Antriebskräfte für staatliche Politik, für die Gruppendynamik.
Daher wird eben das Individuum mitgerissen, so es sich nicht absondert - nur - am gewählten Beispiel wollte ich zeigen, wie leicht sich der Einzelne auch mitreissen lässt, ohne sich dagegen konsequent zu sträuben.
Wie viele "Plastikverweigerer" mag es wohl in unserer Gemeinschaft (Deutschland - Europa) geben - ich tippe auf bestenfalls 1 Prozent, wahrscheinlich weniger.
Das System hat es verstanden, die einzelnen Menschen anzutreiben, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln.
Wenn heute zu mir jemand sagt, der Mensch sei Egoist, ergo könne man keine friedliche Gemeinschaft per se erwarten - halte ich ihm entgegen, wäre er wirklich Egoist, würde nichts anderes als eine friedliche Gesellschaft existieren - den was wünscht sich der Mensch am sehnlichsten?
Ich denke nicht Reichtum, ich denke Gesundheit, Frieden und eine soziale Gemeinsacht in der Vertrautheit und Vertrauen oberste Priorität haben.
Doch er dient einem System, das den Reichtum weniger zum obersten Prinzip erhebt und diese Wenigen sind in der Regel psychisch alles andere als der Mehrheit entsprechend veranlagt - diese Psychopathen sind in der Tat in der Lage egoistisch nach ihrem Gusto zu handeln - doch das ist nun ebenso eine winzige Minderheit, die normalerweise keine Chance gegen eine Gruppe von "gesunden" Egoisten hätte.
Die Mehrheit opfert sich selbstlos der Gier einer Minderheit und marodiert dabei die Lebenschancen in der Zukunft.
Wenn wir die Zeit der "Hochkulturen" in der Vergangenheit betrachten - was beobachten wir?
Sind sie nicht alle mehr oder weniger in einem blutigem Chaos versunken - und waren nicht auch die Hochkulturen Südamerikas dem Untergang geweiht - auch ohne die Aliens aus dem Osten.......
Sprich, es ist lange her, sollte je eine nachhaltige gesellschaftliche Ordnung existiert haben - wobei jedoch die Zeit wie wir sie erleben, schon wieder eine Relation ins Spiel bringt - was sind schon 10.000 Jahre - nur für uns sind ja schon hundert kaum zu überbrücken - vielleicht der Grund für die Wahl des bequemeren Wegs, auch wenn er ins offensichtliche Verhängnis führt.
Eine Revolution bringt keine besseren Verhältnisse, zumindest keine, die vorhersehbar sind. Alle erkannten Missstände (und es werden in Zivilisationen immer wieder neue auftreten), bedürfen einer Korrektur (oder Beseitigung) innerhalb eines Transformationsprozesses, damit kein Chaos ausbricht hinsichtlich unkontrollierbarer Zustände.
Zivilisationen sind hochkomplexe Systeme die schnell aus einem dynamischen Gleichgewicht gebracht werden können. Um beim Plastik zu bleiben hieße das natürlich keine nachgelagerte Wiederaufbereitung als Lösung, sondern eine durch gesetzliche Auflagen vorgegebener Zielzeitraum, in dem kein Plastik herkömmlicher Art mehr geduldet wird.
Als Mittel kann eine steigende Plastiksteuer eingesetzt werden, denn es scheint in unserer Geldwirtschaft der Preis zu sein, der die Nachfrage steuert. Der Preis wäre aber nur ein einleitendes Steuerungsmittel zur Verhaltensänderung, bis die Produktion auf andere, natürlichere Verpackungsstoffe umgestellt werden kann.
Das Frauenhoferinstitut hat neue, tatsächlich biologisch abbaubare Alternativen im Test, die als äußerst dünne Verpackung, antibakteriell eingesetzt werden können für die Produkte, wo wir Verpackungen weiter für erforderlich halten.
Auf diese Art und Weise ließe sich eine Gesellschaft nach und nach in einen neuen Zustand transformieren, ohne die katastrophalen Zustände zu produzieren, die unweigerlich mit Revolutionen einhergehen. Als pragmatischen Vorschlag würde ich zuerst eine Dringlichkeitsliste der zu erledigenden Punkte erstellen, die dann nach Bedeutung, Komplexität und Gefahrenpotential gewichtet würden (es wird weitere Gesichtspunkte geben).
Daraus müssten konkrete Maßnahmen abgeleitet werden, die mit begleitender Gesetzgebung einhergehen. Gesetzgebungen übrigens, die unter einen zeitlichen Vorbehalt gestellt werden derart, dass ab vorher festgelegtem Zeitpunkt X eine Erfolgskontrolle durchgeführt wird anhand konkreter Faktoren, die mit dem Gesetz verabschiedet wurden. So ließe sich Schritt für Schritt auf ein höheres Niveau hinarbeiten und wesentliche Entscheidungen müssen vom Volk über direkte Befragungen mit entschieden werden. Dazu bedarf es noch einer neutral zu besetztenden Institution (die aktuellen Medien leisten es nicht!), die die zu beschließenden Gesetze dem Bürger in einem iterativen Prozess (also mit Diskussionen, Weiterleitung an den Gesetzgeber, ggf. Korrekturen bisheriger Vorlagen usw.), also mit tatsächlich demokratischem Vollzug einbinden.
So und ähnlich würde ich mit das auf die Schnelle jetzt vorstellen.
Tja, das sind leider nur Gedanken, Gedanken ohne Wirkung.
Ich kann nur Wirkung erziehlen, indem ich gemäß meinen Gedanken handle, oder diese verleugne, was meist Handlungen bewirkt, die ich doch verurteilte, verleiche ich sie mit jenen, die ich gedanklich forderte - von allen, von der Mehrheit.
Es geht nicht das Spiel bestimmen zu wollen! Es geht nur sich selbst zu bestimmen!
Wer an den Menschen glaubt, würde so zu einer anderen Gesellschaft gelangen, da, würden alle so handeln wie sie es für richtig halten, eine anarchische, jedoch positiv wirksame, komplexe Gemeinschaft enstünde - interagierend und doch frei und individuell - eben kein Ameisenstaat, sondern eine Gemeinschaft die friedlich und symbiotisch funktioniert, ohne alles einer Königin unterordnen zu müssen, nur damit diese ihre Eier legt.
Ich lebe ohne Geld, da ich Geld als Unterdrückungsmedium betrachte.
Ich bin durchaus für Arbeitsteilung und wissenschaftlichen Fortschritt, der auf empirischen Erfahrungen gründet und uns neue Möglichkeiten erschließt.
Plastik wäre wohl niemals eingeführt worden, die Verbrennungsmotoren wären bestenfalls eine Randerscheinung geblieben, Mobilität hätten wir längst in völlig anderen Varianten, vor allem aber lebten wir in einer vollkommen anderen Werteordnung - kein Mensch käme auf die Idee, sich in eine Aluröhre quetschen zu lassen, dafür gar zu zahlen, nur um dann an einem, ihm völlig fremden Ort, auszusteigen, sich dort erneut wie eine Objekt behandeln zu lassen (was anderes als ein geleitete Tier ist ein Tourist?), um nach einer kurzen Zeit wieder den Rückweg auf die gleiche Art und Weise anzutreten.
Reisen ist etwas anderes!
Wir haben alles in den Konsumterror eingewoben.
Sogar die Kunst, wirklich alles wird seiner wahren Werte beraubt und durch den Konsumfleischwolf gedreht.
Ich bleibe hier im Allgemeinen, da es schlicht den Raum sprengt, meine genaue Sicht der Welt en Detaille zu schildern.
Nur - ich bin überzeugt, jeder Mensch, wirklich jeder - zöge dem Krieg den Frieden vor!
Er müsste sich ändern, der Mensch, damit dies auch passiert.
"Es geht nicht das Spiel bestimmen zu wollen! Es geht nur sich selbst zu bestimmen!"
Ok, es ist sicher von Vorteil zu wissen, wie man tickt. Aber jedem sollten auch die eigenen Limitierungen klar sein, die durch andere ihr Korrektiv benötigen. Und nichts hat zu schlimmeren Unrecht geführt als durch diejenigen, die förmlich von ihrer Wahrheit inspiriert waren.
Und Aussagen wie "jeder Mensch, wirklich jeder - zöge dem Krieg den Frieden vor!" sind völlig verallgemeinerte Metasätze, wie sie auch im GG mit der "menschlichen Würde" kodifiziert wurden: auf den konkreten Inhalt kommt es aber an und vor allem auf die Wege, die zu gehen bis dahin erforderlich sind!
Komplexe Gemeinschaften bedürfen immer selbstgegebenen Ordnungsstrukturen, die elementar regeln, warum es sinnvoll ist zu verbieten, z.B. falsch in die Einbahnstraße zu fahren. Erforderlich ist allerdings der demokratische Findungsprozess, wie man zu den neuen und dann kontinuierlich sich ändernden Regeln kommt.
Auch eine "flach" organisierte Gesellschaft bedarf Sanktionsmechanismen und der Vollzug jener bedarf der Mittel dazu. Eine völlig konfliktfreie Gesellschaft ist eine unrealistische Utopie, aber immerhin eine, die als sich anzunäherndes Ziel angestrebt werden sollte.
Etwas können Sie wohl nicht akzeptieren @Michaela, dass ist einfach die Tatsache (Realität), dass es eben kein allgemein anerkanntes Ungerechtigkeitsempfinden auf gesellschaftlicher Ebene gibt. Und weil das so ist, können es nur viele kleine Verbesserungsschritte sein, aber kein Konsument kann i.d.R. bis zum Erzeuger wissen, was er im Einzelnen mit seinem Kaufverhalten positiv oder negativ bewirkt (abgesehen von der Frage, ob dieser oder jener Artikel wirklich nötig ist).
"Und Aussagen wie "jeder Mensch, wirklich jeder - zöge dem Krieg den Frieden vor!" sind völlig verallgemeinerte Metasätze, wie sie auch im GG mit der "menschlichen Würde" kodifiziert wurden: auf den konkreten Inhalt kommt es aber an und vor allem auf die Wege, die zu gehen bis dahin erforderlich sind!"
Zudem ...
So bloed ist das ja nicht. Der Satz mit dem "Was Du nicht willst, dass man Dir tu...." ist ja wirklich schlicht, aber ich bin dann danach ja auch diffenzierter geworden, weil mir schon klar ist, dass es kaum geht, so einfach auf einen G20-Gipfel anzuwenden,obwohl ich schon meine, dass das eigentlich selbsverstaendlich sein sollte. Ich bin wirklich einfach und stehe dazu. Die Menschen sind verschieden. Das mit dem Nachgoogeln war natuerlich nicht echt und nur witzig gemeint. Kann sein, dass der Witz bloed war, weil ich mich damit selbst runtermache und das braucht man nicht von Anderen und auch nicht von sich selbst. Und Du bist auch nicht einfaeltig. Dir ist da schon was aufgefallen, was nicht ganz falsch ist... Viele Gruesse poor on ruhr
@DENKZONE8 Danke. Da ist was dran. Ich muss darueber nachdenken. Ich versuche ja auch mir das dummstellen abzugewoehnen. Ich habe da oben bei Grashalm noch ein bisschen was dazu geschrieben. Hier wollte ich mit dem Nachgoogeln witzig sein, aber im Endeffekt ist mir das nicht gelungen, weil ich mich auch selbst runtergezogen habe. Auch als eher einfacher Mensch habe ich das wirklich nicht noetig.
stehen krieg und frieden denn zur auswahl wie bei einem buffet?
sind befreiungs-kriege phantasmagorien?
gibts außer staatlichen/koalitions-kriegen,
die auf dem rücken von einspruchs-gehemmten
ausgetragen werden keine zwangs-lagen,
bei denen lebens-wichtige interessen von einem
negiert werden, sodaß eine not-abwehr in gewaltsamer form
als krieg undenkbar und unbegründbar wird?
s.o.
menschl.leben findet in kollektiven formen statt.
selbst-bestimmung hat an ihnen ihre oft schmerzliche grenze.
alternative welt-flucht ist aber keine ausnahme:
ausnahmslos imaginieren sich menschen von zeit zu zeit
als un-beteiligte.
in träumen und kleinen fluchten
fliehen sie vor als fremd und abstoßend erlebten
berührungs-punkten mit mit-menschen.
gefängnisse sind gefüllt mit fliehenden.
„stehen krieg und frieden denn zur auswahl wie bei einem buffet?“
Naja, es gilt schon: Stell Dir vor, es ist Krieg und niemand geht hin. Vermutlich werden sich aber immer welche finden und neben den Söldnern aus Not gibt es sicher auch einige aus Neigung.
„sind befreiungs-kriegephantasmagorien?“
Nein, ich halte z.B. Tyrannenmorde für legitim.
„gibts außer staatlichen/koalitions-kriegen,
die auf dem rücken von einspruchs-gehemmten
ausgetragen werden keine zwangs-lagen,
bei denen lebens-wichtige interessen von einem
negiert werden, sodaß eine not-abwehr in gewaltsamer form
als krieg undenkbar und unbegründbar wird?“
Doch, klar.
Ich halte ohnehin Aggression und ihre Ausdrucksformen (und Liebe und ihre Ausdrucksformen) für die unhintergehbaren Bestandteile der menschlichen Affekte und Emotionen. Gewalt ist also schwer zu verhindern, aber man kann sie eindämmen, institutionalisieren, monopolisieren und ich glaube auch die Ritualisierung von Gewalt oder Aggression ist/wäre sehr gut. Das wären die kollektiven Maßnahmen, es gibt auch individuelle Formen der Sublimation. Bzw. beides läuft zusammen, denn Mitglied einer Gemeinschaft zu sein fordert immer einen gewissen Grad an Impulskontrolle und individuell kann man darüber hinaus gehen.
Aber, man kann auch hier schwer seiner Biologie entgehen. Ein Mitglied einer Gemeinschaft zu sein, mit der man emotional identifiziert ist, heißt ja auch, die anderen Mitglieder dieser Gemeinschaft schützen zu wollen. Da vertreibt die Katzenmutter auch schon mal Bären, wenn sie Junge hat. Vor allem für Mutterschaft, Brutpflege und Zusammengehörigkeit ist das Hormon Oxytocin, als das „Kuschelhormon“ bekannt geworden.
Weniger bekannt ist, dass die liebevolle Hormon noch eine andere Seite hat:
„Aggression
Die Arbeitsgruppe von Carsten K. W. De Dreu brachte Oxytocin beim Menschen aber auch mit defensiver Aggression gegenüber Außenseitern,[24] einer Handlungsausrichtung zum Vorteil der Eigengruppe (engl.: in-group favoritism)[25] und einer Änderung des Allianzverhaltens[26] in Zusammenhang. Oxytocin schüre Vorurteile, Fremdenangst und Gewalt zwischen den Mitgliedern verschiedener Gruppen, so die Schlussfolgerung des Teams der Universität Amsterdam. Der Freiburger Psychologe Markus Heinrichs, ein Pionier der Oxytocin-Forschung am Menschen, weist diese zurück: Die eigenen Leute zu bevorzugen sei nicht mit Aggression anderen gegenüber gleichzusetzen.[27]“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin#Beim_Menschen)
Bindung nach Innen heißt also immer auch Aggression nach außen.
Das ist prinzipiell auf zwei Wegen zu lösen: 1) Man zieht den Kreis der Menschen, mit denen man sich identifiziert, immer weiter. Bekannt ist, dass die Nächstenliebe einfach, die Fernstenliebe sehr schwer ist, vermutlich gibt es aber Menschen, die dazu in der Lage sind. 2) Man identifiziert sich mit nichts und niemandem. Das wäre aber Narzissmus.
Hier wäre die kritische Frage an Linke zu stellen, ob die Solidarisierung (bei der ich oft bezweifle, dass sie mehr als instrumenteller Natur ist, aber das ist ein anderes Thema) mit den Fernen und Fremden nicht umgekehrt mit einer Entsolidarisierung nach innen (gesellschaftlich gesehen) erkauft wird. Man ist gegen das System, das eigene, den Staat, auch die Familie ist suspekt, manchmal auch verbindliche Partnerschaften. Mir erscheint das zuweilen etwas auf Sand gebaut zu sein und die Idee der konzentrischen Kreise der Identifikation um Längen plausibler und glaubhafter.
Und damit noch zu einer Antwort auf Deine Antwort in einem anderen Thread, die hier besser untergebracht ist als dort. Warum der Neoliberalismus auf einmal so stark werden konnte, war meine Frage und Deine Antwort war, dass wer die Leute einfach ins Wasser stößt und sagt: Schwimmt!
Ich halte nach wie vor diese Idee für die eigentliche Erklärung und füge erneut Bemerkung hinzu, dass es mich wundert, dass diese urlinke Idee von Linken so kalt ignoriert wird. Aber das ist vermutlich schon Ausdruck der Regression, da ist der billige Feindbild um Längen attraktiver und Gewalt sexy.
„Horkheimer, Adorno und Lasch führen das Auftauchen des Narzissmus als dominanten Charakterzug und die Ausweitung Narzisstischer Persönlichkeitsstörungen als vorherrschende Psychopathologie auf den Zusammenbruch väterlicher Autorität und die Verwässerung mütterlicher Fürsorge im Zuge veränderter familiärer Strukturen und ökonomischer Produktionsprozesse zurück. Die Übernahme elterlicher Funktionen durch Medien, Schule und Sozialeinrichtungen haben zu einer Verwässerung elterlicher Autorität und zur Beeinträchtigung der Fähigkeit von Kindern geführt, starke psychische Identifizierungen mit ihren Eltern auszubilden. Autorität und Autonomie des Vaters werden mehr und mehr durch die Trivialisierung seiner Rolle im Produktionsprozess unterminiert, während Effektivität und Fürsorge der Mutter durch die zunehmende Professionalisierung von Kindererziehung und den Mangel an gesellschaftlicher Anerkennung ihrer Rolle als Trägerin dieser Qualitäten (d.h. Liebe, Zärtlichkeit, Gegenseitigkeit) infrage gestellt werden – Qualitäten, die einer Reduzierung des Menschen auf ein bloßes Anhängsel von Produktionsprozessen entgegenstehen.
Nach Auffassung von Horkheimer, Adorno und Lasch interferiert dieser Schwund elterlicher (insbesondere väterlicher) mit ödipalen und präödipalen Internalisierungsprozessen. Der Ödipuskomplex dient in den Augen dieser Theoretiker nicht nur als Medium zur Internalisierung, sondern auch als Fundament moralischer Autonomie, die ihrerseits zum Hort gesellschaftlichen Widerstands werden kann. Viele Mitglieder unserer Gesellschaft, so die These, entbehrten aufgrund der Abwesenheit des Vaters von zu Hause sowie seiner Machtlosigkeit innerhalb der sozialen Welt einer starker Identifikationsfigur, was den Verlust eines starken Ichs zur Folge habe, das normalerweise den langwierigen Auseinandersetzungen mit einem geliebten und verehrten, wenngleich gefürchteten Vater entspringt. Vielmehr sei der Einzelne, so Lasch (1982), seinen primitiven Phantasien über einen unnötig strengen und strafenden Vater ausgeliefert, mit dem Ergebnis, dass auch das Über-Ich seine primitiven personifizierten Qualitäten behalte und auf die soziale Welt projiziere, die dann als gefährlich und irrational erscheine. Der Zusammenbruch väterlicher Autorität als zentrales Sozialisationsmoment machen so den Weg frei für die direkte Manipulation des Ich durch Massenmedien, Schule, Peergroups und politische Führer. Das Ich-Ideal entspringe nicht der Auseinandersetzung mit dem Vater, sondern einem unterentwickelten Ich bzw. dem direkten Einwirken von Kräften außerhalb der Familie. Eine derartige Aufpfropfung des Ich-Ideals auf das entstehende Ich prädisponiere zu dessen rascher Reprojektion auf äußere Figuren, sowie zu Regressionen, die mit einer Verdichtung von Ich und Ich-Ideal in Richtung narzisstischer Pathologie einhergehen.“
(Diana Diamond, Narzissmus als klinisches und gesellschaftliches Phänomen, in: in Otto F Kernberg (Herausgeber), Hans P Hartmann (Herausgeber), Narzissmus: Grundlagen – Störungsbilder – Therapie, Schattauer 2009, S. 190 f)
Gewalt ist m.E. im Kampf gegen reale Gewalt, Unterdrückung und schwere Unzumutbarkeiten legitim. Wo die Grenze des Unzumutbaren verläuft, ist individuell unterschiedlich, aber es muss erlaubt sein den Grenzverlauf anderer zu kritisieren. Und die Pseudolegitimierungsversuche, die zumindest ich als solche empfinde, sind moralisch unterirdisch.
m.e.
ist solidarität ganz eindeutig instrumenteller,rationaler art:
eine koalition gleichartig betroffener,die nach prüfung gleichartiger sozialer lagen ,die ergeben, daß
ähnliches leiden unter sozialen zwängen herrscht,
ihre mögliche hilfe genossen gilt.
nicht weil sie glaubens-brüder oder schlicht menschen sind.
so gilt die solidarität von streikenden nicht dem niederkonkurrierten unternehmer, der mag auf nächsten-liebe
hoffen.
solidarität ist eine allianz unter betroffenen
gleicher sozialer lage, deshalb un-gleich allen nationalen
zusammenschlüssen und deren grenzen, manchmal
diese überschreitend in internationaler solidarität.
sie ist der kampf-kameradschaft ähnlicher
als der brüderlichkeit, die unspezifischere
zwistige angelegenheiten überwinden soll.
oder?
Demnächst virtueller Krawall statt reale Gewalt gegen Sachen bzw. Perdonen- und das Ganze ohne Gewinner und von der Revolutions-Couch aus machbar. Hier stellt der "Spieler" die Machtfrage....vielleicht können "wir" demnächst in der dfc gemeinsam Krawall simulieren....statt "trockene" Texte zu schreiben...
Das Computerspiel »Riot Simulator« ermöglicht das Nachspielen von Straßenschlachten
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1057819.krawall-von-der-couch.html
„m.e.
ist solidarität ganz eindeutig instrumenteller,rationaler art:
eine koalition gleichartig betroffener,die nach prüfung gleichartiger sozialer lagen ,die ergeben, daß
ähnliches leiden unter sozialen zwängen herrscht,
ihre mögliche hilfe genossen gilt.
nicht weil sie glaubens-brüder oder schlicht menschen sind.“
Kann man so sehen, aber die Möglichkeiten, die Solidarität bietet, sind breiter. Liegt für mich sogar irgendwie zwischen Glaubensbruder und Mensch. Ist aber wahrscheinlich von Fall zu Fall verschieden.
„so gilt die solidarität von streikenden nicht dem niederkonkurrierten unternehmer, der mag auf nächsten-liebe
hoffen.“
Das sehe ich aber in dem Sinne nicht als instrumentell an, sondern als tätigen Ausdruck einer auch ansonsten bestehenden Solidarität. Genau wie Liebe ja nicht jede Sekunde zum Ausdruck kommt.
Instrumentell benutze ich eher im moralischen Sinne und da heißt es für mich so viel wie: Ich tue jetzt etwas, weil es mir (jetzt oder später) dient. Du verwendest den Begriff breiter, glaube ich, was natürlich auch geht.
„solidarität ist eine allianz unter betroffenen
gleicher sozialer lage, deshalb un-gleich allen nationalen
zusammenschlüssen und deren grenzen, manchmal
diese überschreitend in internationaler solidarität.“
Ja. Deshalb auch meine Idee des „dazwischen“. Ich kann deutscher Christ sein, sie eine türkische Muslima, aber wir arbeiten beide im gleichen Laden, auch das verbindet und weicht das Trennende zuweilen auf. Ich könnte mich als sehr gläubiger Christ auch dem schwarzen, sehr gläubigen Christen aus Nigeria näher fühlen, als dem atheistischen Nachbarn, insofern ging es auch über die mythischen Weg, Ziel ist auf jeden Fall, die mitfühlende Erkenntnis, dass wir alle Menschen sind.
„sie ist der kampf-kameradschaft ähnlicher
als der brüderlichkeit, die unspezifischere
zwistige angelegenheiten überwinden soll.
oder?“
Wie oben gesagt, ich glaube in Krisen drückt sich das nur sichtbar aus. Solidarisch ist man ja auch so. Also im Krankenhaus z.B. indem man den Kolleginnen nicht das größte Chaos hinterlässt, in dem Wissen, dass die eh genug zu tun haben.
die letzt-angesprochene kollegialität
ist solidarität mit persönlich-bekannten.
es gibt keinen kollegen ober-arzt für den
einfachen pfleger,
wie keinen: genossen staatsrats-vorsitzenden.
Ja, aber auch das scheint mir gemischt zu sein. Mir sind die Pfleger zwar näher, als die Oberärzte, aber irgendwie spielt man schon im selben Team (die Hierarchien sind erstaunlich flach geworden – habe aber gehört, dass das regional auch anders sein kann) wird das Haus kritisiert, steht man zusammen und insgesamt ist man ja als Persönlichkeit auch zersplittert, man ist ja nicht nur Krankenschwester und Muslima, sondern vielleicht auch Werder Bremen Fan, an Reisen interessiert, Ehefrau und beste Freundin, Erdogan Anhängerin usw.
D.h. solidarische, kollegiale, religiöse, nationale, familiäre, poltische und weitere Zugehörigkeiten greifen ineinander. Wenn ein Bereich extrem dominiert, wird es meistens anstrengend.
ich hab wohl zu schnell aus der hüfte geschossen:
arbeit in teams mit offiziellen verpflichtungen
(gerade auch militärischen) sind mit freiwilliger solidarität,
die aufgekündigt/verraten werden kann,
nicht gleichzusetzen.
die schwäche, aber auch besonderheit von solidarität
ist das kalkül auf gleiches, (riskantes)verhalten in vergleichbaren
sozialen lagen, ohne persönliche bekanntschaft,
das zu einem bündnis von macht-unterworfenen wird.
"die schwäche, aber auch besonderheit von solidarität
ist das kalkül auf gleiches, (riskantes)verhalten in vergleichbaren
sozialen lagen, ohne persönliche bekanntschaft,
das zu einem bündnis von macht-unterworfenen wird."
Und die Frage, ob die Solidarität über privates oder in kleinen Gruppen Erreichtes hinaus anhält.
Ergänzung zu meinem Verweis auf Galtung:
"Warum wird auf Warum-Fragen verzichtet?
Wolfgang Knöbel, als Direktor des Hamburger Instituts Nachfolger von Reemtsma, sieht mit Blick darauf »den wissenschaftstheoretisch zentralen Kulminationspunkt« der Debatte in der Frage: »Warum sind mittlerweile etliche Sozialwissenschaftler bereit, auf Warum-Fragen zu verzichten?« Womit wieder Johan Galtung ins Spiel kommt und mit ihm sein Begriff der »strukturellen Gewalt«.
Der ist sozusagen das Gegenstück zur »physischen Gewalt« und stellt auf die gewaltförmige Verfasstheit der Weltgesellschaft ab, auf einen Begriff also, der »keinen Täter, jedoch einen Dauerzustand von Gewalt« kennt, wobei diese »auf irgendeine Weise in die soziale Struktur eingebaut sein« müsse, wie es der norwegische Konfliktforscher seinerzeit formulierte. Ein Begriff von »Frieden«, der sich auf die Abwesenheit von Gewalt beschränke, erschien ihm nicht ausreichend."
Mächtig gewaltig
Das ist hier gar nicht naiv. Ich meine, was Joachim Petrick hier als komplizierte Frage eröffnet, ist doch mit der so schlichten Aussage "Was Du nicht willst, dass man Dir tu, dass fuege auch keinem Anderen zu" im Kern getroffen.
Von Gewalt kann wohl immer dann gesprochen werden, wenn versucht wird, in den Zustand der Dominanz über Menschen oder Sachverhalte zu gelangen. Also jegliche Form erzwingender Maßnahmen. Da niemand ein Gezwungener sein will, ist die zitierte Volksweisheit zunächst durchaus treffend.
Woran sich Diskussionen entzünden können und auch müssen, ist die Bewertung von Zwangsmaßnahmen, mithin Gewalt, in einem jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Kontext. So sind z. B. Eltern in ihrer Funktion als solche - als nicht nur Erziehungsberechtigte, sondern sogar Erziehungsverpflichtete - unweigerlich gegenüber ihrem Kind in Gewalt begriffen. Der gesellschaftliche Kontext und daraus resultierend Gesetze regeln hier nun wiederum, welche Formen der Gewaltausübung davon ausgeschlossen sind. Diese werden nachher eigentlich und in einem juristischen Sinne als Gewalt bezeichnet und sind strafbewehrt. Und erst am Punkt der gesellschaftlichen und nachher juristischen Übereinkünfte entzündet sich die Diskussion bzw. die Fragen, die J. Petrick hier stellt. Auch schon eine Sitzblockade durch Demonstranten, ja, sogar schon die reine Willensbekundung per größerer Zusammenkunft und Marschierens auf der Straße, ist eigentlich Gewalt.
abgesehen von natur-gewalten,
dem demografischen druck ,den sich menschen
durch ihr generatives verhalten selbst erzeugen,
hat bisher jede gesellschaftliche ordnung
einen verbindlichen zwangs-charakter,
der durch öffentliche akzeptanz
seinen empörenden charakter verliert.
die gewalt/der zwang, aus strukturen herrührend,
geht nicht nur von einem rechtlichen system,
einem politischen system,
einem erziehungs/enkulturations-system aus.
der stumme zwang gesellschaftlicher verhältnisse,
die marx als sozio-ökonomisches netz,
als kapitalistisches system, als treibendes geschäfts-modell
von privater kapital-verfügung und gesellschaftlicher produktion analysierte,
ist nichts anderes als gewalt einer struktur,
die die menschheit überzogen hat und
vermehrt intensiver einbindet.
erkannt ist, daß die macht der struktur vom
willen einzelner unabhängig ist,
selbst staats-gebilde sich den imperativen
der oft als markt-mechanismus miß-verstandenen
gewinn-orientierten kapital-erzeugung beugen.
bürokratie(herrschaft der rechenhaften rationalität),
die zuteilt und/oder kürzt, übt unblutige gewalt aus.
polizei(als sicherungs-organisation öffentlich durchgesetzter gewalt in rechts-form), darf unmittelbaren zwang/physische gewalt (verhaftung,haus-räumung,abschiebung etc.) ausüben. ihr handlungs-raum ist legitimiert(nicht immer ihr ermessens-spielraum) und fußt auf staatlichen verfassungen/parlamenten.
die physische gewalt, die sich randalierer/aufständige heraus-nehmen, oft im mehr oder weniger großen kollektiv,
bleibt(ob rechts oder links) eine private durchbrechung
allgemein akzeptierter einstellungen zur herrschenden ordnung.
darin nicht un-ähnlich kriminellen,selbst-süchtigen
gesetzes-übertretungen,
soweit sie un-vermittelt zu sozialen bewegungen,
bedeutsamen flügeln der gesellschaft steht.
ob sie anerkannt in sozialen kontexten
oder weitgehend isoliert ist, ist entscheidend.
der eng-begrenzte(zeitlich und lokal) frei-raum
der selbst-herrschaft/ermächtigung,
die von staatlicher kontrolle befreite zone
mag wenigen als vor-schein kommenden umbruchs erscheinen.
die vielen sehen darin egoistisches ausnahme-verhalten,
das zu recht von als schützend-erlebten ordnungs-kräften
ein-gehegt und verfolgt wird.
system
un-mäßige proportionen, asymmetrien, un-gleichheiten
in gesellschaftlichen beziehungen (ob in der ehe oder global)
sind solange als objektiv, geltend gedeckt,
solange kein beachteter, subjektiver faktor ihre änderung einfordert.
die entdeckung struktureller gewalt
ist zunächst nur ein theoretisches konzept,
solange ein subjekt(ob unterworfen oder nur raisonnierend)
nicht eine praxis entfaltet, die gegen sie gerichtet ist.
die idee wird erst zur gegen-gewalt, wenn sie die massen ergreift.
soll ein assimilierter jude aus trier formuliert haben...
Das ist hier gar nicht naiv. Ich meine, was Joachim Petrick hier als komplizierte Frage eröffnet, ist doch mit der so schlichten Aussage "Was Du nicht willst, dass man Dir tu, dass fuege auch keinem Anderen zu" im Kern getroffen.
Naiv heißt ja nicht falsch.
Was ich meine, zeigt vielleicht ein Vergleich. Im Mittelalter gab es ein Gesetz, das lautete etwa folgendermaßen: Wer Gewässer verunreinigt oder vergiftet, der wird bestraft. Dieses schlichte Gesetz wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Tausende von Ausnahmegenehmigungen ergänzt, die Unternehmen das Verunreinigen bzw. Vergiften erlauben.
So verhält es sich auch mit dem von POOR zitierten Satz - in der Realität wird sein ursprünglicher Gehalt durch unzählige Anpassungen bis zur Unkenntlichkeit verwässert.
Auch schon eine Sitzblockade durch Demonstranten, ja, sogar schon die reine Willensbekundung per größerer Zusammenkunft und Marschierens auf der Straße, ist eigentlich Gewalt.
Wenn man den Gewalt-Begriff ausdehnt, büßt er zwangsläufig an Trennschärfe ein - da gerät dann schon der gut gemeinte Ratschlag (der Schlag ist im Wort ja schon enthalten) zur Gewaltausübung. Eine Abgrenzung zur Gewalt wird dann immer schwieriger.
„Von Gewalt kann wohl immer dann gesprochen werden, wenn versucht wird, in den Zustand der Dominanz über Menschen oder Sachverhalte zu gelangen.“
Eigentlich ist das die Defintion für Macht. Und Macht und Gewalt sind ungleich. Jemand kann ohnmächtig aber gewalttätig sein, aber auch mächtig und nicht gewalttätig. Zur Gewalt fehlt unbedingt der Schaden.
„Woran sich Diskussionen entzünden können und auch müssen, ist die Bewertung von Zwangsmaßnahmen, mithin Gewalt, in einem jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Kontext. So sind z. B. Eltern in ihrer Funktion als solche - als nicht nur Erziehungsberechtigte, sondern sogar Erziehungsverpflichtete - unweigerlich gegenüber ihrem Kind in Gewalt begriffen.“
Das ist eben die Kritik an einem zu breiten Gewaltbegriff, er schließt soviel ein, dass jedes Normalverhalten, Eltern/Kinder, Partnerschaft, Arzt/Patient, Anwalt/Klient als Gewalt deklariert werden kann. Nicht mal wenn mir ein Arzt ein Medikament in bester Absicht gibt oder Eltern ihr Kind in bester Absicht in der Musikschule anmelden … und er erfährt dadurch einen Schaden, würde ich das als Akt der Gewalt bezeichnen, mir käme das hoch unsinnig vor.
Und natürlich, bei einem derart breit gelatschten Gewaltbegriff ist jeder Polizist, Lehrer, Arzt aber auch jeder Paketbote durch seine pure Existenz ein Gewalttäter, aber das ist eben unsinnig. Gewalt ist, wenn man mit Vorsatz schadet oder wenigstens, wenn man sich über die Bedürfnisse des anderen hinwegsetzt und dadurch schadet, aber schon das isz zu diskutieren, denn zu verlangen, dass das Kind Hausaufgaben setzt sich über dessen aktuelle Bedürfnisse hinweg. Ob es langfristig schadet, ist eher zweifelhaft. Ich würde die Existenz im Wald, eines arbeitslosen und ungebildeten Menschen, frei von üblichen Umgangformen (denn die einzufordern hieße ebenfalls Gewalt anzuwenden), dann auch nicht zu sehr verklären.
"Wenn man den Gewalt-Begriff ausdehnt, büßt er zwangsläufig an Trennschärfe ein - da gerät dann schon der gut gemeinte Ratschlag (der Schlag ist im Wort ja schon enthalten) zur Gewaltausübung. Eine Abgrenzung zur Gewalt wird dann immer schwieriger."
Richtig. Augsteins Ausführungen sind deshalb schlecht, weil sie völlig unreflektiert diesen breiten Begriff der Gewalt übernehmen und damit, von hinten durch die Brust ins Auge, die gewalttätigen Ausschreitungen als nicht so schlimm, weil G20 ja auch für Gewalt steht, deklarieren möchte.
Man darf vermuten, dass Augstein das auch sofort aufgefallen wäre, wenn Pegida in dieser Weise gegen Gewalt gewalttätig geworden wären.
Danke für die Ausführlichkeit! Interessenter Gedankenaufbau, der in der Mitte aus meiner Sicht altbekannte herrschende Auffassungen predigt:
"die physische gewalt, die sich randalierer/aufständige heraus-nehmen, oft im mehr oder weniger großen kollektiv,
bleibt(ob rechts oder links) eine private durchbrechung
allgemein akzeptierter einstellungen zur herrschenden ordnung."
Ich bin da politisch mehr von diesem Standpunkt überzeugt, der die Notwendigkeit politischen Widerstands im Focus hat:
" dieeinen zünden die Welt an, die anderen Autos – Lasst uns also über Autos reden!“Und dann kommt sowas:
„Das Problem ist, dass es noch keine Idee davon gibt, wie man die Wirkkräfte einer in sich differenzierten Gesellschaft nutzen kann, damit sie sich zum Besseren wendet. Und dann wäre es hinterher gut zu wissen, warum sie wirklich besser geworden ist. An der Abschaffung des Kapitalismus wird es nicht gelegen haben.“
– Armin Nassehi. „Eine Linke braucht es nicht mehr“
https://www.freitag.de/autoren/gozilla/lessenichs-replik-auf-nassehis-abgesang-auf
Was wären denn für Sie Kriterien, anhand derer Sie festmachen könnten, ob die Welt besser (oder schlechter oder geich) geworden ist, im Vergleich zu 2000, 1980, 1950, 1900, 1800, 1700 ... ?
Warum besteht Innensenator Andy Grioe mit Einsatzleiter hartmut Dudde darauf, es gab beim G 20 Gipfel in Hamburg keine Polizeigewalt, will diese aber untersuchen lassen?
Antwort: Damit will Grote strulktruelle Gewalt, die in seinem Bereich implementiert scheint, aktivieren, die der Unterdrückung der Einschätzung und Hinweise von Politzeigewalt auf Einzeltäterschaft herabstuft
Wie sind die Fakten?
Kann man die obigen Aufzählungen wirklich kalt lächelnd ignorieren und behaupten, es sei alles gar nicht so schlimm? Der Kognitionsforscher Steven Pinker ist der Auffassung, dass wir der menschlichen Intuition bei der Frage, was die Zukunft bringt, nicht trauen sollten und diskutiert die Frage, welche Kriterien man bei der Entscheidung anlegen sollte, so:
„Die meisten Menschen sind sich ja einig, dass Leben besser ist als Tod, Gesundheit besser als Krankheit, Wohlstand besser als Armut, Wissen besser als Ignoranz, Frieden besser als Krieg, Sicherheit besser als Gewalt, Freiheit besser als Unterdrückung. Damit haben wir eine Reihe von Maßstäben, mit denen wir ermitteln können, ob es tatsächlich Fortschritte gibt.“[1]
Tut man das, so verdichtet sich das Bild, dass die Menschen nicht nur länger, sondern auch gesünder leben, Infektionskrankheiten und extreme Armut zurückgehen, ebenso wie Rassismus und Verbrechen aus Hass, wohingegen der Intelligenzquotient weltweit steigt.[2] Das passt erst mal schlecht in unser aktuelles Empfinden von einer Welt, die irgendwie aus den Fugen zu geraten scheint, in der Verunsicherung und politischen Irritationen nahezu an der Tagesordnung sind. Wäre Pinker ein Einzelfall, hätte er sich vielleicht einfach geirrt, aber er ist keiner.
Der Bericht der UNO über die Milleniumsziele fällt positiv aus, auch wenn UNO Generalsekretär Ban Ki-Moon anmerkt:
„Alle noch so bemerkenswerten Erfolge können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Ungleichheiten fortbestehen und die Fortschritte ungleichmäßig waren.
Armut tritt noch immer in Teilen der Welt gehäuft auf. So lebten 2011 fast 60 Prozent der einen Milliarde extrem armer Menschen der Welt in nur fünf Ländern. Nach wie vor sterben zu viele Frauen während der Schwangerschaft oder an Komplikationen bei der Geburt. Fortschritte gehen häufig an Frauen und an denen vorbei, die ganz unten auf der wirtschaftlichen Leiter stehen oder aufgrund ihres Alters, einer Behinderung oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit benachteiligt sind. Zwischen ländlichen und städtischen Gebieten bestehen nach wie vor ausgeprägte Disparitäten.“[3]
Gedämpft, aber optimistisch. Doch auch das ist nicht alles. Auf lange Sicht und aus der Perspektive des Historikers ist die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen Todes zu sterben geradezu dramatisch gesunken, trotz der Großkriege im 20. Jahrhundert. Der Titel des Buches von Ortwin Renn, Das Risikoparadox: Warum wir uns vor dem Falschen fürchten, sagt eigentlich schon alles. Wir haben Angst vor Nahrungsmittelskandalen, Terror und Gewalt, radioaktiver Verstrahlung, schleichender Vergiftung unserer Nahrung und Spielzeuge und vor kriminellen Jugendlichen, die unsere Innenstädte belagern. Und ist diese Angst nicht berechtigt?
„Die Antwort auf all diese Fragen ist bestechend einfach. Sie lautet: Nein.“[4] Denn Gesundheit, Sicherheit und Lebenserwartung werden auch nach Renns Analyse immer besser, natürlich nur statistisch, dort aber umso deutlicher. Und selbst der Terror hat in den letzten 20 Jahren, im Vergleich zu den 20 Jahren davor nicht zugenommen, im Gegenteil.
(Auszug aus: Weltuntergang oder alles in bester Ordnung? )
Warum haben so viele Polizisten*nnen bei ihrem Einsatz Hamburger G 20 Gipfel signifikant so viele Handgelenksbrüche erlitten, weil sie mit ihren Gerätschaften, Polizeiknüppeln zu heftig zugeschlagen haben. Watum haben so viele Polizisten*nnen unter den angeblich über 700 Verletzten unter ihnen zuviel Reizgas, Tränengas eingeatmet, weil davon zu unkontrolliert durch die Polizei zum Einsatz kam und eigenes Personal aus der Kurve warf
Warum erliiten an die 120 Polizisten*nnen unterversorgt, dehydriert, ausgepowert Zusammenbrüche durch Erschöpfung, weil der Dienstherr, Personalräte, die Polizeigewerkschaft ihnen, entgegen Arbeitszeitregeln, faire Arbeitsbedingungen über 20 Stunden drucghehenden Einsatz ohne Ruhepause zumutete, statt in Hotels in Hamburg in Massenquartieren außerhalb Hamburgs weit ab mit langen Anfahrtszeiten unterbrachten
einfach zu formulieren, extrem schwer umzusetzen: Sie muss besser/gerechter werden...dafür stand der G20-Protest. Letzteres mit ausserparlamentarischen Mitteln und auf parlamentarischen Wege, wie es hier als politische Option thematisiert habe:
Soziale Gerechtigkeit.
Solidarische Einwanderungsgesellschaft!
https://www.freitag.de/autoren/gozilla/solidarische-einwanderungsgesellschaft-die
Da scheint mir der Begriff der angezündeten Welt aber dann wieder recht national definiert zu sein.
Und zur Beseitigung der Fluchtursachen hätte ich dann gerne auch noch ein paar weitergehende Informationen, darüber wie dies a) überhaupt und b) gewaltfrei gelingen soll und wie und warum da c) Deutschland und d) insbesondere die deutsche Linke eine Rolle spielen kann/soll.
Moorleiche, Deine Linkenphobie kann ich und will ich nicht "therapieren". Du wirst für Deine skeptische Haltung gegenüber ideen- und realpolitischen Alternativen jenseits der "angezündeten Welt" begründbare Motive haben. Auf Deine (rethorischen) Fragen, habe ich in den beiden bescheidenen Beiträgen - für mich zumindest- zu beantworten versucht. Mit Bescheidenheit meine ich meine beschränkten Möglichkeiten auf die Welt (un) Ordnung zu schauen, vor der eigenen Haustür mit globalen Problemen/Folgen auf lokaler Ebene umzugehen und dafür Formationen zu finden, die ähnliche politisch-humanistische Vorstellungen vom guten Leben für Alle haben. Diese finde ich unter anderem in der Linkspartei: »DIE LINKE ALS KRAFT DER RADIKALEN DEMOKRATISIERUNG«
„Moorleiche, Deine Linkenphobie kann ich und will ich nicht "therapieren".“
Da stimmt auch schon die Diagnose nicht. Ist mir überdies ne Spur zu billig, von begründeter Kritik und konkreten Fragen gleich auf die Schiene der Pathologisierung zu springen, weil das irgendwie auch leicht diffamierende Züge hat. Was mir am strukturellen Gewaltkonzept nicht passt, habe ich sehr konkret benannt und der nichtslinksphobische Grashalm auch.
„Du wirst für Deine skeptische Haltung gegenüber ideen- und realpolitischen Alternativen jenseits der "angezündeten Welt" begründbare Motive haben.“
Ich hätte gerne gewusst, woran Du fest machst dass die Welt immer schlechter wird, weil Leute wie die zitierten Pinker oder Renn zu genau entgegengesetzten Schlüssen kommen.
„Mit Bescheidenheit meine ich meine beschränkten Möglichkeiten auf die Welt (un) Ordnung zu schauen, vor der eigenen Haustür mit globalen Problemen/Folgen auf lokaler Ebene umzugehen und dafür Formationen zu finden, die ähnliche politisch-humanistische Vorstellungen vom guten Leben für Alle haben. Diese finde ich unter anderem in der Linkspartei: »DIE LINKE ALS KRAFT DER RADIKALEN DEMOKRATISIERUNG«“
Ob‘s der linke Populismus dann bringt, weiß ich nicht, davon sind ja nicht mal alle Linken überzeugt. Bei sich und vor der eigenen Haustüre anzufangen, finde ich im Konkreten immer löblich, nur wird das die Probleme der Welt nicht lösen. Wenn es dann zu Hause klappt, kann man ein kraftvolles und überzeugendes Argument, eine Praxis oder Technik ja exportieren, aber wenn es schon bei uns so ein Desaster sein soll, was will man dann exportieren?
Die Idee regional zu beginnen, je nach den eigenen Gegebenheit und Möglichkeiten ist gut, aber wenn es gelingt, den Afrikanern bessere Infrastruktur zukommen zu lassen, wollen die bald – verständlicherweise – was wir uns im Westen auch gönnen. Wenn es nicht gelingt, sind die Fluchtursachen nicht beseitigt. Wie kann linker Populismus den Wunsch nach 2 Milliarden Auto bremsen?
Gewalt kann man entweder als
- Jede Art der autoritären Einflussnahme
oder
- autoritäre Einflussnahme zum Schaden anderer
definieren. Bei 1 käme man dann dazu, dass jede solche Einflussnahme zB bei Kindern, im Strassenverkehr etc. gewalttätig sei, was von den meisten bezweifelt würde.
Bei 2 wäre nur die schädliche, autoritäre Einflussnahme Gewalt, auf G20 angewandt: ist sie autoritär? Und ist sie schädlich? Zur ersten Frage kann man natürlich sagen, in einem Rechtsstaat ist nichts autoritär. Es wird kein Blut fließen.
Dass die kapitalistische Weltordnung jedoch tatsächlich erheblichen Einfluss ausübt und dieser nicht immer positiv zu beurteilen ist, ist Allgemeingut aller Linken.
Was also wäre ein Einfluss, der nicht autoritär ist? Leben wir (schon) in der bestmöglichen aller Welten?
P.S. Wenn sie das Wort "Phobie" nicht mögen, nehmen sie "Aversion".
tja, da ist Ihnen beim lesen aber vorzeitig die luft ausgegangen.
sonst hätten sie verstanden, das die vermittlung in die öffentlichkeit, die anbindung und anerkennung
an eine praktische bewegung entscheidet, was als exzess isoliert,
was als vorlage für den gegner nützlich ist, oder die basis für widerstand erweitert.
wer abstrakt die notwendigkeit vor die analyse der möglichkeit,
den kontext, die lage-beurteilung stellt,
handelt nur im bewußtsein seiner selbst
und wird sich zu wundern haben,
welche gewaltigen rück-schläge
miß-verstandene widerstands-aktionen mitsichbringen können.
von begründeter Kritik und konkreten Fragen gleich auf die Schiene der Pathologisierung zu springen, weil das irgendwie auch leicht diffamierende Züge hat....Ist es bei Dir so ankommen, was ich nicht beabsichtigt habe, aber sehr missverständlich formuliert habe bzw. meine Worte völlig fehl am Platz waren. Dafür möchte ich mich bei Dir aufrichtig entschuldigen!
„Gewalt kann man entweder als
- Jede Art der autoritären Einflussnahme
oder
- autoritäre Einflussnahme zum Schaden anderer
definieren.“
1 ist zu breit definiert, also 2.
„Bei 2 wäre nur die schädliche, autoritäre Einflussnahme Gewalt, auf G20 angewandt: ist sie autoritär? Und ist sie schädlich? Zur ersten Frage kann man natürlich sagen, in einem Rechtsstaat ist nichts autoritär. Es wird kein Blut fließen.“
Das sieht in autoritären Staaten anders aus. Da verschwindet man schon mal für immer von der Bildfläche, wird gefoltert oder getötet.
„Dass die kapitalistische Weltordnung jedoch tatsächlich erheblichen Einfluss ausübt und dieser nicht immer positiv zu beurteilen ist, ist Allgemeingut aller Linken.“
Welche Weltordnung kann schon beanspruchen immer positiv zu sein. Es geht um minimalen Schaden und maximalen Nutzen, im besten Fall.
„Was also wäre ein Einfluss, der nicht autoritär ist? Leben wir (schon) in der bestmöglichen aller Welten?“
Da gibt es ein schönes Gedankenexperiment, was jeder für sich machen kann. Man darf sich in diesem Experiment den Ort und die Zeit wählen, wo und wann man geboren werden möchte. Das Geschlecht und den Stand (sozialen Status) darf man nicht wählen. Wo würden Sie gerne leben, unter diesen Bedingungen?
Alles gut, Etschuldigung gerne angenommen, mir geht es da primär aber tatsächlich um die Fragen. Denn es ist ja schon bedeutend. ob wir in einer immer besseren oder schlechteren (oder erst besseren, dann wieder schlechteren; oder wie auch immer) leben.
Und dann macht es ja durchaus Sinn die Situation bei uns und weltweit zu unterscheiden.
"Eigentlich ist das die Defintion für Macht."
Macht ist, wenn der Zustand der Dominanz erreicht ist. Und wie wird der erreicht?
"Das ist eben die Kritik an einem zu breiten Gewaltbegriff, er schließt soviel ein, dass jedes Normalverhalten [...] als Gewalt deklariert werden kann."
Mir ging es oben auch zunächst nur um eine allgemeine, grundlegende Definition von Gewalt (Bestreben einer Dominanz) und darauf um die Abgrenzung, was in einem jeweiligen gesellschaftlichen Konsens seiner Gesetze als "Gewalt" im moralischen und und nachher juristischen Sinne als solche, und damit, vice versa, auch das "Normalverhalten", definiert wird.
@Grashalm
Das Zitieren der Volksweisheit, "was du nicht willst, das man dir tut [...]", durch den Kollegen Poor On Ruhr ist gerade im Umfeld einer spezifischen Bestimmung von Gewalt (moralisch und juristisch), um die sich der Text Petricks dreht, richtig. Das betrifft die Anwendung physischer Gewalt durch Demonstranten/Protestler wie auch durch die Polizei. Es betrifft auch den von Petrick an- oder hinterfragten Vorstoß "eines Bundeslandes" im Hochstufen des Vermummungsverbots.
Wie Sie das Beispiel vom Gesetz gegen Verunreinigung von Gewässern und seiner Abstufungen im Zuge der Industrialisierung anbringen zeigt ja gerade, dass aus Gewalt nicht plötzlich Nicht-Gewalt wird, sondern die juristische Definition von Gewalt immer eine Verhandlungssache ist. Das zeigt sich ja etwa auch hinsichtlich erzieherischer Mittel. Es ist noch gar nicht so lange her, als die körperliche Züchtigung noch als Mittel zur Kindes- (auch Frauen-) erziehung als nicht juristisch strafbewehrt und sogar probates Mittel galt. Heute ist das, u.a. hierzulande, nicht mehr so. Gewalt, sogar in ihrer deutlichsten Form, war es aber schon immer.
Antwort siehe hier.
„Macht ist, wenn der Zustand der Dominanz erreicht ist. Und wie wird der erreicht?“
„Mir ging es oben auch zunächst nur um eine allgemeine, grundlegende Definition von Gewalt (Bestreben einer Dominanz) und darauf um die Abgrenzung, was in einem jeweiligen gesellschaftlichen Konsens seiner Gesetze als "Gewalt" im moralischen und und nachher juristischen Sinne als solche, und damit, vice versa, auch das "Normalverhalten", definiert wird.“
Macht ist nicht zwingend Dominanz, kann man aber ungefähr so sehen. Erreicht wird das keinesfalls nur durch Gewalt:
„Was ist Macht überhaupt? Nach einer klassischen Studie von John R.P. French Jr. und Robert Alan Dahl ist Macht „die Fähigkeit von Akteur A einen Akteur B zu einer Handlung zu bewegen, etwas zu tun, was Akteur A von ihm verlangt, abzüglich der Wahrscheinlichkeit, dass der Akteur B die von Akteur A gewollte Handlung auch ohne den Einfluss von Akteur A getan hätte.“[1]
Gemäß Max Weber ist Macht, „jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“[2]
Breiter fasst die Sozialwissenschaft Macht, nämlich als „die Fähigkeit einer Person oder Interessengruppe, auf das Verhalten und Denken einzelner Personen, sozialer Gruppen oder Bevölkerungsteile einzuwirken.“[3]
Macht ist also der Einfluss, die Fähigkeit, das Verhalten oder Denken anderer zu steuern.
Es gibt viele offene Formen der Macht und vermutlich noch mehr versteckte.“
(Quelle)
"Macht ist nicht zwingend Dominanz"
Was kann sie noch anderes sein?
Da gibt es ein schönes Gedankenexperiment, was jeder für sich machen kann. Man darf sich in diesem Experiment den Ort und die Zeit wählen, wo und wann man geboren werden möchte. Das Geschlecht und den Stand (sozialen Status) darf man nicht wählen. Wo würden Sie gerne leben, unter diesen Bedingungen?
Das Experiment hält weniger, als es verspricht und es sagt vor allem wenig darüber aus, wo und wann es sich gut leben lässt. Beispielsweise wäre die Wahl meiner Oma eine völlig andere, als die meinige.
Wir können einfach nicht von unserer Biographie abstrahieren und uns als unvoreingenommene Betrachter von Lebensumständen stellen.
Allein schon deshalb sind Gesellschaftsentwürfe immer unbefriedigend, weil die individuellen Lebensvollzüge der Menschen in ihnen keinen angemessenen Platz finden.
„Macht ist nicht zwingend Dominanz"
„Was kann sie noch anderes sein?“
Wie oben schon geschrieben, man kann das so sehen, ich bin so zu etwa 80% einverstanden. Was mir dabei etwas unter geht, ist die stille, scheinbar passive Seite der Macht, in der man andere mithilfe seiner Defizite und Einschränkungen bei der Stange hält und manipuliert. Die Herzstiche im rechten Moment, die jedes brisante Thema ersticken, überhaupt der (oft nur halbbewusste) Verweis auf eine eigene Benachteiligung ist ein subtiler, aber sehr wirksamer Machtfaktor.
Man kann auch sagen, dann dominiert man eben so, aber Dominanz klingt zumindest in meinen Ohren, kraftvoller und (selbst)bewusster.
wenn Du schon auf dem weg zu macht,gewalt+ dominanz
bei max weber vorbeigekommen bist, geh noch ein lohnendes stück weiter zu-->heinrich popitz(wikip.), dann triffst Du auf die schule,
(in der ich hinter-bänkler war),und die zu diesem thema klarheit schafft.
„Das Experiment hält weniger, als es verspricht und es sagt vor allem wenig darüber aus, wo und wann es sich gut leben lässt. Beispielsweise wäre die Wahl meiner Oma eine völlig andere, als die meinige.“
Es geht ja nicht darum, dass in allen Fällen dasselbe rauskommt. Der Clou ist doch der: Viele fänden es vielleicht verlockend eine römische Orgie mitzumachen, Pharaoin oder Ritter zu sein; eine Bäuerin in Einklang mit der Natur oder ein Philosoph im Alten Griechenland …. aber wenn man nicht wählen kann ob man Mann oder Frau ist 50% Chance und Frauen waren sehr oft in der Geschichte benachteiligt und welchem sozialen Stand man angehört, da liegt die Chance dann wohl irgendwo im einstelligen Prozentbereich, dass man eine auch nur akzeptablen Treffer landet.
Statistisch landet man zu 50% als Frau im Mainstream von gewählter Region und Zeit, danach vermutlich in der Unterschicht und erst dann in den oberen Rängen. Je nach Naturell kann man natürlich sagen: „Den Spaß gönne ich mir“, aber vermutlich würde man sich nach wenigen Wochen schon dafür verfluchen.
„Wir können einfach nicht von unserer Biographie abstrahieren und uns als unvoreingenommene Betrachter von Lebensumständen stellen.“
Darum geht‘s ja. Hier wird zwar alle Nase lang gemeckert, wie schrecklich unsere Zeit doch ist, aber Dusche, Smartphone, Tiefkühlpizza, medizinische Versorgung und Auto will dann doch keiner so gerne hergeben. Und so‘ne durchschnittliche Lebenserwartung von 40 ist dann auch nicht für alle attraktiv.
„Allein schon deshalb sind Gesellschaftsentwürfe immer unbefriedigend, weil die individuellen Lebensvollzüge der Menschen in ihnen keinen angemessenen Platz finden.“
Richtig. Das ist Freuds Analyse über „Das Unbehagen in der Kultur“. Er kommt illusionslos zu der Auffassung, dass „die Natur“ uns im Grunde nur Ärger bereitet, Seuchen, Erdbeben usw., dennoch sehnen sich die Menschen nach der Natur und mögen die Kultur nicht leiden. Weil sie Triebverzicht fordert. Von jedem, als Eintrittsticket. Benimm dich anständig, dann gehörst du zu uns, bekommst Anerkennung, Schutz und Versorgung, sonst grenzen wir dich aus oder Schlimmeres.
Nur haben sich Gesellschaften eben durchgesetzt.
Klingt gut, danke!
(Ein nicht unerheblicher Teil meiner esoterischen Wurzeln liegen auch in einer Schule, für die Macht ein beutendes Thema ist.)
"Darum geht‘s ja. Hier wird zwar alle Nase lang gemeckert, wie schrecklich unsere Zeit doch ist, aber Dusche, Smartphone, Tiefkühlpizza, medizinische Versorgung und Auto will dann doch keiner so gerne hergeben."
Das ist Käse. Ein Bauer in Tibet würde auch nicht gerne auf seine Ziege und seinen Tabak verzichten. Dass heißt aber nicht, dass er kein Recht hätte, sich über die Verhältnisse zu beklagen.
Ich finde Ihre ganze Betrachtungsweise seltsam. Sie verteidigen mit unermüdlichem Eifer unsere aktuelle Gesellschaftsform, indem Sie dieser - Ihrer Ansicht nach - schlechtere Gesellschaften aus Vergangenheit und Gegenwart gegenüberstellen. Das ist so witzlos, wie sich selbst auf die Schulter klopfen, und ebenso unergiebig.
Was viele Menschen empört, ist doch die Tatsache, dass unsere Gesellschaft weit hinter dem zurück liegt, was sie zu leisten imstande wäre, um Armut, Ausbeutung und menschliches Leid zu verringern, und dass sie die Werte, die sie selbst als maßgebend für eine zivilisierte Welt betrachtet, täglich unzählige Male verrät.
Entschuldigen Sie bitte, dass es gedauert hat, ich konnte aufgrund technischer Probleme nicht antworten, die wohl mit der Umstellung zu tun hatten.
„Ich finde Ihre ganze Betrachtungsweise seltsam. Sie verteidigen mit unermüdlichem Eifer unsere aktuelle Gesellschaftsform, indem Sie dieser - Ihrer Ansicht nach - schlechtere Gesellschaften aus Vergangenheit und Gegenwart gegenüberstellen.“
Nur zu einem Teil. Ich kritisiere unsere Gesellschaft in sehr vielen Bereichen, etliches finde ich vollkommen absurd und meine Kritik deckt sich zu einem hohen Anteil mit der Kritik anderer. Was ich zu bedenken geben möchte, ist, ob denn wirklich alles hier so furchtbar ist und da ist der Vergleich mit anderen und anderem nicht schlecht. Sicher, wenn der Bauer aus Tibet nichts anderes kennt, will er vermutlich nicht tauschen, aber unser Leben hier ist mindestens nicht so unattraktiv, dass es von allen phobisch gemieden wird (bloß nicht nach Deutschland), sondern Deutschland ist eine beliebte Anlaufstelle. Und auch die Deutschen sind als Völkchen beliebt.
„Was viele Menschen empört, ist doch die Tatsache, dass unsere Gesellschaft weit hinter dem zurück liegt, was sie zu leisten imstande wäre, um Armut, Ausbeutung und menschliches Leid zu verringern, und dass sie die Werte, die sie selbst als maßgebend für eine zivilisierte Welt betrachtet, täglich unzählige Male verrät.“
Ja, das sehe ich auch so. Aber warum das Kind mit dem Bade ausschütten? Zumindest ich höre bei Maximalkritik, die den Eindruck vermittelt, wir lebten hier in einer Diktatur mit Polizeistaat und überhaupt sei alles ganz schrecklich, nur noch weg. Ich ich bin da vermutlich Mainstream und das vergiftet auch sinnvolle Kritik. Man winkt ab und denkt: „Die Spinner wieder.“ Bei der Kritik an anderen werden gerade Linke nicht müde zu betonen, man müsse differenzieren, nicht alle in einen Sack stecken, warum schafft man das nicht im eigenen Garten? Das wirkt auf mich so unüberzeugend, wie hohe Umweltstandards einzufordern und die Latte selbst grandios zu reißen.