Wir gottgleichen Hirnhunde

Gedanken über die Hybris Religiöse Fundamentalisten greifen den frevelhaften Übermut der Moderne an. Ein Zirkelschluss. Denn wer Anmaßung kritisiert, ist selber anmaßend
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Der Willkommensgruß, den das 21. Jahrhundert seinen Zeitgenossen bot, hätte freundlicher und weniger anachronistisch ausfallen können. Im Namen des alten Gottes wurde das moderne Zentrum des Welt-Geldes so medienadäquat wie terroristisch in Schutt und Asche gelegt. Die Symbolik des Ereignisses war eingängig, gerade weil sie an älteste religiöse Bestände anknüpft: neo-babylonische Türme mussten zusammenstürzen, um die Hybris der Moderne zu strafen. Spätestens seit den traumatisierenden New Yorker und Washingtoner Schockereignissen vom 11. September 2001 ist auch für den vollends aufgeklärten Kopf unverkennbar, dass Wissen über Religion heute aktuelles Basiswissen ist.
Als intellektuelle Aufgabe par excellence galt es