Irritierende Blicke

Politik aus dem Süden Steht mit der "documenta XI" eine "westliche Institution" in Frage?
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Es wäre naiv, anzunehmen, sagt Okwui Enwezor, Kurator der documenta XI, dass Kunst von Politik und Gesellschaft zu trennen sei. Im Gegenteil: Explizit bekennt sich Enwezor zu "engagierter" Kunst - einer Kunst, die politische und gesellschaftliche Zusammenhänge analysiert, Missstände aufzeigen und einen Beitrag zu ihrer Bekämpfung leisten will. Und so könnte die documenta XI, die am 8. Juni 100 Tage lang den etwa 600.000 erwarteten Besuchern ihre Tore öffnen wird, zu einer der politischsten in der Geschichte dieser wohl bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst werden.
Nun hat der in New York lebende Kurator nigerianischer Herkunft mit seiner Vorliebe für engagierte Kunst wenig im Sinn mit Arbeiten, die sich der künstlerischen Form ledigli