
Alles, was von Pussy Riot bisher öffentlich bekannt geworden ist, spricht doch eher gegen "Pussy Riot steht eigentlich für klare Aussagen". Mir scheint eher, das Zerfahrene, Ziellose, Unentschlossene eines solchen Abends passt recht gut in den Kontext. (Was ja auch einen Gutteil des Verstörungs-Potenzials ausmacht, mit dem sich die russische Kirche-Staat-Administration so schwer tut. Und was man guten Gewissens als "Punk" bezeichnen kann, was wiederum die "Musik" an sich keineswegs hergibt.)
Ich neige ja dazu, mich hier auch ohne jegliche Wacken-Teilnahme inhaltlich bedingungslos anzuschließen. Aber gegen die völlig verfehlte Verwendung des Begriffes "Krautrock" muss ich mich denn doch verwahren. ;-)
Ich gestehe, ich gehöre in die erwähnte Kategorie "Alle-neuen-BBQ-Saucen-Ausprobierer" und die Kühlschranktür ist voll davon. Und ich neige dazu - im Gegensatz zu vielen Leuten, die ich kenn - die auch vorsichtig bei einem Steak einzusetzen. (Die allermeisten sind enttäuschend.) Jetzt hab ich aber doch einen Mords-Appetit auf selbstgemachtes Chutney. Danke, dafür lese ich Koch-Kolumnen.
Das ist natürlich absolut korekt. Gemeint hatte ich zwar wirklich Ice T, bei NWA war aber Ice Cube. Eine grobe Unachtsamkeit, sorry und danke für den Hinweis. (Obwohl Ice Cube auch passen würde, er war/ist ja auch nicht gerade ein Vertreter von Liebe & Frieden.)
Immerhin war auch die Musik diesmal ganz ordentlich erträglich. (Außer natürlich, die als Klingelton und Shirt herhalten musste. Das war dann doch etwas Figurzeichnungs-overacting.)
Wird jetzt ein bisschen schwierig, noch einen tauglichen Tatort zu finden. (Ohne jetzt all zu sehr ins Hellseherische in Sachen Frankfurt-Zukunft verfallen zu wollen. Und Król an sich ist sicher auch sehr, sehr tragfähig, klar. Aber …)
Mir fällt leider zu ein oder zwei Diskutanten hier nicht viel anderes ein als dies.
Allen anderen möchte ich für die teilweise sehr interessanten Gedanken/Anregungen/Nachdenklichkeiten danken.
Das Thema ist interessant: Es ist ja nicht so, dass Blues gerade nicht angesagt ist, siehe Jack White, Black Keys und div. andere.
Nur sind die tatsächlich nicht "black", das war ja schon bei den Stones oder Led Zeppelin (oder auch Jon Spencer) so, dass die sich das mehr oder weniger einfach genommen haben – aber ist das überhaupt noch ein Kriterium?
Und vielleicht verdecken die vielleicht sogar eher den Blick auf die Wurzeln als ihn zu schärfen?
Hmm …
Ach so: Wollte noch anmerken, dass so ein Jubiläum natürlich einen willkommenen Anlass für Ausführlicheres bietet. Dass dieses in der Tat kaum beachtet wurde, ist auch für mich dann doch verblüffend. (Aber da kann ich mir auch an die eigene Nase greifen. ;-) )
Das widersprüchliche Ironische des Schwarzen Kanals war ja, dass als Beispiele für das Versagen des Kapitalismus und die Kritik an ihm eben jene Beiträge des Westfernsehens zitiert wurden, die genau das thematisierten. Also dass ausgerechnet dort, wo wirklich Pressefreiheit herrschte, angesetzt wurde. Das konnte - bei aller lustigen Brillanz im Handwerk - eigentlich nur nach hinten losgehen. Und ging es ja auch. Man musste nicht gerade ein beinharter Systemgegner sein, um den Kanal als eine Art Kabarett-Sendung zu begreifen.