Viel Neuland für Jürgen Habermas

Diskurs Ist Jürgen Habermas’ neue Diagnose vom „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ aktuell? Unser Autor meint, dass der wirkmächtige politische Theoretiker die Digitalgesellschaft übersieht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2022
Um die Digitalgesellschaft klar zu erkennen, braucht es mehr als eine Brille
Um die Digitalgesellschaft klar zu erkennen, braucht es mehr als eine Brille

Foto: Janine Schmitz/photothek.net

Jürgen Habermas ist nicht der Erste, der in den letzten Jahren zu der Diagnose gelangt ist, dass das Internet und die sozialen Medien zu einem dramatischen Wandel der politischen Öffentlichkeit geführt hätten, mit gravierenden Folgen für die Existenzbedingungen der westlichen Demokratien. Aber wenn er, einer der international bedeutendsten und wirkmächtigsten politischen Theoretiker der letzten Jahrzehnte, sich dazu äußert, wie sich die „Struktur der Öffentlichkeit“ wandelt und was das für die Demokratie bedeutet, dann hat das einen besonderen Stellenwert.

Sechzig Jahre ist es her, dass Habermas’ erstes Buch mit dem Titel Strukturwandel der Öffentlichkeit erschien. Das Buch, welches nun den „neuen Strukturwandel&