1946: Abgewählt, ausgedealt

Zeitgeschichte Bei den US-Kongresswahlen verfangen Angriffe auf die von Präsident Roosevelt ermöglichten Sozialreformen. Die Demokraten scheitern, weil sie viel zu halbherzig agieren
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2016
Vizepräsident Harry S. Truman (links) 1944 mit Franklin D. Roosevelt
Vizepräsident Harry S. Truman (links) 1944 mit Franklin D. Roosevelt

Foto: Bettmann/Getty Images

Für dieses Votum vom November 1946 hatten sich die Republikaner ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: endlich die bereits anderthalb Jahrzehnte dauernde Vorherrschaft der Demokraten zu brechen. Tatsächlich hatten sie seit den Wahlen von 1930 sowohl im Senat wie im Abgeordnetenhaus keine Mehrheit mehr. 1933 konnte überdies mit Franklin D. Roosevelt ein Demokrat den republikanischen Präsidenten Herbert Hoover ablösen, um sich danach viermal hintereinander (bedingt durch die Kriegssituation in Europa und den US-Kriegseintritt 1941) wiederwählen zu lassen, zuletzt im November 1944. Seinen Rückhalt bei der Bevölkerung verdankte Roosevelt nicht zuletzt seinem New Deal, einem Paket von Wirtschafts- und Sozialreformen, mit dem es gelang, die USA aus der 1929 begonne