1991: Unter der Hand

Zeitgeschichte Vor 25 Jahren muss die Treuhandanstalt einen sich ausbreitenden Insider-Handel mit einstigen DDR-Betrieben unterbinden. Viele davon werden zu Dumpingpreisen veräußert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2016

Im Spätsommer 1991 sieht sich der Vorstand der Treuhandanstalt (THA) genötigt, Insider-Regeln zu beschließen. Demnach ist der Erwerb von Betrieben, die der Anstalt zugeordnet sind, samt den dazugehörenden Grundstücken und Maschinenparks fortan strikter Aufsicht unterworfen. Dies gilt besonders für einen Aufkauf durch Treuhandmitarbeiter, deren Verwandte oder durch Unternehmen, denen an der Transaktion beteiligte Treuhandmitarbeiter nahestehen, in deren Geschäftsführung sie sitzen oder an denen sie gar als Eigentümer beteiligt sind.

Man muss dazu wissen: In die Mitte März 1990 noch von der DDR-Regierung unter Premierminister Hans Modrow gegründete Treuhandanstalt strömen nach der Umwandlung in ein reines Privatisierungsinstitut ab J