Andrea Kocsis: Die Frau hinter dem möglichen Streik bei der Deutschen Post

Porträt Andrea Kocsis arbeitete als Briefträgerin, nun ist sie als Gewerkschafterin für die Post-Beschäftigten zuständig. Für den Tarifkonflikt hat sie angeblich ein Drehbuch, in das die 86-Prozent-Zustimmung der Verdi-Mitglieder jetzt passen würde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2023 | Aktualisiert am 09.03.2023, 17:00
2015 hat Andrea Kocsis mit Verdi schon mal einen unbefristeten Streik bei der Deutschen Post geführt. Dessen Bilanz war gemischt
2015 hat Andrea Kocsis mit Verdi schon mal einen unbefristeten Streik bei der Deutschen Post geführt. Dessen Bilanz war gemischt

Foto: Sebastian Willnow/dpa

Um Verzicht zu üben, bräuchten Beschäftigte keine Gewerkschaft – so heißt es in einem Sammelbändchen von vor zehn Jahren aus dem VSA-Verlag. Geschrieben hat den Satz die Verdi-Vizevorsitzende Andrea Kocsis. Das Buch war damals wegweisend für das, was man später „gewerkschaftliche Erneuerung“ nannte: Nachdem die Gewerkschaften in zwei Jahrzehnten neoliberaler Politik eine Niederlage nach der anderen hatten einstecken müssen, machte sich langsam die Erkenntnis breit, dass sie ohne entschiedenen Kampf aus dem Tal nicht wieder herauskommen würden. Und dass dies nur möglich wäre, wenn sie ihre Mitglieder stärker beteiligen und aktiv organisieren würden.

Die Losung „Organisieren am Konflikt“ war aber au