Kai Lindemann: „Der Neoliberalismus begünstigt die Plünderung des Staates“

Interview Kai Lindemann forscht zu den „Rackets“: Netzwerken, mit denen sich Eliten ihre Macht und ihr Vermögen sichern, ob in Europa, China oder dem Nahen Osten. Wie kann man diese Gemeinschaft der Superreichen verstehen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2022
Der Politikwissenschaftler Kai Lindemann sieht in der Stärkung von Kollektivrechten ein Gegenmittel gegen Rackets
Der Politikwissenschaftler Kai Lindemann sieht in der Stärkung von Kollektivrechten ein Gegenmittel gegen Rackets

Foto: Julian Mährlein für der Freitag

Eigentlich dürfte es das nicht geben: Netzwerke, die den Eliten ihren Platz an den Futtertrögen der Macht sichern. Zugleich zeigt jede Enthüllung aus Steueroasen, wie verbreitet sie sind. Doch wie kann man die „Beutegemeinschaften“ der Superreichen verstehen, ob in Europa, Russland oder China? Der Gewerkschafter Kai Lindemann erforscht das Phänomen unter dem Begriff der „Rackets“.

der Freitag: Herr Lindemann, Sie haben ein Buch über „Die Politik der Rackets“ geschrieben. Nun ist der Begriff vielen Menschen in Deutschland nicht geläufig. Was sind eigentlich Rackets?

Kai Lindemann: Ein Racket ist nicht nur ein Tennisschläger. Das Wort bezeichnet im amerikanischen Slang eine Bande, die Schutzgeld erpresst. Ich beziehe mich p