„Eine Perspektive auf Veränderbarkeit“

Interview Hanna Meißner denkt Feminismus marxistisch und Marxismus feministisch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2018
„Es gab immer auch Frauen, die gearbeitet haben, das ist der Witz“
„Es gab immer auch Frauen, die gearbeitet haben, das ist der Witz“

Foto: Miguel Hahn für der Freitag

Feministische Theorie und Praxis hat sich immer wieder, mal positiv, mal kritisch, auf Marx bezogen. Für die Soziologin Hanna Meißner sind Marx’ Theorien – gerade weil sie hoch abstrakt und eben nicht buchstäblich zu lesen seien – immer noch aktuell und auch für den Feminismus zentral.

der Freitag: Frau Meißner, hinterlässt Marx zu lesen Ohnmachtsgefühle?

Hanna Meißner: Marx zeigt uns, dass das, was uns im Alltag als unabänderliche Bedingungen erscheint – so sind die Menschen, so handeln sie, so funktioniert die Wirtschaft –, aus menschlicher Praxis entstanden ist. Dass wir uns also unseren selbst geschaffenen Bedingungen unterwerfen und damit ohnmächtig machen. Das eröffnet grundsätzlich eine Perspekti