Da hilft kein Klagen

Schwesterparteien CDU und CSU liegen sich nicht erst wegen der Flüchtlinge in den Haaren. Die Dauerfehde geht auf andere Ursachen zurück
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2017
Man kann einen bayerischen Ministerpräsidenten isolieren – schwächen können ihn nur die eigenen Leute in der CSU
Man kann einen bayerischen Ministerpräsidenten isolieren – schwächen können ihn nur die eigenen Leute in der CSU

Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

Seit gestern piesackt die CSU ihre große Schwester wieder. Diesmal zwar nicht in Wildbad Kreuth, wo Franz Josef Strauß 1976 die Fraktionsehe mit der CDU aufkündigte, sondern in Seeon-Seebruck am Klostersee. Das dortige Tagungszentrum liegt auf einer Halbinsel – ideal, um den sektiererischen „Kreuther Geist“ zu kultivieren. Streit gehört zur Union. Gerade ist die Klage eines Rechtsanwältepaars gescheitert, das vor Gericht erzwingen wollte, in Bayern auch die CDU wählen zu können. Die CSU geht ihnen auf die Nerven!

Woher kommen die Gegensätze zwischen den Unionsschwestern, wo liegen die Ursachen des Streits? Um das zu ergründen, muss man tief in die Geschichte der Parteien hinabtauchen. Als die CSU Ende 1945 gegründet wurde,