Der Rechtshaber

Porträt Alexander Gauland hat sein Leben lang jemanden zum Anlehnen gebraucht. Das wird nun für ihn zum Problem
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2016
Seine Haltung und viele seiner Sprüche stammen aus dem 19. Jahrhundert
Seine Haltung und viele seiner Sprüche stammen aus dem 19. Jahrhundert

Foto: Thomas Lohnes/Getty Images

In seiner neuen Rolle ist er nicht glücklich. Es könnte noch unglücklicher für ihn werden. Alexander Gauland war es über Jahrzehnte gewohnt, sich bei einem Stärkeren anzulehnen. Der fehlt jetzt. Oder ist nicht vorzeigbar. Und wenn man ihn benennen muss, macht das die Sache nur schlimmer. Zuletzt hatte er Angela Merkel öffentlich als Kanzler-Diktatorin bezeichnet. Als man ihm das vorhielt, bestritt er die Aussage. Als man ihm die Szene im Film vorspielte, sagte er, das Wort habe er dem AfD-Politiker Björn Höcke nachgesprochen, weil es ihm so gut gefallen habe. Er hatte sich angelehnt.

Schon Gaulands Stil zeugt von der Neigung, sich anzulehnen. Es gab eine Zeit, sie ist hundert Jahre her, da galt Anglophilie als Ausweis für die Tatsache, dass