Macht ist ehrenhaft!

Staatsoberhaupt Die Suche nach einem Bundespräsidenten ist kompliziert geworden. Niemand will das Amt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2016
Der Andrang, den Platz an diesem Pult einzunehmen, ist derzeit überschaubar
Der Andrang, den Platz an diesem Pult einzunehmen, ist derzeit überschaubar

Foto: Johannea Eisele/AFP/Getty Images

Niemand will Bundespräsident werden. Sätze, die mit dem Wort „Niemand“ beginnen, haben in Deutschland seit Ulbrichts „niemand hat die Absicht ...“ vor 55 Jahren eine besondere Prägekraft. Aber dieser Satz scheint außerdem noch zutreffend zu sein. Seit Joachim Gauck seine Absicht kundgetan hat, nicht für eine zweite Amtszeit im Schloss Bellevue zur Verfügung zu stehen, reiht sich im Gespräch über die Nachfolge Name an Name. Genauso schnell folgen die Absagen der Genannten. Zuletzt war es die frühere Bischöfin und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Margot Käßmann, die einer Kandidatur widersprach, von der kein Geringerer als der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel voreilig gesprochen hatte. Dabei hatte sich