Nur noch ein Job

Kolumne Joseph Ratzinger hat sich verhalten wie ein greiser Konzernchef.
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Manchmal kommen Revolutionen auf Taubenfüßen daher. Fast jeder begrüßt sie mit Wohlwollen. Der Umstürzler sieht gar nicht aus wie ein Rebell und weckt keine Neugier zu fragen, was er wirklich will. Er setzt ein Zeichen, das alles verändert. Das war’s dann auch schon.

Joseph Ratzingers Rücktritt vom Papstamt ist geeignet, das Verhältnis der katholischen Kirche zu ihrer Spitze grundstürzend zu verändern. Keine 150 Jahre nach der heftig umstrittenen Etablierung des Unfehlbarkeitsdogmas entschließt sich der Heilige Vater als Stellvertreter Christi auf Erden so zu verfahren, wie es der Chef einer weltumspannenden Firma täte, wenn er sich überfordert fühlte. „Wir sind Mensch“, titelte die Bild-Zeitung, was nic