Sprachrohr des Lügners

Lebensgeschichte Albert Speer schwindelte zeitlebens über seine Vergangenheit. Nach dem Krieg log der NS-Architekt weiter – mit der Hilfe von Joachim Fest
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2017

Der stellvertretende Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München, Magnus Brechtken, hat ein Buch über Albert Speer geschrieben, in dem nun alles steht, was man wissenschaftlich abgesichert über Hitlers Lieblingsarchitekten und Rüstungsminister aufschreiben konnte. Ein solches Buch über Hermann Göring oder Adolf Hitler aus der Feder eines beamteten deutschen Historikers gibt es auch mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg nicht. Warum also Speer?

Albert Speer hatte sich als Angeklagter im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess reumütig gezeigt, aber Kenntnisse von oder gar Beteiligung an schweren Untaten abgestritten. Die Richter ersparten ihm den Strick und verurteilten ihn zu 20 Jahren Haft. Als er die in Spandau abgesessen ha