Großer Zapfenstreich

Ein notwendiges Übel wird 50 Die Bundeswehr bietet wenig Anlass für Jubelfeiern
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"Alles Rüsten muss einen politischen Sinn haben", erklärte im März 1969 der soeben zum Bundespräsidenten gewählte Gustav Heinemann (SPD). Und, so der entschiedene Gegner der sogenannten "Wiederbewaffnung": "Rüstung kann doch nicht an sich etwas Gutes sein." Zwingend dann seine Schlussfolgerung: "Das heißt, jede Bundeswehr muss grundsätzlich bereit sein, sich um einer besseren politischen Lösung willen in Frage stellen zu lassen." Bei seinem Amtsantritt wenig später bekräftigte Heinemann dies mit den Worten: "Auch die Bundeswehr ist nicht Selbstzweck. Wir wissen, dass sie keine politischen Lösungen zu erzwingen vermöchte. Ihr Auftrag ist, zu verhindern, dass uns Gewaltlösungen von fremder Seite aufgezwungen werden."

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