Potemkinscher Rückzug

Irak Das Ausstiegsszenario der USA hat nach einer von Gewalt überschatteten Parlamentswahl den letzten Härtetest noch nicht bestanden. Vorerst fehlt eine neue Regierung
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Als der mit geradezu messianischen Erwartungen ins Amt gewählte Barack Obama kurz nach seiner Inauguration den Rückzug der US-Truppen aus dem Irak ankündigte, schien das Ende eines dunklen Kapitels in der Geschichte von den USA geführter Interventionskriege absehbar. Am 27. Februar 2009 trat der Präsident vor die in Camp Lejeune (North Carolina) angetretenen Marines, die dazu auserkoren waren, in Kürze ihren Dienst im Irak zu versehen, und verkündete: „Heute kann ich bekanntgeben, dass unsere Überprüfung komplett ist und die Vereinigten Staaten eine neue Strategie verfolgen, um den Krieg im Irak durch Übergabe der vollständigen Verantwortung an die Iraker zu beenden.“

Im Klartext hieß das Irakisierung des Krieges. Zugle