„Wir alle stehen an einem Punkt, wo wir uns fragen: Wie geht es weiter?“

Interview Signa und Arthur Köstler setzen Besucher:innen ihrer Performances in Extremsituationen. In „Die Ruhe“ darf sich das Publikum vom Kapitalismus regenerieren und Wald werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2021

Brutalismus nennt sich der Stil, in dem das Paketpostamt Altona in den frühen 1970er-Jahren erbaut wurde. Eine Trutzburg der späten Betonmoderne. Vor drei Monaten haben sich Signa und Arthur Köstler, besser bekannt als SIGNA, hier mit zwei Dutzend Schauspielern in einem schwermütig aussehenden Nebengebäude einquartiert. Und nun eröffnet die Performancegruppe, in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Schauspielhaus, hier ein „neuartiges Regenerationszentrum“ namens Die Ruhe. „Geneigten Klient*innen“ wird ein fünfstündiger Aufenthalt angeboten.

Doch noch sitzt das dänisch-österreichische Künstlerpaar auf einer durchgesessenen Sperrmüllcouch im Wohnzimmer ihrer temporären Kunst-WG. Signa trägt ein dunkles,