Es ist alles gut, Mutter

Subkultur Kritiker und Musiker lieben die Band Mutter, ihre Platten haben sich trotzdem nie verkauft. Nun erscheint „Der Traum vom Anderssein“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2017

Die Songs der Berliner Band Mutter lassen einen nie kalt, sie bringen etwas zum Klingen, das tiefer sitzt als jede Vernunft. Ich schäme mich Gedanken zu haben die andere Menschen in ihrer Würde verletzen: Bereits der Titel des Debütalbums von 1989 provoziert Bilder und Fragen. Einer der Songs heißt Alt und schwul, und es geht da um ein Leben im Abseits, allein und in eingenässten Bettlaken. Was zunächst klingt wie eine homophobe Provokation, ist der genaue Blick in das Leben eines alten Mannes: „Und die Kinder im Park lachen über ihn.“ Dazu dröhnt eine Musik, als hätte man Velvet Underground und The Stooges zusammen in einen Betonmischer geworfen und obendrauf noch ein paar rostige Nägel.

So viel ist klar: Die Musiker um den S