Land der Richter und Henker

Bildungsauftrag Hans-Christian Schmids neuer Film "Sturm" macht auf eindringliche Art die Arbeit des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag anschaulich und erzählt bestürzende Schicksale
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Es gibt ehrenwerte Filme. Sie stammen von einem ehrenwerten Regisseur wie Hans-Christian Schmid, der dafür bekannt ist, nach Stoffen mit gesellschaftlichem Anspruch zu suchen. Sie behandeln ehrenwerte Themen wie die Aufarbeitung der Kriegsleiden in Bosnien. Sie basieren auf ehrenwerten Drehbüchern, die versuchen, Plot und Realismus nicht als Widerspruch zu betrachten. Beim Anschauen weiß der Zuschauer in jeder Minute, dass er einen ehrenwerten Film sieht. Und das ist das Problem.

Das klingt zynisch, ist aber nicht so gemeint. Sturm bringt den Zuschauer in eine unangenehme Situation. Man will den Film gut finden, weil er die Arbeit des Kriegsverbrechertribunals in Den Haag anschaulich macht – eine Aufgabe, an der die deutsche Presse gescheitert ist. Sturm schafft das und