Frauenfilmfestival: Von Müttern und Aktivistinnen

Festivalbericht Vom frühen Stummfilm bis zur aktuellen Solidarität mit den Frauen im Iran: Das IFFF macht sich die größere Sichtbarkeit von Frauen seit jeher zur Aufgabe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
Laura Poitras erzählt die Geschichte der Fotografin Nan Goldin (im Bild)
Laura Poitras erzählt die Geschichte der Fotografin Nan Goldin (im Bild)

Foto: Courtesy of Nan Goldin

Als ihr Mann sich zum Angeln davon stiehlt, ist die Hausherrin außer sich. Sie lässt ihre Wut an allen aus, die ihr in die Quere kommen – und das mit unwahrscheinlichen Kräften. Mit einem Montage-Trick staucht sie einen empörten Herrn kurzerhand in einen Gulli, so dass nur noch seine Füße herausschauen. Die Hausangestellte kennt die menstruationsbedingten Stürme bereits und grinst komplizenhaft in die Kamera.

Sechs Minuten nur dauert La Fureur de Mme Plumette, ein Stummfilm von 1912. Der Spaß am Slapstick, an der Übertreibung, die überbordende Spielfreude und die Anarchie hat der Kurzfilm mit vielen anderen Stummfilmen jener Zeit gemeinsam. In dieser frühen Phase waren Frauen rege an der Filmproduktion beteiligt, nicht nur als Sch