Bewegtbilder to go

Livestreaming Mit Periscope kann endgültig jeder jeden an seinem Alltag teilhaben lassen. Die neue App wird aber auch die Kunst beeinflussen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2015
Auf dem Tahrir-Platz funktionierte das noch so: filmen, hochladen, veröffentlichen
Auf dem Tahrir-Platz funktionierte das noch so: filmen, hochladen, veröffentlichen

Foto: Peter Macdiarmid/Getty Images

Ein Rascheln, ein Rauschen, dann wieder Stille, dazu ein milchiges Bild, das nichts Konkretes zeigt. Das ist Ahmed, der schläft. Noch im Wachzustand hat er die Livestreaming-App Periscope geöffnet und damit die ganze Welt eingeladen, Teil seiner Nacht zu werden. Tatsächlich gibt es außer mir noch zwei weitere Personen, die Ahmeds Atemgeräuschen auf ihren Smartphones folgen.

Das Beispiel des schlafenden Mannes spiegelt meinen Eindruck der App nach einigen Wochen der Nutzung recht gut. Was ich bisher gesehen habe, lässt sich in erster Linie als Selfie-Content in Bewegtbildform bezeichnen: Reading and chatting with Cinda, Watching movies, About to take a shower, Let’s start the day with chicken! – so lauten die verheißungsvollen Titel der Video-Li