Die Knochen der Eltern

Psychologie des Terrors In Argentinien suchen noch immer Kinder von Verschwundenen nach ihrer wahren Identität
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Vor 30 Jahren gelangten in Argentinien nach einem Putsch die Militärs an die Macht. Unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit begann eine Zeit des Staatsterrors. Über 30.000 Menschen gelten seither als verschwunden. Deren Kinder wurden teilweise mit einer neuen Identität ausgestattet und fremden Familien übergeben. Etwa 500 Jungen und Mädchen wurden auf diese Weise adoptiert. Die meisten von ihnen haben bis heute nicht erfahren, wer ihre wirklichen Eltern sind.

Im Kongress von Buenos Aires blickt Manuel Gonçalvez dem Mörder seines Vaters ins Gesicht. Der Abgeordnete Luis Patti war in den Jahren der Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 Polizeioffizier und galt als brutaler Folterer. Nach Aussagen von Zeitzeugen soll er seinerzeit auch für