Das Don-Camillo-Prinzip

Volksentscheid Schlimmer als jeder Wahlkampf: Die Art der Auseinandersetzung um den Berliner Religionsunterricht ist des Themas unwürdig
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Gesa Ederberg wirkt nicht wie ein unangenehmer Mensch. Trotzdem hat ihr kürzlich eine Bekannte die Freundschaft gekündigt. Der Grund: Ederberg, Rabbinerin in der jüdischen Gemeine Berlin, engagiert sich für die Initiative „Pro Reli“, die den Religionsunterricht in der Hauptstadt aufwerten will. Es habe schon weh getan, so Ederberg, doch sie sieht auch die gute Seite: „Es ist erfreulich, dass über Religion diskutiert wird“, sagt sie. Dass dabei die Emotionen auch mal hoch- und gelegentlich sogar überkochten, sei nicht schlimm. „Streit ist immer gut“, sagt die Rabbinerin.

Streit gibt es in Berlin derzeit wahrlich genug: Vor dem Volksentscheid am Sonntag ist die Stimmung zwischen den Kampagnen „Pro Ethik“ und „