Der Einzelkämpfer

Porträt Jean-Claude Juncker geht gerne auf Distanz zu Angela Merkels Politik. Nun will er einen EU-Spitzenjob
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2014
19 Jahre lang stand er an der Spitze des Großherzogtums Luxemburg. Jetzt soll er Europas Konservative in den Wahlkampf führen – trotz des Gegenwinds aus den eigenen Reihen
19 Jahre lang stand er an der Spitze des Großherzogtums Luxemburg. Jetzt soll er Europas Konservative in den Wahlkampf führen – trotz des Gegenwinds aus den eigenen Reihen

Foto: Thierry Charlier/ AFP / Getty Images

Am Wochenende machte es Jean-Claude Juncker seinen Verbündeten von der CDU wieder einmal ein bisschen schwerer, sich ungehemmt über seine Rolle als Spitzenkandidat der konservativen Parteienfamilie EVP zu freuen. Er könne die EU von einer „Teilverantwortung“ für die Krim-Krise nicht freisprechen, so Juncker im Interview mit dem Deutschlandfunk. Dann riet er der NATO noch von zusätzlichen Truppenstationierungen im Baltikum ab, immerhin erklärtes Ziel der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, nebenbei stellvertretende CDU-Vorsitzende. Zumindest seine Eigenständigkeit hatte Juncker damit einmal mehr demonstriert.

Tatsächlich muss Juncker eigentlich niemandem mehr etwas beweisen. 19 Jahre regierte er Luxemburg, bis er im verg