Einsam wacht

Porträt Bärbel Kofler versucht ihr Glück als Menschenrechtsbeauftragte, nachdem ihr Vorgänger aus dem Amt floh
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2016

Es war nicht unbedingt der Start in den neuen Job, den Bärbel Kofler sich gewünscht hatte. Gerade einmal einen Tag nachdem das Kabinett die Ernennung der SPD-Abgeordneten zur neuen Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung gebilligt hatte, musste Kofler im Plenum des Bundestags über das Asylpaket II abstimmen. Monatelang hatten CDU, CSU und SPD um das Gesetzespaket gerungen. Es soll Asylverfahren beschleunigen, Einspruchsrechte verkürzen und den Familiennachzug einschränken.

Menschenrechtsorganisationen wie Pro Asyl und Amnesty International stellten sich gegen die Vereinbarung und auch vom linken Flügel der Sozialdemokratie kam Kritik. 30 SPD-Abgeordnete stimmten gegen das Paket – darunter auch Christoph Strässer, Koflers Vorgänger im Amt