Morgen ist ein neuer Tag

Migration Verwaltungsprobleme, Raumnot, Lagerkoller – zur schwierigen Situation während der Erstaufnahme
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2015
Diese Art der Unterbringung ist nicht nur unangenehm, sondern manchmal auch gefährlich
Diese Art der Unterbringung ist nicht nur unangenehm, sondern manchmal auch gefährlich

Foto: Joerg Koch/AFP/Getty Images

So richtig Fahrt nimmt das Spiel nicht auf. Etwas behäbig, fast lustlos kicken rund zehn junge Männer den Ball auf dem Bolzplatz der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Berlin-Spandau hin und her. Auf den Spielstand achtet niemand, auch der Torwart nicht, ein dunkelhaariger Junge, der sich lässig an das kleine Tor lehnt. Er zuckt nicht einmal, wenn seine Mitspieler den Ball doch einmal auf den Kasten dreschen. Es ist nicht unbedingt die Liebe zum Spiel, die die Männer aufs Feld getrieben hat – eher ein Mangel an Alternativen. Seit gut einem Monat wird das Kasernengelände als Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge verwendet. In fünf Häusern und 71 Zelten leben rund 1.700 Menschen zusammen. Viel zu tun gibt es für sie nicht.

Die Flüchtl