Taepowas?

Nordkorea Der Westen weiß, dass das Regime in Pjöngjang Langstreckenraketen besitzt. Doch und ob sie überhaupt funktionieren, wissen selbst Waffenexperten nicht

Wenig ist bekannt über die angebliche Langstreckenrakete der Nord-Koreaner. Und was man glaubt zu wissen, ist unsicher. Ihre Existenz wurde der Weltöffentlichkeit das erste Mal vor Augen geführt, als die so genannte Taepodong-2-Rakete im Juli 2006 vom Regime getestet wurde. Der Versuch schlug fehl. Die Rakete fiel nach etwa 40 Sekunden Flugzeit in die internationalen Gewässer des Japanischen Meers. Der genaue Ort ist unklar.

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Aus der Parallelwelt: Aufnahmen aus Nordkorea

Relative Einigkeit besteht nur über die Größe und das Gewicht der Taepodong-2. Sie ist nach einhelliger Meinung 30 bis 35 Meter hoch und wiegt ca. 80 Tonnen.

Ansonsten ist nicht viel über die Rakete bekannt. Schon über deren Reichweite streiten sich Experten. In einer älteren Aufstellung geht das Portal Global Security davon aus, dass die neueste Taepodong-Generation bis zu 12.000 Kilometer weit fliegen könnte. Damit wäre sie eine Gefahr für Militärbasen in den US-Bundesstaaten Hawaii und Alaska. Außerdem könnte sie so Städte auf dem amerikanischen Festland wie Phoenix in Arizona erreichen.

Ähnliche Reichweiten hatte ein mittlerweile freigegebener CIA-Bericht bereits 1998 prognostiziert. Der „Rumsfeld-Bericht“ sagte damals eine weitere Entwicklungszeit von 10 bis 15 Jahren voraus, bis diese Raketen einsatzbereit wären.

Andere Quellen gehen eher davon aus, dass die Taepodong-2 (auch Unha-2 genannt) eine Reichweite zwischen 6.000 und 9.000 Kilometern hat. Doch wirklich sicher scheint sich niemand zu sein. „Information from the upcoming launch will provide information that may help to clarify the actual capabilities of the launcher“, heißt es in einem Dokument der Union of Concerned Scientists.

Klar ist also nur, dass es die Raketen gibt – und dass sie bislang noch nie erfolgreich getestet wurden. Der nächste Versuch steht angeblich kurz bevor. Im März gab die staatliche Nachrichtenagentur Nord-Koreas bekannt, dass das Regime Anfang April einen Satelliten mit Hilfe eine Taepodong-2-Raktete ins All schießen will. Im Internet kursieren schon Fotos von der Abschussanlage. Die Echtheit der Bilder lässt sich aber nicht bestätigen.

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