Amtsübergabe oder Neuwahlen noch 2019?

Innenpolitik Große Sorge um Angela Merkels Gesundheit - Es ist noch gar nicht so lange her: Alle Medien berichteten von dem Zitteranfall der Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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Bereits die erste Meldung zu den körperlichen Beschwerden Merkels erregten großes Aufsehen. Doch nun gibt es erneut Grund zur Sorge: Frau Merkel erzittert wieder am ganzen Körper. Jedoch ist dies anscheindend kein Anlass für sie etwas kürzer zu treten: Trotz aller Hinweise und Sorgen durch die Presse und andere Personen trat sie ohne Bedenken ihre Reise zum G20-Gipfel nach Japan an.

Bereits acht Tage nach ihrem ersten Zitteranfall erleidet die Kanzlerin erneut ein derartiges, unkontrolliertes Vorgehen ihres Körpers. Dieses Mal bekam die Kanzlerin eine Attacke im Schloss Bellevue. Während der feierlichen Veranstaltung, bei der die neue Bundesjustizministerin Lambrecht die Ernennungsurkunde überreicht bekam, wurde die Kanzlerin wieder von einem Zittern am ganzen Leib erfasst. Zuerst begannen ihre Beine stark zu zittern. Ein dpa-Fotograf zeichnete diesen Moment auf und äußerte, dass es ihr nach dem bewegen wieder besser gegangen sei. Man reichte der Bundeskanzlerin zwar ein Glas Wasser, dieses nahm sie auch an, gab es jedoch ohne einen Schluck zu trinken wieder zurück.

Bereits eine Woche zuvor hat Frau Merkel beim Empfang des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj heftig gezittert. Dies geschah, als gemeinsam mit dem ukrainischen Präsidenten auf das Abschreiten der Ehrenformation der Bundeswehr gewartet hat. Das Zittern betraf zunächst nur die Beine und weitete sich dann auf den ganzen Körper aus. Merkels Erklärung für diesen Zustand lautete, dass sie an diesem heißen Tag zu wenig getrunken habe. Vor allem zu wenig Wasser und zu viel Kaffee seien der Grund gewesen.

Es ist bekannt, dass die Bundeskanzlerin bereits im Jahr 2017 bei einem Mexiko-Besuch während der militärischen Ehrung einen Zitteranfall hatte. Auch hier herrschten hohe Temperaturen. Im Schloss Bellevue herrschten jedoch vergleichsweise milde Temperaturen. Merkel zitterte dennoch fast zwei Minuten lang. Offenbar legte sie, der Kontrolle wegen, immer wieder die Arme vor dem Körper übereinander.

Trotz aller Sorge um die Kanzlerin machte sie sich am Mittag auf den Weg zu G20-Gipfel in Osaka. Der Regierungssprecher Steffen Seifert nahm Stellung dazu, welche Auswirkungen der neuste Zitter-Vorfall aus die anstehende Reise nach Japan haben könnte: Er gab an, dass alles wie geplant stattfinde. Der Bundeskanzlerin gehe es seinen Aussagen zu Folge nach gut.

Nach ihrem Zitteranfall beim Empfang im Schloss Bellevue saß die Bundeskanzlerin trotzdem im Bundestag auf der Regierungsbank. Nur wenige Zeit später, so heißt es, verließ sie das Regierungsgebäude jedoch wieder.

Merkel selbst schweigt zu gesundheitlichen Details, ihr gutes Recht. Doch eröffnet das Spielraum für Spekulationen in alle Richtungen. Die meisten Experten halten eine frühzeitliche Amtsübergabe (mit der die SPD sicherlich nicht einverstanden wäre) oder Neuwahlen noch in diesem Jahr für eher unwahrscheinlich (die Mehrheit der Deutschen befürworten zudem ein "Weitermachen"), doch wenn ich mich heute festlegen müsste, würde ich ein Abtreten von Merkel 2019 als für wahrscheinlicher betrachten.

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Geschrieben von

Juliane von Hopfgarten

Meine Themenbereiche umfassen internationale Politik, Wirtschaft sowie Frauenrechte. Unten ein Link zu meinen Beiträgen auf EditionF.

Juliane von Hopfgarten

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