Steigende Immobilienpreise trotz Pandemie

Immobilienmarkt Die weltweite Krise durch die Corona-Pandemie hat viele Wirtschaftszweige hart getroffen, doch nicht den Immobilienmarkt.

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Die weltweite Krise durch die Corona-Pandemie hat viele Wirtschaftszweige hart getroffen, doch nicht den Immobilienmarkt. Dieser verzeichnet weiterhin ein Wachstum, was sich vor allem an den steigenden Preisen bemerkbar macht. Das merken besonders einige Stadtbezirke wie Göttingen. Im dritten Jahresquartal von 2020 sind die durchschnittlichen Preise bei Ein- und Mehrfamilienhäusern, wie auch bei Eigentumswohnungen um 7,8 Prozent angestiegen (im Vergleich zum Vorjahr). Einen solch starken Zuwachs gab es zuletzt 2016 im vierten Quartal. Besonders mittelgroße Städte sind von diesem Anstieg stark betroffen.

Corona hat das Leben komplett durcheinander gebracht, dies merken nicht nur Arbeitnehmer, sondern vor allem Gastronomen, Einzelhändler und Kulturschaffende. Durch die „Lockdown- Verordnung“ kämpfen viele Betriebe mit hohen Einbußen bei den Umsätzen. Im Jahr 2020 brach dadurch die Wirtschaft in Deutschland ein und schrumpfte um etwa 5,1 Prozent. Arbeitnehmer spüren dies, weil sie zum Beispiel durch Kurzarbeit weniger Geld verdienen.

Trotz dieser wirtschaftlichen Einbrüche in vielen Bereichen, zeigt sich der Immobilienmarkt davon total unbeeindruckt. Seit Monaten ziehen die Preise für Immobilien weiter an. Nach Angaben vom Statistischen Bundesamt sind von den Preissteigerungen vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser betroffen. Die Stadt Offenbach verzeichnet sogar eine Preissteigerung von 8,4 Prozent im Vergleich zu 2020.

Besonders stark betroffen von den steigenden Preisen bei Immobilen sind mittelgroße Städte. Die Stadt Göttingen hat im Bereich von Eigentumswohnungen einen Zuwachs von 10,2 Prozent zu verzeichnen, das wurde über die Nutzung eines Verkehrswertrechners ermittelt. Aber auch andere Städte mit Einwohnern von über 100.000 Menschen haben deutliche Erhöhungen zu vermelden. Auch Häuser sind von den Preissteigerungen betroffen, besonders in dicht bewohnten Gegenden ist ein Zuwachs von 9,7 Prozent entstanden. Große Metropolen, wie zum Beispiel Stuttgart, Düsseldorf, München, Köln, Berlin und Hamburg haben bei Eigentumswohnungen einen Anstieg von 7,3 Prozent erfahren, bei Wohnhäusern waren es sogar 8,9 Prozent.

Ein Umzug in dünnbesiedeltes Gebiet bringt allerdings auch nichts, denn selbst in ländlichen Gegenden stiegen die Preise bei Eigentumswohnungen im Schnitt um 8,1 Prozent und bei Häusern um 8,4 Prozent. Für den starken Preisanstieg sind vor allem die sehr niedrigen Bauzinsen schuld. Auch für das laufende Jahr 2021 rechnen viele Experten nicht mit einer Besserung. Und durch die Corona-Pandemie ist ein weiterer Anstieg der Immobilienpreise zu befürchten.

Auch im Jahr 2021 werden die Immobilienpreise weiter nach oben gehen, trotz der weltweiten Corona-Pandemie. Diese Entwicklung der Preise könnte in Zukunft allerdings Auswirkungen auf bevorstehende Planungen bei Strukturentscheidungen im Bereich von Städten haben. Selbst umliegende Ortschaften im „Speckgürtel“ sind davon betroffen. Eine Folge dieser Entwicklung wäre zum Beispiel, dass sich Einwohner mehr aufteilen, wobei junge Menschen vor allen in Städten wohnen möchten, während Familien eher ins Umland ausweichen. Gerade Ehepaare mit Kindern benötigen ausreichend Wohnfläche, welche auch bezahlbar sein muss. Zudem wird Platz benötigt, damit sich Kinder entfalten können. Der Stadtkern könnte in Zukunft von Singlehaushalten und jüngeren Menschen dominiert werden.

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Geschrieben von

Juliane von Hopfgarten

Meine Themenbereiche umfassen internationale Politik, Wirtschaft sowie Frauenrechte. Unten ein Link zu meinen Beiträgen auf EditionF.

Juliane von Hopfgarten

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