Worst Case Szenario für Deutschland

Handelskrieg Stellen wir uns einmal das schlimmste wirtschaftliche Szenario vor, das dieses Jahr eintreten könnte.

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Was wäre, wenn sich die hohen Strafzölle zwischen den USA und China auch auf alle anderen großen Wirtschaftssektoren ausweiten würden? Einige Forscher haben jetzt einmal die Kosten einer solchen Abschottung ausgerechnet. Seit der Finanzkrise vor 10 Jahren wächst unsere Wirtschaft scheinbar ununterbrochen. Die Arbeitslosenquoten sind gering wie nie zuvor und die Unternehmen fahren jedes Jahr noch größere Gewinne ein.

Jedoch haben viele Menschen Angst davor, dass dieser Aufschwung nicht von Dauer ist. Bekanntlich folgt auf jedes Hoch anschließend ein Tief. Dieses Tief entsteht jedoch meist nicht grundlos, sondern hat immer eine bestimmte Ursache. Diesen möglichen Auslöser sehen heute viele Menschen in einem kommenden globalen Handelskrieg.

Die Wahl von Donald Trump im Jahr 2016 zum US-Präsidenten hat auch nicht gerade dazu beigetragen die Angst vor einem Handelskrieg zu reduzieren. Im Gegenteil: Durch seine provokanten Äußerungen wurde diese Angst immer stärker geschürt, denn Donald Trump scheint irgendwie unberechenbar. Jetzt scheint es sogar möglich, dass die Weltwirtschaft in viele verschiedene Zollblöcke zerbrechen könnte.

Jedoch beruhigen die meisten Analysten. Sie gehen davon aus, dass sich die Handelsstreitigkeiten eindämmen, oder vielleicht sogar beseitigen lassen. In diesem Fall würden wir Deutschen als Exportnation gut wegkommen und die protektionistischen Drohungen könnten sich als reine Verhandlungstaktik herausstellen.

Im besten Fall bewirkt Amerikas offensive Zolltaktik sogar, dass China seine Märkte noch weiter öffnet und wir so immer mehr wirtschaftliche Freiheit genießen dürfen. Jedoch gibt es nicht nur einen besten, sondern auch einen weniger erfreulichen Fall: Sollte der Handelskonflikt 2019 unwahrscheinlicherweise zu einem Handelskrieg eskalieren, in dem sich alle Beteiligten gegenseitig mit Strafzöllen überziehen?

Wenn das passiert, dann hätte das verheerende Folgen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die verschiedenen Möglichkeiten anhand eines aufwendigen Modells berechnet. Hier wurde ebenfalls eine unkontrollierte Eskalation des Handelsstreites berücksichtigt, die normalerweise meist außen vor gelassen wird. Erste Schäden dieses Zollkrieges sehen wir bereits jetzt anhand der schwachen Börsenentwicklung gegen Ende 2018.

Derselben Meinung ist auch die Konjunkturexpertin Galina Kolev. Sie sagte dazu folgendes: „Schon jetzt zeigt sich, dass der Handelskonflikt zwischen den Großmächten die weltwirtschaftliche Dynamik bremst“. Die Auswirkungen eines Handelskrieges auf Deutschland bleiben nicht nur bei den deutschen Exporteuren, wie zum Beispiel der Autoindustrie.

Sie würden sich vielmehr auf die gesamte Handelskette und damit auch alle Zulieferer aus dem EU-Ausland auswirken. Das Ganze würde dann in den USA höhere Verbraucherpreise bewirken.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Juliane von Hopfgarten

Meine Themenbereiche umfassen internationale Politik, Wirtschaft sowie Frauenrechte. Unten ein Link zu meinen Beiträgen auf EditionF.

Juliane von Hopfgarten

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