der Freitag: Frau Meßmer, was veranlasst Frauen zu einer Intimoperation?
Anna-Katharina Meßmer: Die meisten erzählen von Unsicherheit und Scham, das ist wohl der stärkste Motor. Derzeit besteht die schlimmste Angst von Frauen
darin, keine gute potenzielle Sexualpartnerin zu sein.
Womit begründen Intimchirrgen den Eingriff?
In Deutschland wird diese Erzählung ganz stark über eine Leidensgeschichte entworfen. Also nach dem Motto: Da kommen diese armen Frauen mit ihren Problemen, und wir helfen ihnen. Denn Schönheitsoperationen sind nach wie vor verpönt, auch in der Medizin. Es geht also auch um eine moralische Aufwertung.
Wie sieht eine sogenannte Designervagina aus?
Das Ideal entspricht rassifizierten weißen, heteronormativen Vorstellungen von jugendlichen und eingehegten Frauenkörpern. Ich habe mal einen Chirurgen auf der Eröffnungsparty seiner Praxis gefragt, was genau er da macht. Er sagte: Ich mache Brötchen.
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Warum Frauen sich operieren lassen, wieso die Vulva einen so schlechten Ruf hat und was eigentlich die Männer dazu sagen, lesen Sie in unserem Vulva-Spezial im aktuellen Freitag
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