Berührende und erschreckende Szenen haben sich vergangene Woche in Nürnberg ereignet. „Mörder, Mörder“, riefen Schülerinnen und Schüler, verharrten im Sitzstreik, wurden von der Polizei hart angegangen, mit Tränengas angegriffen. Irgendwann schleifte die Polizei einen jungen Mann in einem gelben T-Shirt über den Boden in einen Einsatzwagen. Das war Asef N., ein junger Afghane, Berufsschüler, den rund 300 Mitschülerinnen und Mitschüler vor einer Abschiebung zu schützen versuchten. Die Behörden werfen ihm Täuschung vor, sein Anwalt widerspricht. Seit vier Jahren lebt Asef N. in Deutschland, wird als fleißig und ehrgeizig beschrieben, ein Ausbildungsplatz als Schreiner stand in Aussicht.
Gibt es gute Gründe für eine Abschiebung? Ja, wird häufig argumentiert, weil in Deutschland nicht genug Platz für alle sei. Weil es eine gesamteuropäische Lösung brauche. Und weil für Menschen, die aus anderen Ländern kommen und straffällig werden, andere Regeln gelten müssen als für solche mit deutschem Pass. Wer sich nicht integriert oder die innere Sicherheit gefährdet, muss gehen – so die Logik, die etwa im Fall Anis Amris, des Attentäters vom Breitscheidplatz, nachvollziehbar ist.
Andere Argumente sprechen dagegen. Selbst wenn Deutschland alle Flüchtenden der Welt aufnähme, hätte es dieselbe Bevölkerungsdichte wie Japan. Eine europäische Lösung steht in den Sternen und ist keine Alternative für jene, die jetzt flüchten müssen. Und Straftäter könnten nach deutschem Recht bestraft werden, wie alle anderen auch – nur müssen die Behörden, die etwa beim Anschlag in Berlin versagt haben, dann auch ihren Job machen.
Selbst wenn man für das Instrument der Abschiebungen plädiert, heißt das im Umkehrschluss, dass die Rückführung in die Heimatländer in vielen anderen Fällen Unsinn ist. Etwa bei jenen, die gut integriert sind und in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Sicherlich gibt es eine rechtliche Seite des Falles, und an ihr wird sich entscheiden, ob Asef N. bleiben darf, oder nicht. Es gibt jedoch auch eine moralische oder ethische Seite. Wie ist das vermittelbar: Da sitzen junge Menschen in einer Berufsschule, lernen gemeinsam, schmieden Zukunftspläne. Und plötzlich wird einer von ihnen gewaltsam aus der Gruppe gerissen, um in ein Land geschickt zu werden, in dem sein Überleben nicht gesichert ist?
Dass Afghanistan zum sicheren Herkunftsland erklärt wurde, ist blanker Hohn. Das zeigt der jüngste Anschlag in Kabul mit über 150 Toten, das zeigen die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes. Und das zeigen verschiedene Berichte, etwa vom UNHCR oder dem afghanischen Journalisten Ramin Mohabat, der erzählt, wie einem Mann auf der Busfahrt von Herat nach Kabul der Kopf abgeschlagen wurde, weil er die falsche Kleidung und keinen Bart trug. In dieses Land soll Asef N. nun zurückkehren. Wer kann ernsthaft darüber verwundert sein, dass er sich dagegen wehrt?
Wer das unsagbare Leid auf den Fluchtrouten selbst gesehen hat, oder die Augen davor nicht verschließt, kann die Geflüchteten kaum guten Gewissens zurückschicken. Niemand riskiert sein Leben zum Spaß – das ist im Titelthema dieser Ausgabe erneut und eindringlich beschrieben. Und wenn sogar jene, die in Deutschland als sogenannte Vorzeigebeispiele gelten könnten, brutal und unvermittelt aus der Gesellschaft gerissen werden – welches Signal wird damit gesendet? In der Stadt Nürnberg gibt es ein Sprachintegrationszentrum, an der Berufsschule Integrationsklassen, am Euro-Bildungswerk Integrationskurse. Abschiebeaktionen wie am vergangenen Mittwoch senden ein fatales Signal: Wofür sich integrieren, wenn die Maßstäbe für Asyl und Duldung nicht gerecht erscheinen? So zerstört man Integrationschancen – und Existenzen.
Es gibt einen zweiten Fall, der zeigt, wie deutsches Asylrecht gelungene Integration einfach wegwirft. Die 14-jährige Schülerin Bivsi Rana ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Morgens wird sie vom Schulleiter aus der Klasse geholt, um 17 Uhr geht ihr Flieger nach Nepal, das Geburtsland ihrer Eltern. Die waren gegen ihre Abschiebung durch alle Instanzen gegangen, dann entschied die Härtefallkommission gegen sie. In einem Interview mit dem WDR, das Rana jüngst per Skype aus Nepal gab, wird die Absurdität der Entscheidung deutlich. Das junge Mädchen bricht in Tränen aus, als sie von der Solidarität ihrer Klasse erzählt und sagt: „Ich hab mich so gefühlt wie ein Schwerverbrecher.“ Auf die Frage, ob sie in Kathmandu zur Schule gehen wird, schluchzt sie: „Ich bezweifle, dass ich es hier schaffe, denn Deutschland ist ja meine Heimat.“
Heimat. Da ist dieses Wort, was Politiker wie Thomas de Maizière so gerne von Menschen mit Migrationshintergrund hören möchten. Statt jedoch die Chancen zu sehen, welche Bivsi Rana oder Asef N. für die Integrationsarbeit bieten, arbeitet die Bundesregierung an einem neuen „Gesetz zur besseren Durchsetzung der Ausreisepflicht“, welches vor wenigen Wochen im Bundestag beschlossen wurde. Mehr Einsatz von Fußfesseln, Massenauslese von Handydaten und überfallartige Abschiebungen inklusive. Es lässt sich streiten, wann und ob Abschiebungen aus Deutschland gerechtfertigt sind. Wenn die Entscheidungen aber weder menschlich noch rechtlich nachvollziehbar sind, hinterlässt man ein Trümmerfeld statt einer offenen und solidarischen Gesellschaft.
Kommentare 283
" Selbst wenn Deutschland alle Flüchtenden der Welt aufnähme, hätte es dieselbe Bevölkerungsdichte wie Japan."
So,So, Frau Löffler träumt also von japanischen Verhältnissen in Deutschland. Soweit ich informiert bin nimmt Japan grundsatzlich keine Flüchtlinge auf setzt sich aber gleichzeitig besonders in der UN für die Verteilung von Flüchtlingen auf andere Länder ein. Sie werden ihre Gründe haben.
Träumen Sie weiter Frau Löffler !
“Heimat. Da ist dieses Wort, was Politiker wie Thomas de Maizière so gerne von Menschen mit Migrationshintergrund hören möchten.“ Ja der Herr M. Der hat ja auch gesagt, Afghanistan sicheres Herkunftsland oder wo es um Sultan Erdorgan ging ...“Wir sollten nicht Schiedsrichter bei den Menschenrechten sein“ Und das stimmt schon – Heimat ist wichtig und sie ist dort, wo man willkommen sich fühlt und verstanden wird! Der geübte Ossi kann da mitreden, denn Heimat war auch vor 1989, dass vergessen die “Eliten“ immer gerne!
Abschiebung ist konsequente, sinnvolle letzte Stufe eines gut ausgestatteten und gut umgesetzten Asylrechts. Ein Recht beinhaltet inzedenter den Missbrauch desselben. Wer Recht zum Durchbruch, Recht als Steuerungsmechanismus einer gut aufgestellten Gesellschaft ansieht, in ein Amt Berufene müssen das, hat diesen Gedanken bei der Durchsetzung von Recht auf seiner Agenda.
Vielfaltschwafler, menschelnde Eiertänze Höhlen mit ihrer Aufstellen jede gut aufgestellte Gemeinschaft aus. Bestes Beispiel solche Auflösung stehenden, Beitrag zum Auseinanderbrechen von Gesellschaften sind Beiträge wie der Eingangsbeitrag.
Träumen Sie weiter Frau Löffler !
Tatsächlich besteht die große Mehrheit der Deutschen aus fremdenfeindlich gesinnten Menschen. Es gab unter den Deutschen nie eine große politische Debatte darüber, wieviele Menschen das Land tatsächlich aufnehmen könne und wie es logistisch zu bewerkstelligen sei. Immer hieß es reflexartig, dass wir schließlich nicht alle aufnehmen könnten - und was ja auch nie jemand verlangte. Als wohlfeiler Vorwand wurde gleich nachgeschoben, dass man eine europäische Lösung brauche, gerade so, als ob durch die Forderung nach einer solchen Lösung deutscher Hilfswilligkeit Grenzen gesetzt würden, sofern es sie gäbe. Der Punkt ist: Die Mehrheit der Deutschen will keine Fremden. Und so verhält man sich. Man will zwar nicht als großer Orban dastehen, aber tatsächlich tickt man genau so wie dieser Herr. Umso höher ist das Engagement derjenigen zu würdigen, die sich nicht darum kümmern und helfen, so gut sie können und protestieren, wenn Kinder aus den Schulen geholt und abgeschoben werden. Das sind meine Deutschen - und nicht die Bedenkenträger, denen vor lauter Furcht, dass ihnen "die Ausländer" die sauer verdiente Butter vom Brot holen könnten, die Herzenswärme abhanden kommt. Leider sind die letzteren in der Mehrheit, und es gibt betrüblichweise auch eine Mehrheit von PolitikerInnen und JournalistInnen, die in ihr Horn stoßen, wohlwissend, dass sie damit mehr Anklang in der Bevölkerung finden als mit der Forderung nach Mitmenschlichkeit. Deshalb danke ich Frau Löffler sehr, dass sie dagegen hält.
Es ist in der Tat nicht besonders durchdacht, die vermeintliche Unmenschlichkeit des deutschen Asylrechts ausgerechnet mit "japanische Verhältnssen" in Verbindung zu bringen. Von solch restriktiven Bestimmungen wie in der japanischen Flüchtlingspolitik herrschen, wagt hierzulande vermutlich noch nicht einmal der rechteste AfD-Anhänger zu träumen. ^^
"Von Sommer 2017 an sollen bis 2021 jährlich 20 syrische Studenten aufgenommen werden, um keine Überflutung auszulösen. Die Bewerbung scheint langwierig und ziemlich kompliziert zu sein. Verreisen in andere Länder dürfen sie nicht, aber sie können in Japan nach dem Masterabschluss bleiben, wenn sie sich selber versorgen können und einen Job finden. Während des Studiums erhalten sie und ihre Frau/Kinder finanzielle Unterstützung (pro Student monatlich 1240 US-Dollar, zusätzlich etwa 100 Dollar für die Frau und 50 Dollar für ein Kind), dürfen aber aus welchem Grund auch immer keine Autos fahren und keinen Halbzeitjob annehmen. Umziehen dürfen sie nur mit Genehmigung, eine Verlängerung des Programms gibt es nicht."
https://www.heise.de/tp/features/Obergrenze-Japan-nimmt-bis-2021-hoechstens-300-syrische-Fluechtlinge-auf-3618807.html
Im Beitrag ist viel von Gefühlen ("Schluchzen", "Tränen" - für alle Eltern gehört das zum Alltag) die Rede. Leider fehlt es dafür an rationaler Betrachtung.
Selbst wenn Deutschland alle Flüchtenden der Welt aufnähme, hätte es dieselbe Bevölkerungsdichte wie Japan.
Dieser Satz bringt die Naivität des Beitrags auf den Punkt.
Balsamico, und auch Ihnen mein Dank für Ihren Kommentar.
Muchisimas Gracias!
"Der Punkt ist: Die Mehrheit der Deutschen will keine Fremden. Und so verhält man sich. Man will zwar nicht als großer Orban dastehen, aber tatsächlich tickt man genau so wie dieser Herr."
Die Mehrheit der Deutschen will aber sicher Rente. Wenn man sagt: 50 € mehr für ihre Rente = 100.000 Einwanderer, sieht die Rechnung anders aus.
Man will auch moralisch gut dastehen, ist nur nicht immer konsistent und vor allem, nicht bereit, wenn Moral anstregend wird, immer noch fair und gerecht zu sein.
Zudem ist Gerechtigkeit rechtlich symmetrisch gedacht. Was für einen gilt, muss für alle gelten. In unserem moralischen Empfinden ist das manchmal anders.
Mehr Einzelfallprüfungen sind ein exorbitanter Aufwand, mehr Kompetenzen für einzelene Entscheider führt zu mehr Korruption oder Entscheidungen nach Gutsherrenart. Wie man's macht ...
tja,
so landet man,
wenn man schillernde visionen
vor grauen bedenken immunisieren will:
manchmal bei un-geeignetsten bildern:
ausgerechnet japan, in dem homogenität
höchstes gut ist,
ja kriminelle nur als ausländer vorstellbar sind...
50 euronen mehr rente/per monat für 1oo tsd. zuwanderer?
tolle zauber-formel. demnach: seid willkommen: millionen!
mein verdacht:
die bierdeckel-rechnung ist von euphorisierten wirtschaft-besuchern ohne den erfahreneren wirt erstellt worden.
Die "Rechnung" ist willkürlich, also geraten, beliebig. Es geht nur, darum zu zeigen, dass, je nach dem, wie man fragt auch die Antworten bekommt, die man will.
Wer fragt: Wollen wir wirklich noch mehr Terrorimporte?, wird andere Antworten kriegen, als die Frager von: Wollen Sie an Ihrem Lebensabend eine sichere Rente?
tja,
frau wehling scheint eindrucks-voller als herr mausfeld. oder?
Frau Löffler fordert keine "japanischen Verhältnisse". Sie weist auf die rechnerische Fragwürdigkeit einer Platitüde hin, die immer wieder gerne aufgeboten wird, wenn Flüchtlinge das Thema sind.
Spin-doctoring, Worteverdrehen etc.: so etwas würden Sie natürlich nie machen, nicht wahr? So etwas tun nur die bösen Medien.
Asylrecht ist aus vielerlei Gründen nicht immer nachvollziehbar:
"...unsere Studie erhärtet den Verdacht, dass ich die Entscheider des Bundesamt in ungebührlichem Maße von den Präferenzen der Region leiten lassen, in denen sie agieren. Zweitens unterscheiden sich die Anerkennungsquoten global und auch für einzelne wichtige Bewerbergruppen im zweistelligen Prozentbereich. Drittens haben wir nur Gruppen berücksichtigt, in denen es in jedem Bundesland eine ausreichend hohe Zahl von erstinstanzlichen Asylentscheidungen gab. Die hohe Zahl an behandelten Fällen macht es unmöglich, dass die Unterschiede zufälliger Natur sind. Viertens würden sich die Bundesländer dagegen wehren, wenn in Abweichung zum Königsteiner Schlüssel das BAMF systematisch einigen Ländern problematischere Fälle zuwiese als anderen. Nur über zusätzliche Zuteilungskriterien, für deren Existenz es aber keinen Beleg gibt, ließen sich die massiven Unterschiede in den Anerkennungsquoten belegen.
So halten wir trotz der Kritik aus Nürnberg an zweierlei Ergebnissen fest: Erstens, im deutschen Asylföderalismus liegt ein deutliches Diskriminierungspotential, sodass die Chance, als Flüchtling in diesem Land bleiben zu können, zu einem nicht geringen Teil von der Zuteilung auf ein Bundesland abhängt. Zweitens, diese Asyllotterie lässt sich nur vermeiden, wenn sich das BAMF einer Reform an Haupt und Gliedern unterzieht. Diese bestünde zum einen darin, dass es der Öffentlichkeit mehr und detailliertere Angaben zu seinem Entscheidungsverhalten zur Verfügung stellt. Zum anderen sollte das Monitoring der individuellen Entscheider zur Chefsache im BAMF und im Innenministerium erklärt werden. Die vorgeschlagene Reform der Bundesbehörde sollte also dem bewährten Rezept Lenins folgen, wonach Vertrauen gut ist, Kontrolle aber besser. Nur noch zufällig streuende Anerkennungsquoten hülfen der Politik auch, glaubwürdiger gegenüber den Asylsuchenden aufzutreten. Wer nämlich von Flüchtlingen und Asylbewerbern den Willen zur Integration fordert, sollte als Vorleistung zunächst gerechte Verfahren garantieren."
http://fluechtlingsforschung.net/die-foderale-asyllotterie/
Schließe mich an.
War das die aus der DLF Interview? Ja, die fand ich gut.
"Umso höher ist das Engagement derjenigen zu würdigen, die sich nicht darum kümmern und helfen, so gut sie können"
Erstmal, danke für ihren Tacheles zum guten Artikel von Frau Löffler. Kommt ja nicht so häufig mehr vor hier unter all dem rot Angemalten - wo hie und da der Lack paltz und es braun schimmert - in den Kommentarbereichen.
Ich schätze diese "derjenigen" maximal auf 10%. Dazu evtl. noch 10% - weil ichs grad so gut meine mit den Deutschen - die sich nich so recht trauen diese Haltung zu zeigen. Wozu ich auch das Christliche zähle, das sich hier soviel auf die Fahne schreiben. Sie stehen immerhin einer unbewusst latenten bis offen aggressiven Mehrheit gegenüber.
Der Rest ist, auch meiner ganz konkreten Erfahrung nach rund um alles was Flüchtlingshilfe angeht (was z.B. auch "hilfsbereite" Deutsche einschliesst, die gegen einen Monatsbeitrag vom Staat, Miete genannt, auch gerne mal ihren Rassismus und ihr Überlegenheitsgehabe mühsam unterdrücken und ihre detsucuhe Wohnung an Nichtdeutsche vermieten), von Wohnungsuchen, über Jobcenter-Begleitung bis Bewerbungsschreibenhilfe.
Der Dank für diese Helfer dafür sind viel gönnenrhaftes handshaking und routinemässig absgespulte Dankesreden bis übelste Sprüche und ganz wenig ehrliche Gemeintes. Das ist alles was diese identitär Rechten und Pegidoiden und rechtsextremen Rassisten und Herrenmenschen zustande bekommen bei Problemen, die sie/wir selbst mitverursachen.
Frau Löffler will also den Rechtsstaat abschaffen. Über den Verbleib von Flüchtlingen in Deutschland soll der Integrationsgrad entscheiden. (Nur nebenbei, wer entscheidet nach welchen Kriterien?) Der Rechtsstaat ist manchmal schwer auszuhalten. Jedes Opfer einer Straftat macht diese Erfahrung, wenn dem Täter die Tat nicht ausreichend nachweisbar ist. Trotzdem gibt es keine wünschenswerte Alternative zum Rechtsstaat.
Die Reaktion der jungen Leute in Nürnberg spricht für ihre Empathie, nicht für ihre staatsbürgerliche Reife; aber die kommt ggf. noch.
Warum fragt die Autorin nicht, was die Eltern Bivsa Rana angetan haben? Sie haben sie gezwungen, in einem Land zu leben und sich zu sozialisieren, in dem sie von Anfang an keinerlei Bleibeperspektive hatte.
Noch eine kleine Mathematiknachhilfe für die Autorin: D hat ca. 357 Tkm² (Zahlen nach Wikipedia)und eine Bevölkerungsdichte von 230 EW/km², Japan ca. 337 EW/km². Um auf die Einwohnerdichte von Japan zu kommen, müsste die Einwohnerzahl demnach um ca. 38 Mio. wachsen. Der UNHCR spricht aber allein von 60-65 Mio. Flüchtlingen weltweit wegen Krieg und Bürgerkrieg. Dazu kommen noch die vielen Millionen Armutsflüchtlinge (z.B. aus Nepal). Für mich sind 38 und 60 Mio. ein Unterschied. Warum hat die Autorin nicht Hongkong (ca. 6.429 EW/km²)als Maßstab genommen? Dann könnte man knapp 1/3 der Weltbevölkerung in D unterbringen.
Frau Löffler will also den Rechtsstaat abschaffen.
Davon kann keine Rede sein, diskret gesagt. Frau Löffler plädiert für Menschlichkeit, die bei jungen Menschen, denen Sie die "staatsbürgerliche Reife" absprechen, gottlob noch öfter anzutreffen ist als bei älteren, von denen leider zu viele im Laufe ihres Lebens hart geworden sind.
Es gab ja diesen einen kurzen Moment, in dem ich wirklich stolz war auf "mein" Land, Das war als Deutsche am Münchener Hauptbahnhof Flüchtlinge mit Beifall begrüßten und Frau Merkel sg. sagte: "Wenn man gegenüber Menschen in Not nichtmal ein freundliches Gesicht zeigen darf, dann ist das nicht mein Land." Da dachte ich: Na also, geht doch, und beließ es nicht dabei, sondern spendete auch gleich 500,00 Euro, was mir nicht ganz leicht fiel. Und dann? Dann ging es zügig bergab mit der spontanen Hilfsbereitschaft, insbesondere bei den PolitikerInnen. Dann schlug die Stunde der Bedenkenträger, der Herrmanns und der de Maizières und es hieß wie es immer bei diesen Leuten heißt: Ja das geht doch nicht! Wo kommen wir denn da hin? Und fast aus war es mit der erträumten großen Welle der Hilfsbereitschaft.
Aber gut, dass sie auch den Rechtsstaat ansprechen, von dem Sie grob irrig meinen, Frau Löffler wolle ihn abschaffen. Man kann Gesetze so machen, dass sie menschlich sind oder so, dass sie schwer auszuhalten sind. Und wenn man sie so macht, dass Flüchtlinge kaum eine Chance haben, Aufnahme zu finden und hier bleiben zu dürfen, ist es aberwitzig, den Rechtsstaat zu beschwören, wenn man sie los werden will. Denn dann hat man sich das, was man Rechtsstaat nennt, ja zuvor so hingebastelt, dass er das gewünschte Ergebnis gebiert. Hätte man die Gesetze dagegen so gemacht, dass Flüchtlinge aufgenommen statt abgewiesen werden, dann wäre eben dies der Rechtsstaat, und zwar ein Rechtsstaat mit menschlichem Antlitz und kein Rechtsstaat, den die Herrmanns und de Maizières und zwischenzeitlich - leider - auch Frau Merkel beschwören um den Deutschen nach dem Munde zu reden, die sie wählen sollen - und was hoch unanständig ist. Denn mit seiner Unmenschlichkeit sollte man keine Wahlen gewinnen wollen, und dies dann noch damit bemänteln, dass es, leider, leider, der Rechtsstaat so gebiete, den man sich zuvor so gemacht hat, dass Abschiebung rauskommt, wo, wenn man die Gesetze anders gemacht hätte, ein Bleiberecht herausgekommen wäre.
mal abgesehen von all dem anderen stoesst mir das unangemessen harte eingreifen der polizeikraefte gegen die engagierten schüler äusserst unangenehmst auf...
Die Schüler_innen haben als sehr gute Staatsbürger_innen auch gegen die Pervertierung des Rechts protestiert, die darin besteht Afghanistan als ein sicheres Herkunftsland zu bezeichnen.
Das Handeln der Bundesregierung (von der SPD zwar kritiseirt doch mitgetragen) hat mit Rechtsstaatlichkeit freilich nichts zu tun.
Es ist leider wahr. Ich habe auch damals gedacht, es würde sich - gerade, weil die Herausforderung ja groß war - was ändern. Deutschland würde umdenken.
Aber, es kam anders. Der Flüchtlingsstrom wurde zum "Vehikel" im ganz ordinären politischen und Parteieienkampf. Auch die Linken hatten da überhaupt keinen Anstand und keine Prinzipien. Wagenknecht und Lafontaine beschworen mal wieder die Konkurrenz durch die Flüchtlinge herauf, auch die Gewerkschaften, von der Rechten ganz zu schweigen.
Merkel will ich zumindest zuschreiben, dass sie es anders wollte. Aber, wenn man sich in den Medien umhörte, dann war auch das kein Grund, mal eine Weile kritische Solidarität mit ihr zu üben.
Ich denke auch, die Deutschen wollen keine "Fremden", obwohl sie seit 40 Jahren welche im Lande haben.
Was aber im Detail zu machen wäre, sind ordentliche Gesetze, die die Menschen, die sie betreffen nicht zu Objekten chaotischer Entscheidungen machen und für die hierher Gekommenen ein Stück Berechenbarkeit herstellen.
https://www.freitag.de/autoren/magda/vier-von-890.000
In dem Film, über den ich kürzlich was schrieb, war dies das Quälendste und Hemmendste für alle Flüchtlinge, die da über ein Jahr begleitet wurden.
"Da dachte ich: Na also, geht doch, und beließ es nicht dabei, sondern spendete auch gleich 500,00 Euro, was mir nicht ganz leicht fiel."
Mir ist nicht ganz verständlich, inwiefern es Ihnen "nicht ganz leicht fiel", 500 € für bedürftige Menschen zu spenden. Sind Sie denn selber wirklich so finanzschwach, dass so ein Betrag Ihre finanziellen Möglichkeiten überfordert oder sind Sie einfach nur ein sparsamer Mensch, der sich genau überlegt, wofür er die allenthalben knappe Ressource "Geld" einsetzen möchte?
Na, was denken Sie, Freundin der Weisheit? Dass der von Ihnen angesprochene Forist sich bei einem Thema, das ihm wichtig ist, als Geizkragen präsentiert?
Haben Sie wirklich so wenig Urteilsvermögen, dass Sie sich Ihre Frage nicht selbst beantworten können, oder möchten Sie Balsamico einfach nur etwas Dreck ins Gesicht kleben?
oder möchten Sie Balsamico einfach nur etwas Dreck ins Gesicht kleben?
Nein, das möchte ich nicht.
Ich möchte nur ganz sicher sein, wie ich die Bemerkung verstehen soll. Denn das trägt entscheidend dazu bei, den Kommentar von dem angesprochenen Foristen einzuordnen.
Ich habe schließlich meine Urteilskraft nicht mit Löffeln gefressen habe, sondern die soll ja auf Fakten basieren und nicht auf irgendwelchen vagen Annahmen. ^^
Wie viele Interpretationsmöglichkeiten fallen Ihnen zu Balsamicos Satz ein?
Na, die beiden, die ich genannt habe.
Was ist denn so böse daran, einfach nachzufragen, wenn etwas unklar ist?
Wenn es jemandem nicht leicht fällt, 500 Euro aus der Hand zu geben, bedeutet das Verzicht - es handelt sich also nicht um Spielgeld. Was gibt es da nachzufragen? Balsamicos Einkommenssteuerbescheid können Sie nicht verlangen.
Ich denke auch, die Deutschen wollen keine "Fremden", obwohl sie seit 40 Jahren welche im Lande haben.
Wie kommen Sie eigentlich auf die Idee, dass "die" Deutschen, KEINE Fremden wollten? Worauf stützen Sie diese Annahme denn? Ich würde das wirklich gerne nachvollziehen können.
Jetzt reagieren Sie mal nicht so über, bitte.
Ich habe lediglich nachgefragt, wie die Bemerkung gemeint ist und nicht nach Vermögensnachweisen gefragt. Ich ging bzw. gehe davon aus, dass mir Balsamico eine ehrliche Antwort gibt. Warum sollte er das nicht?
PS: Verzicht bedeutet nicht immer, dass man unbedingt finanzschwach ist. Geld ist nun mal für jedermann mehr oder weniger begrenzt vorhanden, so dass man sich eben entscheiden muss, ob man es für A oder B ausgibt.
Die Überreaktion ist auf Ihrer Seite, Sophia. Sie "möchten ganz sicher sein", wie Sie die Bemerkung verstehen sollen" - dabei war Balsamicos Bemerkung keineswegs missverständlich.
Warum sollte er Ihren Selbstermächtigungswünschen entgegenkommen? Es genügt doch, dass Sie sie zur Schau stellen, und ich eine kleine Taschenlampe draufhalte.
die hat mittlerweile im netz mit dokumentierten vorträgen allerhand verständliche spuren hinterlassen...
Ich finde, dass zu diesem Blog folgender Hinweis passt, weil auf der heute eröffneten Documenta das Thema Flucht (Ursachen) ein wichtiges Thema ist. Kassel mal als eine Reise "wert":
http://www.fr.de/kultur/kunst/documenta-14-100-tage-selbsterkenntnis-a-1294222
Sie brauchen nur mal in den sozialen Medien ein bisschen lesen. Lesen Sie mal die Kommentare unter meiner Filmrezension. Nicht alle. Meine These ist: Die Deutschen geben sich gern weltgewandt, aber sie fürchten sich vor zu viel Welt und vor zu vielen Fremden.
Sarrazin "Deutschland schafft sich ab" - ein ganzes Buch zum Thema.
Nö, quatsch. Ich habe eine einfache Frage gestellt, deren Antwort es mir erleichtern würde, den Kommentar von Balsamico einzuordnen.
Was soll das mit Selbstermächtigungswünschen zu tun haben? Verstehe ich wirklich nicht.
Ich möchte nur nachvollziehen können, was einzelne Foristen mit ihren Aussagen bezwecken bzw. erreichen wollen. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Wenn ich nicht vestehen darf, was hier geschrieben wird, dann brauche ich hier ja nichts mehr zu lesen. Ich hielte es eigentlich für einen Vorteil, direkt nachfragen zu können, wenn sich Fragen ergeben. Ist Sinn und Zweck dieses Forums aber vielleicht, dass man einfach alles so schluckt, auch wenn man es gar nicht verstanden hat? Oder ist es vielleicht nur ein Forum für Gleichgesinnte, wo kritisches Nachfragen grundsätzlich unerwünscht ist?
Da sitzen junge Menschen in einer Berufsschule, lernen gemeinsam, schmieden Zukunftspläne. Und plötzlich wird einer von ihnen gewaltsam aus der Gruppe gerissen, um in ein Land geschickt zu werden, in dem sein Überleben nicht gesichert ist?
Wie ist das vermittelbar:
Das wird ihnen doch auf unmittelbare und sehr verbindliche Weise vermittelt, und zwar von den Anti-Terror Sondereinsatzgruppen ihres heimatlichen Rechtsstaates.
Die renitenten Schüler werden zu Gemüse geprügelt und sie (könnten) lernen, was ihre Staatsgewalt bezweckt, wenn diese Anti-Terror-Kampf betreibt. Denn sie ist ja schließlich kein unwesentlicher Teil der globalen Gewalt, deren (Über)Leben und Prosperität nur dann funktioniert, wenn es ihr gelingt, den Rest der Welt zum Dienstleister ihres Interesses zu machen, was auch heißt, das hauptsächlich woanders kein Kapital akkumuliert, gestorben, verheert und vernichtet wird.
Mir ist nicht ganz verständlich, inwiefern es Ihnen "nicht ganz leicht fiel", 500 € für bedürftige Menschen zu spenden.
Wieviel haben Sie denn gespendet?
"Geizkragen" ist sicher nicht das Thema, schon eher die Frage, warum überhaupt mitteilen. Klar, (um dem Einwand gleich zu entgegenen), kann das jeder halten wie er mag. Ab wenn ich schon was Spende, dann ohne Präsentation in der Öffentlichkeit.
Aha - gut. Danke für die Antwort.
Sarrazin, Pegida, AfD und Konsorten sind also Ihrer Ansicht nach "die" Deutschen?
Würde es denn nicht reichen, wenn man sagen würde, ein Teil der Deuschen ist - wie in den meisten anderen Staaten dieses Planeten auch - kritisch bis feindselig gegenüber Einwanderung eingestellt? Wobei da die "Masse" ein ganz entscheidender Faktor
ist. Ungefähr so: je mehr Einwanderung stattfindet, desto größer wird die auch Ablehnung. Und das kann man überall auf der Welt beobachten.
Wie kommen Sie eigentlich auf die Idee, dass "die" Deutschen, KEINE Fremden wollten? Worauf stützen Sie diese Annahme denn? Ich würde das wirklich gerne nachvollziehen können.
Die Mehrheit der Deutschen will keine Fremden. Wäre es anders, würden die PolitikerInnen anders darüber reden, nämlich so, dass es die Menschen begeistert, davon zu hören, wie man sich der Aufgabe annimmt, Flüchtlinge aufzunehmen. Tatsächlich vermeiden sie das aber. Sie wollen nicht für hartherzig gehalten werden aber auch nicht den Eindruck erwecken, sie täten mehr als unbedingt nötig. Denn dies könnte ihnen als Gutmenschentum angelastet werden, welches die Deutschen mehrheitlich auch nicht mögen.
Ist Sinn und Zweck dieses Forums aber vielleicht, dass man einfach alles so schluckt, auch wenn man es gar nicht verstanden hat? Oder ist es vielleicht nur ein Forum für Gleichgesinnte, wo kritisches Nachfragen grundsätzlich unerwünscht ist?
Meines Wissens weder (1) noch (2). Aber Sie weiten die Baustelle aus, Sophia - bisher ging es darum, dass Sie eine ein Recht zur Übergriffigkeit in einem speziellen Fall für sich beanspruchten; jetzt stellen Sie in den Raum, es gehe ums "kritische Nachfragen" und womöglich um Bestrebungen, es abzustellen.
Aber von mir aus - schauen wir etwas über den Tellerrand: ich schlage vor, jede/r Interessierte liest ein bisschen in Ihrem bisherigen Kommentarverlauf und macht sich selbst ein Bild zu Ihren Verständigungsversuchen.
Nö, quatsch. Ich habe eine einfache Frage gestellt, deren Antwort es mir erleichtern würde, den Kommentar von Balsamico einzuordnen.
Na gut. Ich bin weder arm noch reich, aber schon etwas älter und gebe derzeit mehr Geld aus, als ich einnehme. Genügt Ihnen das?
Artikel 1 unseres Grundgesetzes gilt nicht nur für Bio-Deutsche. Aber das können unsere Volksvertreter und Beamten natürlich nicht wissen!
Es lohnt sich eigentlich nicht, über diesen Beitrag zu diskutieren. Die einzigen belastbaren Zahlen sind schon als falsch gekennzeichnet worden. Auf der Seite von Pro Asyl kann man nachlesen, dass es etwa 70000 abgelehnte Asylbewerber mit Duldungsstatus gibt und etwa 30000 ausreisepflichtig sind. 2016 wurden etwa 25000 abgeschoben. Die Autorin des hiesigen Beitrags "argumentiert" gefühlig und mit Anekdoten, die zwar belegt sind, aber Einzelfälle darstellen. Was soll man damit beweisen können.
Natürlich sind die Deutschen "fremdenfeindlich". Das ist ein Erbe unserer Evolution und hängt allen Menschen und Völkern auf diesem Planeten an. Und natürlich gibt es graduelle Abstufungen. Meine Mutter hat es erleben müssen. Als Kind gehörte Sie zu den 12 Millionen Menschen, die ein neues Zuhause im kleineren Deutschland brauchten. Sie hat mir ihre Erlebnisse erzählt, wie Deutsche mit Deutschen nicht immer fein umgegangen sind. In der sowjetischen Besatzungszone waren es laut Wikipedia 24 % der Bevölkerung. Die "Fremdenfeindlichkeit" richtet sich nicht unbedingt primär gegen das Merkmal "Ausländer". Christoph Hein hat es in der "Landnahme" eindrücklich beschrieben.
Das Problem stellt für mich die nicht immer nachvollziehbare Gesetzgebung und deren inkonsistente Umsetzung dar. Hier muss auf den Rechtsstaat Verlass sein.
Zitat aus dem Artikel: Sicherlich gibt es eine rechtliche Seite des Falles, und an ihr wird sich entscheiden, ob Asef N. bleiben darf, oder nicht. Es gibt jedoch auch eine moralische oder ethische Seite.)
Alle Diskussionsteilnehmer, die sich auf Moral und Ethik als Entscheidungsgrundlage im Einzelfall berufen, sollten sich fragen, ob sie sich damit nicht auf eine Stufe mit einer gewissen Avantgarde stellen, die bis 1989 auch wusste, was besser für "alle Menschen" ist.
Oh ich spendiere ja schon meine Arbeitskraft Tag für Tag, Woche für Woche und Jahr für Jahr und trage somit schon einen beträchtlichen Anteil zum Einkommensteueraufkommen bei. Da sehe ich dann ehrlich gesagt, wenig Veranlassung von dem was übrig bleibt, nochmal was drauf zu legen. Die freiwilligen Spenden überlasse ich somit gerne denjenigen, die mit ihrer Arbeitskraft nicht so viel Steuerabgaben generieren. ^^
So, jetzt habe ich habe ich Ihnen eine ungeschönt ehrliche Antwort gegeben. Jetzt sind sie dran, bitte. :-)
Ab wenn ich schon was Spende, dann ohne Präsentation in der Öffentlichkeit.
Für eine Präsentation wäre das ziemlich lange her. Balsamicos Satz lässt sich durchaus als Teil eines Erfahrungsberichts auffassen - es sind ja positive Emotionen, die einen Menschen großzügig machen, auch wenn es ihm nicht leicht fällt. Darauf deuten auch die nächsten zwei Sätze hin:
Und dann? Dann ging es zügig bergab mit der spontanen Hilfsbereitschaft, insbesondere bei den PolitikerInnen.
Ja, danke.
Das ist ein sehr hilfreicher Hinweis.
Jetzt fällt es mir tatsächlich leichter, Ihre Position nachzuvollziehen. Besten Dank!
Ja, der Meinung bin ich im Prinzip auch.
Das Nichterwähnen, erspart auch "dummes Nachfragen" :-))
Ab wenn ich schon was Spende, dann ohne Präsentation in der Öffentlichkeit.
Ich wollte dem Einwand zuvorkommen, der Menschlichkeit das Wort zu reden ohne dafür selbst einen finanziellen Beitrag zu leisten. Sage niemand, dass ich damit hier nicht zu rechnen gehabt hätte.
Ein sehr guter, besonnener Kommentar, der die Realität auch noch mitbeddenkt.
Herzlichen Dank!
Die Autorin des hiesigen Beitrags "argumentiert" gefühlig und mit Anekdoten, die zwar belegt sind, aber Einzelfälle darstellen. Was soll man damit beweisen können.
Kommt daraufan - wenn sich die Frage nach der Respektierung von Menschen-/Flüchtlingsrechten damit zufriedenstellend beantwortet, dass die Verfahren im Ganzen/durchschnittlich gut oder rechtens gelaufen seien, kann man das m. E. so sehen.
Aber auf die Art kann man ziemlich schnell auch dahin kommen, dass auch eine Affäre Mollath oder die Steuerfahnder-Affäre halt missliche Unglücksfälle gewesen seien, die bei allem Bemühen um ethisch begründbare Prozesse halt schon mal passierten.
Ja schon, aber die Würde ist ein weites Feld. Eines unserer obersten Gerichte hat einmal gemeint, bei einer Gefängniszellengröße von 6 Quadratmetern sei die Menschenwürde verletzt. Seither messe ich die Menschenwürde in Quadratmetern.
Ihnen scheint es ja durchaus um eine wünschenswerte "Gesinnung" zu gehen, wie aus Ihrem letzten Absatz zu entnehmen ist.
Nun ja, wenn das Ihr Verständnis von "Viefalt" und Pluralismus ist...?
Niedertracht halte ich für keine wünschenswerte Gesinnung.
Richtig. Aber nur in den Grenzen der BRD und der vom Souverain unter Berucksichtigung international eingegangenen Verpflichtungen vorgenommenen Ausgestaltung. Das kenne die demokratisch in Verantwortung gewählten sicherlich.
Aber Mausi ist halt schöner. So schwarz und weiß und griffig, bleibt alles so, wie man es schon immer gewusst hat, jetzt sagt's auch einer, der wo was von verstehen tut.
So, jetzt habe ich habe ich Ihnen eine ungeschönt ehrliche Antwort gegeben. Jetzt sind sie dran, bitte. :-)
Ich wollte hier eigentlich nicht über mich reden. Es tut mir Leid, die Bemerkung gemacht zu haben. Den Grund habe ich erläutert. Aber wenn ich auch sagte, dass ich schon etwas älter bin und derzeit mehr Geld ausgebe als ich einnehme, heißt das nicht, dass ich nicht auch Steuern bezahle, und zwar nach der Höhe meiner Einkünfte, also so, wie es vermutlich auch bei Ihnen ist.
Da verweise ich jetzt kurz und bündig auf den Kommentar eines Mitdiskutanten, der sehr gut beschreibt, dass "Fremdenfeindlichkeit" kein typisch deutsches, sondern ein menschliches Problem ist.
Wer selber schon den Wohnort gewechselt hat (nicht nur, aber auch innerhalb Deutschlands) kann das vermutlich bestätigen.
Üble Nachrede aber schon?
Üble Nachrede aber schon?
@JR,S China Blog
" Warum hat die Autorin nicht Hongkong (ca. 6.429 EW/km²)als Maßstab genommen? Dann könnte man knapp 1/3 der Weltbevölkerung in D unterbringen."
Hermann bringt es auf den Punkt, der böse Spin-doctor.
Festzuhalten bleibt, Abschiebung ist die logische , sinnvolle Konsequenz aus dem Recht auf Asyl.
Verfahren sind otimierungsfähig, Kritik dort anzubringen, wo der Rechtsstaat diese entgegennehmen muss. Proteste dort zu zeigen, wo die Verfahren zu dem rechtsstaatlich abgesicherten Letztentscheid laufen.
Ich habe diesen Kommentar gemeldet. Das geht eindeutig zu weit.
Pluralismus ist sicherlich ein fundamentaler Wert. Damit, dass Sie mir den Sinn dafür absprechen, machen Sie sich aber m. E. noch keiner üblen Nachrede schuldig. Es steht ja jedem Foristen frei, sich ein Bild von meinem - und Ihrem - Verhältnis dazu zu machen.
Kein Problem. Ich werde Sie daran erinnern, wenn Sie demnächst über Zensur oder einen Mangel an Vielfalt jammern.
Seither messe ich die Menschenwürde in Quadratmetern.
Ich auch- bei Gelegenheit: Nach dem sog. Ausländergesetz müssen"wir" ausreichenden Wohnraum für den Aufenthalt bzw. Familiennachzug nachweisen, was aufgrund des angespannten und nicht diskrimierungsfreien Wohnungsmarktes nicht optimal ist:
"Ausreichender Wohnraum ist, unbeschadet landesrechtlicher Regelungen, stets vorhanden, wenn für jedes Familienmitglied über sechs Jahren zwölf Quadratmeter und für jedes Familienmitglied unter sechs Jahren zehn Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung stehen.(AuslG-VwV)
Was ist schon menschenwürdiges Wohnen/Leben für alle:
Wie viel Quadratmeter Wohnfläche braucht der Mensch?
Er mag der Sache rechnerisch näher kommen als Frau Löffler - dankenswert finde ich die Notiz der Autorin trotzdem: es wird tatsächlich mal deutlich, dass der (meist überflüssige) Spruch, man "könne nicht alle Flüchtlinge aufnehmen", nicht die Ratio enthält, die ihm reflexhaft beigemessen wird.
Aufklärung ist eben nachhaltiger als spin-doctoring.
"Aber auf die Art kann man ziemlich schnell auch dahin kommen, dass auch eine Affäre Mollath oder die Steuerfahnder-Affärehalt missliche Unglücksfälle gewesen seien, die bei allem Bemühen um ethisch begründbare Prozesse halt schon mal passierten."
Da sind wir einer Meinung. Der öffentliche Diskurs muss (/sollte/kann) dann nachweisen, dass die Einzelfälle Systemfehler oder eben Einzelfälle sind. Das ist der einzige sichere Grund (in Anlehnung an die Dresdner Rede von Günter Gaus "Wir müssen aus dem Sumpf auf festen Boden"; dort geht es unter anderem um "Rechthaben auf der Basis menschenferner Reinheitsgebote".), den wir haben. Hochkomplexe Systeme werden niemals fehlerfrei sein.
Da verweise ich jetzt kurz und bündig auf den Kommentar eines Mitdiskutanten, der sehr gut beschreibt, dass "Fremdenfeindlichkeit" kein typisch deutsches, sondern ein menschliches Problem ist.
Wer selber schon den Wohnort gewechselt hat (nicht nur, aber auch innerhalb Deutschlands) kann das vermutlich bestätigen.
Da muss man etwas auseinander halten, glaub' ich. Es ist ein Unterschied, ob man erst einmal beäugt wird, wenn man neu irgendwo hinkommt oder ob man nicht einmal die Chance erhält, sich bekannt zu machen und einzugliedern. Dessen ungeachtet trifft es sicherlich zu, dass Fremdenfeindlichkeit kein spezifisch deutsches Phänomen ist. Aber die Deutschen sind darin jedenfalls sehr gut.
Dessen ungeachtet trifft es sicherlich zu, dass Fremdenfeindlichkeit kein spezifisch deutsches Phänomen ist. Aber die Deutschen sind darin jedenfalls sehr gut.
Woher beziehen Sie den Maßstab, dass die Deutschen darin sehr gut sind? Wer oder was dient als Vergleich und welchen Nutzen bringt eine solche Aussage?
Kant war schon weiter mit dem Völkerrecht - Zum Ewigen Frieden! Das Weltbürgerrecht soll auf die Bedingungen der allgemeinen Hospitalität eingeschränkt werden.
Das Recht der allgemeinen Hospitalität ist nicht als ein allgemeines Recht zur Ansiedlung zu verstehen, das leicht als Recht auf Kolonalismus verstanden werden könnte, den Kant eben in diesem Zusammenhang scharf kritisiert.
Man soll den Fremden friedlich begegnen solange diese Frieden
halten.
Eine Verantwortungsethik hatte ich bei Ihnen schon vorausgesetzt, wobei wohl niemand (weder rechts noch links) das Vorgehen der Polizei in der Art wohl gutheißen kann.
Das Thema einer "offenen Gesellschaft" und die Fragen zur Zuwanderung (Flüchtlinge, freiwillige oder erzwungene Migration, gewünschte oder nicht gewünschte Einwanderung, Multikulturalismus, Nationalität, Grenzen, Integration, Heimat usw.) erscheinen mir allerdings aufgrund der normalen Emotionalität in dem Fall eher ungeeignet.
Wobei sich übergreifend und begleitend die berechtigte Frage stellen lässt (aufgrund der de Maizièrechen Forderungen), worin man sich denn eigentlich integrieren soll, allein bei Betrachtung der unterschiedlichen Denke im deutschen Nord-Süd-Gefälle.
Und was die Spenden betrifft, da muss sich jeder mit Kindern wohl überlegen, wie und ob er oder sie überhaupt in anbetracht der für diese zu erwartenden Altersarmut der Rentenbezüge, das Geld in der Familie belässt oder umleitet. Denn es gibt sehr wohl größere Zusammenhänge in dem Ganzen, die nur selten (wenn überhaupt) aufgrund reiner Rationalität behandelt werden. Die soziale Frage lässt sich zwar generell als eine internationale begreifen und trotzdem sind lokale (regionale und nationale) Entscheidungen zu treffe, die zuerst einmal die Solidargemeinschaft der innerhalb dieser Grenzen lebenden Menschen betrifft.
Ich stelle nicht nur den Sinn für "Pluralismus" in Frage, sondern vermute mittlerweile, dass es bei Ihnen aufgrund Ihrer ideologischen Überzeugungen sogar mit dem Textverständnis hapert. Will heißen, Sie sehen „Niedertracht“, wo es gar keine gibt. Um solche Geschütze aufzufahren, reicht es Ihnen schon, wenn der Inhalt eines Kommentars Ihre emotional-ideologischen Gesinnung nicht widerspiegelt. Traurig, traurig aber leider wahr.
Das Recht der allgemeinen Hospitalität ist nicht als ein allgemeines Recht zur Ansiedlung zu verstehen, das leicht als Recht auf Kolonalismus verstanden werden könnte
Kant hin oder her. Was möchten Sie denn damit aussagen?
Hochkomplexe Systeme werden niemals fehlerfrei sein.
Nein, das werden sie nicht. Aber dass die seinerzeit unter anderem mit Paranoia diagnostizierten Steuerfahnder bis heute auf eine Entschuldigung und eine Entschädigung warten, ist ja kein Fehler, sondern Teil der Logik.
Sie selbst schrieben ja, die Evolution sei Teil der Erklärung für Fremdenfeindlichkeit. Wenn das so ist - wovon ich nicht ohne weiteres ausgehe, aber nehmen wir es mal so an -, dann ist das ein Grund mehr, sich die Prozesse genau anzusehen, die bei der Anerkennung oder Aberkennung des Aufenthaltsrechts ablaufen.
Das gilt übrigens m. E. für die Prozesse, die bei der "Aufarbeitung" der DDR-Geschichte samt Personenüberprüfungen abliefen und ablaufen, nicht weniger.
Aber auf die truth-and-reconciliation-Kommission, die uns bei diesem oder jenem Thema auf einen trockenen Boden stellt, der allgemein anerkannt wird, würde ich lieber nicht warten, wenn es um Grundrechte geht.
Übrigens fürchte ich, Gaus' Bemerkung, der zufolge ihm kein Redakteur bekannt sei, der aus Angst vor willkürlichen Pressionen einen Text nochmal geglättet habe, verweist entweder auf eine glücklichere Phase in der Geschichte dieser Republik, oder er kannte einfach keine Redakteure mit →Zeitverträgen.
Auch in der Beurteilung der Ausdrucks- und Meinungsfreiheit stehen wir auf keinem sonderlich festen Boden.
Vielen Dank für den Link.
Leseempfehlung : "Wir, die wir geopolitisch privilegiert sind, verzeihen den Flüchtlingen, dem «Abfall der Weltordnung», wie der Soziologe Zygmunt Bauman es formuliert hat, - eine Ordnung, die nicht unwesentlich von westlichen Akteuren und Instanzen errichtet wurde und von der der Westen unermesslich profitiert -, wir verzeihen den Flüchtlingen nicht, dass sie leiden und uns mit ihrem Leid in den gut eingerichteten Vierteln unseres Wohlstands im wahrsten Sinne zu Leibe rücken. Deshalb müssen sie dämonisiert, herabgewürdigt und letztlich entmenschlicht werden.
«Unsere bedrohte Identität» ist ein beliebtes Bild mit einer offenbar sehr großen Mobilisierungswirkung. Was ist diese Identität?
Ich überlasse es den Mitforisten und der Moderation, Ihre Meldung zu beurteilen.
Das wäre schon mal eine gute Arbeitsgrundlage, auf der sich aufbauen lässt. Denn inwieweit kann Toleranz, gar Akzeptanz in unserer Demokratie gehen, wenn völlig konträre Lebensvorstellungen sich zwar auf diese Rechte und Freiheiten des GG beruft und gleichzeitig tribale Lebensweisen durchsetzen will (auch normal, wenn man es nicht anders kennt).
Da ist das Thema Emanzipation, Religionsfreiheit oder Gender überhaupt noch nicht im Fokus. Randprobleme? Das würde ich verneinen, denn das wäre eine Problematik proportional zur Anzahl der Zuwanderer (auch abhängig von den Herkunftsländern) und deren regionale Konzentration bei uns.
@ Urmel Nach Kant gibt es kein allgemeines Recht zur Ansiedlung. Souveräne Staaten entscheide ob sie Flüchtlinge aufnehmen und wieviel.
Seit wann geht es um eine generelles Recht zu Ansiedlung?
@Fremder
@ Urmel Kant ist der Vordenker des Völkerbundes ( Einer Förderation aller Staaten zum Zwecke der erhaltung jedes Einzelnen)
Der Völkerbund wurde 1920 gegründet ,mehr als 100 Jahre nach Kants Tod.In seiner Schrift " Zum ewigen Frieden " sieht er auf verblüffender weise die Notwendigkeit einer solchen Institution voraus.
In unser heutigen krigerischen Zeit mit Völkerwanderungen ist Kants Schrift aktueller den je. Ohne den Völkerbund gibt es keine Lösungen unser Probleme.
Das wäre schon mal eine gute Arbeitsgrundlage
Fragt sich, für wen. Zum einen ist die Frage, inwieweit denn Probleme, die sich bei Emanzipation, Religionsfreiheit oder Gender ergeben, vor allem zuwanderungsverursachte Probleme sind.
Und als nächstes, wie wandelbar denn des - ggfs. problematischen - Zuwanderers Grundbegriffe sind. Sei es durch gutes Beispiel (wessen?), sei es durch mehr oder weniger deutlichen Zwang (das, was Augstein wohl "schwarze Pädagogik" nennt).
"Arbeiten" kann man auch mit der Flüchtlingskonvention. Bei all dem Gelaber über "Gastrecht" etc. (zugegeben - Wagenknecht verwendete den Begriff nur einmal, und ich achte sie dafür) wird gerne übersehen, dass es Pflichten gibt, die sich nicht mit der Pflichtvergessenheit des Gegenübers erledigen.
Wenn's nicht mehr geht, dann soll Deutschland die Flüchtlingskonvention kündigen - und darauf achten, dass es etwaige Pflichten, die dessen ungeachtet verbleiben, tatsächlich einhält.
Aber dazu müsste man sich ehrlich machen - scheiße handeln und gut dabei aussehen ginge dann nicht mehr.
"...dann ist das ein Grund mehr, sich die Prozesse genau anzusehen, die bei der Anerkennung oder Aberkennung des Aufenthaltsrechts ablaufen."
Auch hier stimme ich Ihnen zu. Wir haben im Land sehr viele Missstände, die viel zu wenig zur Sprache kommen. Darin unterscheidet sich die Republik sicher sehr von der, die Gaus im Auge hatte. Die Rede hielt er 1992.
Ihr skandlöses Beispiel zum Steuerrecht wird ja gerade getoppt und findet nur wenig Echo in den Medien.
Das deutsche Asylrecht als Individualrecht beinhaltet selbstverständlich ein Recht auf Ansiedlung wenn der Asylantrag positiv entschieden wird. Andere Staaten haben kein Asylrecht als Individualrecht sondern Quoten.( siehe DDR)
Natürlich geht es um das Recht zur Ansiedlung.
→ Antwortfunktion
Ich fand meine Frage eigentlich ziemlich konkret und sie kommen jetzt mit dem Völkerbund.
das leicht als Recht auf Kolonalismus verstanden werden könnte
Alleine darum ging`s mir.
Abhängig von der Größe eines Problems, sind unterschiedliche Antworten zu finden. Zugegeben ist Hilfsbedürftigen, die vom Tode durch Verfolgung oder Hunger bedroht sind, unabhängig von allen Gesetzen, menschlich zu begegnen: heißt, erst einmal unmittelbare Hilfe zu leisten (und die Todesfalle Mittelmeer zu benden!).
Dann muss allerdings mehrgleisig gefahren werden, zum einen, was die Ursachen der Flucht betrifft und die Fragen der vorübergehenden oder dauerhaften Aufnahme im Land betreffen. Nur eines zu tun, wird es nicht bringen und da die westlichen Länder Mitverursacher waren und immer noch Mitverursacher sind, dürfen wir auch nicht meckern, wenn uns das auf die Füße fällt.
Fragen zur Lösung in dem Zusammenhang, (falls sie nicht linkskonform erscheinen), fallen aber nicht alle in die Schublade Rassismus. Nicht in der Art: „das muss man doch mal sagen dürfen“, aber auch im Rahmen unterschiedlicher Welt- und Wertevorstellungen. Allerdings, was rechtlich kodifiziert wurde, dem ist auch in der Praxis zu entsprechen, ansonsten herrscht Willkür!
Natürlich haben auch die USA Quoten für Asylsuchende und kein Individualrecht auf Asyl. Im Gegensatz zu Merkel wollen die USA nicht die Kontrolle über ihre Bevölkerung verlieren.
tribale Lebensweisen durchsetzen will (auch normal, wenn man es nicht anders kennt).So isses (aber nicht normal/unabänderlich!) - und gilt auch für die tribale Lebensweise der "Biodeutschen": "Allein im letzten Jahr wurden bei Angriffen 560 Flüchtlinge, darunter 43 Kinder, verletzt. Es gab 217 gemeldete Attacken auf Helfer und Hilfsorganisationen. Anschläge auf Asylunterkünfte finden im ganzen Land statt."
Wiederholung trotz Erinnerung?
Jeden Tag gibt es fast zehn Gewalttaten gegen Flüchtlinge
Woher beziehen Sie den Maßstab, dass die Deutschen darin sehr gut sind? Wer oder was dient als Vergleich und welchen Nutzen bringt eine solche Aussage?
Zeitunglesen, Radiohören, Fernsehen, Internetforen besuchen. Wer den öffentlichen Diskurs verfolgt kann kaum im Zweifel darüber sein, dass nicht Stimmen wie die Stimme von Frau Löffler den Ton angeben, sondern die Stimmen derjenigen, die für zügige Abschiebungen sind, was nicht der Fall wäre, wenn man den Fremden zugetan wäre.
Wir reden aneinander vorbei. Mir ging es nie um Quoten etc.
Aber beim Wort Kolonialisierung, da habe ich gezuckt.
Falsches mit Falschem zu relativieren, kann keine sinnvolle Argumentationsbasis sein. Wobei ich mit "Biodeutschen" nichts anfangen kann, wohl aber eine Tradition, die sich mittels Sprache und Kultur explizit und in den unhinterfragten Details des gemeinsamen Zusammenlebens als akzeptiert erwiesen hat.
Das ist zwar keine unveränderliche Konstante, aber immerhin eine Basis, auf der sich friedlich (meistens) die Kontroversen austragen lassen. Das gehört halt zu unserer Kultur (Lebensweise) und die gilt es in ihren positiven Elementen zu erhalten. Also müssen auch die Grenzen von Belastbarkeit ermittelt und ehrlich beantwortet werden. Darüber gilt es demokratisch zu diskutieren und zu befinden.
Wenn ein Staat ein Individualrecht auf Asyl hat entscheiden letztendlich die Asylgründe über die Anerkennung.Damit können Fremde sich in ein Land einklagen.Das nenne ich eine Form des Kolonialismus. Ist ihre Frage damit beantwortet?
Das nenne ich eine Form des Kolonialismus. Ist ihre Frage damit beantwortet?
Ja.
Das beantwortet meine Frage nicht. Mit dieser Begründung können Sie sagen, dass Ihnen der Ton im Lande nicht gefällt, weil bestimmte Meinungen häufiger präsent sind als andere. Aber was führt Sie zu der Aussage "sehr gut"? Darin ist ja enthalten, "weniger gut" oder "schlecht" usw.. Was ist dafür der Massstab? Wie viele fremdenfeindliche Taten reichen unter welchen Bedingungen für welches Prädikat?
Nicht dass ein falscher Eindruck entsteht. Jede fremdenfeindliche Tat ist eine zu viel. Und in unserem Land geschah schon mehr als eine.
Sophia hat alle Ursache, Ihren Kommentar zu melden. "Niedertracht" ist ein schwerer Vorwurf und ich sehe nicht, wo @Sophia diesen verdient.
Wenn Sie mal gerade keine Lust auf eine faire Auseinandersetzung haben, wäre Schweigen auch ein Mittel der Wahl.
Ich vermisse jede Form von weiterreichender Darstellung dieser Problematik. Europa und "die westliche Welt" beuten Afrika und Asien aus, unterstützen Diktatoren, beteiligen sich an Regime Changes, die unliebsame Regierungen, die ungehemmte Ausbeutung beenden wollen, hinweg fegen und die einzige Überlegung, die Frau Löffler anzubieten hat, ist alle Flüchtigen wenn nötig aufzunehmen, weil das schon geht. Auch, wie gelesen, die Deutschen würden die Fremden dann schon akzeptieren, wenn das eine höhere Rente zum Ausgleich hätte. Dass diese höhere Rente durch mehr Arbeiter in oft prekären Jobs bestenfalls den Ausbeutern nützt, die dann diese Menschen ausbeuten, egal ob Deutsch oder nicht-Deutsch, ist auch schon wieder sch...egal. Ebenso, dass diese Aussage an sich schon völlig falsch ist. Das Rentensystem ist eine Farce, die Bedienung der Mächtigen aus den Sozial-Töpfen legendär, und daher ist das System marode. Alleine die Blödheit zu begehen auf einem ohnehin schon gnadenlos überfüllten Planeten eine Rentenfinanzierung alleine von noch mehr Nachkommen abhängig zu machen, ist endgradig verantwortungslos und blödsinnig.
Wenn wir etwas für Menschen, alle Menschen, tun wollen, dann müsste man dafür kämpfen das System der Ausbeutung der "westlichen Welt" gegenüber der "3. Welt" zu beenden und die Menschen der "3. Welt" fair und gerecht dort teilhaben zu lassen wo ihre Heimat ist. Menschen entwurzeln und dann in Billigjobs auszubeuten oder als Sozialflüchtlinge langsam verblöden zu lassen und sie damit einem sinnvollen Leben zu berauben ist weder fair noch gut noch richtig. Das wäre mal das Thema, das angesagt wäre, nicht die klassische deutsche Nabelschau: "Bin ich ein guter Deutscher? Bist Du ein Nazi/ein Sozi/ein Harzler? Bin ich besser als Du?"
Sie gehen also aus Opferbereitschaft einer Lohnarbeit nach. Donnerwetter - hab' ich so auch noch nicht gehört.
Ich gebe Ihnen insoweit recht, dass das Asylrecht dringend änderungsbedürftig ist. Aber trotzdem muss ich Sie fragen, ist es vertretbar, wenn eine Bevölkerungsgruppe den Vollzug von in ihren Augen schlechten Gesetzten durch Gewalt verhindert? Ist Ihnen bewusst, welche Büchse der Pandora Sie da öffnen?
Wow, in ca. 10 Stunden 99 Diskussionsbeiträge. Das Thema bewegt also immer noch.
Das Thema ist aber doch bekannt - alleine die Lösung fehlt. Ich will Ihnen gar nicht widersprechen in Ihren Ausführungen, aber eine pragmatische Lösung haben Sie doch auch nicht (für`s hier und jetzt).
Fluchtursachen bekämpfen ist zwar das richtige Argument, aber auch heuchlerisch. Mit heuchlerisch meine ich jetzt ganz sicher nicht Sie, aber defintiv unsere Parteien. Wir helfen entweder jetzt, lassen es bleiben oder faseln über Bekämpfung der Fluchtursachen (also übermorgen).
Also alles wie gehabt - schöne alte Welt.
Nehmen Sie es mir nicht übel, aber in Ihrem Einwurf zeigt sich ebenso elementares wie weitverbreites Unverständnis. Recht wird erst gemacht und dann angewendet. Wenn man das Recht in Form von Gesetzen so macht, dass Asylanträge wenig Aussicht auf Erfolg haben, kann die Gesetzesanwendung durch Behörden und Justiz zwangsläufig nicht dazu führen, dass sie viel Aussicht Erfolg haben. Denn Behörden und Gerichte können aus einem X im Gesetz kein U bei der Gesetzesanwendung machen. Deswegen ist die Argumentation vieler PolitikerInnen einschließlich Frau Merkel, die darin sogar besonders gut ist, schlicht infam. Denn sie tun so, und biedern sich bei den rechtskonservativen WählerInnen sogar damit an, dass sie als rechtstreue Abgeordnete, Minister oder Bundeskanzlerin ja nicht den rechtstreuen Behörden und Gerichten in den Arm fallen könnten. Den Umstand, dass die Gesetze von den PolitikerInnen selbst so gemacht wurden, dass auf ihrer Grundlage die Asylanträge hilfsbedürftiger Menschen abgewiesen und die Abschiebung zügig verfügt werden kann, verschweigen sie tunlichst. Sie tun so, als könnten sie gar nicht anders handeln, selbst wenn sie wollten, weil es die heilgen Kühe Recht und Gesetz so von ihnen verlangten und reden nicht davon, dass sie selbst für den restriktiven Inhalt der einschlägigen Gesetze verantwortlich sind.
Gutachten, die von alten Rechnungen motiviert sind, taugen nicht viel, →Soloto.
Danke für den Link zu: Unsere bedrohte Identität. Hat mich einen Schritt weiter gebracht.
Sie sprechen doch von tribaler Lebensweise der Anderen, was ich als Ihre explizite Haltung interpretiert habe. Zum nachfolgenden Absatz meine volle Zustimmung, wenn auch geklärt werden müsste, wer , wie, mit wem und wo der demokratische Diskurs über Belastbarkeitsgrenzen befinden und ausgetragen werden soll.
"so müssen auch die Grenzen von Belastbarkeit ermittelt und ehrlich beantwortet werden. Darüber gilt es demokratisch zu diskutieren und zu befinden."
Guter Ansatz hier: Migration von links gedacht
Zum Biodeutschen: Warum es keine Biodeutschen gibt
Kann ich es Ernst nehmen oder....
Ich gebe Ihnen insoweit recht, dass das Asylrecht dringend änderungsbedürftig ist. Aber trotzdem muss ich Sie fragen, ist es vertretbar, wenn eine Bevölkerungsgruppe den Vollzug von in ihren Augen schlechten Gesetzten durch Gewalt verhindert?
Natürlich nicht. Gewalt ist immer von Übel. Aber es wäre schon gut, wenn die PolitikerInnen so denken und handeln würden, dass niemand auf die Idee käme den politischen Diskurs durch Gewalt zu ersetzen.
Nein - nicht ganz. Ich muss ja arbeiten, um zu (über)leben. Die Opferbereitschaft besteht allenfalls darin, so viel zu arbeiten wie ich es tue. Was natürlich ein bisschen dumm von mir ist, weil der deutsche Staat mir ja dank des progressiven Steuersystems überproportional viel von meinem ehrlich verdienten Geld wegnimmt.
Ich könnte allerdings auch in die Schweiz auswandern. Da ist der Fiskus anscheinend nicht ganz so gnadenlos wie in Deutschland. Aber ob die mich wollen? Die haben schließlich auch ein massives Migrationsproblem ... ^^
Oje, jetzt wirds aber abenteuerlich.
Sie können, wie jeder andere auch, naturgemäß nur Ihre eigenen Motive erkennen. Beschäftigen Sie sich mit diesen, werden Sie ewas über Menschen erfahren.
Anderen Leuten unredliche Motive unterzuschieben führt zu nichts - Sie schreiben soviel Kluges (das meine ich ganz ernst), Sie haben sowas doch gar nicht nötig.
Danke für die freundliche Unterstützung. :-)
Tja, ich denke schon, dass ich dem "linken Mainstream" hier gehörig auf die Nerven gehe, mit meinen Kommentaren. Mir dienen die Freitag-Artikel nebst Community-Kommentaren in erster Linie als Denkanstöße, die mir dabei helfen, mich eingehender mit verschiedenen Theman zu befassen. Die Fragen und Einwände, die mir dabei kommen, würde ich halt gerne klären. Was offenbar leider nicht erwünscht ist. Man ist sozusagen "Feind" wenn man nicht von vornherein dieselbe "Gesinnung" hat. Schade eigentlich, aber so ist es wohl. Macht den "lineken Mainstream" natürllich nicht unbedingt sympathisch. ;-) Schon gar nicht wenn man als "niederträchtig" tituliert wird. Ich werd nicht mehr ...
Das deutsche Asylrecht ist rein menschlich nicht nachvollziehbar.
Das deutsche Asylrecht ist rein menschlich bestens nachvollziehbar. Hierfür empfiehlt es sich allerdings nicht, dem Reflex nachzugeben, "menschlich" mit "freundlich" oder "wohlwollend" zu assoziieren, und genauso wenig wäre man gut beraten, im Asylrecht mehr als eine formale Regelung zu sehen.
Sobald diese zwei Schwierigkeiten überwunden sind, lässt sich problemlos erkennen, was Zielrichtung und Sinn des deutschen Asylrechts sind. Es bleibt dann nur nichts mehr übrig von der Illusion über Deutschland als aufgeklärte humanistische Nation.
Politik ist die Kunst des Möglichen. Möglich ist immer das Bösartige.
Sie haben sowas doch gar nicht nötig
Was nötig ist, ergibt sich nicht einfach aus dem, was ich oder was Sie brauchen - es ergibt sich aus einer Diskussion, an der ziemlich viele Foristen mitwirken.
Sie sagen, Sophia habe "alle Ursache", meinen Kommentar zu melden - weil Sie nicht sehen, womit sie den Vorwurf verdiene. Da könnten Sie mich ja erstmal fragen, oder? Vielleicht sehe ich ja mehr als Sie.
Eine Meldung ist ein bedeutsamer Vorgang - ich würde das dann machen, wenn z. B. versucht wird, ein Pseudonym zu enttarnen, oder wenn sonst jemand gefährdet sein könnte.
Ich habe jedenfalls in der ganzen Zeit, in der mein Profil hier existiert, auf nichts, was mir vorgeworfen wurde, mit dem Knopf reagiert.
Das habe ich tatsächlich nicht nötig, denn ich traue es jedem Mitforisten zu, dergleichen selbst zu beurteilen.
Sarrazin, Pegida, AfD und Konsorten sind also Ihrer Ansicht nach "die" Deutschen?
Nein, aber die Tatsache, dass die Akzeptanz bestimmter Losungen oder kruder Thesen von Sarrazin zunimmt. Und bei Ihnen ist das ja auch so:
je mehr Einwanderung stattfindet, desto größer wird die auch Ablehnung. Und das kann man überall auf der Welt beobachten.
Und Sie kommen nicht auf die Idee, dass das weniger mit der Zahl der Einwanderer zu tun hat, als mit der Politik der Länder, in die Migranten kommen?
Ich fand Ihre Frage auch völlig daneben, denn sie impliziert nichts Gutes. Im Eifer des Gefechts ist das auch kein Problem, aber im jetzigen Nachklang frage ich mich schon. War die Frage naiv oder einfach nur hinterfotzig gewesen.
500 € für bedürftige Menschen zu spenden. Sind Sie denn selber wirklich so finanzschwach, dass so ein Betrag Ihre finanziellen Möglichkeiten überfordert oder sind Sie einfach nur ein sparsamer Mensch
Zitat:
"Und Sie kommen nicht auf die Idee, dass das weniger mit der Zahl der Einwanderer zu tun hat, als mit der Politik der Länder, in die Migranten kommen?"
Was ist das denn für ein Unsinn ?. Wir hier sind in jeder Hinsicht verantwortlich für das, was die da , in den Bereichen, aus denen sie hervorkriechen, nicht gebacken bekommen ????? lol
Ach, sagen Sie das mal denen, die hier unter den unabweichlich, der Globalisierung unterworfenen Empfänger von SGB-Leistungen betroffen sind.
Wie neben der Spur, neben sämtlicher Musik laufend ist denn so eine Auffassung ?
Zitat:
"Und Sie kommen nicht auf die Idee, dass das weniger mit der Zahl der Einwanderer zu tun hat, als mit der Politik der Länder, in die Migranten kommen?"
Was ist das denn für ein Unsinn ?. Wir hier sind in jeder Hinsicht verantwortlich für das, was die da , in den Bereichen, aus denen sie hervorkriechen, nicht gebacken bekommen ????? lol
Ach, sagen Sie das mal denen, die hier unter den unabweichlich, der Globalisierung unterworfenen Empfänger von SGB-Leistungen betroffen sind.
Wie neben der Spur, neben sämtlicher Musik laufend ist denn so eine Auffassung ?
Hallo Frau Sophia, weiter oben fordern Sie Rechenschaft von mir, wenn ich sage, die Deutschen mögen eigentlich keine "Fremden" und hier zollen Sie dem Kommentator Beifall für seine Worte. Etwas merkwürdig.
Wie neben der Spur, neben sämtlicher Musik laufend ist denn so eine Auffassung ?
Neben der Spur laufen alle, die nicht den Slogans erliegen, dass die Flüchtlinge den SGB-Empfängern alles wegnehmen, dass die in ihren Ländern nichts gebacken kriegen und überhaupt der Westen nichts mit den Konflikten in manchen Ländern zu tun hat.
Zu ergänzen wäre wohl noch, dass Asef N ja eine Anschlagsdrohung ausgesprochen haben soll („In einem Monat bin ich eh wieder da und dann bring ich Deutsche um“). Das scheint mir ein nicht ganz unwichtiges Detail zu sein und es wundert mich, dass dieses weder im Artikel noch in den hundert folgenden Kommentaren zur Sprache gekommen ist.
Also, was sagt uns das Ganze? Den spontanen Protest und die Solidarität der Schüler in Ehren, aber kennen sie ihren Mitschüler wirklich gut? Was über ihn kolportiert wird („sympathischer Mensch“, „keine Mackerallüren“, „gut integriert“ und, best, „Ausbildungsplatz in Aussicht“), ist an Oberflächlichkeit ja kaum zu überbieten. Es ist dasselbe, was Leute über ihren Nachbarn sagen, nachdem der völlig durchgedreht ist und sonst was angestellt hat.
Auch spricht die Spontaneität des Protestes dafür, dass Asefs Abschiebung für seine Mitschüler aus heiterem Himmel kam, sie also nichts von der bevorstehenden Zwangsmaßnahme wussten, Asef es ihnen mithin nicht erzählt hat. Insofern ist anzunehmen, dass Asef hier weder eine Partnerin noch Homies gefunden hat, mit denen er sich darüber austauschen kann, was ihn beschäftigt – und dass dieses in dem Moment größten Stresses dann aus ihm herausgebrochen ist. Dass er in seinen Gedanken also tatsächlich mit der Möglichkeit eines Anschlags spielt. Wofür auch spricht, dass sein Dementi denkbar schwach ist: Er sagt nur, er könne sich nicht daran erinnern und entschuldigt sich sogar vorsorglich, nicht aber, dass er besagte Äußerung nicht getätigt hat.
Daraus folgt, dass zum einen der Integrationsbegriff rein formal aufgefasst wird (er geht zur Schule – also ist alles super) und zum anderen etwas in der Kommunikation zwischen Asef und seinen Mitschülern schief läuft, was diese zwar wahrscheinlich weit von sich weisen würden, was aber trotzdem sehr interessant ist. Ich würde darauf tippen, es hier mit dem Fall eines Wohltätigkeitsgefälles zu tun zu haben. Seine Mitschüler wollen ihn integrieren, gut und keinesfalls rassistisch zu ihm sein und reden auch dementsprechend über ihn, bauen also gemeinsam das Luftschloss einer „gelungenen Integration“ auf. Ihre Wohltätigkeit begründet aber ein hierarchisches Verhältnis, das einerseits einen offenen Kontakt auf Augenhöhe erschwert, vielleicht bis zur Unmöglichkeit, und andererseits Asef das Rollenbild des Wohltätigkeitsempfängers, bzw. des Flüchtlings, zuschreibt, aus dem er kaum entkommen kann und mit dem er umzugehen hat, auch wenn ihm dafür das mentale Rüstzeug fehlt. Damit einher geht ein Dankbarkeitsdruck, der dadurch noch unangenehmer wird, dass seine Mitschüler nicht wirklich ihn verteidigen, sondern ihr inneres Bild eines Schutzbedürftigen. Es kann also sein, dass Asef die ihm entgegengebrachte Gutwilligkeit als höchst unauthentisch wahrnimmt – und diese in ihm Aggression, Wut und sogar Hass auslösen. Hass auf die, die es nur gut mit ihm meinen, obwohl sie ihn gar nicht richtig kennen, mit denen er kaum so über seine wahrscheinlich vorhandenen Gewalterfahrungen hat sprechen können, dass er sich wirklich gesehen und angenommen fühlt, was aber wichtig wäre, wenn man sich, wie er, allein und ohne Familie in einem fremden Land befindet.
Summa summarum ist seine Drohung, Deutsche umzubringen, also als Offenlegung dessen zu werten, was er in seinem tiefsten Inneren von den Deutschen, denen er bisher begegnet ist, also vor allem seinen Mitschülern, hält. Interessant wäre es zu erfahren, wie diese mit der Drohung umgehen? Wahrscheinlich werden sie sich wohl gegenseitig versichern, die böse Polizei hätte sich das ausgedacht. Alles andere wäre auch zu anstrengend. Holy Shit!
Dafür, dass es sich nicht lohnt, auf den Beitrag einzugehen, sind Sie aber ziemlich ausführlich.
Alle Diskussionsteilnehmer, die sich auf Moral und Ethik als Entscheidungsgrundlage im Einzelfall berufen, sollten sich fragen, ob sie sich damit nicht auf eine Stufe mit einer gewissen Avantgarde stellen, die bis 1989 auch wusste, was besser für "alle Menschen" ist.
Meine Güte, was für eine Keule . Moral und Ethik werden bei vielen Gesetzesdiskussionen bemüht und das zu Recht. Aber, darüber hat Balsamico weiter oben schon kommentiert.
"Ich muss ja arbeiten, um zu (über)leben."
Na also. Dann stellen Sie aber im Zusammenhang mit der Spendenbereitschaft anderer Leute ihr Lohnarbeitsaufkommen nicht als "Spendieren" hin. Die Steuern werden Ihnen ohnehin abgezogen - bisher übrigens auch ohne Ansehen der Flüchtlingszahlen. Und: Wenn Sie schon das nun einmal nicht freiwillige Zahlen von Steuern als persönliche Leistung hinstellen - finden Sie es gerade dann nicht besonders impertinent, einen Balsamico hinsichtlich seiner Spendenbereitschaft auf den Zahl fühlen zu müssen?!
Also, was sagt uns das Ganze?
Was es Ihnen sagt ist klar. Eine Äußerung meinerseits verbietet die Netiquette. Aber vielleicht überlege ich es mir noch.
Besteht Konsens in der Feststellung, dass D kaum alle UNHCR- Flüchtlinge und erst recht nicht alle Armutsflüchtlinge dieser Welt aufnehmen kann? Falls ja kommt man denklogisch zu der Frage, welche Menschen nehmen wir auf und welche nicht? Daran knüpft sich auch die Konsequenz, einem Menschen in die Augen zu schauen und zu sagen: Du nicht.
Einen Vorschlag an Frau Löffler: Vielleicht könnten Sie in einem separaten Artikel einmal darlegen, was denn Ihre Kriterien wären? Zwei Denkanstöße:
Einem afghanischen jungen Mann, der es durch Zahlungen an Schlepper geschafft hat, nach D zu kommen, gewähren wir Aufenthalt; das Schicksal der restlichen 33 Mio. Einwohner in Afghanistan, darunter mindestens die Hälfte Frauen und Kinder, ist uns egal?
Wir bezahlen gern den Unterhalt für ein nepalesisches Mädchen, dass in seiner Heimat vermutlich in Armut leben wird, aber nicht in seinem Leben bedroht ist. Dass wir mit dem gleichen Geld 10 Kinder im Südsudan vor dem Verhungern retten könnten interessiert uns nicht? Die sehen wir ja nicht.
Es lohnt sich manchmal, genau zu lesen. Moral und Ethik sollten bei der Ausarbeitung und bei der Diskussion über Gesetzesvorlagen eine Rolle spielen. Im Einzelfall sollte dann aber Geist und Buchstabe des Gesetzes gelten.
Wenn ich schrieb, dass der Beitrag es nicht wert ist, darauf einzugehen, muss sich das nicht auf das Thema beziehen. Es ist hier leider so, das wenig durchdachte Artikel die meisten Diskussionsbeiträge nach sich ziehen.
Hat der Chefredakteur eigentlich das Buch bezahlt, welches er Ihnen zurück legen lassen hat. Ich komme darauf, weil auch sein Beitrag schlecht durchdacht war.
Übrigens vermischen Sie in Ihrem merkwürdigen "Biologismus" Fremdenfeindlichkeit mit Fremdheitsgefühlen und einer ersten Skepsis gegenüber Fremden, die zu Beginn bestehen.
Aber Fremdenfeindlichkeit ist nicht angeboren, sie wird durch das Umfeld erworben. Und: wenn Sie von graduellen Abstufungen sprechen, dann frage ich mich, ob die auch biologisch erworben werden - die Abstufungen.
Nun, da haben wir wohl unterschiedliche Auffassungen (was keinesfalls heißen soll, dass ich die meine für die richtigere halte).
Für mich ist, jemanden "Niedertracht" vorzuwerfen, ein bedeutsamerer Vorgang, als jemanden zu melden. Bei einer Meldung ist ja noch kein Urteil gesprochen, dieses behält sich ja die Redaktion vor.
In der Politik erleben wir gerade eine Verrohung der Sitten - es werden politische Gegner aller möglichen menschlicher Unarten bezichtigt, statt Argumente auszutauschen.
Es wäre schade, wenn dieser Stil sich auch hier im Forum verbreiten würde.
"Auch spricht die Spontaneität des Protestes dafür, dass Asefs Abschiebung für seine Mitschüler aus heiterem Himmel kam, sie also nichts von der bevorstehenden Zwangsmaßnahme wussten, Asef es ihnen mithin nicht erzählt hat. Insofern ist anzunehmen, dass Asef hier weder eine Partnerin noch Homies gefunden hat [...]"
Profiler Soloto stoppelt sich wieder was zurecht ...
Die "Spontaneität des Protestes" könnte auch schlicht auf den Polizeieinsatz reagiert haben. Abzuschiebenden wird nämlich nicht bescheid gesagt, wann sie geholt werden und können es somit auch nicht anderen erzählen. Nur mal so als bescheidene Anmerkung.
Als großer Profiler und Psychologe könnte sich Soloto vielleicht auch die psychische Belastung einer drohenden Abschiebung und deren finale Exekution mittels Polizei-Großaufgebot vor Augen führen und dass in der größten Verzweiflung ein reflexhaftes physisches wie verbales Abwehrverhalten weder etwas Erstaunliches darstellt noch auf die Gesamtdisposition des Betroffenen schließen lässt.
Manchmal könnte man Sie nur als naiv ansehen. Mitunter wird es aber richtig bedenklich und gefährlich, was Sie absondern.
Es lohnt sich manchmal, genau zu lesen. Moral und Ethik sollten bei der Ausarbeitung und bei der Diskussion über Gesetzesvorlagen eine Rolle spielen. Im Einzelfall sollte dann aber Geist und Buchstabe des Gesetzes gelten.
Gesetze sind sehr oft Auslegungssache, wie Sie vielleicht auch wissen, sonst gäbe es keine Berufungen und nächste Instanzen. Und dann spielen auch Verweise auf Ethik und Moral durchaus eine Rolle.
Achso. Der Chefredakteur hat mir das Buch nicht bezahlt. Ich habe es aber "gebraucht" für die Hälfte des Neupreises erworben. Spannend ist es nur bedingt, obwohl es Herr Busche hier beim Freitag auch sehr gelobt hat.
Ich lese parallel dazu noch einmal "Eva und der Wolf", das schon seit Jahren bei mir im Regal steht. Und von Florian Havemann die Biographie.
Vieles ist mir ja als Zeitgenossin durchaus nicht fremd. Über seinen Beitrag und seine Kommentare äußere ich mich nicht. Das lohnt nicht, ehrlich.
Aber ich finde WB als Phänomen schon interessant.
hinter gesetzen stehen absichten,
die durch kommentare erläutert werden.
revisionen sind auf verfahrens-fehler zurückzuführen.
un-sicherheiten bei der urteils-findung,
berufungen sind meist un-eindeutigen
der lage des falls geschuldet.
bei der behauptung von meinungen
wird gern ein moralisch/ethisches etwas ins spiel gebracht,
gesetzliche fest-legungen spontan zu relativieren/abzuwerten.
eine populäre un-sitte.
Nun, für Asef kam das nicht gänzlich überraschend, insistierte die Ausländerbehörde doch schon seit Längerem auf seine Ausreise/Abschiebung.
Warum aber war der Protest dann spontan und nicht geplant, beispielsweise durch ein Kirchenasyl oder durch eine Petition/ Unterschriftenliste an die Behörden, in denen Asef Ns vorbildliche Integration hervorgehoben wurde?
Natürlich führe ich mir die Belastung während der Abschiebesituation vor Augen - und komme eben deswegen zum Schluss, dass in dieser Ausnahmesituation etwas aus ihm herausgebrochen ist, worüber er sonst nicht spricht.
Und ja, das, was er gesagt hat, lässt Rückschlüsse auf seine politische Orientierung zu. Antikapitalistisch war das nämlich nicht. Und von Menschenrechten hat er auch nicht gesprochen.
Aber wie gesagt: es wäre einfach zu anstrengend, sich damit auseinanderzusetzen.
Best,
The dangerous Soloto
eine populäre un-sitte.
Ist ein Gefühl ein Unsitte? Recht haben und recht bekommen - ist das so weit hergeholt?
Ich will nicht provozieren!
gefühle sind das eine,
stimmungen wieder was anderes,
de-legitimierung kein klacks.
provozieren will ich höchstens
einen reflektierten umgang mit aussagen,
ernsthaftigkeit stimulieren,
beliebig-keiten reduzieren, die vielleicht beliebt machen
aber zum weiter-denken untauglich sind.
bei der behauptung von meinungen
wird gern ein moralisch/ethisches etwas ins spiel gebracht,
gesetzliche fest-legungen spontan zu relativieren/abzuwerten.
eine populäre un-sitte.
Das kann ja sein, aber hin und wieder führt Kritik an Gesetzen auch zu deren Änderung, weil sie zu moralisch-ethische Bedenken durchaus berechtigen. Gerade bei der Flüchtlingsgesetzgebung wurde mit sehr heißer Nadel versucht, den "Volkswillen" zu beruhigen.
Ist das jetzt eine Unsitte?
In der Evolutionstheorie wird zwischen Individuen und Gruppen durchaus unterschieden. Dass biologische Prägungen beim Menschen durch Kultur überformt werden ist trivial. Die graduellen Abstufungen beziehen sich auf unterschiedliche Gruppen und Nationen.
Danke fürdie Antwort.
Ergänzend: Schwer nachvollziehbar, einen Menschen in dieser Situation nicht unter Aufsicht zu stellen. Ob Abschiebehaft das Richtige wäre, sei dahingestellt, da auf jeden Fall psychologische Betreuung angeraten ist, weil Asef nun zusätzlich damit klar kommen muss, in aller Munde zu sein. Vielleicht glaubt er, die Leute auf der Straße würden ihn erkennen, hinter seinem Rücken über ihn reden usw.
Klar: Solidarität zeigen ist wichtig. Aber es ist bei Weitem nicht alles.
Nun gut, der Schelm muss den Schalk im Nacken tragen, aber bei Ihnen ist ein bisschen viel Platz zwischen den Zeilen.
Ich finde Sie sehr amüsant, aber oft schwer interpretierbar. Klar, das macht den Witz aus, aber manchmal finde ich es ermüdend. Klare Kante finde ich manchmal auch nicht schlecht!
Alles was ich damit sagen will. Ich weiß manchmal nicht worauf Sie hinaus wollen. Für mich schade, für Sie vielleicht der Spaß an der Chose. Ihnen alles Gute!
wo hitzig gesetze genäht werden,
gesetzes-lücken schlecht-gestopft werden,
populäre reaktionen für regierende mehrheiten zu generieren:
ist widerstand angesagt. und zwar besser
mit gedanklich nach-vollziehbarem als mit wallungen.
worauf ich hinaus-will ist mir sekundär,
primär gehts mir ums befeuern der gedanken anderer.
Ok, aber schade!
korr..der gedanken eindeutiger:
des denk-/urteils-vermögens anderer.
Und Sie kommen nicht auf die Idee, dass das weniger mit der Zahl der Einwanderer zu tun hat, als mit der Politik der Länder, in die Migranten kommen?
Hmm, ich weiß nicht, wie zutreffend Ihre These ist. Ich denke ja eher, dass die Politik die latent vorhandenen Ressentiments gegen Fremde für ihren Machterhalt instrumentalisiert.
Wobei "Fremdenfeindlichkeit" m.M.n. viel mehr mit der Angst, etwas von seiner gewohnten Lebensqualität einbüßen zu müssen, zu tun hat als etwa mit einer generellen Aversion gegen eine bestimmte Hautfarbe, Religion oder dergleichen.
Hautfarbe und Religion sind eben leicht erkennbare Unterschiede, auf die Ängste sehr leicht projiziert werden können. Und davon machen Politik und Medien natürlich schon (reichlich) Gebrauch. Aber das könnte doch niemals so erfolgreich sein, wenn die grundsätzliche Angst vor bzw. Abneigung gegen Fremde/n bei den Menschen nicht angelegt wäre. Und diese Angst wird eben tendenziell je stärker, desto mehr „Fremde“ im Alltag sichtbar sind.
Was meinen Sie denn, warum in Berlin diese tendenzielle Aversion gegen Schwaben vorhanden ist? Wurde das den Berlinern nur eingeredet? Oder ist das nicht auch zum Teil auf den „unsympathischen“ Dialekt, die „schwäbischen Eigenheiten“ etc.pp zurück zu führen? Und vor allem darauf, dass die Schwaben Am Prenzlauer Berg den Berlinern, etwas „wegnehmen“?
Sysiphos wäre aber dann besser angebracht als Nickname.
"einfach nur hinterfotzig" liegt sehr nahe bei "Niedertracht" - beides starker Tobak, wie ich finde. Nur wegen einer harmlosen Frage, die inzwischen, sehr direkt und freundlich von dem Betroffenen beantwortet wurde.
Wow. Schlimmer könnte ich in einem rechten Forum wohl kaum beschimpft werden.
Ekelhaft diese überhebliche Selbstgerechtigkeit.
"einfach nur hinterfotzig" liegt sehr nahe bei "Niedertracht" - beides starker Tobak, wie ich finde. Nur wegen einer harmlosen Frage, die inzwischen, sehr direkt und freundlich von dem Betroffenen beantwortet wurde.
Wow. Schlimmer könnte ich in einem rechten Forum wohl kaum beschimpft werden.
Ekelhaft diese überhebliche Selbstgerechtigkeit.
Oh wie großherzig von Ihnen.
Da habe ich ja mit einer eigenenAußenseitermeinung die besten Chancen, gut dabei wegzukommen.
Ich verstehe ihre moralisch erhobenen Zeigefinger leider nicht.
Muss an unserer unterschiedlichen "Gesinnung" liegen.
Ob selbstgerecht oder übergrifflich. Das überlass ich gerne Ihnen - zutreffend ist es bei Ihnen allemal.
tja,
wars camus der sagte, wir haben uns sisyphos als glücklichen menschen vorzustellen?
der hatte zumindest seinen gegen-stand gefunden...
als passende middle-names fallen mir viele ein..
Sag ich doch, witzig sind Sie allemal.
Hi Frau Magda! - es geht doch gerade um Ihre Hervorhebunng, dass "die Deutschen" KEINE Fremden mögen.
Ich wollte wissen, wie sie darauf kommen.
Und warum Sie meinen, dass Deutsche nicht wie alle anderen Menschen auch auf Fremde reagieren sollten.
Außerdem ist "KEINE Fremden mögen" eine maßlose Übertreibung. Es läuft doch prinzipiell gar nicht so schlecht zwischen "den" Deutschen und "den" Migranten.
Zumindest gibt weder solche Krawalle wie in den Pariser Vororten noch solch offenen Rassismus wie in vielen US-amerikanischen Städten.
Aber das könnte, wenn die ökonomischen Verhältnisse sich für die Mehrheit weiter verschlechtern, auch in D genau so werden, insbesondere wenn parallel dazu, die Bevölkerungsdichte deutlich ansteigen würde. So a la "japanische Verhältnisse", meine ich. ^^
"Ob Abschiebehaft das Richtige wäre, sei dahingestellt, da auf jeden Fall psychologische Betreuung angeraten ist, weil Asef nun zusätzlich damit klar kommen muss, in aller Munde zu sein."
Ja, vor allem in Mündern, wie dem Ihren, die sich, ohne Asef N. zu kennen oder auch nur mehr über ihn zu wissen, anmaßen, nicht nur über seine soziale Situation in Nürnberg bescheid zu wissen, sondern sogar Psychogramme aufzustellen und ihn als potentiellen Terroristen hinzustellen.
Warum Gesinnung in Anführungszeichen?
Aber, wenn Sie micht tatsächlich nicht verstehen, trennt uns wohl tatsächlich viel. Ich hoffe, dass ich nie so reden werde, wie Sie.
Woher wollen Sie denn wissen, wie ich rede?
Wenn Sie nur ein paar Kommentare von mir gelesen haben?
Und im Übrigen hoffe ich, dass es niemals mehr so weit kommen wird, dass Menschen nach ihren vermeintlichen und echten "Gesinnungen" be- geschweige denn VERurteilt werden.
@JULIANE LÖFFLER
Herzlichen Dank für diesen Beitrag.
Schade, dass Sie nicht an der Diskussion teilgenommen haben.
Manche Kommentator/inn/en lernt man bei Themen wie diesem näher kennen.
Ich danke auch Balsamico, JR's China Blog, Gozilla, Miauxx und einigen anderen für ihre Diskussionsbeiträge.
sie empfehlen: traum-politik?
setzen bedenken gegen herzens-wärme?
reduzieren bedenken auf die furcht vor butter-schmälerung?
wollen kalte kalküle um kapazitäten durch herzens-wärme ersetzen?
fordern balsam für die seele der berührten
gegen harte hände?
so exponiert man keinen komplizierten konflikt,
der ein optimum an zu-friedenheit bei der lösung verlangt,
sondern heizt: gegnerschaft:
wir empfindsamen gegen die hart-herzigen in-humanen.
unsere freiheits-fanfare gegen ihr populistisches horn.
wohl-gemerkt:
alles auf der ebene der produktions-mittel-losen habenichtse
und einfluß-begrenzten gut-wähler,
die weder wohnraum aus dem boden stampfen können,
noch nötigen integrations-aufwand durch mittel-vergabe
garantieren können.
ist das eine (linke) politisch-kluge strategie,
die sich der eigenen begrenztheiten im werben bewußt ist,
substanzielle mentale widerstände ernst nimmt,
welche nicht gegen die (reaktions-bereite) wand fährt?
außer frage bleibt für mich:
rechtliche asyl-zusagen
aufgrund politischer verfolgung
sind gegen willkür der exekutive(und stimmungs-macher) zu schützen.
deutsche friedens-/hilfs-bereitschaft hat sich dort zu bewähren,
wo es an frieden und entwicklung mangelt.
auf selbst-tätigkeit beruhende, nachhaltige entwicklung muß
mehr als wort-geklingel sein,
zu-nah-sichtige not-abwehr-reaktionen sollten nicht verpulvern.
argumente und bedenklichkeiten der gegen-seite
sind nicht mit der moral-keule zu behandeln.
bin ich miß-verständlich genug?
Das deutsche Asylrecht als Individualrecht ist das Problem. Die deutschen Väter und Mütter des Grundgesetzes wollten aus eigener leidvoller Erfahrung etwas Gutes tun und sind über das Ziel hinausgeschossen.
Desshalb muss der deutsche Gesetzgeber ständig die Liste der sogenannten sicheren Herkunftsländer erweitern . Auch die Kriterien was eigentlich sicher bedeutet mussen ständig neu definiert werden.
Das ist der einzige Weg beim Individualrecht auf Asyl die Einwanderung zu kontrollieren.
Eine Quotenregelung wie Sie viele Rechtsstaaten haben währe ehrlicher und genauso ungerecht oder gerecht wie ein Individualrecht auf Asyl.
Danke für die freundliche Unterstützung. :-)
Gern geschehen.
Ich halte ebenfalls nichts von einer Wagenburgmentalität, bei der nicht geteilte Ansichten am liebsten "draußen" gehalten würden.
Und Jemanden "Niedertracht" vorzuwerfen, ist kein Kavaliersdelikt.
Ja, - wo nicht mehr unterschieden wird zwischen (gangbaren) politischen Lösungen und dem moralisch Gebotenen/Wünschenswerten, bleibt nur noch die Klage über die Kaltherzigkeit der Wohlstandsbürger.
Ihren Standpunkt kann ich nachvollziehen, aber die Rechtsstaatlichkeit sollte man dann auch noch begrifflich und konsequenterweise über Bord schmeißen.
Das währe ehrlicher.
Es ist hier leider so, das wenig durchdachte Artikel die meisten Diskussionsbeiträge nach sich ziehen.
Weshalb denn "leider"? Ein gut durchdachter Artikel spricht für sich und bedarf nicht unbedingt einer Ergänzung. Ein unausgegorener gewinnt dagegen durch ergänzende und widersprechende Kommentare und kann im Verein mit diesen dann doch lesenswert werden.
wir empfindsamen gegen die hart-herzigen in-humanen.
Und? Selbst wenn es so wäre, was nicht stimmt: Soll man sich das bisschen Menschlichkeit abgewöhnen oder dafür werben, und was ja kaum geht, ohne sich mit der Gegenposition auseinander zu setzen, denn sonst ist man sowieso nur der Gutmensch, den man verlachen kann? Ich behaupte einfach mal drauflos, dass jeder, notabene jeder, der in vergleichbarer Lage wäre wie die Flüchtlinge, für jedes bisschen Menschlichkeit dankbar wäre, auch diejenigen, die hier dagegen sind, Flüchtlinge aufzunehmen. Und dann gilt doch einfach die Goldene Regel, die bekanntlich lautet: Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu. Oder anders gesagt: Lass' den Mitmenschen die Hilfe zukommen, für die du selber dankbar wärst. Warum sollte ich da an meinem inneren Kompass zweifeln? Weil man mir vorhält, ich stellte meine Menschlichkeit zur Schau? Dass ich nicht lache. Wenn es diese beiden Positionen gibt, und dass es sie gibt ist Fakt, dann muss man sich auch zwischen ihnen entscheiden können und zu seiner Entscheidung stehen, auch wenn sie einem um die Ohren gehauen wird. In Sachen von Menschlichkeit und Solidarität gibt es kein Vertun. Da hat man nur zu tun, was man tun kann.
Eine Quotenregelung wie Sie viele Rechtsstaaten haben wäre ehrlicher und genauso ungerecht oder gerecht wie ein Individualrecht auf Asyl.
Nichts gegen ein Einwanderungsgesetz. Aber auch das beste Einwanderungsetz ist kein moralischer Erlaubnisschein dafür, Menschen in Not die kalte Schulter zu zeigen, wenn sie die Einwanderungskriterien nicht erfüllen.
Vielleicht unterschätzen Sie die Widersprüchlichkeit des menschlichen Denkens und Handelns.
Diejenigen, die sich ablehnend gegen eine Menschengruppe äußern, sind immer wieder auch die gleichen, die im konkreten Bedarfsfall sich einem Angehörigen dieser Gruppe gegenüber am hilfbereitesten zeigen.
Umgekehrt suchen die Fürsprecher aller Notleidenden oft schnell das Weite, wenn Anpacken im Dienste eines Hilfesuchenden gefordert wird.
Ja. Es geht um das Thema Selbstaufwertung und da hat jeder seine eigenen Vorlieben und Ansichten wie er das gestalten möchte. Der Link erklärt das ganz gut und hilft auch bei der Selbstreflektion..
und manche hören sogar das Gras wachsen
"Weshalb denn "leider"? Ein gut durchdachter Artikel spricht für sich und bedarf nicht unbedingt einer Ergänzung."
Da haben Sie selbstverständlich Recht. Und deshalb habe ich diese Artikel lieber, denn meine Erwartung an ein journalistisches Produkt ist, dass es mir Informationen und Zusammenhänge nachvollziehbar bietet und ich mich nicht selbst darum kümmern muss.
"Ein unausgegorener gewinnt dagegen durch ergänzende und widersprechende Kommentare und kann im Verein mit diesen dann doch lesenswert werden."
Auch dem kann ich zustimmen, gebe jedoch zu bedenken, dass nur wenige sich jetzt noch durch den Artikel und die Diskussion lesen werden. Außerdem befürchte ich, dass im Zeitalter des Klickmanagements die Beiträge mit den meisten Wortmeldungen höhere Aufmerksamkeit und vielleicht auch interne Wertschätzung genießen. Es gibt hier auf der Seite neben der Kategorie Logbuch den Kasten Meistkommentiert. Dass heute auch zwei Artikel von Lutz Herden darin zu finden sind, ist eine Ausnahme. Einen Kasten, der Qualitätsartikel empfiehlt, findet man nicht.
"Und? Selbst wenn es so wäre, was nicht stimmt: Soll man sich das bisschen Menschlichkeit abgewöhnen oder dafür werben, und was ja kaum geht, ohne sich mit der Gegenposition auseinander zu setzen, denn sonst ist man sowieso nur der Gutmensch, den man verlachen kann?"
Nein, das sollen Sie bestimmt nicht tun. Aber wenn Sie die absoluten Zahlen nicht zur Kenntnis nehmen und diese in Relation zu den Einzelfällen setzen, werden Sie aufs Ganze gesehen nur verlieren können, weil die Situation sich immer weiter verschlechtert.
"Ich behaupte einfach mal drauflos, dass jeder, notabene jeder, der in vergleichbarer Lage wäre wie die Flüchtlinge, für jedes bisschen Menschlichkeit dankbar wäre, auch diejenigen, die hier dagegen sind, Flüchtlinge aufzunehmen."
Es sind Sätze wie dieser, die Ihre Position so leicht angreifbar machen. Eine sehr große Zahl an Flüchtlingen (ich wiederhole die Zahlen von Pro Asyl: 70000 Ausreisepflichtige mit Duldungsstatus und 30000 legale Abschiebungen) fällt nicht in diese Kategorie. Und diese 100000 verschlingen Ressourcen, die man anderen zu Gute kommen lassen könnte. Ist das ethisch/moralisch/menschlich vertretbar?
Und diese 100000 verschlingen Ressourcen, die man anderen zu Gute kommen lassen könnte. Ist das ethisch/moralisch/menschlich vertretbar?
Das ist ein Umstand, den man eben auch im Hinterkopf behalten sollte. In der Asylpolitik kann man nicht von einer Win-Win-Situation ausgehen. Auf wessen Kosten ein bestimmtes Vorgehen letztlich geht, sollte mitbedacht werden.
Und diese 100000 verschlingen Ressourcen, die man anderen zu Gute kommen lassen könnte. Ist das ethisch/moralisch/menschlich vertretbar?
Das ist ein Umstand, den man eben auch im Hinterkopf behalten sollte. In der Asylpolitik kann man nicht von einer Win-Win-Situation ausgehen. Auf wessen Kosten ein bestimmtes Vorgehen letztlich geht, sollte mitbedacht werden.
Nun, da haben wir wohl unterschiedliche Auffassungen (was keinesfalls heißen soll, dass ich die meine für die richtigere halte)."
Wenn Sie sie nicht für die richtigere halten: was veranlasst Sie, ihre Auffassung zu vertreten? Ich sehe das Problem eher darin, dass zwar gerne "gefragt" wird, wenn man jemanden persönlich angreifen kann, aber nicht, wenn es die eigenen Voreingenommenheiten betrifft.
Ich habe angeboten, meine Wortwahl zu verteidigen - Sie sind daran nicht interessiert. Statt dessen: "Es wäre schade, wenn ..." Ist aber Ihre Voreingenommenheit - mehr als anbieten kann ich nicht.
Zur Frage der Bedeutsamkeit.
Ein etwas bedeutsamerer Vorgang - und angesichts der Nachlesbarkeit / Vorgeschichte immer noch kein großes Ding - wäre mein Vorwurf an Sophia, wenn sie hier unter Klarnamen kommentieren würde. Da es hier aber um Meinungen - und offenbar trotz der Pseudonyme auch um die Glaubwürdigkeit der sie Vertretenden - geht, müsste sogar einem in der Sache konträr denkenden Zeitgenossen eigentlich klar sein, dass der Versuch, derartige Aussagen löschen zu lassen, schwerer wiegt.
Es wäre schade, wenn dieser Stil sich auch in diesem Forum verbreiten würde. Ich finde, harmonisierende Gleichstellungsmerkmale passen besser zu ZON, SPON etc. als zum "Freitag" und zur FC.
Das Angebot an Niedermoderation ist in der Online-Presselandschaft schon groß genug.
Rcihtig ! Eine win-win Sitaution wird es für die BRD nie geben. Dies wird auch den Vielfaltschwafler langsam klar. Mehr als 50 % der hHinzuströmenden werden nie den anschluss an die hier erforderlichen Anforderungen finden( wollen). Dabei senken wir die schon kräftig.
Selbst nach drei generationen ist bei den Hinzgekomemen erkennbar, dass es mit dem Anschluss finden (wollen) nicht klappt.
Die, die ins kriminelle MAgieren abdriften sind stande pede abzuschieben, egal wohin. Für diese Menschen gibt es keine unsicheren Lönder, die sind doch so tough , dass sie ihre kriminelle Energie dort einsetzen können um zu überleben.
Das ist die richtige moralisch einwandfreie Aufstellungen gegenüber denen, die Asylrecht, Gatsfreundschaft und Bemühungen der Gesellschaft sie zu versorgen, missbrauchen.
Rcihtig ! Eine win-win Sitaution wird es für die BRD nie geben. Dies wird auch den Vielfaltschwafler langsam klar. Mehr als 50 % der hHinzuströmenden werden nie den anschluss an die hier erforderlichen Anforderungen finden( wollen). Dabei senken wir die schon kräftig.
Selbst nach drei generationen ist bei den Hinzgekomemen erkennbar, dass es mit dem Anschluss finden (wollen) nicht klappt.
Die, die ins kriminelle MAgieren abdriften sind stande pede abzuschieben, egal wohin. Für diese Menschen gibt es keine unsicheren Lönder, die sind doch so tough , dass sie ihre kriminelle Energie dort einsetzen können um zu überleben.
Das ist die richtige moralisch einwandfreie Aufstellungen gegenüber denen, die Asylrecht, Gatsfreundschaft und Bemühungen der Gesellschaft sie zu versorgen, missbrauchen.
argumente und bedenklichkeiten der gegen-seite
sind nicht mit der moral-keule zu behandeln.
bin ich miß-verständlich genug?
Eine der gemeinsten Formen der Auseinandersetzung dürfte darin liegen, Andersdenkende wie auch politische Gegner nicht ernstzunehmen - auch dann noch, wenn Andersdenkende vielleicht gar nicht "so" ernst genommen werden wollen.
Es gibt Argumente, die weh tun, aber darum noch lange nicht ungerecht sein müssen. Das regelmäßig wiederkehrende Argument, es handle sich dabei um "Moral-Keulen", gehört seinerseits zum Wattebäuschchenbestand, mit dem möglichst jede Auseinandersetezung folgenlos gehalten werden soll.
Wenn Sie sie nicht für die richtigere halten: was veranlasst Sie, ihre Auffassung zu vertreten?
Meine Auffassung ist ein vorläufige, meinem derzeitigen Wissensstand geschuldet, und mag sich später als haltlos erweisen. Außerdem sind Sie in der FC der weitaus Erfahrerne als ich, was ich nicht ignorieren will und kann.
Dennoch habe ich mich hier geäußert, da ich den Eindruck habe, dass mit @Sophia unfair verfahren wird, weil sie Dinge anders ausspricht und bewertet, als hier üblich.
Ein etwas bedeutsamerer Vorgang - und angesichts der Nachlesbarkeit / Vorgeschichte immer noch kein großes Ding - wäre mein Vorwurf an Sophia, wenn sie hier unter Klarnamen kommentieren würde.
Es ist natürlich immer die Frage, ob man anonyme User als Personen behandeln soll, oder lediglich als Verfasser von Texten. Ich selbst bin da unschlüssig.
Wenn Sie sie nicht für die richtigere halten: was veranlasst Sie, ihre Auffassung zu vertreten?
Meine Auffassung ist ein vorläufige, meinem derzeitigen Wissensstand geschuldet, und mag sich später als haltlos erweisen. Außerdem sind Sie in der FC der weitaus Erfahrerne als ich, was ich nicht ignorieren will und kann.
Dennoch habe ich mich hier geäußert, da ich den Eindruck habe, dass mit @Sophia unfair verfahren wird, weil sie Dinge anders ausspricht und bewertet, als hier üblich.
Ein etwas bedeutsamerer Vorgang - und angesichts der Nachlesbarkeit / Vorgeschichte immer noch kein großes Ding - wäre mein Vorwurf an Sophia, wenn sie hier unter Klarnamen kommentieren würde.
Es ist natürlich immer die Frage, ob man anonyme User als Personen behandeln soll, oder lediglich als Verfasser von Texten. Ich selbst bin da unschlüssig.
Herzlichen Dank für diesen Beitrag.
Ich danke auch Balsamico, JR's China Blog, Gozilla, Miauxx ... für ihre Diskussionsbeiträge.
Auch von mir. Danke.
Muss jetzt einmal tief durchatmen und in die Sonne.
So, noch ein paar letzte Worte an Sie, bevor ich hier die Segel endgültig streiche:
Auch wenn ich nicht unter meinem vollen Klarnamen hier schreibe, würde ich mir doch einen respektvolleren Umgangston wünschen.
Da Sie aber so felsenfest überzeugt davon sind, dass meine Kommentare "niederträchtig" seien, steht es in diesem Forum mit der Aussicht auf einen "respektvollen Umgangston" mir gegenüber ganz sicher alles andere als gut.
Es war aber letztlich ein schönes Lehrstück für mich wie Vertreter des "linken Mainstreams" mit ihren vermuteten "politischen Gegenern" umgehen: sie werden durch persönliche Diffamierung ausgeschaltet bzw. aus dem Forum gemobbt.
Eine ganz tolle humanistische Leistung - Sie können stolz auf sich sein. Sie haben zumindest einen "Feind" erfolgreich ausgeschaltet. Ganz tolle Leistung, ehrlich.
So, noch ein paar letzte Worte an Sie, bevor ich hier die Segel endgültig streiche ...
Und noch ein paar an Sie, Sophia:
Sie haben mir eine Frage gestellt, und die Antwort hat Ihnen nicht gefallen.
Weil Ihnen die Antwort nicht gefiel, haben Sie das Knöpfchen gedrückt.
Hat (bisher) nicht funktioniert. Und jetzt jammern Sie, Sie seien aus dem Forum gemobbt worden.
Wer austeilen kann, muss auch einstecken können. Das ist nachgerade das Mindestlevel an Fairness unter Gleichen.
Sie haben es eindrucksvoll unterschritten.
So, noch ein paar letzte Worte an Sie, bevor ich hier die Segel endgültig streiche:
Die unfairen Anwürfe gegen Sie zeigen doch, dass Sie Dinge ansprechen, die manche gern unter den Tisch kehren. Mir ist Ihre Meinung ebenso wertvoll, wie die der anderen User.
Meine Bitte: Bleiben Sie dem Forum weiterhin treu und konfrontieren Sie uns auch künftig mit Ihren Fragen und Ansichten.
Sie sind mindestens leichtgläubig, Grashalm: wenn hier jemand gerne etwas unter den Tisch gekehrt hätte, ist das die gekränkte Sophia selbst.
Ihrer Hoffnung, dass sie dem Forum weiterhin treu bleibt, kann ich mich derzeit leider nicht anschließen. Löschungsanträge halte ich für keinen Gewinn.
Danke auch von mir! Nur ich sitze (schwitze) bereits in der Sonne- und da bleibe ich erstmal länger....
Sie sind mindestens leichtgläubig, Grashalm
Kann ich hier ja gefahrlos sein. Im "richtigen" Leben bin ich vorsichtiger.
Es sind Sätze wie dieser, die Ihre Position so leicht angreifbar machen. Eine sehr große Zahl an Flüchtlingen (ich wiederhole die Zahlen von Pro Asyl: 70000 Ausreisepflichtige mit Duldungsstatus und 30000 legale Abschiebungen) fällt nicht in diese Kategorie. Und diese 100000 verschlingen Ressourcen, die man anderen zu Gute kommen lassen könnte. Ist das ethisch/moralisch/menschlich vertretbar?
Solche "Angriffe" auf meine Position halte ich leicht aus. Denn das gibt es ja im Großen wie im Kleinen. Wenn ich hier in F durch die Innenstadt gehe, sitzen da viele BettlerInnen und betteln teils mit den durchsichtigsten Bettelstrategien. Ich gebe oft trotzdem was, denn eins weiß ich gewiss: Ärmer als ich sind sie allemal. Wenn Sie mich in Verlegenheit bringen wollen, müssen Sie woanders ansetzen, nämlich an der Gretchenfrage, welche lautet: Hast du mit den Armen geteilt? Denn da müsste ich passen, weil ich zwar Almosen gebe aber nicht den Mut und nicht die Kraft habe, wirklich zu teilen. Aber ich tröste mich damit, dass es schon gut wäre, wenn alle anderen auch Almosen gäben, obgleich das natürlich eine Ausrede ist, wie ich selber weiß.
*****
Aber ich tröste mich damit, dass es schon gut wäre, wenn alle anderen auch Almosen gäben, ...
Ich bezweifle, dass das gut wäre. Dadurch würde ein fragwürdiger Wirtschaftszweig entstehen, der weder gerecht noch sonderlich menschenfreundlich wäre.
Ich beziehe mich freilich nur auf auf das, was ich von Ihnen hier lese. Und da kann ich im Rahmen dieser Diskussion hier feststellen, dass ich dies oder das nicht schön, schlimm oder auch als mir völlig fremd empfinde. Mehr habe ich auch nicht getan. Sie als Menschen habe ich nicht verurteilt; dafür hätte ich tatsächlich zu wenig.
Als erstes kam mir bei Ihrer Antwort ein Zitat in den Sinn, welches ich 1992 in der Radiosendung "Grenzpunkt Null" gehört habe. Rex Joswig verarbeitete den Roman "Schöne Verlierer" von Leonard Cohen.
"Das Geniale in der Natur eines Menschen ist oft Ausdruck tiefster Verzweiflung. So werden der Welt neue Lehren aufgedrängt von Leuten, die die Pein mit dem zu leben was da ist, einfach nicht ertragen können. Die Schöpfer neuer Lehrgebäude kümmern sich dabei um nichts weiter als um Einmaligkeit…Jesus entwarf seine Lehre wahrscheinlich so, daß sie in den Händen anderer Menschen fehlschlagen mußte, das ist so die Art der größten schöpferischen Geister: sie gewährleisten die schreckliche Kraft ihrer eigenen Ursprünglichkeit, indem sie ihr System in eine Zukunft projizieren, die ihm, abträglich sein muß."
Wenn Sie das nächste Mal auf einen Bettler treffen, halten Sie sich die Bilder aus Huedin in Rumänien vor Augen. Einige der Steine dort haben Sie gesponsert. Auch Emir Kustorica hat mit "Time of the Gipsies" einen sehr bewegenden Film zum Thema Betteln gedreht.
Mit dem Post wollte ich Sie nicht persönlich angreifen. Aber meine Befürchtung ist, dass die Haltung des Artikels zwar dazu taugt, manchen ein gutes Gefühl zu geben. Die Mehrheit der Menschen im Lande wird man damit aber eher ins Lager der Konservativen treiben, weil sie damit nicht erreicht und schon gar nicht mitgenommen werden. Die letzten Wahlen haben es eindrucksvoll gezeigt.
Den heutigen Tag habe ich mit dem wunderbaren Buch "Die Wissenschaftslüge" von Ben Goldacre verbracht. Im Kapitel 11 stellt er einige Zitate vor und fasst die Schwäche unserer Intuition in fünf Punkten (3 spielen hier eine Rolle) zusammen.
Es ist der eigenartige, immerwährende Irrtum des menschlichen Verstands, vom Positiven tiefer bewegt und erregt zu werden als vom Negativen.
Francis Bacon
[Ich] folgte einer goldenen Regel: Wann immer eine neue Beobachtung oder ein neuer Gedanke mir begegnete, der meinen Ergebnissen im Ganzen widersprach, hielt ich dies ausnahmslos und unverzüglich schriftlich fest, denn die Erfahrung hatte mich gelehrt, dass uns dergleichen Fakten und Gedanken weitaus leichter entfallen als günstige.
Charles Darwin
Wenn es den Menschen an Urteilsvermögen mangelt und sie lediglich ihren Hoffnungen folgen, ist der politischen Manipulation Tür und Tor geöffnet.
Stephen Jay Gould
3. Wir überbewerten Informationen, die eine gegebene Hypothese bestätigen.
4. Wir suchen gezielt nach Informationen, die eine gegebene Hypothese bestätigen.
5. Unsere Einschätzung der Qualität neuer Befunde wird von vorgefassten Meinungen beeinflusst.
Soziale Verstärkung kann sogar erklären, wie religiöse Überzeugungen in einer Gemeinschaft von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Sie erklärt auch, wie Testimonials innerhalb von Therapeuten-, Psychologen-, Prominenten-, Theologen-, Politiker-, Talkmaster-Communities und so weiter wissenschaftliche Beweise ersetzen und sogar übertrumpfen können…
Wenn Sie Gelegenheit haben, über die Welt, die sie umgibt, nachzudenken, haben Sie eine Reihe von Werkzeugen zur Verfügung. Intuitionen sind für alles mögliche wertvoll, besonders im sozialen Bereich: vielleicht um herauszufinden, ob Ihre Freundin Sie betrügt oder ob ein Geschäftspartner vertrauenswürdig ist. Doch für mathematische Probleme oder zum Bewerten von Kausalzusammenhängen sind Intuitionen oft komplett das Falsche, weil sie sich auf kognitive Abkürzungen verlassen, die zwar praktische Möglichkeiten sind, um komplexe Probleme geschwind zu lösen, allerdings um den Preis der Ungenauigkeit, der Fehleinschätzungen und der allzu großen Beeinflussbarkeit.
Es ist nicht ungefährlich, unsere Intuitionen und Vorurteile ungeprüft und unbesehen zu lassen: Es liegt in unserem eigenen Interesse, dass wir in intuitiven Argumentationen, wo immer wir können, gegen diese Mängel angehen…
Es ist der eigenartige, immerwährende Irrtum des menschlichen Verstands, vom Positiven tiefer bewegt und erregt zu werden als vom Negativen.
Francis Bacon
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Das deckt sich nicht mit meinen postmodernen Wahrnehmungen.
JR
Vergessen wurde, scheinbar mit Absicht, dass der Afgahne betrogen hatte. Wenn Gäste in mein Haus kommen und mich beklauen oder sich sonst daneben verhalten, werfe ich sie raus, im Gegensatz zu meiner Tochter, mit der ich mich kräftezehrend auseinandersetzen muss und für die ich sorgen muss, als arbeiten. Das ist bei allem das entscheidende und ich bestimme selbst, wenn einer klingelt, ob ichihn oder jeden, egal wie viele klingeln, reinlasse und sie auch noch alimentiere. Das ist das Grundsätzliche, das man immer bedenken muss neben dem Aspekt, ob der Gast zu mir passt oder ich anderen Menschen den Vorzug gebe. Das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun. Schon in den 60 ern wurden Fremde aus Korea, Italien und der Türkei aufgenommen. Fremdenfeindlichkeit ist das dümmste Argument der Gegner einer Zuzugslimitierung.; einfach nur Diffamierung oder populistisches Geschwätz.
Ich sehe schon, Frau Lüffler ist nicht die einzige hier, der/die unter Träumereien erleidet.
Nicht nur die Asyl-Gesetzgebung u. - handhabung, sondern auch die Kritik daran liegt offenbar in Trümmern.
die hoFfnung lag im weg wie eine falle..
volker braun
Aber Fallen stammen nicht nur aus der Hoffnung, erst recht nicht, was die diskursive Situation hinsichtlich Asyl/Migration angeht, - da geht es wohl je um andere Dinge, weder um Hoffnung, insoweit die nicht sowieso stets involviert ist, noch um hiesige oder zuwandernde Menschen/Asyl, eher um "Meinung" und deren "Vertritt"/Vertretung, um Egos usw.
Gute Ansätze, soweit erkennbar, werden nicht stringent verfolgt, Hauptsache "Meinung" eben, relativ gute Leute bleiben in dieser Frage oft weit hinter ihren an anderen Stellen aufgebauten Abstraktpositionen "seltsam" zurück ...
alle menschen werden brüder...
>>Tatsächlich besteht die große Mehrheit der Deutschen aus fremdenfeindlich gesinnten Menschen.<<
Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Aber dass immer mehr Leute Angst bekommen, angesichts der Verschlechterung ihrer eigenen ökonomischen Lage, das sollte man schon ernstnehmen. Diesen Leuten einfach zu sagen: „Deutschland geht es gut“, das ist allzu zynisch und es sollte sich niemand wundern, wenn sie daraus unerwünschte Konsequenzen ziehen.
Neulich fragte mich eine Frau: „Meine Rente wird ca. 700 € betragen. Wohin soll ich flüchten, wenn das hier nicht zum Leben reicht?“
Ich konnte sie zwar davon abbringen, „A“FD wählen zu wollen, aber das Problem ist ungelöst. Und ein paar 100 000 Asylanten, umgeschult zu Niedriglohnarbeitern, werden es nicht lösen können. Das musste ich ihr übrigens nicht sagen, sie kennt sich aus mit Prekärlöhnen.
Es fällt mir immer wieder auf, dass in irgendwielinken Diskussionen die Frage nicht gestellt wird: „Warum flüchten Leute überhaupt? Muss es die Fluchtgründe alternativlos geben oder können wir daran etwas ändern?“ Und ich werde den Verdacht nicht los, dass dieses Ausklammern mit den Aktienfondanteilen der „Irgendwielinken“ zu tun haben könnte. Sag ich mal so als Schlechtmensch.
Vielen Dank für diesen Kommentar, dem ich mich nur anschließen kann
Es ist eben kein Alltag, sondern im Gegenteil die Durchbrechung desselben. Haben Sie das Video gesehen?
Exakt. Und an diesen "Einzelfällen" werden eben auch immer moralische, rechtliche und systemische Grenzen verhandelt, gerade darum sind sie so wichtig
Gewalt ist falsch, im Fall von Asef N. handelte es sich jedoch um eine friedliche Sitzblockade. Und die ist, Stichwort ziviler Ungehorsam, glücklicherweise in D. ein probates Mittel der demokratischen Auseinandersetzung
Es ist nicht anstrengend, es ist komplex. Ich etwa brauche, um seine Aussage (die ich nicht bagatellisieren möchte – eine Todesdrohung geht gar nicht) zu beurteilen, definitiv mehr Informationen. Dazu hätte ich in der Situation dabei sein müssen, den Ton und Wortlaut hören, die Gesamtsituation sehen müssen.
Klar ist: Es handelt sich um eine emotionale Ausnahmesituation, in der Asef N. sich existenziell bedroh sah (nicht vergessen: am Tag zuvor wurden in Kabul 150 Menschen getötet, am Abend sollte er nach Kabul geflogen werden). Ich kenne Asef N. nicht aber ich kann mir nur vorstellen, dass man in einem Moment alles mögliche sagt, dass man a) nicht so meint und b) sonst niemals sagen würde. Keine Bagatellisierung, die Drohung hätte er niemals formulieren dürfen. Aber daraus herauszupsychologisieren, der Moment enthülle sein wahre Gesinnung ("Natürlich führe ich mir die Belastung während der Abschiebesituation vor Augen - und komme eben deswegen zum Schluss, dass in dieser Ausnahmesituation etwas aus ihm herausgebrochen ist, worüber er sonst nicht spricht.") halte ich für gelinde gesagt gewagt und höchstspekulativ. Das ist unjournalistisch und hilft der Debatte leider nicht im mindesten weiter.
Hallo weinsztein, ich habe die Teilnahme an der Debatte, die ich zu weiten Teilen (abgesehen von einigen halbprivaten Kleinkriegsgefechten) äußerst anregend und produktiv finde, nun nachgeholt. Termineterminetermine und ein Stückchen Wochenende kamen dazwzischen. Beste Grüße
Schlecht durchdacht oder einfach nicht Ihre Meinung?
"Schlecht durchdacht oder einfach nicht Ihre Meinung?"
Den Beitrag halte ich für schlecht durchdacht und bin auch nicht Ihrer Meinung.
Es fängt mit der Überschrift an, aber möglicherweise haben Sie die nicht zu verantworten. Wenn etwas in Trümmern liegt, muss vorher etwas gestanden haben. Aus dem Text geht nicht hervor, was wann zu dem jetzigen Zustand geführt hat.
In der Einleitung (Das deutsche Asylrecht ist rein menschlich nicht nachvollziehbar. Es zerfrisst Zusammenleben, Integration – und Gesellschaft) werden Behauptungen aufgestellt, die sehr stark sind und im Text nicht ausreichend oder gar nicht begründet werden.
Im Text stellen Sie Forderungen auf (alle Flüchtlinge aufnehmen), die zahlenmäßig falsch dargestellt werden. Außerdem wird auf mögliche Folgen mit keiner Silbe eingegangen.
Die Beispiele sind schlecht recherchiert, wie Sie selbst zugeben müssen.
Was bleibt als Fazit? Sie haben Ihrem Gefühl Ausdruck verliehen und sind von einer Reihe von Leuten bestätigt worden. Bei denen bedanken Sie sich extra. Damit geben Sie meinem Zitat in den drei Punkten und der sozialen Verstärkung in der Antwort an Balsamico und andere Recht. Sie gehen aber bisher nicht darauf ein, was Sie äußerst anregend und produktiv finde(n). An dieser Stelle könnte eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Positionen stattfinden. Wie sehen Sie das Verhältnis Rechtsstaat – ziviler Ungehorsam? Was ist einer Gemeinschaft an Belastungen zumutbar? Wie sollten wir mit Abschiebungen umgehen? Ihre zwei Beispiele stehen gehen 30000 oder sogar 100000 (Pro Asyl). Gibt Ihnen die Relation dieser Zahlen nicht zu denken? Wie gehen Sie damit um, dass Balsamico in Reaktion auf Ihren Artikel schreibt, dass die Mehrheit der Deutschen keine Fremden will und das sogar noch mit der Behauptung steigert, dass die Deutschen darin sehr gut wären?
Man könnte den Beitrag im Sinne von Stephen Jay Gould (Wenn es den Menschen an Urteilsvermögen mangelt und sie lediglich ihren Hoffnungen folgen, ist der politischen Manipulation Tür und Tor geöffnet.) auch manipulativ nennen. Wo wird das Urteilsvermögen angesprochen und geschärft?
Ihre Gefühle und Ihr Engagement ehren Sie. Aber ist das genug?
Das ist unjournalistisch?
Sie, liebe Frau Löffler, haben die "Aussage", in Ihrem Beitrag schlicht unterschlagen und vermeiden sie im Kommentar.
Sie sind es, die herumpsychologisiert.
Arbeiten Sie nach objektiven Maßstäben?
Würde es sich bei bei dem Jungen um einen Pegida-Mitläufer handeln, der gesagt hätte: "Dann werde ich Asylanten töten", wie sähe es dann mit Ihrer Zurückhaltung aus?
Beides ist unmöglich und muss beim Namen genannt werden, ansonsten handelt es sich nicht um Journalismus sondern um Gesinnungsgeschreibsel.
In meinen Augen meint er hier die Ergebnisse unseres eigenen Tuns und Forschens. Aus dem Kontext des Buches geht das hervor. Mein Zitat war wahrscheinlich zu kurz.
Es sind Wahlkampfzeiten:
https://youtu.be/dOa-fcp74uUAllein, wenn ich mir ausmale, was ein irrer Präsident Trump mit meinen NSA-Daten nicht alles anstellen könnte, wird mir ganz schummrig. Oder was hätte der selige Franz-Josef Strauß noch alles angezettelt in seinem Kampf gegen die "Ratten und Schmeißfliegen", die, wie heute selbst die Union zugeben muß, Recht hatten mit ihren Protesten gegen die Atomenergie?
Aber was macht unsere Regierung?
Sie passt, wie im NSA/BND-Skandal Gesetze, Verordnungen etc. so an, dass die aufgedeckten Verstöße künftig durch (grundgesetzkonformes?) Recht und Gesetz gedeckt sind und läßt sie USA weiterhin auf deutschem Gebiet ihr Abhörunwesen treiben. Bzw. sie erläßt Gesetze, Verordnungen etc., wie in der Flüchtlingspolitik, ohne Rücksicht auf Bürgerrechte, häufig nur dem Populismus - insbesondere vor Wahlen - geschuldet, nicht immer treffsicher - aber aktionistisch -, in der Umsetzung eher nachlässig und fast nie zur Verhinderung bzw. Aufklärung der massenhaften Übergriffe auf Flüchtlinge und Andersgläubige, die eher als Bedrohung als Bereicherung empfunden werden.
Und was macht unsere Kanzlerin? Sie sitzt die Affären und Skandale aus, predigt Wein - sprich: Aufklärung - und praktiziert Wasser - sprich: Vertuschung nach dem Motto: nichts sehen, nichts hören, nichts sprechen! Und läßt weiterhin zu, dass Bürgerrechte und Asylgesetze noch weiter ausgehebelt werden. Ist das einer Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland würdig?
In diesem Sinne:"Yes, we scan."http://youtu.be/v1kEKFu6PkYhttp://youtu.be/pcc6MbYyoM4http://youtu.be/_a_hz2Uw34Y
PS: Wenn sich eine Kanzlerin zu wenig um die Einhaltung der Bürgerrechte kümmert und die Aufklärung von Bürgerrechts-Verstößen eher behindert als fördert (z.B. Zeugenaussage von Edward Snowden), muss sie vom Hof gejagt werden!
Hilfloser, nutzloser CSU-Sprech zur Stimmungsmache. Nach "Brenner dicht" und "Guantanamo in Bayern" jetzt also auch Verfolgung von Flüchtlingskindern. Diesen Antichristen in der Union muß endlich Einhalt geboten werden!
Fordern um des Forderns Willen, Aktionen um der Aktionen Willen! Ohne Sinn und Verstand nach dem Motto: wer als Erster neue Forderungen hinausposaunt, hat am kürzesten nachgedacht! Ist das weiterhin die CSU-Marschrichtung in der Flüchtlingspolitik?
Wann kommt Seehofer zusammen mit seinen Kombattanten auf die Idee, das "Übel" an der Wurzel, d.h. im Herkunftsland zu packen? Bereits dort potentielle Terroristen zu eliminieren, ggf. auch per Geburtenregelung oder gar Abtreibung? Ach, das "C" im Parteinamen würde dem entgegenstehen? Keine Sorge, das ist doch längst zu "charakterlos" verkommen. So rührt die CSU also weiterhin ihre Suppe mit Terroristen- und Flüchtlingseinlage. Möge sie sich daran verschlucken!
Und was kommt als nächstes? Die Flüchtlinge wieder verstärkt im Mittelmehr absaufen lassen? Guantanamo-light? Schon auf dem Tisch der Bayerischen Staatsregierung!
Und wer sagt denn, dass diese "Gesetzesverschärfung" eines Tages nicht auch einmal auf deutsche Bürger angewandt wird? Ich erinnere an die Demonstrationen im Zusammenhang mit der - mittlerweile überholten - Atompolitik. Für "Ratten und Schmeißfliegen", wie der seinerzeitige "große" CSU-Vorsitzende FJS diese Demonstranten denunzierte, wäre ihm ein derartiges Gesetz sicherlich recht gewesen. Wehret den Anfängen (derzeit zu beobachten in der Türkei! Alles nach Recht und Gesetz!)!
Kein Wunder, dass sich in dieser CSU ein Mann mit Hang zu Schmutzeleien, wie vom amtierenden Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden quasi "notariell" bestätigt, zum Ministerpräsidenten und Vorsitzenden küren lassen will.
Aber wer hört schon noch auf Seehofer und seine Kombattanten? Die Kanzlerin jedenfalls nicht - zumindest nicht in Wahlkampf-freien Zeiten! Und auch nicht mehr 50% der bayerischen Wähler - die sind doch nicht blöd!
Stattdessen rudert das politische Weichei, immer wieder zurück! Und kürzlich zog er wieder mal den Schwanz ein und gelobte - medienwirksam!? - der Kanzlerin seine Unterstützung bei ihrer Kanzlerkandidatinnen-Kandidatur! Allerdings auch nur als Kanzlerkandidatin auf (Obergrenzen-)Abruf!
"Wenn erklingt: wer betrügt, der fliegt,
tipp ich resigniert: Populismus siegt."
http://youtu.be/sBom50KrkBk
Es sind Wahlkampfzeiten:
https://youtu.be/dOa-fcp74uU
Wo bleiben die Wahl- bzw. Nichtwahlempfehlungen der Kirchen analog der 60er Jahre ("christlich wählen", was damals bedeutete: CDU bzw. CSU wählen)?
Und im übrigen: nach der Wahl ist vor der Wahl:
http://youtu.be/0zSclA_zqK4
Viel Spaß und neue Erkenntnisse beim Anhören!
PS1: Afghanistan ist ein sicheres Land! Die Erde ist eine Scheibe! Die CSU ist eine christliche Partei!
PS2: Warum fordert Seehofer eigentlich nicht, die Geldflüsse zwischen dem IS und der EU trocken zu legen, die Beziehungen zu und Waffenlieferungen an Saudi-Arabien abzubrechen, die Lieferung subventionierter Lebensmittel von der EU nach Afrika zu unterbinden,...?
D A N K E !!!
x3: Lieber Afrikaner (directors cut) - YouTube▶ 3:21https://www.youtube.com/watch?v=V1eZ8Ilgbfs12.03.2011 - Hochgeladen von alexanderlehmann"Festung Europa: Krieg gegen Flüchtlinge" Fernsehbeitrag vom SWR: ..... Dieses Video kam ...
Ursachen sind doch blöde...! -;)))!
Jou, Dank für den ersten u. herzlichen Lacher meines Tages!
Sie haben natürlich Recht, jedwede Motivlage kann auch zu ethisch-moralisch richtigen, positiven Wirkungen führen, beste Absichten können auch Fürchterliches anrichten usw. (Ein nicht ganz geringes Grundthema auch der Weimarer Klassik) Darauf habe ich ja selbst immer wieder hingewiesen, ich danke der Erinnerung.
In jedem Fall aber bedarf es auch logisch-semantischer sowie diskurspraktischer (Umfang, Aufwand, Strukturierung, Abstimmung(en)) Stringenzen, um überhaupt das Trümmerfeld aufzuräumen und einen sinnvollen Neu-/Um-Bau hinzukriegen.
Da greift die Diskurspraktik "Meinungsaustausch" als Rahmen-Dispositiv und Motivations-Feld dann m. E. deutlich zu kurz. Den fehlenden Willen/die fehl. Fähigkeit darüber hinauszugehen kennt man ja schon aus vielen anderen WICHTIGSTEN Feldern: Technikpolitik (Atom, IT/Netz/e), Geldwesen u. Verteilung, Arbeit usw., nicht nur in den mind. ebenso wichtigen Fragen von Asyl u. Migration.
Das sie das so! nicht verstehen ...
zu aller-erst: anerkenn ich mal ihre be-herzt-heit, auf diesem weg-klapp-feld sich noch differenziert zu äußern.
ich möchte nur eine anmerkung machen :
der beitrag ruft das bild des trümmer-felds wach.
gibts eine koinzidenz
mit den hochgegangenen meinungs-minen auf dem platz?
ich sehe keine zufälligkeit:
wer einen raum als empörungs-arena setzt/framed,
stimmt ein: er befeuert die lust am herz-haften bekennen,
am stellung-nehmen.
und da der platz als platz der zerstörten kultur benannt ist,
sind kultur-gebote(der achtsamen kommunikation)
auch in auflösung:
klassische regel-strenge des vernünftigen redens
weicht romantisch-gefühlten wahr-heiten.
die--> arena(sandiger kampf-platz) ist ort
mehr oder weniger sportlichen kräfte-messens,
dem publikum ist das zeigen seiner vor-lieben nicht zu nehmen.
es genießt sich im über-greifenden wir-gefühl.
ein stärkerer kontrast zur jury, die abzuwägen hat,
was angemessen, gedanklich nachvollziehbar,
den fall treffend, als wahr-scheinlich anzunehmen ist,
ist mir im moment nicht vorstellbar.
ergo:
die absteckung des rahmens, die vor-gaben des beitrags
scheinen mir nicht unerheblich den charakter und den verlauf
einer kommunikation vorher-zu-bestimmen.
oder?
"Das deckt sich nicht mit meinen postmodernen Wahrnehmungen."
Vielleicht weil Kritik, Klage und "schlechtes Ende"-Spekulationen seit dem 19. Jh. die Geistes-Akademiken u. Feuilletons performativ und rezeptiv bestimmen: "Only Bad News Are Good News" im Sinne der Aufmerksamkeitsökonomien und deren letztlich auch stets nachfolgender, erwerbsmäßiger bis kapitalwirtschaftlicher Kommerzialität?
Zu F. Bacon's Zeiten stand das Zeitungswesen erst am Anfang, von anderen Medien ganz zu schweigen, Buchdruck gerade erst verbreitet usw.
Tatsächlich ist ein Optimismus-Überschuss, Hoffnung, Todesangst und Libido/Lebenstrieb den Menschen des öfteren attestiert worden, sonst lässt sich vieles nicht "erklären".
Das deckt sich mit dem Persistential-Paradigma, dass vor allem das persistiert, das die Bedingungen seiner Persistenz (immer wieder neu) trifft, - ja besser noch selbst herstellt. Zu Letzterem gehört ganz gewiss auch ein "Überschuss" des Sein-Wollens, die Überhebung vor anderen Geschöpfen/Lebensformen (-> vergl. auch Raubtier bis - auch wilde - Weidetiere/Pfl.-Fresser usw.) u. a. mehr, zumindest bis zu einem gewissen Grad (->Seerosenteich-Problem).
"...Was ist einer Gemeinschaft an Belastungen zumutbar?..."
Eine wichtige Frage, die oft und gern vergessen wird, geschweigene,auf die eine Antwort zugeben.
Um bestimmte Schuldgefülle, die sich aus einer bestimmten zeit in diesem Land speisen, den auf biegen und brechen entgegenzuwirken, sind manche wie die Autorin hier bereit, die Aufnahmegesellschaft völlig außer Acht zu lassen und nicht einmal die Folgen einer derartiges Aufnahmen von Menschen in Betracht zuziehen, die zwar ihre Gründe dafür haben,warum sie ihr Land verlassen haben, aber ob diese Gründe mit dem Asylrecht einhergehen, ist aus der Sicht der Autorin eher eine Nebensichtigkeit. Wenn ich in meinem Stadtteil jeden Tag junge Afrikaner sehe, die von morgens bis Abends nicht anders tun, als Drogen zu verticken, die zwar immer wieder von der Polizei vertrieben werden aber am nächsten Tag stehen sie wieder dort und betreiben ihre Geschäfte. Ich frage mich, wo ist bitte schön hier der Ansatz zur Integration, wer sollte sie überhaupt integrieren. Sie verkaufen ihre Drogen, um in ihren Heimatländer ihre Familie zu unterschtützen. Arme schweine sind sie allemal aber politisch sind sie gewiss nicht und auch nicht verfolgt. das weiß die Autorin selbst aber sie geht darauf nicht ein. Es passt einfach nicht in ihrem Bild und das ist aus meiner Sicht genau das Problem. Mich ärgert diese Selbstaufgabe, diese Naivität.
Wir tragen verdammt nochmal eine Verantwortung für die Demokratie und die Gellschaft in diesem Land. Die müssen wir ernst nehmen und sie auch nach Außen kommunizieren. so dass jeder/e sie verstehen kann.
Das Elisabethanische Zeitalter gilt als innovativ, und das verbindet sich wohl am ehesten mit einer optimistischen Grundhaltung.
Bei den von Ihnen verwendeten Begriffen kenne ich mich nicht aus. Mein - z. T. angelesener- Eindruck von der menschlichen Grundeinstellung geht dahin, dass unangenehme oder gefährliche Erfahrungen besonders gründlich gespeichert werden, weil diese Art Erfahrung beim Überleben helfe.
Wie passen Optimismusüberschuss und Todesangst zusammen?
Also Bestätigungsfehler bei wissenschaftlicher Methode und bei alltäglichem, mehr oder weniger reflektiertem Handeln?
nichts an einer flucht ist flüchtig...
"die absteckung des rahmens, die vor-gaben des beitrags
scheinen mir nicht unerheblich den charakter und den verlauf
einer kommunikation vorher-zu-bestimmen."
Das trifft es genau. Die Freiheit, ohne weiteres einen Beitrag veröffentlichen zu können, ihn der ganzen Welt zu zeigen, schließt immer auch die Verantwortung für die Folgen ein, die man vorher bestmöglich bedenken sollte.
Die Menschen in diesem Land haben schon bisher großartiges geleistet. Wir sollten nicht vergessen, dass innerhalb kürzester Zeit über eine Million Flüchtlinge aufgenommen worden sind. Dass so etwas nicht reibungslos geht, versteht sich von selbst. Deshalb ärgert es mich, dass zwei Beispiele für ein totales Scheitern stehen sollen. Ich bin überzeugt, dass unser Land auch noch zu wesentlich größeren Leistungen fähig wäre. Aber dazu müsste es gute Gründe geben und einige Voraussetzungen, wie größere Gerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft und eine Führung, die dazu motivieren kann.
Genau um solche Dinge geht es in dem Kapitel. Es heißt übrigens "Warum schlaue Menschen albernes Zeug glauben". Im nächsten geht es dann um das Verhältnis von Journalisten zu Statistiken.
"Warum schlaue Menschen albernes Zeug glauben"
Der Soziologe und Theologe Jacques Ellul bot -in den 1960er Jahren - eine relativ einfache Erklärung. Sinngemäß: Intellektuelle müssten zu allem eine Position vertreten - die könne man aber unmöglich zu jedem Thema selber entwickeln.
... schließt immer auch die Verantwortung für die Folgen ein, die man vorher bestmöglich bedenken sollte.
Die Folgen halten sich doch in einem verantwortbaren Rahmen, oder?
Der Skandal ist doch wohl eher, dass man den nicht schon früher abgeschoben hat und Leute Widerstand gegen die Staatsgewalt leisten. Wir sind ein Rechtstaat. Also muss auch Recht herrschen und keine private Obstruktion öffentlichen Handelns. Damit tut man sich keinen Gefallen.
Sitzblockaden können vom Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gedeckt sein. Und manchmal weiß man eben erst nach dem Urteil, ob es rechtens war oder nicht.
Um den Rechtsstaat müssen Sie sich m. E. in diesem Zusammenhang keine großen Sorgen machen.
Intellektuelle müssten zu allem eine Position vertreten - die könne man aber unmöglich zu jedem Thema selber entwickeln.
Da schließt sich der Kreis zur Verantwortung für die Folgen, die sich hier bisher im Rahmen von über 200 Diskussionsbeiträgen halten.
Es hat auch schon Beiträge mit über 500 Kommentaren gegeben. Ich finde ja, für die Beiträge tragen die Autoren die Verantwortung, und für die Kommentare die jeweiligen Kommentatoren.
Wenn Autoren für Kommentare verantwortlich sein sollen, sind alle und niemand verantwortlich.
Zum Video: Kolonialismus kurz & knackig erklärt, danke. Es müssten nur noch die von hiesigen Konzernen gepäppelten & gepamperten korrupten Regimes erwähnt werden, dann wärs perfekt.
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Hier frisst im Moment die Willkommenskultur ihre Kinder.
" ... dass unangenehme oder gefährliche Erfahrungen besonders gründlich gespeichert werden, weil diese Art Erfahrung beim Überleben helfe."
Ja, das gilt für Einfach-Situationen, z. B. der tunlichen Vermeidung, für das Lernen von Fakten usw.: manche Coaches/Trainer benutzten zum "Bimsen" auch schon Schreckschuß-Pistolen usw.
Bei Lernen der Bewältigung konstruktiver Aufgaben erweist sich hingegen die positive, z. B. liebevolle, Konnotation als wirksamer.
"Das Elisabethanische Zeitalter gilt als innovativ, und das verbindet sich wohl am ehesten mit einer optimistischen Grundhaltung."
Wenn Sie Postmoderne in den Mund nehmen, verweisen Sie auf die explizite dt.-franz.-mitteleuropäisch-romanische Geistesgeschichte, der Phil. usw., vor allem der letzten 200 Jahre, die in der gg'lichen Postmoderne mündete, - und weniger auf die implizite GG, die sich z. B. indirekt durch Forscher-, Erfinder- u. Unternehmertum des 19. Jh. manifestiert, und auch weniger auf den angelsächsischen Raum beschränkt.
Spätestens ab/mit Marx, Dilthey usw. gewinnen Warnung, Kritik, Skepsis usw. enormes Terrain bis hin zu Spenglers Apokalypsen o. Heideggers Klagen über den Verlust von Eigentlichem in der "Moderne" usw.
Letzterer vollzieht des öfteren unkorrekte Denkbewegungen in dieser Hinsicht, spricht z. B. erst vom Schicksal (der Generationen z. B.) im Sinne eines Oberbegriffs aller (subjektiv) wichtigen, "einschlägigen" Gegebenheiten, was ja auch die Positiva umfasst (deretwegen wir ja überhaupt erst in der Lage sind, zu klagen ...!), um sodann das Schicksal unerklärt auf das Negative zu reduzieren und nur noch als Klagegegenstand weiter zu behandeln: Only Bad News Are Good News.
Das betrifft eben die Wahrnehmung/Rezeption von Diskursthemen, aber nicht den Optimismus-Überschuss des Lebens u. der Lebensführung, den schon F. Bacon in gewisser Weise "beklagt". Dort, in der Wahrnehmung, hins. Wichtigkeit und wg. logischer Folgerichtigkeit, ist das Schlechte, Prekäre, Bedrohliche usw. deshalb stärker verankert als der Optimismus, weil Gefahrerkennung/Vermeidung der konstruktiven Setzung/Herstellung von Persistenzbedingungen naturgemäß vorausgeht: Wenn wir säen wollen, sollten wir auf dem Weg zum Acker nicht in ein Loch fallen, angegriffen werden usw.
"Wie passen Optimismusüberschuss und Todesangst zusammen?"
Beide entstammen den Forderungen des Persistentialpara-digmas, einmal das eigene Leben, die eig. Persistenz, zu schützen, sein/ihr Vergehen zu vermeiden, wozu die Todesangst dient, sowie sich an den noch so kleinen Lebens-Chancen zu orientieren, die auch die desolateste Situation noch theoretisch bereithält = "irrsinniger" Optimismus.
Finde, dass Frau Loeffler recht hat. (Sorry, mir fehlt in der Tat das "o" mit den beiden Puenktchen darueber, Namen falsch schreiben ist immer so ein Problem)
A
"Die Menschen in diesem Land haben schon bisher großartiges geleistet..."
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Wenn die Mehrheitsgesellschaft der Bundesrepublick Deutschland der Meinung wäre, dass das Land gerade millionen von Menschen aufnehmen kann, oder muss, dann wäre dies auch in Ordnung aber nicht so wie die Bundesregierung und allen voran Frau Merkel im Jahr 2015 gemacht hat, nämlich planlos und chaotisch. Vielleicht hätte die Bundesregierung dem kanadischen Beispiel folgen können. Die Kanadier haben zwar keine millionen Menschen aufgenommen aber sie haben es sehr organisiert gemacht. Sie haben die Menschen direkt aus den krisengebieten nach Kanada eingeflogen, vor allen Familien mit Kindern und als die Menschen dort eingetroffen sind, war schon für sie alles vorbereitet, von Unterkunft bis der Sprachunterricht. Kanadier haben genau hingeschaut,wen sie in ihr land reinlassen. Sie haben z.B keinen Afghane aufgenommen ,der z.B hier bei uns bei seiner anhörung beim "BAMF" seine Zugehörigkeit zu den Taliban als Grund für seinen Antrag auf Asyl angegeben hat und was die Taliban bis jetzt in Afghanistan angerichtet haben, brauche ich an dieser Stelle nicht zu erwähnen.
Will man wirklich in Ernst behaupten, Deutschland wäre nicht in der Lage gewesen, Menschen, die wirklich auf Hilfe und Schutz angewiesen sind, direkt einzufliegen. wo wäre das Problem? Flugzeuge gibt es genug. Die Tatsache ist nur, dass die Bundesregierung dies in Wirklichkeit nicht wollte. Allein schon AFD wurde durch diese fatale Politik weiter gestärkt und sie wird mit grosser wahrscheinlichkeit in den Bundestag einziehen, was kein Grund zur Freude ist.
Man hätte es viel besser machen können und dabei bleibe ich.
Hallo Juliane Löffler,
danke für die Antwort als solche, auch wenn mir die Bewertung meiner Ergänzungen als „unjournalistisch“ übertrieben abqualifizierend zu sein scheint und es außerdem für mich nicht nachvollziehbar ist, warum mein Beitrag der Debatte nicht weiterhelfen sollte, obwohl ich doch der Einzige war, der sich an des Pudels Kern herangetraut hat.
Ebenso muss ich die Einschätzung meines Psychogramms als „höchstspekulativ“ zurückweisen, da ich, wie alle anderen mir bekannten Artikel zu diesem Thema auch, nur die allseits bekannten Einschätzungen und Fakten aufgegriffen habe. Meine Eigenleistung bestand nun darin, sie nicht einfach so für bare Münze zu nehmen, sondern über ihre Plausibilität nachzudenken, ihre Perspektive zu berücksichtigen und sie zu einem sinnigen Ganzen zusammenzuführen, um mich letztendlich in die Person des Psychogramms, Asef N, wie in eine Romanfigur, hineinversetzen zu können. Man kann das durchaus wie @Miauxx Profiling nennen. Ich finde daran nichts Verwerfliches, im Gegenteil. Es ist ziemlich anspruchsvoll und setzt auch die Fähigkeit zur Empathie voraus.
Nun stellt sich natürlich die Frage, ob man Asefs Äußerungen aufgrund der mildernden Umstände der Extremsituation, die für ihn möglicherweise mit Todesangst verbunden war, als nicht ernst zu nehmenden Ausrutscher bewertet. Angesichts der gegenwärtigen Intensität des islamistischen Terrors verbietet sich das natürlich von selbst, doch möchte ich dennoch noch einige zusätzliche Gründe anführen, die näher an unserer Alltagswirklichkeit sind und für ein Ernstnehmen sprechen. So dürften die meisten die Erfahrung gemacht haben, in sehr angetrunkenem Zustand auch mal Dinge gesagt zu haben, die man sich ansonsten nicht eingestehen würde, die aber dennoch der Wahrheit entsprechen. Insofern erscheint es möglich, dass islamistische Attentäter für Asef N nachahmenswerte Vorbilder sind, zu denen er als Helden aufschaut, auch wenn er diese Ansicht seinem deutschen Umfeld nicht mitteilt. Auf dieses würde er wohl unpolitisch wirken, doch kann man von außen eben keinen Unterschied erkennen, ob sich jemand nicht für Politik interessiert oder ob sich dieser jemand nicht mit Ungläubigen über Politik unterhält. Und die Art seiner Äußerung spricht eben eindeutig dafür, dass der Islamismus ihm von allen politischen Richtungen am nächsten ist, so nahe, dass er die entsprechenden Denkmuster im Extremfall reproduziert. Hätten Linke einen prägenden Eindruck auf ihn gemacht, hätte er zu den Polizisten etwas wie „Scheiß-Nazis!“ gerufen, hätte ihn der bürgerliche Liberalismus beeindruckt, hätte er sich auf die Menschenrechte oder die „Würde des Menschen ist unantastbar“ berufen. Aber das hat er nicht gemacht. Dennoch muss das nicht bedeuten, dass er sich in einem Prozess der Selbstradikalisierung befindet (auch wenn ich nicht glaube, dass er wirklich von sich aus Schreiner werden will, sondern einfach das macht, wohin ihn sein Umfeld drängt). Wahrscheinlich wird ihn der Verfassungsschutz aber durchleuchten, wenn er nicht ganz blöd ist, und sich anschauen, ob Asef N im stillen Kämmerlein Islamistenwebsites angesteuert und sich möglicherweise positiv zu den jüngsten Anschlägen geäußert hat. Davon abgesehen besteht aufgrund der breiten Berichterstattung nun aber die Gefahr, dass die hiesigen Strukturen des Islamischen Staates auf ihn aufmerksam werden und einen Anwerbungsversuch starten. Sollte dieser erfolgreich verlaufen und Asef unter ihrem Einfluss einen kleinen Anschlag begehen, wäre das ein Desaster für alle, die sich mit ihm solidarisieren, da sie dann als naive Idioten dastünden, die sich leicht was vormachen lassen. Ich hoffe sehr, dass uns das erspart bleibt. Und ebenso, dass die hoffentlich stattfindende Überprüfung auf islamistische Tendenzen negativ ausfällt und es verantwortbar ist, ihn hierzulassen, was auch für sein Unterstützerumfeld wichtig ist, da diese, wenn sie ernsthaft die Möglichkeit einer Tötungsaktion in Betracht ziehen müssen, Asef ja kaum noch vertrauen können.
Aber nun ja, wir kennen ihn nicht. Was es also bräuchte, wäre ein schönes Portrait von ihm, das ich aufgrund meiner ungenügenden journalistischen Kenntnisse (ja, ich habe nur ein paar Workshops besucht und noch nicht mehr mal irgendwo ein Praktikum gemacht) leider nicht abliefern kann. Dieses Portrait hier, by the way, verfasst von der Autorin vorliegenden Artikels, hatte mich sehr beeindruckt, drängte sich mir doch die Frage auf, ob der Artikel das Zeug dazu hat, eine Ehekrise auszulösen, doch habe ich natürlich auf einen Kommentar verzichtet, um keine schlafenden Hunde zu wecken. Aber man kann anhand dessen halt aus der Nähe abgleichen, in wie weit man in seinen psychologische Einschätzungen übereinstimmt.
Schönen Gruß,
Soloto
"Das deckt sich mit dem Persistential-Paradigma, dass vor allem das persistiert, das die Bedingungen seiner Persistenz (immer wieder neu) trifft, - ja besser noch selbst herstellt."
Ich finde, in den Satz hätte noch ein persistent reingepasst. Dann wäre es ein persistenter Satz.
Liebe/r Gugel,
damit das Schreiben auch endlich so richtig klappt, beteiligen wir uns gerne hilfreich. Mit dem Schreiben von Briefen doch erst einmal noch ein bisschen warten.
Grüße nach Entenhausen!
Eine nur allzu bekannte Karte zeigt die Flüchtlingsströme, die sich von Ostafrika aus gen Norden ihren Weg bahnen – über den Nahen Osten nach Mitteleuropa oder über die Straße von Gibraltar nach Südspanien. Nur stammt die Karte nicht aus dem Jahr 2017, sondern zeigt Bewegungen, die vor zwei Millionen Jahren begannen.
Quelle:
https://www.nrz.de/kultur/das-neanderthal-museum-in-mettmann-widmet-sich-der-migration-id210856779.html
Hallo Poor,
finde ich im Ganzen auch. Problematisch finde ich aber die Ansage, das deutsche Asylrecht zerfresse (die?) Gesellschaft. Das liest sich für mich so, als wäre es - ansonsten - doch eine ganz "gute" Gesellschaft, und das finde ich nicht.
Das kann meiner Meinung nach schon berechtigten →Widerspruch auslösen.
die rede von der willkommens-kultur (-->wikip.) transportiert ein trug-bild.
auf unions-seite wars eine härte-vermeidungs-politik
aus image-gründen(keine schlimmen bilder mehr!)
plus eine dicke-hose-attitude(wir schaffen das).
aufseiten hilfs-williger ein notfall-hilfe-impuls
von glücklicheren, die es sich gelegentlich leisten können
un-glücklicheren unter die arme zu greifen.
normaler-weise gibts im alltags-leben ohne vorbereitungen
(von familien-besuch oder willkommenen gästen)
kein willkommen.
dauerhafte ein-quartierungen ins eigene haus
benötigen umfangreiche und detaillierte überlegungen,
wenns um fremde, und nicht um bekannte
aus nächster umgebung (verwandtschaft) geht.
oda?
und wenn man sich zu dauerhaften aufnahmen
von fremd-sprachigen ins eigene haus entschließt,
läßt man es darauf nicht beruhen,
sondern man kümmert sich
und setzt zeit, geld und gedanken ein.
Liebe Frau Löffler,
die Praxis der Abschiebungen, wie Sie diese in Ihrem Beitrag beschreiben, ist schwer erträglich und kaum vermittelbar. Dieser Betrachtung schließe ich mich völlig an. So könnte ich Ihnen vorbehaltlos zustimmen.
Weshalb ich ihn dennoch als "naiv" (nicht im abwertenden Sinne) bezeichnet habe, liegt an dem, was im Beitrag nicht angesprochen wird:
Nämlich - wie soll mit der Situation umgegangen werden, dass viele Menschen in der Welt Deutschland als Zufluchtsort wählen, dass unter diesen Menschen Gerechte, Verzweifelte, Gutgewillte, Traumatisierte, Betrüger, Kriminelle, religiöse Fanatiker sind, und dass der Staat und die Behörden gangbare Wege finden müssen, damit die Gesellschaft diese Belastung (und es ist eine) aushält.
Die Erfüllung Ihrer Forderung (ich zitiere Sie): "nur müssen die Behörden, die etwa beim Anschlag in Berlin versagt haben, dann auch ihren Job machen." wird da kaum ausreichen.
Und der Verweis auf Japan, der weder die Zusammensetzung der dortigen Bevölkerung noch deren zeitlichen Verlauf erwähnt, ist kaum hilfreich.
Trotzdem, die Betroffenheit bleibt und die teile ich mit Ihnen und vielen anderen.
HALLO JR'S CHINA BLOG, so wie sie es erklaeren, wuerde ich Ihnen zustimmen. Im Politischen bin ich nicht so ein Feinanalyst wie Sie. ☺Mit meiner sehr einfachen Aussage wollte ich nur klar machen, dass ich nicht im Lager der Befuerworter der von Frau Loeffler beschriebenen unseligen Abschiebungen stehe. Das macht einen nicht zu einem besseren Menschen. Trotzdem ist es mir einfach wichtig,mich abzugrenzen.
Aber wie das moralisch Gebotene (mal abgesehen davon, welche Moralvorstellungen denn in Anschlag gebracht werden, diese variieren ja bekanntlich von Mensch zu Mensch) mit dem gesellschaftlich und politisch Möglichen in Einklang bringen?
>>…auf unions-seite wars eine härte-vermeidungs-politik…<<
Eine Härtevermeidungspolitik hätte einsetzen müssen, als die Regierung des kaputtgesparten Griechenland erklärte, dass sie den anschwellenden Flüchtlingsstrom nicht mehr bewältigen kann. (Bis dahin hatten die Griechen viel getan, um Flüchtlinge aufzunehmen, trotz eigener Krise)
Das war der Zeitpunkt, an dem die EU hätte beweisen können, dass sie nicht nur als Profit- und Reichtums-, sondern auch als Krisenbewältigungsunion taugt. Stattdessen wurde erst mal abgewartet, bis Griechenland die weiteren Ankömmlinge nach Norden durchwinkte. Die EU hat bewiesen, dass sie diese Qualität nicht besitzt. Der Rest war Folge und nicht Ursache der sogenannten „Flüchtlingskrise“.
Dass die "Willkommenskultur" eine sehr kurzzeitige Veranstaltung sein würde war vorhersehbar. Wer das damals sagte wurde nicht ernst genommen.
>>…dauerhafte ein-quartierungen ins eigene haus
benötigen umfangreiche und detaillierte überlegungen,
wenns um fremde, und nicht um bekannte
aus nächster umgebung (verwandtschaft) geht.
dauerhafte ein-quartierungen ins eigene haus
oda?<<
Ja. Aber ohne umfangreiche Überlegungen, wie Flucht vor Kriegen, Flucht aus der Armut und Klimaflucht vermieden werden können wird das nichts werden: Man wird Flüchtlinge im ehemaligen Kohlenkeller unterbringen müssen wenn das Haus voll ist. Und trotzdem die Mehrheit abweisen.
Bis jetzt kommt ja nur ein sehr kleiner Teil der Migranten in Europa an, nach dem Prinzipe: „survival oft he fittest“.
„survival oft he fittest“.
Da ist ein t verlorengegangen:
„survival oft the fittest“.
Rücksichtsvollerweise wird das deutsche Publikum von Bildern aus Griechenland weitgehend verschont. Es könnte ja Unschönes offenkundig werden und das Gebaren deutscher Politiker samt "verantwortungsbewusster" Medien gegenüber Griechenland in einem ungünstigen Licht erscheinen.
Würde es sich bei bei dem Jungen um einen Pegida-Mitläufer handeln, der gesagt hätte: "Dann werde ich Asylanten töten", wie sähe es dann mit Ihrer Zurückhaltung aus?
Wichtige Frage. Ich kann Ihnen meine Beweggründe erläutern, die Aussage nicht in dem Text miteinzubeziehen. 1. handelt es sich um einen, wie erläuert, komplexen Sachverhalt, für den ich einen weiten Bogen hätte schlagen müssen, der m.E. nach die Argumentationslinie des Textes gesprengt hätte. 2. bin ich davon ausgegangen, dass die meisten Menschen aus den Nachrichten über den Sachverhalt informiniert sind (das ist Wochenzeitungsdenke). Und 3. gibt es auf freitag.de glücklicherweise in der Kommentarspalte die Möglichkeit, sich über eben jene Themen auszutauschen – es handelt sich in diesem Sinne ja nicht um einen abgeschlossenen Text. Eines muss ich Ihnen ganz deutlich sagen: Mit Unterschlagung hat das nichts zu tun. Ob das objektive Maßstäbe sind – nun ja, ich bemühe mich darum, und vor allem um handwerkliche Maßstäbe. Dass es "reine Objektivität" nicht gibt, und im kommentierenden Leitartikel eines Meinungsmedium auch nicht die Idee ist, ist eine andere Frage.
Einverstanden. Vielleicht wäre "spalten" richtiger. Oder so: Am deutschen Aslyrecht spaltet sich die Gesellschaft.
Würde es sich bei bei dem Jungen um einen Pegida-Mitläufer handeln, der gesagt hätte: "Dann werde ich Asylanten töten", wie sähe es dann mit Ihrer Zurückhaltung aus?
Ich habe im TV gesehen, dass der junge Mann bestritt, diese Äußerung getan zu haben, während ein Polizist versicherte, er habe sie getan. Es stand also Aussage gegen Aussage. Ich habe nichts davon gehört oder gelesen, dass geprüft worden wäre, was die Wahrheit ist bzw. ob das überhaupt noch zu klären ist. Aber gesetzt den Fall, der junge Mann hätte diese Aussage tatsächlich getan, wäre es doch wohl eher eine aus nachvollziehbarer Wut ausgestoßene leere Drohung im Affekt als die Kundgabe einer wohlbedachten Absicht, die man Ernst nehmen müsste. Denn dazu müsste man auch prüfen, ob er tatsächlich die Möglichkeit hat, in einem Monat zurück zu kommen und Asylanten zu töten. Nach Lage der Dinge doch wohl kaum.
Ich bin Sozialist, nicht Anarchist.
Wenn man Menschen in dieses Land lässt und damit die Verhandlungsmacht der Arbeiterschaft am Arbeitsmarkt schwächt, verfolgt man tendenziell die neoliberale Agenda.
Eine Ausnahme ist das Asylrecht für politisch verfolgte. Wenn unberechtigte, abgelehnte Bewerber nicht konsequent abgeschoben werden, dann zahlt die Arbeiterschaft die Zeche für eine naive Menschenfreundlichkeit. Die neoliberale Politik der offenen Grenzen ist nach Stiglitz identisch mit der Schwächung der Arbeitnehmer. Wenn Entscheidungslagen so sind, dass ein Mensch unser Land zu verlassen hat, kann sich niemand das Recht herausnehmen als Privatperson die Arbeit der Behörden zu obstruieren.
Wenn man Menschen in dieses Land lässt und damit die Verhandlungsmacht der Arbeiterschaft am Arbeitsmarkt schwächt, verfolgt man tendenziell die neoliberale Agenda.
(...)
dann zahlt die Arbeiterschaft die Zeche für eine naive Menschenfreundlichkeit.
Und ich dachte immer, dass ArbeiterIn zu sein etwas mit internationaler Solidarität zu tun hätte. So kann man sich irren.
die härte-vermeidungs-politik
galt ja nicht primär den flüchlingen,
sondern der schonung der nerven der tv-anteil-nehmenden!
merkel wollte vermeiden, als herz-los-abweisend vor der wählerschaft zu erscheinen!
Das ist völlig richtig! Und wenn die schlauen Auguren , die auf das wirtschaftliche Geschenk Deutschlands einen massiven Einbruch von sog. mittelqualifizierten Job in naher Zukunft prognostizieren, dann bevölkern nicht nur die nativen "Absteiger" die Billig- bis Biligstlohnsektor, sondern auch die geduldeten und hängenbleibenden Zugeströmten, deren Qualifizierung und die Möglichkeit dazu sehr schwach aufgestellt ist und stets sein wird.
Das Abrutschen ins kriminelle Milieu verstärkt in diesen Truppen heute schon sehr gut beobachtet werden. Unser Rechtsstaat wird sich noch Wunder, No Go Aeras werden wachsen und kein Mittel dagegen da.
sinnvolles Schrumpfen der Bevölkerung mit sinnvoller Ergänzung des Produktivfaktors Mensch wäre angesagt, stattdessen traumtänzeriche Hereinkommensgestik.
Wie neben der Spur kann man noch agieren.......?
Der Rosenheimer Arzt Thomas Nowotny hat eine Art Presseschau über den Protest in Nürnberg zusammengestellt.
Der bayerische Flüchtlingsrat schreibt über die Watschn für die Ausländerbehörde (der Regierung von Mittelfranken)
die Rüge des Landgerichts Nürnberg-Fürth:
„Die Kammer erlaubt sich, ohne dass es für diese Entscheidung darauf ankäme, den Hinweis an die beteiligte Behörde, dass sie erhebliche Zweifel hegt, ob es rechtsstaatlichen Grundsätzen entspricht, wenn die Bekanntgabe eines bereits verfügten Bescheides der mit einem Rechtsmittel angegriffen werden kann, bis zum Zeitpunkt des Vollzugs der Abschiebung zurückgestellt und somit die Einlegung des Rechtsmittels vereitelt wird."
„Die Kammer erlaubt sich, ohne dass es für diese Entscheidung darauf ankäme, den Hinweis an die beteiligte Behörde, dass sie erhebliche Zweifel hegt, ob es rechtsstaatlichen Grundsätzen entspricht, wenn die Bekanntgabe eines bereits verfügten Bescheides der mit einem Rechtsmittel angegriffen werden kann, bis zum Zeitpunkt des Vollzugs der Abschiebung zurückgestellt und somit die Einlegung des Rechtsmittels vereitelt wird."
Genauer gesagt, handelt es sich dabei um blankes, ordinäres Unrecht, welches wir aller Voraussicht auf der bundesrepublikanischen Agenda finden werden, falls der Herr bayerische Innenminister Joachim Herrmann nach der Wahl im September Bundesinnenminister werden sollte. Allein diese Möglichkeit ist ein überzeugender Grund, nicht CDU/CSU zu wählen.
Ich bin Sozialist, nicht Anarchist.
Wenn man Menschen in dieses Land lässt und damit die Verhandlungsmacht der Arbeiterschaft am Arbeitsmarkt schwächt, verfolgt man tendenziell die neoliberale Agenda.
Eine Ausnahme ist das Asylrecht für politisch verfolgte. Wenn unberechtigte, abgelehnte Bewerber nicht konsequent abgeschoben werden, dann zahlt die Arbeiterschaft die Zeche für eine naive Menschenfreundlichkeit. Die neoliberale Politik der offenen Grenzen ist nach Stiglitz identisch mit der Schwächung der Arbeitnehmer
Wenn dem so wäre, würden sie zumindest wissen, dass auf sämtlichen nationalen Standorten dieses Planeten, auch die Arbeit und ihr Preis, dem internationalen Vergleich potentieller Einkäufer ausgesetzt ist, also der sogenannte Arbeitsmarkt ein Internationaler ist.
Auf einem globalen Sklavenmarkt erlangen ausschließlich diejenigen Anbieter ihrer Arbeitskraft sogenannte Verhandlungsmacht, welche sich ebenfalls global organisieren und inter-agieren.
Anstatt dessen aber ergreifen Arbeiterfreunde wie Sie Partei gegen die billig eingekaufte oder emigrierte Konkurrenz aus dem Ausland, und nicht gegen die Verursacher dieser (verschärfenden) Konkurrenz, also gegen die nutznießenden Arbeitskraft-Einkäufer/Anwender und ihren geschäftsführenden politischen Ausschuss (Regierung).
Das ist der Standpunkt National-Sozialistischer Arbeiterfreunde, nicht der von Sozialisten.
>>Und ich dachte immer, dass ArbeiterIn zu sein etwas mit internationaler Solidarität zu tun hätte.<<
Natürlich ist das immer noch möglich. Es setzt aber voraus, dass man sich gegen die kapitalistische divide et impera – Ideologie immunisiert und das eigene Klasseninteresse in den Vordergrund stellt. Zur Zeit schafft das wohl nur eine Minderheit.
Juut! Und ein Hammer auf den Kopf von Herrman, z. Zt. DER Problembär der CSU ...
Mit dem Bezirk, nicht nur der 'Regierung', Mfr. sieht es oft, nicht immer, ähnlich finster aus, was den Umgang mit den Behinderten, deren (auch: ehren-) amtlichen Betreuern usw. angeht.
zack als internationalist trompetet für
die globale organisation der arbeits-kräfte,
möchte dabei aber nicht auf dem heimischen/nahen arbeits-kräfte-markt anfangen.
und denunziert lokale selbstverteidigungs-ansätze als:
national-sozialistisch(und trump-nahe?)
diese seine aparte strategie hätte tatsächlich dazu geführt,
was er für real hält:
das fortbestehen eines globalen sklaven-markts.
es ist für ihn kein problem.
konkurrenz außerhalb der grenzen
zu inner-nationaler konkurrenz zu machen.
gesetzliche einschränkungen
hält er mit groß-zügiger inter-nationalistischer geste
für klein-sinnig( und an staats-illusionen geknüpft?)
da haben sich die lohn-abhängigen aller länder
aber gehörig was hinter den spiegel zu stecken!
Die Äußerung ist auf jeden Fall ernst zu nehmen, wirft sie doch möglicherweise ein Schlaglicht darauf, wes Geistes Kind der junge Mann sein könnte. Zur Klärung dieser Frage dürfte eine Überprüfung seines Onlineverhaltens unumgänglich sein, also vor allem, ob er islamistische Websites besucht und sich positiv zu den jüngsten Anschlägen geäußert hat. Ist dies der Fall, wäre er als Gefährder einzustufen. Wenn nicht, dann nicht.
Seltsam ist es aber schon, wie sicher sich alle sind, dass Asef N "gut integriert" ist, obwohl ja niemand von seinen Mitschülern oder Lehrern etc. über sein Onlineverhalten im Bilde sein dürfte, was aber wichtig wäre, um eine angemessene Einschätzung abgeben zu können.
Ihr Telegrammstil ist die reine Zumutung.
" ... zahlt die Arbeiterschaft die Zeche ..."
Das ist ja 'regulär' so, und deshalb nicht den Flüchtlingen anzulasten, die deswegen vermehrt auch dann abzuschieben wären, wenn die sich wie ein "Traum" (Lehreraussage zum Nürnberger Afghanen) integrieren, beruflich etwas "reissen" wollen, gut Deutsch können/lernen, selbst dann, wenn sie hier geboren und aufgewachsen sind, vergl. das noch erbärmlichere Schicksal eines abgeschobeben Mädchens/jg. Frau mit besten Bild.- u. Berufsmöglichkeiten hier bei uns im akt. ZEIT-Artikel dazu.
Wenn wir alles auskehren würden, wofür die A.-Schaft die Zeche zahlt, haben wir ein Schland auf dem Niveau des Morgenthau-Planes, Schäfer, Hirten usw.
Und es ist keineswegs so, daß um die Stellen, so wie sie personell gebraucht werden, gerade auch im Handwerk, sich Deutsche schlagen würden. Eher stürben Leistungen/Berufe aus, die man noch gut gebrauchen könnte, wenn nicht anderweitig personell nachgefüttert wird.
Und die Konsequenzen müsste ja nicht allein die A.-Schaft tragen, wenn z. B. eine Flüchtlings-/Migrationsabgabe auf hohe Vermögen und hohe Erwerbs-, sowie einige Kapital-Einkommen erhoben würde.
Eine etwas übertriebene und übergriffige Polemik, nicht wahr. Lesen Sie doch einfach bei Stiglitz nach. Eine Angebotserhöhung auf dem Arbeitsmarkt ebenso wie ein freier Kapitalverkehr, es gibt heute kaum noch starke Gewerkschaften. Eine personale Argumentation, also quasi gegen die 1%, das ist verkürzend und strukturell antisemitisch.
Wenn wir Flüchtlingspolitik machen wollen, dann müssen auch die unberechtigten Akteure abgeschoben werden. Andersherum, da ja ohnehin kaum jemand abgeschoben wird, muss man da nicht bei den wenigen Leuten, die es dann doch trifft einen Zampano machen. Ich vertraue in den Rechtstaat. Einzelne können nicht gegen die Staatsgewalt Widerstand leisten und das Recht in die eigene Hand nehmen.
"Man hätte es viel besser machen können und dabei bleibe ich."
Ja, man hätte sogar vieles besser machen müssen und könnte darüber jetzt konstruktiv diskutieren. Falls dies das Ziel dieses Artikels war, dann ist das nicht sehr deutlich geworden.
Sie haben Recht, es ist nicht allein die Zahl. Aber diese korreliert nach meinem Empfinden mit der Qualität.
Müßiger Vergleich. In Kanada stehen nicht plötzlich Tausende direkt vor der Tür.
Ich wies Sie ausschließlich auf eine sachlich überprüfbare aber notwendige Selbstverständlichkeit kapitalistischen Schacherns hin, mehr nicht.
Ein Standortnationalistischer Honk, der das ignoriert und nicht begreifen will, muss dann nur noch vergessen, dass es gerade der praktizierte und sozialpartnerschaftliche Standort-Nationalismus Deutscher „Gewerkschaften“ war und ist, der den Grund und die wesentlich Ursache ihrer vorgeblich beklagten „Schwäche“ abgibt.
Zur letzten Bemerkung in meinem vorherigen Kommentar, die haben sie sich, spätestens mit ihrer hiesigen Antwort an mich, nun wirklich redlich verdient.
Trotzdem ist es mir einfach wichtig,mich abzugrenzen.
Ich glaube, das kann ich gut nachvollziehen.
Aber wie das moralisch Gebotene ... mit dem gesellschaftlich und politisch Möglichen in Einklang bringen?
Zunächst muss man seine Ziele und seine Schmerzgrenzen kennen - zwei relativ grobe Begriffe, wenn es letztlich um Wertefragen geht.
Wenn z. B. von einem bedingungslosen Grundeinkommen die Rede ist, sehe ich in der FC weniger Einwände aufkommen als bei der Frage, wie viele Flüchtlinge das Land verkrafte.
Insofern sind sowohl Forderungen als auch Einwendungen zwar auch eine Frage der Machbarkeit, aber vor allem eine Sache der Prioritäten.
"Geht nicht" ist mindestens so schnell dahingesagt wie der Entwurf einer besseren Gesellschaft - und die Denkfaulheit, die mancher weltbefahrene "Realist" den "Träumern" vorhält, sehe ich gar nicht so einseitig verteilt.
Da stellt sich mir aber die selbe Frage: erst am Asylrecht? Seit 1993 oder seit 2015? Oder nicht doch vielmehr am sich laufend verschärfenden Konflikt zwischen Kapital und Arbeit?
"Müßiger Vergleich. In Kanada stehen nicht plötzlich Tausende direkt vor der Tür."
Überhaupt nicht, der Kern des Vergleichs ist nicht die Quantität sonder die Qualität der Sache und im übrigen, es standen nicht plötzlich Tausende direkt vor unseren Grenzen sondern sie waren in Ungarn gestrandet und es waren auch bei weitem keine Millionen gewesen. und wenn schon, das ist immer noch kein Grund, unkontrolliert die Grenzen aufzumachen. Kein vernünftiges Land auf dieser Erde macht so etwas. Ich bitte Sie,es ist doch hier kein Bananenrepublik.
Falls es überhaupt interessiert- was ich im Zweifel annehme- dann mal nachlesen oder anschauen:Auf Einladung der Kanzlerin?
Drei Tage im September
@GRASHALM Es ist falsch in der BRD sozialierte Kinder aus dem Klassenzimmer zu holen und in ein fuer sie vollkommen fremdes Land zu schicken. Wenn die Politik und Gesellschaft diese Moral nicht hat, sind die Ihnen zugehoerigen Subsysteme schon ziemlich bruechig und zerfressen.
@JR'S CHINA BLOG Danke fuer Ihr Verstaendnis.
Das bedingungslose Grundeinkommen und bedingungslos offene Grenzen kommen meinem Traum von einer gerechten, sozialen Welt schon sehr nahe.
Eine Welt, UNO, ILO - überall Menschlichkeit, Gerechtigkeit, welch grandiose Ideen.
Kein Grund mehr, seine Heimat zu verlassen, und das Heil woanders zu versuchen, wo es besser ist.
An diesen Zielen kann man ermessen, welch ein Fortschritt es war, dass die DDR aufhörte zu existieren, und mit ihr die kontrollierte Ein- und Ausreise. Was anderes gab es nicht.
Dass Sie ausgerechnet antisemitisch geladene Analysen des "kapitalistischen Schacherns" bemühen, ist ja schon schlimm genug, aber dann auch noch mit der neoliberalen Variante des Internationalismus kommen und das für links verkaufen. Es spielt gar keine Rolle, wo man die Grenzen zieht. Richtig ist, dass Grenzen Räume voneinander abtrennen und es überhaupt erst der Arbeiterschaft ermöglichen sich Gehör zu verschaffen. Du kannst ein Viertel mit kleinen Gassen beherrschen aber nicht das offene Feld. Wenn man mehr Konkurrenz zwischen Arbeitern schafft, verlieren alle von ihnen. Auch Konzerne wollen ja keinen Wettbewerb mit der Konkurrenz sondern Marktbeherrschung, partielle Monopole. Von Wettbewerb sprechen Konzerne nur, wenn es darum geht sich staatlicher Regulation zu entziehen oder gegen die sozialistischen Staaten zu agitieren.
Schmock, meschugger.
Ich will die Art der Grenzöffnung auch gar nicht um jeden Preis verteidigen - schließlich hat sie einen Pull-Effekt ausgelöst, der sich bis in die Lager in der Türkei, Jordanien, Libanon herumgesprochen hat. Nur muss man eben auch sehen, dass es einen Moment gab, in dem unter rein humanitären Gesichtspunkten eine Entscheidung gefällt werden musste, zu der kein anderes Land auf der europäischen Route bereit war. Es war eine extreme Ausnahmesituation, die einen Punkt erreicht hatte, wo man nicht einfach hingehen und nach Leuten sortieren konnte, die vielleicht als Einwanderer am brauchbarsten schienen. So, wie die Leute sich von Grenze zu Grenze gehangelt hatten und in welchem Zustand sie waren, war wohl durchaus vergleichbar mit der Situation derer, die tagtäglich im Mittelmeer am Ersaufen sind und zunächst in Italien, Griechenland oder Malta eine erste Unterkunft finden müssen. Kommen Sie also bitte nicht mit Kanada als Anhaltspunkt, dass eine nicht annähernd ähnliche Flüchtlingssituation wie Europa hat. Natürlich bedingt hier die Quantität die Qualität. In Europa kommen die Flüchtlinge tagtäglich zu Hunderten an; Kanada kann immer noch herauspicken und einfliegen lassen. Aber vermutlich ändert sich das dort auch noch - wenn die Trump-USA für die mittelamerikanischen Flüchtlinge so etwas wie das Ungarn für die Flüchtlinge aus Nahost und Zentralasien werden.
Stammler, schwurbelnder.
be-eindruckender kommentierer,unbeteiligter.
Noch ein Schmock.
Massel-tov.
ihr telegramm-stil ist die reinste wohl-tat.
s.o. 13.6. 15:04.
die sozialistische/sozialdemokratische orientierung
an demokratischen wahlen im nationalen maß-stab
(-->freier volks-staat) seit lasalle, die den arbeitern durch
parlamentarischen einfluß auf die gesetz-gebung
die besserung ihrer lebens-verhältnisse bringen sollte,
hatte sicher naive seiten.
die real-lohn-steigerungen in kapitalistisch-entwickelten
sozio-ökonomien schon im 19.jh. unterstützten diese nicht-revolutionären vorstellungen.
die erwartung einer welt-revolution,
das eins-werden der welt-arbeiter-klasse
wurde gerade in unter-entwickelten,
peripheren regionen(wie rußland) geträumt,
wo arbeiter-organisationen
in politischer und gewerkschaftlicher form
durch vor-demokratische, dynastische regime besonders
verfolgt und an der entwicklung behindert wurden.
eine möglich-gehaltene internationalistische orientierung zerstob mit dem ersten weltkrieg:die arbeiterbewegungen konnten sich in nationalen rahmen nicht gegen nationale hierarchien durchsetzen. ist heute daraus zu folgern,daß nationale grenzen obsolet sind?
Zunächst muss man seine Ziele und seine Schmerzgrenzen kennen - zwei relativ grobe Begriffe, wenn es letztlich um Wertefragen geht.
Wenn sich aber herausstellt, dass die unterschiedlichen Ziele schwer miteinander in Einklang bringen zu sind - wer setzt dann die Prioritäten und was wird aus den Zielen, die dann möglicherweise auf der Strecke bleiben, obwohl sie nicht minder bedeutsam sind?
Und wer kennt die Schmerzgrenzen eines Kollektivs, vermag es, diese auszuloten und wagt es, sie zu strapazieren? Merkel hat schon bald einen Rückzieher vollzogen, weil sie sah, dass "das Volk" ihr nicht folgen wollte.
"Geht nicht" ist mindestens so schnell dahingesagt wie der Entwurf einer besseren Gesellschaft
Wohl wahr - "Geht nicht" ist gewöhnlich die Ausrede aller Unwilligen. Deutschland könnte vermutlich ein völlig anderes Land sein. Es sind stets die Menschen und selten die Gegebenheiten, die über die Ausrichtung einer Gesellschaft entscheiden.
Aber wie und weshalb überhaupt sollen Menschen sich über gemeinsame Ziele verständigen, da doch ihre Interessen gewöhnlich höchst unterschiedlich sind?
nottut nur die verständigung
über die grundlegenden bedürnisse:
wie kann man zur gesellschaftlich-not-wendigen produktion
etwas nützliches auf dem stand aktueller technik beitragen?
wie kommt man durch diesen beitrag
zu einem aus-kömmlichen einkommen?
denn: durch hoch-komplizierte arbeits-teilung
ist die notwendige arbeit ja nicht verschwunden.
war lange zeit der blick auf die fabriken dominant,
ergeben sich immer mehr handlungs-felder.
oder?
Heutzutage ist die Konsumentin mindestens so wichtig, wie die Produzentin (die notfalls durch Maschinen ersetzt werden kann). Denn wenn all die schönen Dinge nicht mehr gekauft würden, wäre es aus mit dem Kapitalismus. Eine erschreckende Vision.
die nachfrage nach gütern und dienstleistungen
auf der erde
stößt vor allem auf eine barriere:
die schwache kaufkraft in weiten teilen
bzw. deren kredit-ausstattung.
"Links" wird beliebig verwendet - dafür gibt es keinen Markenschutz.
Für mich bedeutet "links", mir nicht vormachen zu lassen, ein gerechtes, menschenwürdiges Leben sei nur auf Kosten anderer möglich, oder sei ein Nullsummenspiel. Das läuft zwar bisher überwiegend so, ist aber nicht gleichbedeutend mit "alternativlos".
Meinem Eindruck nach steht die Linke vor dem Problem, dass sie von der politischen Rechten (relativ erfolgreich) als fünfte Kolonne des Kapitals dargestellt wird, weil sie sich der Massenzuwanderung nicht widersetzt habe. Aber mein Selbstverständnis verlangt von mir, dass ich das aushalte und da, wo es geht, und wo es keine Zeitverschwendung ist, widerspreche.
Der Rest - die öffentliche, also meist massenmedialvermittelte Debatte - ist vor allem eine Kommunikationsfrage. Die Linke sollte sich nicht überfordern und sich nicht überfordern lassen. Wie Sie selbst schreiben, ist es schwierig, sich über gemeinsame Ziele zu verständigen: Einigkeit lässt sich am ehesten mit einem geschlossenen Weltbild schaffen, und selbst das funktioniert - wie auf der äußersten Rechten zu besichtigen - immer wieder nur begrenzt, und ist in der totalitären Form kein wünschenswerter Zustand. Man muss die Uneinigkeit also tolerieren, wo der größte gemeinsame Nenner nicht ausbaubar ist.
Die Interessen der meisten Menschen schließen sich gegenseitig nicht aus. Sie sind in weiten Grenzen verhandelbar (manipulierbar ist ihre Wahrnehmung sowieso), und Interessen haben auch eher als vor Internetzeiten die Möglichkeit, öffentlichkeitswirksam beworben zu werden. Ich habe den starken Eindruck, dass Trump vor allem gewählt wurde, weil ein Großteil seiner Wähler sich ganz grundsätzlich ihrer Würde beraubt sahen - dabei standen sie sich materiell mitunter gar nicht so schlecht. Dass Menschen andererseits erhebliche materielle Einbußen wegstecken können, ohne sich zu radikalisieren, ist ja vor aller Augen - dafür dürfen sie aber eben nicht das Gefühl haben, am Boden zu sein oder gerade zu Boden zu gehen, denn dann wird es kritisch.
Ich kenne Familien, in denen bekamen die Kinder in den 1980er/1990er Jahren ihr persönliches Auto zum Geburtstag, wenn sie das Alter und den Führerschein hatten. Das waren Arbeiterfamilien.
Heute können Sie das vergessen, und trotzdem brennt nicht viel an. Es kommt halt schon darauf an, von wo man "fällt", und wie tief.
Und natürlich kommt es auch darauf an, wie es einem "vermittelt" wird. Früher interessierte sich fast jeder Junge schon technisch für Autos. Die Kinder der früheren Jung-Autobesitzer sind heute schon mit einem Smartphone glücklich. Und die Eltern sind froh, dass sie denen nichts erklären müssen.
Mit anderen Worten: die Öffentlichkeit - oder Mittel- und Unterschicht - sind weder so großzügig, wie sie es selber gerne wären, noch so kleinlich, wie Seehofer oder die AFD es gerne hätten. Sie sind hingegen überaus beeinflussbar - darin liegt eine große individuelle und kollektive Schwäche.
Beeinflussbar auch von ganz rechts. Und damit schließt sich der Kreis - siehe Einleitung.
Den geografischen Wüsten entsprechen im marktwirschaftlichen Feld die Wüsten der Kaufkraft: Solange es genügend fruchtbare Regionen gibt, stören sie nicht besonders, ja, geben Sie sogar Anlass zu ästhetischer Betrachtung und seelischer Erbauung.
Für mich bedeutet "links", mir nicht vormachen zu lassen, ein gerechtes, menschenwürdiges Leben sei nur auf Kosten anderer möglich, oder sei ein Nullsummenspiel.
Eine interessante Definition. Ich habe beruflich viel mit Eltern (vor allem Müttern) von Kindern zwischen 6 und 15 Jahren zu tun. Die meisten sehen ihre Kinder im ständigen Wettbewerb, als wichtigstes erscheint ihnen, dass sich die eigenen Kinder gegen die anderen durchzusetzen lernen. Dass das eigene Fortkommen auf Kosten der anderen und umgekehrt vonstatten geht, wird unhinterfragt vorausgesetzt.
Die Interessen der meisten Menschen schließen sich gegenseitig nicht aus. Sie sind in weiten Grenzen verhandelbar (manipulierbar ist ihre Wahrnehmung sowieso)...
Wie das? Menschen möchten Fernreisen machen aber ohne die Umwelt zu belasten. Sie wollen mehr Freizeit aber nicht weniger Geld haben. Sie möchten, dass Menschen nicht ausgebeutet werden, legen aber Wert auf eine Vielzahl bezahlbarer Produkte. Sie möchten Freiheit aber auch Sicherheit – die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen.
Ich habe den starken Eindruck, dass Trump vor allem gewählt wurde, weil ein Großteil seiner Wähler sich ganz grundsätzlich ihrer Würde beraubt sahen - dabei standen sie sich materiell mitunter gar nicht so schlecht. Dass Menschen andererseits erhebliche materielle Einbußen wegstecken können, ohne sich zu radikalisieren, ist ja vor aller Augen - dafür dürfen sie aber eben nicht das Gefühl haben, am Boden zu sein oder gerade zu Boden zu gehen, denn dann wird es kritisch.
Da ist bestimmt viel Wahres dran. Aber wie können Eliten (dazu zähle ich in diesem Zusammenhang auch die maßgebenden Journalisten) anderen Menschen glaubhaft ihre Anerkennung signalisieren? Die Schwierigkeit beginnt schon damit, dass Angehörige der Eliten tatsächlich oft eine abfällige Meinung über „die da unten“ haben. Da lässt sich dann sowieso wenig ausrichten. Und diejenigen, die die Nöte tatsächlich oder vermeintlich schlecht gestellter Leute tatsächlich Ernst nehmen, dringen oft nicht zu ihnen durch.
Woher sollen also Leute ihre Würde beziehen, wenn sie sich vor allem als Ausgeschlossene oder Abgehängte sehen, auch wenn sie materiell keine Not leiden?
Wie das? Menschen möchten Fernreisen machen aber ohne die Umwelt zu belasten.
In dem Sinne, dass wirtschaftliche Güter (und bestimmte Naturfaktoren, z. B. saubere Luft) knapp sind, schließen Interessen einander natürlich schon aus - der Mensch muss auswählen. Aber das Bleiberecht eines Zuwanderers und das menschenwürdige Existenzrecht eines Einheimischen schließen einander nicht aus. Sie sind verhandelbar, wobei das meist unausgesprochen passiert - die materielle Seite oder die Arbeitsmarktsituation werden kaum thematisiert.
Diese Verhandelbarkeit drückt sich darin aus, dass erhebliche Kaufkraftverluste hingenommen wurden und immer noch hingenommen werden - je nachdem, von welchem Level aus, und unter welchen Umständen.
Ob Menschen wirklich Fernreisen machen möchten, weiß ich nicht. Bedürfnisse werden ja auch kreiert. So viele Leute im Rentenalter, wie ich sie inzwischen auf Traumschiffreisen gesehen habe, wollten da bestimmt nicht mitfahren. Man muss einfach dabei gewesen sein, um in seinem Soziotop etwas zu zählen. Auch der deutsche Tick, den Mitbürger nach der Preisklasse seines KFZ zu beurteilen, ist vor allem Ergebnis einer Konditionierung.
Die meisten sehen ihre Kinder im ständigen Wettbewerb, als wichtigstes erscheint ihnen, dass sich die eigenen Kinder gegen die anderen durchzusetzen lernen.
Klar - genau das selbe Thema. Das Problem vieler Eltern: sie können das nicht reflektieren. Elternschaft kann unter solchen Umständen etwas ganz Schreckliches sein. Sie glauben, ihr Kind müsse unbedingt ein Abi und eine Hochschulbildung erreichen, auch wenn es mit seinen Händen und seinem praktischen Verstand viel mehr anfangen kann - und machen sich nicht klar, dass sie ein unglückliches akademisches Prekariat heranziehen, wo es statt dessen HandwerksmeisterInnen sein könnten, denen die Füße geküsst werden, wenn sie abends um acht anrücken, um vier Stunden lang das Haus auf den Kopf zu stellen und hinterher schweinische Rechnungen zu schicken.
Das Problem in dem Kontext ist Propaganda. Mein Bild von den "Eliten" ist dabei gar nicht so sehr, dass sie das mit viel Durchblick "steuern". Sie sind da, wo sie schon immer waren, und tun das, was sie schon immer taten. Und da sie gut zahlen, finden sich auch Fachkräfte, die ihnen dabei helfen, ihre Interessen durchzuschaukeln.
Ob Journalisten dazugehören, lasse ich dahingestellt - das ist ein weites, und vermutlich auch differenzierungswürdiges - Feld. Mir ist wichtiger, deutlich zu machen, dass es für den einzelnen, oder für die einzelen Familien, sehr schwer ist, aus Gründen großzügig oder auch kleinlich zu sein.
Interessenausgleich will gelernt sein - bzw. würde gelernt sein wollen.
Sie meinen Sieferle, - und den hoffentlich nicht ernst?
" ... wes Geistes Kind der junge Mann sein könnte. Zur Klärung dieser Frage dürfte eine Überprüfung seines Onlineverhaltens unumgänglich sein, ..."
Da geht es doch bei weitem nicht nur um das Onlineverhalten: das "zweite Gesicht", das Nicht-Inegrierten/Integrierbaren bis hin zu Attentätern zueigen ist, umfasst auch tiefersitzende Einstellungen (-> AS, Frauen ...) und weitere Handlungs-/Lebensfelder als nur das "Onlineverhalten".
Wenn aber diesbezüglich im deutschen Umfeld des jg. Mannes nichts Störendes bekannt wurde, und andererseits von Behörden o. ä. dazu nichts erhoben wurde, ist so eine Abschiebung der nackte Wahnsinn.
nun ja. die englein mit einem teuflein zu konfrontieren,
ist vielleicht ein zu gewagter spaß...
"An diesen Zielen kann man ermessen, welch ein Fortschritt es war, dass die DDR aufhörte zu existieren, und mit ihr die kontrollierte Ein- und Ausreise."
Mit dem Unterschied, da wollten viele raus und nur wenige rein. Und das gleicht der Flüchtlingsbewegung. Und was da noch übereinstimmt ist das ökonomische Gefälle, wo sich quasi nach einer Gesetzmäßigkeit die Extreme auszugleichen suchen. Das Kapital fließt zu den Quellen des höchsten Profits und die Menschen zu den Orten mit Sicherheit, Stabilität und Perspektive.
Nur sind diese Gebiete bereits mit Anwohnern dicht besiedelt, anders als es die Europäer in den USA vorfanden, ...
Die Europäer fanden die USA nicht vor, sondern haben sie nach aggressiver Landnahme gegründet.
Liebe Frau Löffler, ich werde darauf noch antworten, vielleicht mit einem kleinen Beitrag.
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Die zweite Revolution in Russland wurde wie wir heute wissen, mit Millionen von der OHL unterstützt. Es ist ein Trugschluss der Linken, dass die Revolution in Russland führte. Es muss die Revolution dort beginnen, wo der Kapitalismus am fortgeschrittensten ist.
Ja, internationale Solidarität. Nämlich zu verstehen, dass es nichts gibt vor dem man zu uns fliehen muss, sondern etwas, das man hier wie dort bekämpfen muss. Statt den revolutionären Kampf überall hin zu tragen, verschiebt man die Menschen und erhöht die Konkurrenz zwischen ihnen.