Kampf am Rand

Bühne In seinem Tanzstück "RechtsRadikal" untersucht Christoph Winkler die Rolle der Frau im Rechtsradikalismus. Und zeigt überraschende Ambivalenzen auf
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Gesichtslose Identitätssuche: Die Tänzerinnen Shiran Eliaserov, Katarzyna Sitarz, Claire Vivianne Sobottle und Emma Daniel (v.l.n.r.)
Gesichtslose Identitätssuche: Die Tänzerinnen Shiran Eliaserov, Katarzyna Sitarz, Claire Vivianne Sobottle und Emma Daniel (v.l.n.r.)

Foto: Heiko Marquardt/ Sophiensäle

Kann man einer rechtsradikalen Frau ansehen, dass sie rechtsradikal ist? Seit klar ist, dass Beate Zschäpe eine maßgebliche Täterrolle in der rechten Terrorzelle NSU spielte, hat sich der Blick auf Frauen in der rechten Szene verändert. Dass Rechtsradikalismus und Weiblichkeit sich nicht ausschließen, sondern sie vielmehr in der rechten Szene eine wichtige und gerade deshalb gefährliche Funktion einnehmen – fast macht es den Anschein, als wäre es uns wie Schuppen von den Augen gefallen. Jeder fünfte Neonazi ist heute weiblich, jede zehnte rechtsradikale Straftat wird von einer Frau verübt.

Mit der Frage, warum die Rolle rechtsradikale Frauen in der Öffentlichkeit lange Zeit nicht thematisiert worden ist, stellt sich auch die Frage nach